Outback Australien
Willkommen auf unseren Seiten zu « Outback Australien »! Wir beraten Euch über das australische Outback mit vielen Insidertipps wie man eine Schule im Outback besuchen kann, welche Unis Programme im Outback anbieten, wie man eine Farmschule besucht um sich danach um einen Farmjob zu bewerben, wo man einen Sprachkurs absolviert um australische Slogans zu verstehen ... und wünschen euch viele spannende Abenteuer im Outback Australiens!
Drei Viertel der Landesfläche des australischen Kontinents liegen fernab der Zivilisation. Hier gibt es nur sehr wenige asphaltierte Straßen, manchmal fällt jahrelang kein Regen und im Sommer herrschen teilweise Temperaturen über 50°C. Ein großer Teil jener Fläche ist daher gar nicht zugänglich. Und gerade das macht den Charme des Red Centre aus. Unter der Erde warten Schätze wie Opale, Saphire, Topas und Amethysten darauf, eines Tages gefunden zu werden. In den wenigen rustikalen Orten scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und die Schaf- und Rinderfarmen sind oft so groß wie ganze europäische Länder.
Was assoziiert man mit Outback Australia?
Surfer, Känguruhs und die Farbe Rot. Auf vielen Bildern ist der rote Sand des Outbacks zusehen. Tatsächlich nimmt das Outback ungefähr drei Viertel des gesamten australischen Kontinents ein. Allerdings wäre es zu eng gefasst, mit dem Begriff “Outback“ lediglich die Wüsten Australiens zu beschreiben. Sie machen den Großteil des Outbacks aus, so viel steht fest. Das Outback umfasst die trockenen Regionen, die im Sommer Temperaturen von über 50 Grad Celsius erreichen sowie tropische Regenwälder.
Die rote Farbe des Wüstensands ist auf den hohen Anteil an Eisenpartikel zurückzuführen, die in Verbindung mit dem Sauerstoffanteil in der Luft rosten. Teile des Outbacks befinden sich in Western Australia, Queensland, New South Wales, South Australia sowie im Northern Territory. Letzteres erstreckt sich über eine Fläche von rund 1,35 Mio. km² bei einer Einwohnerzahl von etwa 200.000 Menschen. Davon sind circa 47.000 Aboriginals.
Es wird vermutet, dass die Aboriginals bereits seit über 50.000 Jahren das Outback bewohnen. Ihre Kultur gilt als die älteste lebende Kultur der Welt. Die Kunst der Aboriginals geht auf Malereien und Ritzungen an Felsen zurück,die teilweise rund 20.000 Jahe alt sind.Angefertigt wurden diese durch getrocknete und gespannte Baumrunde.
Eine andere Richtung ihrer Kunst, die vor allem in den inneren trockenen Regionen angewendet wurde, sind Sandzeichnungen, die mit Hilfe von Steinen oder Federn meist zu rituellen Zwecken angefertigt wurden. Mit ähnlichen Mustern und Materialien wurden auch Körper geschmückt. Im Inneren des Landes setzen sich die Zeichnungen aus Strichen und vor allem aus Punkten zusammen, wodurch sich für den Betrachter abstrakte Muster ergeben. Für den Maler haben sie jedoch konkrete Bedeutungen.
Dagegen hat sich im Norden gegensätzlicher Stil entwickelt, indem Menschen und Tiere so dargestellt werden, als ob man durch sie hindurch sehen könnte: Vor allem innere Organe und die Wirbelsäulen der Lebewesens werden dargestellt.
Mittlerweile sind viele Gebiete des Outbacks erschlossen und in Nationalparks unter Schutz gestellt. Ein bekannter Nationalpark ist der Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark im Herzen des Outbacks. Sein Wahrzeichen ist der Ayers Rock, in der Sprache der Aboriginals Uluru genannt. Das Outback des Northern Territory ist am bekanntesten, birgt es doch den eben genannten Besuchermagneten, den “Ayers Rock“ sowie den Kakadu National Park Obwohl beides im Outback befinden, liegen diese Sehenswürdigkeiten doch in völlig unterschiedlichen Landschaften.
Während sich der Kakadu National Park in der Nähe von Darwin in feuchtheißen Urwäldern liegt, ist der Ayers Rock im trockenen Red Centre situiert. In diesen Gebieten findet man auch die auch für Menschen gefährlichen Salzwasserkrokodile. Vom nördlichen Darwin führt der Stuart Highway hinunter in den Süden. Als einzige Straße gilt ist sie die Lebensader für das Red Centre und seine “Metropol“ Alice Springs. Alternativen zum Stuart Highway bieten nur Flugzeuge sowie der Ghan, eine Eisenbahn, die von Adelaide startend bis hoch nach Darwin fährt.
Am bekanntesten ist der Weg für Touristen ins Outback von der Ostküste kommend nach Alice Springs, auch von den Australiern liebevoll “The Alice“ genannt. Gegründet wurde die Stadt inmitten des trockenen Red Centres im Zuge des Baus eines Telegrafenmastes im Jahre 1872 nahe einer Quelle bei den MacDonnell Ranges. Dieser befindet sich etwa drei Kilometer nördlich am Stuart Highway von der heutigen Stadt Alice Springs entfernt. Dieser Telegrafenmast ermöglichte nicht nur Verbindungen zwischen Adelaide und Darwin, sondern auch mit Großbritannien. Des Weiteren befinden sich in Alice Springs Stationen des berühmten Royal Flying Doctor Service sowie der School of the Air, die Kindern des Outbacks eine grundlegende Schulbildung ermöglichen ohne von ihren Familien getrennt zu werden.Im Fluss Todd River, an dem die Stadt liegt, findet Anfang Oktober jeden Jahres die Henley-on-Todd-Regatta statt. Das der Fluss die meiste Zeit des Jahres ausgetrocknet ist, stört die Teilnehmer herzlich wenig: Die Schiffe sind bodenlos und so rennen die Mannschaften die Strecke durch das Flussbett. Westlich und östlich von Alice Springs befinden sich die MacDonnell Ranges. Bekannt sind die vielen Durchbrüche der Gebirgskette. Heute ist das Gebirge maximal 1.510 Meter hoch. Einst erreichten MacDonnell Ranges jedoch die Höhen des Himalayas, die im Laufe der Jahrmillionen von Erosionen auf die heutige Höhe abgetragen wurden. Die Berge sind in mehreren Kammlininen hintereinander gelagert, die an Wellen erinnern. Diese Bergketten sind überwiegend rot und kahl. In den Tälern findet man jedoch immer wieder kleine Oasen mit Eukalyptusbäumen, die unter anderem Lebensräume für Vögel, Wallabies und Eidechsen bieten. Südlich der MacDonnell Ranges liegt der Ulruru, der Ayers Rock, eines bekanntesten Wahrzeichen Australiens. Zusammen mit den westlich gelegenen Olgas, von den Aborinals Kata Tjuta genannt, bilden diese roten Sandsteinfelsen den Uluru-Kata Tjuta National Park, der zum UNESCO- Weltkuturerbe zählt. Gerade einmal 348 Meter hoch und mit einem Umfang von rund 9 km messend, hat der Uluru für die Aboroginals einen heiligen Charakter. Für sie ist der Berg mit Ereignissen und Legenden ihrer Schöpfungsgeschichte verbunden. Seit Anfang der 80er-Jahre ist Uluru offiziell wieder in ihrem Besitz. Aus der Ferne wirkt der Berg glatt, der jedoch durchaus zerklüftet ist. Am Fuße befinden sich Wasserstellen und Höhlen, die nur von Aboriginals für rituelle Zwecke genutzt werden dürfen. Lediglich einige Felsmalereien sind für die Allgemeinheit unter der Führung eines Nationalpark-Rangers zugänglich. Bemerkenswert ist das Farbenspiel des Ayers Rock: Je nach Tageslichteinstrahlung wechselt der Berg seine Farbe von Orange bis Tiefpurpur. Mit dem Uluru gingen auch die Olgas wieder in den Besitz der Aboriginals zurück. Der Name “Kata Tjuta“ bedeutet “viele Köpfe“. Ein zutreffender Name, denn an diesem Ort ragen 36 große, mehr oder weniger runde Kuppen aus der Erde. Der höchste Gipfel gehört mit 546 Metern dem Mount Olga. Ähnlich wie bei den MacDonnell Ranges herrscht in den Tälern zwischen den kahlen Bergen pflanzen- und tierreiches Leben. Wählt man aber den Weg über den Süden und steigt in Adelaide in den Ghan passiert man verhältnismäßig schnell die Stadt Port Augusta, die sich als Kreuzweg Australiens versteht.Hier kreuzen sich die Straßen sowie Schienenwege sowohl von Süd nach Nord als auch von Ost nach West. Ausser dem Weg nach Süden, führen allesamt ins Outback. Fährt man weiter nach Norden, wird es schon wenige Kilometer hinter Port Augusta wird es einsam auf der Straße. Nördlich der Stadt beginnen die Flinders Ranges, ein wilder Gebirgszugs mit zwei Nationalsparks: Gammon Ranges und dem gleichnamigen Flinders Ranges, die zu den schönsten Regionen des Outbacks gehören.
Rund 530 Kilometer hinter Port Augusta liegt Cooper Pedy. In der Sprache der Aboriginals bedeutet der Name “Weißer Mann im Loch“. Eine passende Bezeichnung, gilt Cooper Pedy doch als Hauptstadt der Opalsucher in Australien. Opale sind zwar nur Halbedelsteinde, werden aber ihres Farbspieles wegen als Juwelen hochgeschätzt. Rund 60 Prozent des weltweiten Opalangebots stammen aus Cooper Pedy. Aus diesem Grund zieht der Ort Opalsucher von überall her an, von denen viele aber erfolglos wieder abreisen. Heute liegt die Einwohnerzahl bei etwa 3.500 Menschen.
Viele Opalsucher wohnen in unterirdischen Höhlenwohungen. Selbst in heißen Sommern ist in diesen Herbergen keine Klimaanlage und kalten Wintern keine Heizung erforderlich. In Cooper Pedy wurden ebenso Kirchen, eine Buchhandlung und mittlerweile auch Restaurants sowie zahlreiche Hotels unterirdisch eingerichtet. Innerhalb der Siedlung selbst sind Opalgrabungen mittlerweile verboten. Die Gefahr, dass Häuser einstürzen ist zu hoch. Die Claims der Sucher beginnen unmittelbar am Rand von Cooper Pedy, auf denen die etwa ein Meter weiten Bohrlöcher in den relativ weichen Fels getrieben werden.
Rund 550 km östlich von Perth wurden in Coolgardie im 19. Jahrhundert andere Bodenschätze gefunden: Gold. Im Jahr 1892 fanden zwei Reiter dort Goldnuggets und lösten in Goldrausch derart aus, dass binnen weniger Wochen tauschende Menschen in die wasserlose Halbwüste strömten. Ein Jahr später wurde rund 40 km östlich des Ortes erneut Goldnuggets gefunden. Diese Nuggets führten zum größten Goldriff Australiens und ließen eine Stadt aus dem Nichts entstehen: Kalgoorlie. Diese Stadt zählte nach kurzer Zeit rund 30.000 Einwohner und über 90 Hotels. Prachtbauten aus dieser Zeit, wie die Town Hall oder das Post Office, sind is heute gut erhalten.
Während Coolgardie mittlerweile in einen Dornröschenschlaf verfallen ist und sich nur noch vom Tourismus erhält, leben die Einwohner der Stadt Kalgoorlie fortwährend gut vom Gold, was die Größe des Goldbestandes deutlich macht. Mindestens so wichtig wie das Gold war für die Bewohner des trockenen Kalgoorlies die Wasserleitungen, die der Ingenieur Charles O'Connor im Jahre 1898 mit Hilfe von Holzrohren entwickelte. Ein paar Jahre später, ab 1903, floss das Wasser aus den Bergen in der Nähe von Perth über eine 556 km lange Pipeline in einen Tank auf Mount Charlotte.
Sehenswürdigkeiten im Outback
Wer an Australien denkt, sieht zuerst den Ayers Rock mitten in der zentralaustralischen Wüste vor sich. Das bekannteste, natürliche Wahrzeichen Australiens ist Teil des 1326km2 großen Uluru-Kata Tjuta National Parks im Northern Territory und gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Der „Uluru“ ist 348 Meter hoch und von besonderer Bedeutung für die Aborignes. Fast ebenso sehenswert ist der Mount Olga (Kata Tjuta) 40 km südlich. Kata Tjuta bedeutet „viele Köpfe“ und beschreibt eine Gruppe von 36 Felsen, die vermutlich älter als 500 Millionen Jahre sind.
Alice Spings im südlichen Northern Territory fungiert fast wie eine Hauptstadt des Outbacks. Die einzig größere Stadt in der Gegend ist etwa 1500 Kilometer von allen anderen größeren Städten entfernt und gilt als optimaler Ausgangspunkt zu Touren ins Outback und natürlich zum Ayers Rock. 22.000 Menschen leben hier im Zentrum des Kontinents. Die zahlreichen Touristen erkunden das Gebiet fliegend, reitend oder fahrend von Hubschraubern, Kamelrücken und Reisebussen. Nebenbei lernt man Rinderfarmen und Aborignines kennen.
Doch neben den Touristenmagneten Alice Springs und dem Nationalpark hat das Outback noch einiges mehr zu bieten. Große Teile erstrecken sich über das Northern Territory und Western Australia. Im Northern Territory sollte man sich den Besuch der Glen Helen Gorge nicht entgehen lassen. Nach einer Wanderung durch die Schluchten der MacDonnell Ranges kommt die große, kühle Badeoase gerade richtig. Auch Fische und Wasservögel des Finke Rivers wissen diesen Ort sehr zu schätzen.
Den besonders trockenen, westaustralischen Teil darf man hingegen nicht verlassen ohne die Region um Kununurra besucht zu haben. Die Argyle Mine ist eine große Diamantenmine, die im Jahr 40 Millionen Karat, also acht Tonnen Diamanten ans Tageslicht bringt. Vorwiegend handelt es sich dabei um Industriediamanten, die vor allem in den indischen Markt zur Herstellung von Diamantenschneide-Werkzeugen gehen. Als Markenzeichen gelten die „Pink Diamonds“, also die rosa Diamanten. Seit 25 Jahren gibt es die Mine und inzwischen hat man sich 120 Meter tief in die Erde gegraben.
Auch eine Wanderung oder Übernachtung im Zelt am wunderschönen Lake Argyle wird man so schnell nicht vergessen. Wem Hubschrauber, Kamelrücken und Reisebusse nicht zusagen, kann auch die Eisenbahn nehmen. Der legendäre „Ghan“ fährt in zwei Tagen von Süden nach Norden und legt dabei 2.979 Kilometer zurück. Den Wüstenzug gibt es bereits seit 1929. Damals verkehrte er nur von Adelaide bis nach Alice Springs. Heute kann man bei 90km/h sehr gemächlich bis nach Darwin rauschen. Natürlich kann und sollte man zwischendurch auch mal aussteigen, um das Outback hautnah erleben zu können. Und dann muss und darf man vielleicht auch mal Kamele reiten.
Leben im Outback
Das Leben im Outback, das von Australiern wegen seiner touristischen Erschlossenheit auch Red Centre genannt wird und das Leben in der Stadt könnte unterschiedlicher nicht sein. In der Stadt fahren die Kinder mit dem Schulbus zur Schule, im Outback werden die Kinder der Farmer über Funk und Internet unterrichtet. Bushaltestellen sind oft in unerreichbarer Ferne. Die Australier im Red Centre haben den Anschluss an das öffentliche Leben nicht verloren. Die einzigen Bewohner, die das Land pur erleben sind Aborigines. 20 Prozent der Ureinwohner leben als Nomaden in Reservaten. Wer das Outback bereist, erfährt jahrhundertealte Kultur und weite, faszinierende Landschaften, die gar nicht zu fassen sind. Ohne das Outback wäre Australien nicht Australien.
Die Sehenswürdigkeit vereint unter seinem Namen die unterschiedlichsten Landschaftsformationen und Klimazonen. Während es im Nordwesten von endlos, einsamer Weite und Wildnis in Wüste und Gebirgsgegenden bestimmt wird, erfährt man im Osten in Queensland ursprünglichen tropischen Regenwald. Auch ein Teil von New South Wales und South Australia gehört zum Gebiet des Outback. Die meisten der Landschaftsformen sind schwer zugänglich.
Viele Abenteurer machen sich mit allradbetriebenen Fahrzeugen auf den Weg, was nicht ganz ungefährlich ist denn Tankstellen sind oft hunderte Meilen auseinander.
Klima in Outback Australien
Wenn Du nach Australien reist, wird die Reise umso erfolgreicher, desto besser Du über die klimatischen Bedingungen in verschiedenen Regionen und Jahreszeiten informiert bist.
Die Bezeichnung „Outback“ berichtet über gewaltige Kosten über abgelegene Landschaften in Zentralaustralien. Für viele internationale Touristen sind die Highlights der Reise: Kakadu, der Kimberly und der Uluru. Da dieses Gebiet so groß ist, gibt es viele verschiedene Klimazonen. Es kommt darauf an, wohin Du reisen willst, aber das Wetter hat großen Einfluss darauf wie komfortabel und vor allem ob die Region überhaupt erreichbar ist. Es gibt keine genau Zeit an der man reisen kann, es unterscheidet sich danach, wohin die Reise geht und vor allem was man machen möchte.
Ausgedörrte Zonen
Australien ist der trockenste Kontinent auf der Erde, mit einer Inland Wüste, die rund 70 Prozent des Landes einnimmt. Diese Zone bekommt weniger als 500 mm Regen pro Jahr. Die Zeit dorthin zu reisen sind die Wintermonate Juni, Juli und August, in dieser Zeit sind die meisten Tage heiß und trocken und die Nächte mild bis sehr kalt. Man sollte darauf gefasst sein, dass sehr kaltes Wetter schnell dazu führen kann, das es gefriert in der Nacht und man sollte deshalb unbedingt warme Sachen mitnehmen.
Diese Zonen werden im Frühling und Herbst erheblich heißer. Um dann irgendetwas unternehmen zu können, sollte man den Morgen und den Abend nutzen. Wenn Du um diese Jahreszeit reisen möchtest, dann ist es empfehlenswert lieber Richtung Süden zu reisen, und nicht in den Norden, denn im Süden sind die Temperaturen milder.
Es ist auch wichtig zu wissen, dass der Regenfall extrem niedrig ist in diesen Gegenden und dazu noch unberechenbar. Für den Fall, dass es doch regnet, sollte man darauf gefasst sein, dass es gießt und alles überflutet, dann es kann es sogar zu Straßensperrungen kommen.
Der Norden
Der zentrale Norden von Australien wird ebenfalls als Outback bezeichnet, auch wenn das Klima hier, eher nass und tropisch ist, als im Süden. Es herrschen dort monsunische Wetter Muster, daraus folgen dann die Trockenperioden von April bis Oktober und die „nasse“ Saison von von November bis März. Die Trockenzeit ist dabei wohl die beste Zeit zu reisen, mit wenig Regen, kühlen Abenden und schönen Tagen. Die „nasse“ Saison ist sehr heiß und die Luftfeuchtigkeit extrem, mit täglichen Regen in manchen Regionen. Also wenn Du einen flexiblen Plan zum reisen hast, dann sollte man die Zeit wählen, wo der Frühling zum leben erwacht, mit üppigen Wasserfällen, einer tropischen Pflanzenwelt und exotischen Tieren.
Zu jeder Zeit des Jahres im Outback, ist es sehr wichtig immer Wasser dabei zu haben und viel davon zu trinken, damit man nicht dehydriert.
Sicherheitstipps für das australischen Outback
Das australische Outback hat internationalen Touristen ohne Zweifel eine große Bandbreite neuer Erfahrungen zu bieten. Das Outback ist ein Ausdruck der in Australien benutzt wird und die meisten ländlichen und urbanen Gebiete Australiens mit in die Definition dieses Wortes einschließt.
Das eigentliche Outback besteht aber aus den Wüstengebieten und Buschregionen und schließt den größten Teil Australiens mit ein. In diesen Teilen des Landes leben aber nur 10% der australischen Bevölkerung.
Touristen kommen nach Australien um genau diese Erfahrung zu machen, die Geschichte der Bushranger kennen zu lernen, mehr über die Kultur der Ureinwohner zu erfahren und die Abenteuer von "Jolly Swagman" aus dem Song 'Waltzing Matilda' selber zu erleben.
Aufgrund der dünnen Besiedlung dieser Gebiete und der gewaltigen Ausdehnung des Landes wird oft vergessen, dass dennoch einige Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden sollten um Ihren Trip in das rote Zentrum des Landes sicher zu gestalten und Unfälle zu vermeiden.
- Ihr Wagen sollte strapazierfähig, zuverlässig und in guter Kondition sein – machen Sie vor Ihrer Reise am besten einen kopletten Check bei einer Autowerkstatt, bevor Sie außerhalb der australischen Städte reisen. Denken Sie daran, Sie haben eine lange, heiße Reise vor sich und das Auto sollte diesen Konditionen standhalten. Nehmen Sie zudem Reservebenzinkanister, ein Erste Hilfe Set und mindestens einen guten Ersatzreifen mit.
- Gehen Sie sicher, dass Sie die folgende Ausrüstung einpacken, die Ihre Lebensversicherung sein kann im Falle, dass etwas schief gehen sollte: Kleidung für kühle und heiße Temperaturen (da es in der Nacht unter Umständen auf unter Null Grad abkühlen kann); eine qualitativ hochwertige, neue Karte des Zielgebietes und einen Kompass. Des Weiteren sollten Sie genügend Essensvorräte und Medikamente für Ihre gesamte Aufenthaltsdauer mitnehmen und ein paar extra Tage mit einplanen, falls Sie unvorhergesehen länger brauchen sollten.
- Wegen der großen Distanzen und der geringen Bevölkerungsdichte gibt es nicht sonderlich viele Stellen mit frei verfügbarem Wasser im australischen Outback. Es ist daher unbedingt anzuraten mindestens 10 Liter Wasser pro Person und Tag mitzunehmen um sicher zu stellen, dass niemand dehydriert oder Sie am Ende der Tour nicht mehr genügend Wasservorräte haben.
- Informieren Sie jemanden über Ihre Reisepläne und alle dazugehörigen Daten/Zeiten. Wohin Sie fahren werden, wie lange Sie bleiben werden und das Datum/Uhrzeit Ihrer Rückkehr, diese Informationen sollten Sie aufschreiben und der betreffenden Person geben. Sollten Sie zu einer festgelegten Zeit nicht zurückkehren, so sollte diese Kontaktperson umgehend die australische Polizei informieren.
- Es ist ebenfalls dringend anzuraten, dass Sie ein Satellitentelefon mitnehmen, da die meisten Mobiltelefone im australischen Outback keine Netzabdeckung haben. Vergessen Sie nicht australische Notrufnummern und darüber hinaus die Nummern von Freunden und Familienangehörigen für den Notfall mitzunehmen.
- Sollten Sie einen Unfall haben, so verlassen Sie keinesfalls Ihren Wagen; da die meisten Suchmannschaften in Australien mit Flugzeugen unterwegs sind, werden Sie so leichter gefunden. Ein Auto ist immer wesentlich einfacher zu entdecken, als eine einzelne Person die zu Fuß unterwegs ist. Zudem haben Sie Essensvorräte und Wasser im Auto und sollte diese auf keinen Fall verlassen!
- Wenn Sie durch eine kleinere Stadt reisen, so sprechen Sie mit der örtlichen Polizei und fragen Sie diese über die Straßenkonditionen der nächsten Strecke aus. Wenn Sie dann einen Unfall haben sollten ist es zudem leichter Ihren Standpunkt zu lokalisieren, da die Polizei Ihren letzten Aufenthaltsort kennt.
- Wenn Sie Tiere am Straßenrand sehen, verringern Sie bitte Ihre Geschwindigkeit und halten Sie an, wenn Tiere die Straße kreuzen sollten um einen Zusammenprall zu vermeiden. Wenn Sie besonders vorsichtig sein wollen dann vermeiden Sie Fahrten in der Nacht oder bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, da besonders die Wildtiere zu diesen Zeiten sehr aktiv sind.
- Straßen im Outback sind generell sehr schmal und wenn Sie große, schwere Trucks kommen sehen ist es anzuraten an den linken Straßenrand zu fahren und diese vorbei zu lassen. Diese so genannten „Roadtrains“ sind sehr schnell und können sehr gefährlich sein, da sie sehr lange Zeit brauchen um zu bremsen. Daher ist es anzuraten diesen Platz zu machen, auch wenn das bedeutet, dass Sie dafür von der Straße runter müssen.
- Halten Sie sich auf dem neusten Stand wann immer es Ihnen möglich ist und informieren Sie sich regelmäßig über die Wetterverhältnisse und Straßenkonditionen. Schauen Sie für weitere Informationen auch auf folgenden Webseiten nach: www.bom.gov.au für Wetterverhältnisse und www.rac.com.au für Straßenkonditionen.
Es gibt viele Gefahren im australischen Outback, jeder weiß, dass es Schlangen und Spinnen gibt aber es ist meist die Hitze, die Ihnen gefährlich werden kann. Hier sind einige Tipps, die Ihnen weiterhelfen können wenn es im australischen Outback zu unangenehmen Zwischenfällen kommt:
Prävention ist immer die beste Lösung um zu verhindern, dass überhaupt etwas passiert. Sie sollten dicke Lederschuhe tragen, die über den Knöchel reichen und vermeiden Sie trotz dieser Schuhe Wanderungen in langem Gras. Sollte sich dies nicht vermeiden lassen, so gehen Sie langsam und seien Sie so laut wie möglich (sprechen oder singen Sie und stampfen Sie fest auf) um Schlange zu warnen und zu vertreiben.
Sollten Sie dennoch von einer Schlage gebissen werden so bewahren Sie Ruhe und bewegen Sie sich so wenig wie möglich um das Gift nicht weiter im Körper zu verteilen. Legen Sie eine Bandage um den Biss herum an. Diese Bandage sollte als Druckbandage angelegt werden um das Gift weiter daran zu hindern sich im Körper zu verteilen. Wenn Sie keine Bandagen dabei haben sollten, dann nutzen Sie alles was sich anstelle dessen eigenen würde. Das kann ein T-Shirt oder eine Strumpfhose sein, so ziemlich jede Art von Kleidung eignet sich als Notfallbandage. Versuchen Sie im Kopf zu behalten wie die betreffende Schlange aussah und begeben Sie sich so schnell wie möglich auf den Weg in Krankenhaus.
Da im australischen Outback extrem heiße Temperaturen vorherrschen, können Sie dort schnell einen Hitzschlag erleiden der mitunter dramatische Folgen haben kann. Symptome können gerötete, heiße und trockene Haut sein, aber auch verengte Pupillen und eine hohe Körpertemperatur die mitunter 40 Grad überschreiten kann, was für einen Erwachsenen bereits lebensgefährlich ist.
Im Falle eines Hitzschlags versuchen Sie die betreffende Person so schnell wie möglich herunter zu kühlen und suchen Sie medizinische Hilfe auf. Unbehandelt kann die Körpertemperatur so hoch ansteigen, dass dies Hirnschäden verursacht und schließlich zum Tod führen kann.
Weniger gefährlich aber auch nicht zu unterschätzen ist es wenn eine Person einen Hitzeschaden erleidet, was durch einen Mangel an Flüssigkeit und extreme Hitze hervorgerufen werden kann. Der Blutstrom zu den Organen wird als Folge dessen reduziert und dies kann einen Schockzustand verursachen. Die Person sieht dann blass aus und fühlt sich kalt an, bekommt Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Die Haut ist feucht und kalt, aber gleichzeitig ist eine Schweißbildung zu beobachten. Des Weiteren tritt ein Schwindelgefühl auf und Sie sollten unbedingt sofort mit den Hilfsmaßnahmen beginnen. Bringen Sie die Person an einem kühlen Ort, legen Sie sie auf den Rücken, heben Sie die Beine an um den Kreislauf zu unterstützen. Lockern Sie die Kleidung des Patienten im Falle einer Ohnmächtigkeit. Geben Sie der betreffenden Person alle 15 Minuten Wasser zu trinken und kühlen Sie den Körper mit Hilfe von Kühlakkus und Wasser herunter. Unbehandelt können diese Symptome in einem Hitzschlag enden und Sie sollten daher unbedingt einen Arzt aufsuchen. Um Krämpfe zu vermeiden halten Sie den Flüssigkeitshaushalt in Gang. Muskuläre Spastiken und Schmerzen in Bauchbereich und in den Beinen können durch einen Wasser- und Salzverlust hervorgerufen werden. Kühlen Sie die Person weiterhin und geben Sie ihr unbedingt alle 15 Minuten Wasser zu trinken.
Im Falle eines Unfalls oder Knochenbruchs sollten Sie den gebrochenen Knochen nicht versuchen in eine gerade Lage zu bringen außer die Hand oder der Fuß wird blau, taub oder gelähmt. Machen Sie eine Schlinge aus einer Bandage oder einem Kleidungsstück und benutzen Sie einen langen, harten Gegenstand wie z.B. einen geraden Stock um den gebrochenen Knochen daran zu hindern weiter zu verrutschen und den Arm/das Bein unbeweglich zu halten. Bei einem gebrochenen Arm machen Sie eine Bandage und sichern Sie den Arm am Körper, so dass er nicht weiter bewegt werden kann.
Das australische Outback ist eine große, einsame Gegend und alle aufgelisteten Vorsorgemaßnahmen sollten unbedingt berücksichtigt werden um Zwischenfälle jeder Art zu vermeiden. Wir hoffen, dass sie eine sichere und schöne Urlaubszeit im australischen Outback verleben werden und Ihre Reise als eine unvergessliche Erfahrung mitnehmen können.
Bitte schauen Sie sich abschließend noch das folgende Video über Straßensicherheit im Outback an!
Travel and Work im Outback
Wer in Australien Work and Travel macht darf das Outback nicht auslassen. Es bildet das Herz des Landes und ist ein riesiger Abenteuerspielplatz für jeden Besucher. Durch die unendliche Weite und die einzigartige Natur und Landschaft bietet es einen klaren Kontrast zu den Städten des Landes. Von den weitläufigen, wüstenartigen Landschaften im Nordwesten, bis hin zu den tropischen Regenwäldern im Osten, gibt es viel zu erkunden und zu entdecken.
So unterschiedlich wie die Landschaftsformen des Outbacks sind, so unterschiedlich sind auch ihre Klimazonen. Stets sollte man gut informiert sein wie die jeweiligen Wetterverhältnisse sind. Nicht nur um den schönsten Einblick in die Szenerie zu gewinnen, viele Bereiche werden bei schlechten Bedingungen sogar gänzlich unzugänglich. Natürlich möchte man nicht die großartigen Sehenswürdigkeiten verpassen, die das Outback zu bieten hat.
Die wohl bekannteste Attraktion ist der beeindruckende „Ayers Rock“. Er gilt als das Wahrzeichen Australiens und gehört zu dem UNESCO Weltnaturerbe.
Auch das Tierreich ist im Outback spektakulär und vielfältig. Neben bekannten australischen Arten wie Kängurus, Emus, Koalas und Dingos gibt es auch eine Menge giftige Landesbewohner. Also aufgepasst im Lebensraum von Krokodilen, Schlangen und Spinnen!
Wer an Kultur interessiert ist, wird im Outback auch auf seine Kosten kommen. Die meisten Ureinwohner Australiens, die Aborigines, leben dort. Die Stämme vermitteln gerne ihre persönliche Geschichte und teilen ihre Kenntnisse von traditioneller Kunst und Musik.
Natürlich gehört zu so einem „Work and Travel- Jahr“ in Australien auch der ein oder andere Job. Das Outback bietet Arbeitsuchenden eine breite Auswahl an Angeboten. Viele landwirtschaftlichen Betriebe, wie Rinder oder Pferdefarmen suchen nach Hilfskräften. Ebenfalls werden in der Saison zahlreiche „Fruitpicker“ und Erntehelfer gesucht.
Wer sich für Wwoofing-Stellen interessiert wir auch nicht enttäuscht. Viele Bewohner des Outbacks freuen sich über etwas Hilfe auf ihrem Land und neue Bekanntschaften.
Reise durch das Outback
Wer das große Abenteuer sucht und das Outback Australiens erkunden will, sollte sich selbst auf einen Roadtrip machen. Mit dem eigenem Auto ist man um vieles flexibler als mit anderen Öffentlichen Verkehrsmitteln und sich auf eigene Faust nach Down Under zu wagen, kann um vieles aufregender sein. Man sollte aber nicht vergessen das, dass australische Outback auch einige Gefahren mit sich bringt. Deshalb ist eine gute Vorbereitung sehr wichtig.
Wenn man sich ein Auto mit 4-Rad Antrieb gemietet hat dürfte es keine Probleme geben auch die unbefestigten Straßen im Outback zu befahren, da diese meistens schneller zum Ziel führen als der normale befestigte Highway. Außerdem hat man auf den Nebenstraßen die Chance mehr von der australischen Natur zu sehen wie zum Beispiel Wildpferde oder Kängurus. Wer allerdings nur einen Wagen mit 2-Rad Antrieb fährt sollte die unbefestigten Highways vermeiden. Wer mit einem Ziel vor Augen los fährt sollte genau wissen wie weit die abzufahren Strecke ist und wie viele Tage man für diese braucht. Es ist auch sehr wichtig zu wissen wie lange der Sprit im Tank noch reicht, denn den Luxus alle 50 km eine Tankstelle vorzufinden gibt es hier nicht.
Im Outback kann es Strecken geben da findet man die nächsten 200 bis 300 km keine Tankstelle. Gut zu wissen ist auch das viele kleine Tankstellen nachts gar nicht geÖffnet haben. Es ist also wichtig sich vorher darüber zu informieren wann die nächste Tankstelle kommt und welche davon 24 Stunden offen hat. Generell ist aber zu empfehlen, dass Autofahren bei Nacht zu meiden, auf Grund des hohem Wildwechsels an den Straßen welcher auch tagsüber sehr zu beachten ist. Vor einer Roadtour ins Outback ist es also gut zu wissen wie oft auf einer Strecke eine Tankstellen kommen und wo man übernachten kann. Das sollte aber keine Probleme bereiten da solche Punkte eigentlich immer in den Straßenkarten eingezeichnet sind. Es gibt in den kleinen Orten meistens ein oder zwei Motels aber auch viele Caravanparks. Wer im Auto schlafen will um Kosten zu sparen kann wie viele andere Camper auch an den Straßenparklätzen am Highway sein Nachtlager aufschlagen.
Was man unbedingt dabei haben sollte ist eine ordentliche Straßenkarte, für den Notfall einen 10 Liter Kanister Benzin, Handy mit allen wichtigen Notfallnummern wie z.B. vom australian royal flying doctor service, für eine längere Tour kann auch ein Campingkocher ganz nützlich sein, Adapter für Ladegeräte, Sonnenbrille und Kopfschutz sind sehr wichtig den auch bei kälteren Temperatur sollte man die Sonne nicht unterschätzen ,reichlich Wasser und für alle die im Auto schlafen eine Taschenlampe und dicke Schlafsäcke den im Outback kann es nachts bis zu 0 Grad runter kühlen. Wer das alles beachtet darf sich auf einen unvergesslichen Trip freuen mit wunderschönen Sonnenuntergängen und einer weiten weiten Landschaft.
Gut gerüstet ins Outback: Gefahren in der Wüste und wie wir damit umgehen...
Wer als Selbstfahrer eine Reise ins australische Outback plant, sollte sich der Gefahren da draußen bewusst sein. Einfach mal so ins Auto steigen und los geht’s, ist leider unmöglich. Das könnte dann die letzte Fahrt gewesen sein. Ein ganz ungefährliches Vergnügen ist ein Trip in die Wüste nämlich nicht. Man sollte sich vorher gut rüsten und auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Dann kann das Abenteuer losgehen.
Zweifelsohne ist die Fahrt mit dem eigenen PKW die günstigste Variante, das echte Australien kennenzulernen. Eine gute Vorbereitung ist alles. Für das Auto gilt: Benzin, Motorenöl, Werkzeug, Ersatzrad und Keilriehmen sind ein Muss. Für die Route gilt: Routenplan, Reiseatlas, Navigationssystem und noch ein Kompass für Abstecher ins Outback sind die besten Wegbegleiter.
Für Fahrer und Insassen gilt: Wasser, Proviant, Campingausrüstung und nur genügend Bares sind Wahres.
Es ist heute nicht mehr zwingend notwendig, mit einem Geländewagen ins Outback zu fahren. Die meisten Zufahrtswege zu den Nationalparks sind planiert, in den Trockenzeiten aber auch sehr staubig. Nach einigen Kilometern werden diese Wege oftmals zu „Gravel Roads“ (Holperstraßen). Kein Problem, wenn man beim Autokauf auf ein robustes Fahrwerk achtet. Dann ist das Einzige, das einem passieren kann, dass man mal so richtig durchgeschüttelt wird. Entscheidend ist, dass die Kühlung gut funktioniert und der fahrbare Untersatz vor allem den heißen Temperaturen im Outback trotzen kann.
Genügend Treibstoff dabei zu haben, kann überlebenswichtig sein. Ein zehn Liter Ersatzkanister macht auf jeden Fall Sinn, denn nicht selten erreicht man die nächste Tankstelle erst nach einigen hundert Kilometern. Oft ist die Versuchung da, abseits der Hauptstraße noch ein paar Umwege zu fahren. Da ist es nicht verwunderlich, dass der Tank recht schnell wieder leer ist.
Ebenso verhält es sich mit Wasser. Auch hier heißt es: Einfach immer genügend vorrätig haben und gut damit haushalten. Die meisten bunkern Wasser in Kanistern. Oft haben die australischen Autos auch schon einen Wassertank am Frontschutzbügel, der „Bullbar“, befestigt. Wer immer vor jedem Reiseabschnitt alle Behälter wieder auffüllt, der bleibt nie auf dem „Trockenen“ sitzen. Als Reisender in der Wüste merkt man erst, welch kostbares Gut Wasser eigentlich ist. Wir brauchen es in so vielen Situationen: Zum Zähneputzen, zum Kaffeekochen, für die Körperpflege, zum Kochen für Nudelgerichte und natürlich schlicht zum Überleben. Bei jeder einzelnen Wanderung im Outback stellt sich die Frage, wieviel davon für die kommende Strecke notwendig ist. Da sollte man nicht mehr als nötig mitnehmen. Zu viele Wasserreserven mit sich rumzuschleppen macht jeden Trip zur Qual.
Wichtig ist, dass die grobe Reiseroute vor dem Start schon feststeht. Froh wird sein, der sich schon vorher Informationen zu den einzelnen Standorten eingeholt hat. Es ist immer gut zu wissen, was einen erwartet. Erst dann ist man richtig vorbereitet. Reiseatlas, Kompass und am besten auch ein Navigationssystem sind absolut empfehlenswert. Allgemein ist es in Australien verboten „wild“ zu campen. Oft sind Ranger und Polizei unterwegs um unerlaubtes Zelten zu verhindern. Wer doch mal sein Lager in der freien Natur aufschlagen möchte, für den heißt es, ein gutes Versteck finden. Für eventuelle Kontrollen sollte man aber schon die richtigen Ausreden parat haben. Da bietet es sich an, das Thema Sicherheit in den Vordergrund zu rücken. Gut kommen Beteuerungen wie „Wir sind die Nacht durchgefahren und mußten uns hier ausruhen“.
Auf jeder noch so geplanten Tour warten aber auch Gefahren. Es ist aber schon sehr unwahrscheinlich, von einen der so gefährlichen australischen Tiere vergiftet oder gar getötet zu werden. Wer sich an gewisse Regeln hält, dem kann eigentlich nichts passieren. Beim Wandern ist unbedingt festes Schuhwerk angesagt. Ein kräftiges Auftreten beugt der Begegnung mit der gefürchteten Schlange vor. Diese haben nämlich in der Regel viel mehr Angst vor uns als wir vor ihnen.
Ein wachsames Auge zu haben, kann jedoch nie schaden. Australiens Tiere sind einfach am sichersten aus der Entfernung zu bewundern. Auf jeden Fall sollten grundsätzlich alle Gefahrenschilder ernst genommen werden.
Ein Restrisiko bleibt natürlich. Aber ist es nicht auch das, was das Ganze erst zum Abenteuer werden lässt?
Fast alle sieben Staaten auf dem australischen Festland, Victoria mal ausgenommen, haben eines gemeinsam: Sie gehören zu einem Teil zum Outback. Kein Wunder, denn das Red Centre fern der Zivilisation macht auch Dreiviertel der Landesfläche aus.
Die eher unfreundlichen Lebensbedingungen locken nicht gerade viele Australier ins Outback. Zwischen den unglaublich großen Schaf- und Rinderfarmen gibt es nur wenige asphaltierte Straßen, manchmal regenet es jahrelang nicht und im Sommer können die Temperaturen bis zu 50°C ansteigen. Unter diesen klimatischen Gegebenheiten wurde eine einzigartige Landschaft gebildet. In der Mitte Australiens treffen einsame Weite der Wüste auf die Wildnis der Gebirgsgegenden und tropischen Regenwald. Wie in ganz Australien scheint hier das Motto zu gelten: Es gibt nichts, was es nicht gibt.
Das Outback bedeutet vor allem aber auch ursprünglichstes Australien. 20% der Aborigines leben hier als Nomaden in Reservaten. Doch was die meisten Touristen anzieht, ist nicht der natürliche, ursprüngliche oder spirituelle Charakter des Red Centre. Es ist einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Landes: Der Ayers Rock ragt in der zentralaustralischen Wüste 348 Meter hoch und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Gemeinsam mit der 500 Millionen Jahre alten Felsengruppe „Kata Tjuta“ bildet der „Uluru“ den 1326km2 großen Uluru-Kata Tjuta National Parks im Northern Territory.
Die größte Stadt im Outback ist mit 22.000 Einwohnern Alice Springs im südlichen Northern Territory. Alice Springs wird auch vom Wüstenzug „Ghan“ angefahren, der bei 90km/h von Adelaide bis nach Darwin rauscht. Dabei legt er stolze 2.979 Kilometer zurück.
Die meisten Touristen verpassen bei ihren Ulurutouren die wirklichen Sehenswürdigkeiten des Outbacks. So ist zum Beispiel eine Wanderung durch die Schluchten der MacDonnell Ranges im Northern Territory mit anschließendem Bad in der Glen Helen Gorge sehr zu empfehlen. Im Boden des Outbacks liegen Opale, Saphire, Topas und Amethysten versteckt. Und wer die Schönheit rosa Diamanten zu schätzen weiß, sollte auch einen Abstecher in die Region um Kununurra in Western Australia machen. In der großen Diamantenmine Argyle Mine werden seit 25 Jahren jährlich acht Tonnen Diamanten gefördert. Auch der wunderschöne Lake Argyle in der Nähe ist einen Besuch wert.
Ob nun Farmer, Diamantenjäger oder Wüstenzugfan – die wunderbare Schönheit und Vielfalt des Outbacks wird jeden Besucher begeistern.
Australien Outback - Arbeitsalltag
Der folgende Arbeitstag sollte um zehn Uhr starten, demnach duschten wir uns vorher und zogen dann gemeinsam zum Frühstück, in den Pub, los. Während Frauke sich am frühen Morgen schon perverser Weise ein Fischbrötchen reinzog, blieb ich bei Kelloggs mit Milch. Etwas anderes konnte ich hier einfach nicht essen. Dafür gab es den weltbesten Kaffee aus einer Maschine, die ich vorher aus Sicherheitsmaßnahmen selbst gereinigt habe.
Man sollte allerdings auch nicht allem und jedem misstrauen.
Nach zwei Bissen, verließ Frauke jedoch der Appetit und das heimliche Verschwindenlassen ihres Brötchens im Mülleimer hat nicht funktioniert. Zwar haben wir raffiniert mit Schmierestehen versucht dies unauffällig zu meistern, aber ein Blick des Koches in den Müll genügte und wir mussten uns rechtfertigen.
Es folgte ein kurzes Gespräch der Offenbarung.
Da ich mich damit immer sehr schwer tat und mir auch irgendwie alles nicht eingestehen wollte, war ich diesmal diejenige die mit den Tränen zu kämpfen hatte. Verzweiflung und Wut kamen auf. Frauke fand es im ersten Moment sehr komisch und grinste ein wenig, erkannte dennoch den Ernst der Lage. Der Koch schien das ganz locker zu sehen und erzählte uns etwas von seinen Anfängen hier, denn er war bereits drei Monate Arbeitskraft im Pub.
Der sehr schmächtig aussehende Amerikaner erzählte uns er sei Vegetarier und da die meisten Menschen auf dem Land, beziehungsweise im Buschland, hauptsächlich Fleisch essen und als Beilage Fleisch und zum Nachtisch ebenfalls Fleisch, kam es wozu es kommen musste. Der Ami probierte auch ein wenig von dem Fleisch und erlag den nächsten Tagen seinen Schmerzen, die durch übelste Verstopfungen ausgelöst wurden.
Fraukes und mein Kinn vibrierten geradezu, weil wir unser Lachen zurückhalten mussten. Doch die Lage war ernst, sogar so ernst dass der „Flying Doctor“ gerufen werden musste, zu der besagten Zeit. Da es im Outback, keine Ärzte gibt, die mal eben so um die Ecke wohnen, musste einer eingeflogen werden und der Amerikaner musste nach knapp zwei Wochen ohne Stuhlgang käseweiß und zitternd eingeflogen werden. Lediglich zwei Tage lag er im Krankenhaus, bis er wieder zur Arbeit antrat.
Hut ab!
Wie gesagt, ich blieb bei den Kelloggs, zumal ich viel zu oft bei der Zubereitung des Essens zusehen musste und mir das Entfernen schlecht gewordener Salatblätter auf den Tellern der Gäste nicht zusagte.
Weil gerade nicht viel los war und wir warten mussten bis die Waschmaschine durchgelaufen ist, um die Wasche draußen aufzuhängen, liefen wir zurück zum Haus des „Einzahnigen Henkers“, denn dieser sollte arbeiten.
In dem Begrüßungsgespräch bei unserer Anreise bekamen wir nämlich raus, dass dieser als Gärtner arbeitete. Im Outback? Hallo?
Doch auch hier gab es aufgrund der ständigen Bewässerung vereinzelte Grünflächen und auch den ein oder anderen Baum. Der „Einzahnige Henker“ fungierte dennoch, glaube ich, eher als „Mädchen für alles“.
Wir liefen also zum Haus, weil wir ein wenig neugierig waren warum so viele Bilder im Haus hingen und wo überhaupt die Hunde steckten, denn das Futter war überall zu finden, nur Hunde hatten wir noch nie gesehen. Wie zwei kleine Detektive drangen wir ins Haus ein und schritten, allerdings mit schlechtem Gewissen, von Raum zu Raum fort.
Schließlich waren wir in die Privatsphäre des Mannes der uns beherbergte eingedrungen. Aber wir mussten tun, was wir eben tun mussten.
Das Haus hatte so einige Zimmer, eines von denen war sogar ein voll möbliertes Kinderzimmer, welches komplett in rosa gehalten war. Des Weiteren gab es ein zweites, sehr viel reinlicheres Badezimmer und ein Zimmer, indem ein Ehebett stand.
Lustiger Weise fanden Frauke und ich auch die Spraydose, mit der sich der „Einzahnige Henker“ jeden Morgen eindieselte. Wir dachten es würde sich dabei um Parfum oder Deo handeln. Pustekuchen. Es war Muckenspray, aber gut riechendes.
Fakt war jedenfalls, dass wir noch nie gesehen haben, dass sich der „Henker“ geduscht hat.
Im weiteren Verlauf unserer Schnüffeltour taten wir etwas auf, was wir besser nicht hätten finden sollen. Pornos.
Nicht irgendwelche Pornos, nein. Es waren Pornos auf denen verdammt unansehnliche Frauen in Bundeswehrbekleidung auf toten Tieren posierten.
Ach man, warum eigentlich immer wir? Aber wir blätterten das Magazin auch nur bis zur Hälfte durch, denn eigentlich wollten wir in dem Schrank nur nach DVD´s gucken. Eigentlich!
An diesem Tag arbeiteten wir noch ganz normal weiter, bis wir am Abend mit 11pm, doch recht früh zum Ende kamen. Ein Telefonat nach Hause war längst überfällig.
Weil unsere Handys keinen Empfang hatten und wir nicht so lange nach Deutschland telefonieren durften uns schon gar nicht vor Kunden, griffen wir uns ein Telefon, verbarrikadierten uns in der Küche und riefen nacheinander unsere Eltern an.
Eine halbe, verzweifelte Stunde später haben wir alles uns wichtig erscheinende, in Kurzversion versteht sich, unseren Eltern mitgeteilt.
Währenddessen Fraukes Eltern ihr gegenüber Sorgen und Ängste aussprachen und Frauke dazu geraten haben sich vom Acker zu machen, haben meine Familienangehörigen meine verkehre Lage als sehr amüsant empfunden und mir den glorreichen Rat gegeben, dass ich doch alt genug sei selbst zu entscheiden, was „das Richtige“ für mich sei. Recht hatten sie.
Für Frauke stand der Entschluss auch schon lange fest, ich konnte mich jedoch nicht so schnell damit abfinden einen geldbringenden Job aufzugeben oder mir ein „Versagen“ einzugestehen.
Frauke war das alles zu viel und sie war der Arbeit im Pub hinter dem Tresen nicht fähig, so sagte sie. Ich meine geil, ist nun wirklich was anderes, aber von nichts kommt nichts. Wir waren jedoch immer noch zu zweit und mussten somit mittels einer argumentativen Diskussion ´Pro und Contra` herausstellen.
Ganz wohl war mir bei der Sache nicht, aber die zwei Arbeitstage waren dann wohl für das Erste die Steigerung der zwei anfänglichen Arbeitsstunden in Sydney.
Outback
Windorah/ Curravilla
Die Zeit in der Wüste, sprich im absoluten Nirgendwo sollte ein einschneidendes Erlebnis für uns werden.
Gemeint ist eine Position auf der Karte, die man fast schon mit einer Lupe suchen muss. Die beiden Orte liegen direkt neben der nächst größeren Stadt; Longreach.
Die kleine Stadt Longreach liegt im geographischen Zentrum des australischen Bundesstaates Queensland und hat ca. 3000 Einwohner.
Die Verkehrsanschlüsse die bis zu dieser Stadt herrschen sind allerdings noch vergleichsweise „gut“. Denn nach Windorah oder gar Curravilla kommt nur, wer die Fahrt auf unbefestigten Straßen wagt. Entfernungen von mehreren 100 Kilometern sind keine Seltenheit.
Von Brisbane aus kommt der Reisende nach Longreach entweder mit dem Flugzeug, was allerdings nicht ganz billig ist, oder mit dem Bus, wie es fast jeder Backpacker bevorzugt (aus geldtechnischen Gründen).
Dieser Stil entspricht einfach mehr dem allgemeinen Reiseflair der Rucksacktouristen.
Allein die Reisezeit hierher beträgt rund 24 Stunden und dort angekommen ist eine Wirtschaft vorzufinden, die sich größtenteils auf die Rinder- und Schafzucht spezialisiert hat.
Erwarten wird uns in dem Abschnitt „Outback“, bzw. „the middle of nowhere“ von der miserablen Joberfahrung als Kellner und Housekeeper im Hostel, bis zum Farmer- und Babysitterjob so einiges.
Der Aufenthalt in der Wüste, in der geschlagene 40 Grad herrschen, dauert ca. drei Wochen.
Wer allerdings denkt, man könne innerhalb dieser eher kurzen Zeitspanne nicht viel reißen, hat sich stark getäuscht und sollte unbedingt einen Blick in die folgenden Berichte werfen
Outback Bustour
Der Tag der Reise ins Nirgendwo konnte starten. Die Entscheidung getroffen, der Bus gebucht. Trotz noch vorhandener Bedenken unserer Eltern, haben wir die Entscheidung gefällt uns auf die ca. 25 Stunden- Reise zu begeben.
Wieder mal schmierten wir uns die Stullen für die lange Busfahrt, die wir mit dem Greyhound- Bus machen wollten, da kein anderer Bus in diese Richtung fahren würde. Die erste Tour sollte ca. 20 Stunden dauern und daher waren Baguette- Brote mit Avocado und Nutella, natürlich getrennt von einander, das Non- Plus- Ultra.
Da der Bus um 4 pm vom Transit- Center aus losfahren würde, verbrachten wir den Vormittag noch ein letztes Mal mit Sandro und Betty, sowie Andrea, einer ebenfalls im Hostel wohnenden Deutschen in einer der Grünanlagen Brisbanes.
Zusammengefasst kann man bis hierher übrigens sagen, dass wir von der Stadt und Umgebung noch nicht so viel gesehen haben, aber uns sollte es schon nach einigen Wochen hierher zurückführen und wir könnten alles „Verpasste“ nachholen.
Wie die Ölsardinen in der Dose lagen wir drei Mädels mit hochgeklapptem Oberteil auf der Wiese, zwischen dickstämmigen Bäumen und Menschen die ihre Mittagspause mit einem Kaffee genießen wollten.
Wir warteten auf Sandro, der auch schon bald barfuss auf uns zu schlich. Mit leicht nasaler Stimme und schläfrigem Blick hauchte er uns ein „Peace“ entgegen und umarmte den Baum. Es war offensichtlich dass er in diesem Moment all die Hippies und alternativen Leute verarschte, aber uns erschien dies sehr lustig und so starteten wir eine kleine „Öko-Session“.
Nach dem Herumgealber mussten Frauke und ich uns aber so langsam auf machen und so bestellten wir den Shuttle- Bus, der uns vom Hostel zum Transit Center fahren sollte.
Es war eine durchaus lustige Fahrt bis hin zum Abfahrtort, denn der hosteleigene Fahrer bretterte zum Song „Elevator“ von Flo Rida und Timbaland mal so richtig um die Kurven. Einen nach dem anderen haben wir an den Ampeln abgezogen. Wie überflüssiges Gepäck flogen Frauke und ich, in dem alten Van, von einer Ecke in die andere, trotz Anschnallgurt.
Ausgesetzt am Zielort schlenderten wir mit unserem Gepäck zum Eincheckpoint der Greyhound- Stelle und ernteten kleine Lacher als wir an einigen Leuten vorbeizogen. Grund dafür war zugegebenermaßen mein auf den Backpack geschnallter Polarbär, dem ich allerdings eine Kopfkissen- Funktion zuwies und der nicht als Kuscheltier gedacht war. Vielleicht sah das Ganze ein wenig lächerlich aus, aber es war ein Abschiedsgeschenk meiner Geschwister.
Vorerst war das Kapitel Brisbane abgehakt und ein neues sollte folgen, nämlich das der ersten richtigen Arbeitsphase.
Die Busfahrt sollte lang und beschwerlich werden, dennoch freuten wir uns ein wenig und das nicht nur weil wir den Busfahrer, der uns auch schon nach Byron Bay fuhr, wiedererkannten.
Nach der Standartrede des Busfahrers eröffnete mir Frauke noch etwas, dass ihr Vater ihr mit auf den Weg gegeben hat. Und zwar sagte dieser, dass der Bus höchstwahrscheinlich für Kängurus und Aborigines keinen Halt machen würde.
Die Begründung für das „Nicht-bremsen“ bei Kängurus lag darin, dass diese im Outback als Pest angesehen werden, weil es davon eben so viele gibt und nicht für jedes einzelne Tier gebremst werden könne.
Der Grund jedoch warum nicht für Australiens Ureinwohner gehalten werden könne, war weil diese angeblich in solchen Situationen den Bus überfallen und die Passagiere ausrauben würden.
Beides klang in meinen Ohren nicht gerade nach etwas was unbedingt erlebt werden muss. Doch die großen Stoßstangen vor der Motorhaube des Busses, der sowie so schon ziemlich rüstig aussah sprachen wohl für sich. Wir würden also alles umholzen was uns im Weg stehen würde, nicht schlecht.
Zwar hatte ich im Bus mal wieder einen Fensterplatz, doch diesmal lag dieser nicht am Notausstieg, also erneute Angst meine Haare würden nachts einfrieren brauchte ich nicht mehr zu haben. Grund für meinen Fensterplatz, war übrigens der Lulatsch Frauke, denn der ist es durch ihre Körpergröße von 1, 80 m einfach nicht vergönnt einen Platz am Fenster einzunehmen.
Ich beschloss erst einmal ein kurzes Schäfchen einzunehmen, doch als ich aufwachte überraschte mich, ein neben dem Bus springendes, Känguru. Erstaunlicher Weise und ungelogen lief gerade zu dieser Zeit in einem MP3- Player das Lied, welches Australien so schön darstellt „Down Under“ von ´Men at work`.
Es war wie in einem Film: Ewig lange Steppe, vereinzelte Büsche und orange- rot farbener Himmel. Tatsächlich schliefen alle Passagiere im Bus, inklusive Frauke und bekamen das atemberaubende Spektakel nicht mit.
Mittlerweile habe ich auch schon den ersten Vogelstrauß gesehen und war total begeistert von der Gegend, obwohl es in dieser Umgebung wirklich stundenlang nichts gab außer Wüste und vereinzelte Steine oder Büsche.
Nach und nach leerte sich der Bus und die übrig gebliebenen Passagiere wunderten sich immer mehr, was zwei so junge Mädchen nach Longreach verschlagen haben könnte.
In dem Moment als wir an einer Tankstelle Halt machten, fragten wir uns genau das allerdings auch, denn bis auf den Tankwart und den wohl ekelerregensten Kaffee der Welt habe ich dort nichts aber auch gar nichts Anregendes sehen können.
Okay, okay, bis auf den Kaktus, dem ich geschlagene zehn Minuten meiner Aufmerksamkeit schenkte.
Zu gerne hätte ich ganz viele Bilder von allem gemacht, doch mein Fotoapparat lag in den Tiefen meiner Tasche begraben und Frauke hätte mich bei der Frage nach ihrem Fotoapparat wohl gekillt. Alle waren nur noch müde und erschöpft bis genervt von der Fahrerei, ich hingegen war voll in meinem Element. Bei Frauke rührte die Trägheit allerdings von den Schlaftabletten her, sie taumelte nur noch und hatte ganz glasige Augen. Wenigstens hat sie so ein bisschen Schlaf finden können, denn das war etwas was mir bisher immer ohne Probleme in den Hostels ermöglicht wurde. Frauke allerdings hatte damit zu kämpfen, aufgrund diverser Lärmfaktoren, wie unter anderem die Putzfrauen, das Housekeeping- Personal oder die anderen Zimmergenossen.
Über 35 Grad Celsius, die Luft war trocken. Wir fühlten uns matschig und rochen mittlerweile auch nicht mehr so gut. Anhaltspunkte hatten wir natürlich kaum. Das einzige was wir wussten, war das uns jemand von der Zielstelle in Longreach abholen sollte. Mit demjenigen sollten wir dann wohl noch weitere fünf Stunden nach Windorah fahren, dem Ort in dem der Country Pub stehen würde.
Was wir hatten war die Nummer von Christin*, der Besitzerin des Pubs, und eine Uhrzeit von 12 pm, um die wir abgeholt werden sollten.
Da standen wir nun, wie bestellt und nicht abgeholt. Zwei Mädels, vier Taschen und ein dickes Fragezeichen über dem Kopf.
Geduldig setzten wir uns auf eine Bank, die in der Nähe des Ankunftsortes stand und hofften bei jedem vorbeilaufenden Menschen, dass dieser derjenige wäre der uns zum Pub fahren würde. Wir warteten und warteten und warteten….
Fünfundvierzig Minuten und etliche in der Sonne verdunste Schweißtrofpen später rief ich wütend in dem Pub an und fragte nach dem vermeidlichen Fahrer. Man sagte uns, dass Mittagspause sei und Hochbetrieb, man könne uns erst später abholen. Genauere Angaben folgten erst bei mehrmaligem Nachhaken meinerseits. Letztlich erfuhren wir, dass uns wohl ein Mann abholen würde, der irgendwann nach dem Mittagessen vorbei kommen würde.
Also mein Leben muss sich echt für verdammt witzig halten, denn anders konnte ich mir diese ganzen missgünstigen Lagen in die wir immer wieder, fast schon automatisch, rein gerieten nicht erklären.
Nach zwei weiteren Stunden des Wartens konnte so ziemlich jeder Mann unser potentieller Fahrer sein. Wir kannten ihn nicht, er uns nicht. Geil!
Währenddessen Frauke allmählich Angst bekam, weil die Sache immer unprofessioneller wurde, machte ich meine Witze und stellte mich auf das Schlimmste, sprich einen alten notgeilen Cowboy mit Gammelzähnen, der uns unmoralische Angebote während der Fahrt machen würde, ein.
Zu guter Letzt, kam jedoch ein harmlos aussehender Mann mit Bart, der uns nett in sein Auto einlud und sich für die Verspätung entschuldigte. Selbstverständlich musste ich vorn sitzen und durfte mich mit J.B, so sein Kosenamen (den übrigens diesmal nicht wir auswählten), nett unterhalten.
In dem Gespräch drehte es sich um unser bisher erlebtes Abenteuer und unseren Eindruck vom fremden Kontinent. J.B erzählte uns, dass er selbst Enkel in unserem Alter hatte und wir vorsichtig sein sollten beim Reisen und vor allem sollten wir nie per Anhalter fahren oder ohne ausreichend Wasser in der Wüster herumwandern.
J. B erweckte bei mir den Eindruck eines besorgten Großvaters, der sich stets für alles verantwortlich machte. Übel nahm ich ihm allerdings, dass auch er sich über den Polarbären von mir lustig machte, indem er nämlich fragte ob ich viel Heimweh habe.
Heimweh- Klar, habe ich hin und wieder das Bedürfnis mich in meiner Sofaecke zu Hause einzukuscheln oder mich mit meinen Freunden zu treffen, aber Heimweh weil ich ein Kopfkissen mit mir herumgetragen habe, welches zufällig aussah wie ein Bär? Nein, das war nun wirklich nicht mein Stil.
Frauke hielt übrigens ein kleines Schäfchen, während ich nach etlichen Ruhephasen das Gespräch immer wiederaufnehmen musste, ans Schlafen war also nicht zu denken.
Outback Hotel
Wir stellten das Projekt Australien infrage. War es wirklich das war wir erwartet haben, oder nur eine Aneinanderkettung dummer Zufälle oder ist es einfach so hinzunehmen?
Zweifelsohne Pechvögel sondergleichen waren wir allemal, aber sollte es so weiter gehen?
Da wir nichts dem Zufall überlassen wollten, hatten wir vor gleich am nächsten Tag mit den beiden irischen Mädels zu sprechen und sie darüber aufzuklären, dass wir der Arbeit nicht fähig seien und den Ort verlassen wollen.
Für uns bedeutete dies einen großen Schritt zu machen. Schließlich gaben wir zu versagt zu haben, aufzugeben und alles zu schmeißen. Sogar die erneuten 150 $ für den Rückweg wollten wir bedingungslos zahlen.
Wir waren ein wenig aufgewühlt und dies bemerkten auch die Jungen, die an uns vorbei liefen auf dem Weg in ihr „Zimmer“. Wir erzählten ihnen alles, denn sie erweckten Vertrauen in uns. Geschockt holten die zwei uns zu sich ins Zimmer und boten uns an die Nacht dort zu schlafen. Sie verzichteten derweil auf das Zimmer und würden mit im Büro schlafen.
Im ersten Moment wollten wir das Angebot nicht annehmen aber nach und nach kamen die Erinnerungen an das Stelzenhaus des „Henkers“ in uns hoch und wir entschieden uns für das angebotene Zimmer. Es war wirklich sehr nett und großzügig von den beiden uns in ihrem Zimmer schlafen zu lassen.
Während wir unseren Dank aussprachen, entgegneten die beiden Amerikaner uns, dass es doch eine Selbstverständlichkeit sei und eine große Unverschämtheit seitens der Pub- Besitzerin.
Außerdem sollten wir die zwei heute zum letzten Mal sehen, denn sie würden am frühen Morgen gegen sechs Uhr mit dem Postboten nach Longreach fahren. Zu gerne würden wir einfach mitkommen, zu viert wäre es sicher lustig geworden, zumal wir uns super mit den beiden humorvollen Amis verstanden haben. Auf uns wartete allerdings noch ein klärendes Gespräch mit den irischen Mädels.
Als wir uns übrigens mit den beiden Jungen unterhalten haben kam heraus, dass einer der Ortsbewohner keine Toilette mehr hat.
Der Koch hatte nämlich die Aufgabe, jeden Morgen Essen in das Haus zu liefern und dabei bemerkte er recht schnell den bestialen Gestank.
Tatsächlich war dem alten Mann, der dort schon seit Jahrzehnten wohnte, bei einem heftigen Windsturm das „Scheißhaus“ weggeweht. Seitdem verrichtet dieser sein Geschäft in irgendwelchen Ecken des Hauses, welches niemand außer dem Koch zu betreten wagt. Komisch!
Ebenfalls erfuhren wir von dem berühmten, bilden Tankwart. Mit eigenen Augen durfte ich Zeuge werden wir der mit seinem Blindenstock über die Take lief, denn aufzufüllen gab es schon den einen oder anderen Truck.
Nach den kleinen, interessanten Gesprächen die wir geführt haben, gingen Frauke und ich glücklich und entschlossen ins Bett.
Als „Outback“ bezeichnen die Australier die Gegenden des Landes, die fernab von jeglicher Zivilisation liegen.
Die deutsche Übersetzung könnte sein:
Ende der Welt, was aber nicht ganz zutreffend ist, da es sich um immerhin 75% der Fläche des Kontinents handelt. Aus TV-Serien wie „McLeods Töchter“ meint man es zu kennen. Doch wie sieht es wirklich aus, wie leben die Menschen so mitten im Nirgendwo?
Durch einen mehr als glücklichen Zufall hatten meine Freundin und ich auf unserer Reise die Möglichkeit, am Leben im Outback einmal live teilzunehmen.
Wir befinden uns in der Nähe des Currawilla Waterhole auf einer so genannten Cattle-Station (Rinderfarm). Es ist 5.00 Uhr, der Wecker klingelt, Zeit zum Aufstehen.
Bereits jetzt ist es sehr warm und die Sonne brennt auf der Haut und bis zum Mittag wird die Temperatur auf 45 Grad steigen. Der feine, leicht rötliche Sandstaub ist überall und um uns herum das Nichts mit einer fast schon beängstigenden Stille: Fünf Stunden vom nächsten Ort entfernt und bis dorthin viel roter Sand, ein paar Büsche, einige Rinder, Milliarden von Fliegen, diverse Echsen und ähnliches Getier, und wir mittendrin.
Die Tage verlaufen alle gleich: Frühes Aufstehen, Tiere füttern, einen so genannten Morning Tea (Minimalfrühstück) einnehmen, Farmarbeit. Um fünf am Nachmittag erscheinen die Jungs, die als Saisonarbeiter zum Eintreiben der Rinder herkommen. Jedoch preschen sie nicht auf rassigen Pferden heran, sondern fahren müde, dreckig und hungrig mit ihren Motorbikes vor.
Die Abendstunden verlaufen ruhig: Diner, einige Bier, ein paar Drinks, eine Runde Billard, ein Plausch mit den Jungs, die einen deftigen Slang gebrauchen, der nur noch entfernt mit unserem Schulenglisch verwandt ist, und dann früh ins Bett. Und was kommt nun auf den Tisch, ein abwechselungsreiches Diner mit Obst und Gemüse?
Nein, nicht wirklich, denn Hauptnahrungsmittel auf einer Cattle-Station ist Fleisch, und zwar das der eigenen Rinder: Regelmäßig werden einige der Tiere für den Eigenverbrauch geschlachtet. Dies passiert ganz schnell mit einem Gewehr, alles weitere wird dann mit dem Messer erledigt. Was nicht sofort verspeist wird, wandert zu den Biervorräten und einigen verschrumpelten Möhren und Kartoffeln in eines der Kühlhäuser.
Auch in der Speisekammer finden wir nur wenig Obst und Gemüse schon gar nicht. Wir haken nach und erfahren, dass es normal sei sich so zu ernähren. Einseitige Ernährung, Cholesterin? Kein Thema. Ein Barbecue hier, ein Barbecue da, und ab und zu auch mal ein paar Kilo gekochtes Fleisch. Für uns unvorstellbar und eintönig, für die Jungs ganz normal.
In der Speisekammer stapeln sich die Vorräte und einiges stammt noch aus dem letzten Jahrtausend. Aber wen wundert es, wenn man bedenkt, dass diese Familie zum Einkaufen ca. 9 Stunden Autofahrt (pro Strecke) auf sich nehmen muss und auch dann nicht die volle Bandbreite an Lebensmitteln bekommt. Wir sprechen hier nämlich nicht von einem Supermarkt, sondern lediglich von einem dörflichen Krämerladen.
Die Kinder der Familie bekamen in früheren Jahren Privatunterricht im Bauwagen, heute gehen sie auf ein Internat. Nur so ist Bildung im Outback möglich. Sie können ihre Eltern nur in den Ferien besuchen und auch dann erwartet sie nichts als die Einöde. Dennoch scheinen sie es wirklich zu lieben, das Leben fernab vom Rest der Welt.
Die Frau des Hauses erklärt uns, dass es gerade die Ruhe sei, die sie so sehr fasziniert, der Blick in die weite Ferne, ohne das Gedränge der Menschen. Sie spricht dabei von „ihrem“ Australien, einem Australien ohne Touristen und Einwanderer aus Asien, die ihre Sprachen und Kulturen importiert haben.
Wir fragen, wie es in Notfällen abläuft. Jedes Haus verfügt über ein Funkgerät und ist registriert für Hubschraubereinsätze. Gegengifte für verschiedene Schlangen und die wichtigsten Medikamente werden bevorratet. Uns wird auch erzählt, dass die Kinder (wir haben es bei dem 12-jährigen Sohn selbst miterleben dürfen) schon in frühen Jahren das Autofahren lernen, um im äußersten Notfall selbst fahren oder Hilfe holen zu können.
Bis zu den nächsten Nachbarn sind es zwar viele Kilometer, aber trotz der großen Entfernungen wird der Kontakt gepflegt und im Ernstfall ist spontane Hilfe selbstverständlich.
Es ist für uns nach wie vor unglaublich, wie unterschiedlich die Menschen in Australien leben. Dennoch scheinen die meisten ihr Glück gefunden zu haben.
Outback Reise
Einen Starbucks- Kaffee später und wir haben die Entscheidung getroffen, dass Angebot des Job- Clubs fürs erste abzulehnen und auf andere, bessere Angebote zu warten.
Am darauf folgenden Mittwoch war es dann auch schon so weit, noch einmal setzten wir uns zu den zwei Job-Vermittlern an den Tisch und sprachen über künftige Angebote, bis Stephen (einer der Job- Vermittler) ein Anruf reinbekam und uns freudestrahlend folgendes Angebot unterbreitete:
Acht Wochen Country Pub; accomodation & food free und das Ganze für sechs Stunden Arbeit täglich, bei einem Wochenverdienst von 300 $.
Tja, nur wo war der verdammte Haken?
Ein kleiner, feiner fast untergegangener Fakt war, dass der Country Pub mitten im Nirgendwo liegen sollte. Weit, weit abgeschnitten von jeglicher Zivilisation, ohne Handynetz, Internet und unserem heißgeliebten Starbucks- Kaffee.
Skepsis kam auf, vor allem bei Frauke. Wieder und wieder stellte sie sich die Frage, ob es das wirklich wert war? Allein die Tatsache den Kontakt zu ihrer Familie zu verlieren machte sie sehr nachdenklich. Ich hingegen sah mich schon als neues „Coyote Ugly Girl“ inmitten der Pampa Bier an Trucker ausschenken. Für mich jedenfalls gehört das Outback zu Australien wie der Sand zur Wüste.
Unsere erste Outback- Erfahrung sollte folgen und das noch innerhalb der nächsten zwei Tage.
Durch Uneinigkeiten und kleinere Streitereien sowie Unsicherheiten, die von unseren Eltern ausgingen, zog sich die geplante Reise ins Landesinnere jedoch noch um eine Woche hin.
Kosten sollte uns der Spaß übrigens 150 $. Denn soviel war die Busfahrt nach Longreach, dem nächst größeren Ort wert. In dem Angebot des Job-Clubs war ebenfalls enthalten, dass wenn wir die vollen acht Wochen bleiben, uns ein Rückflug bezahlt werden würde von der Besitzerin des Coutry Pubs.
Mit dieser durfte ich im Übrigen ein kurzes Telefonat führen, da Stephen meinte ich könne so alle wichtigen Fragen, die wir hätten, direkt mit der Verantwortlichen klären. Da hing ich nun an der Strippe, am anderen Ende eine Frau mit einer erstaunlich lieben Stimme und einer sehr verständnisvollen Art. Gerechnet habe ich mit einem Drachen, einem Sklaventreiber oder schlimmer noch einer alten, griesgrämigen Frau. Zwar bilde ich mein Urteil nicht auf so oberflächliche Art und Weise, aber so eine Stimme kann schon einiges verraten. Dass dies alles jedoch nur Trug und Schauspiel war, konnten wir in diesem Moment nicht ahnen.
In der uns noch verbleibenden Woche, verbrachten wir viel Zeit mit Betty und Sandro, der mittlerweile auch nach Brisbane gekommen ist. Zusammen gingen wir in den nahe gelegenen Park und sonnten uns, shoppten ein wenig in der Stadt und feierten zusammen in der „Down Under Bar“. Hierbei lernten wir auch Magnus kennen.
Magnus- Ein wahrlich besonderer Name. Für mich speziell klang es wie eine schlechte Mischung aus ´Anus` und ´Magnum`. Das hab ich zumindest immer mit dem Namen verbunden und daher war Frauke und mir auch immer ein wenig zum Lachen zumute, wenn wir ihn gesehen haben, denn er wohnte ebenfalls im Base Backpackers.
By the way, ich möchte gar nicht wissen ob andere Leute genauso viel assoziieren wie ich…
Nach einer eher kurzen Partynacht im wohl ranzigsten Schuppen den die Nation je gesehen hat, schlief ich wie ein Baby in meinem Bett ein, bis vier neue Zimmergenossen in unser Zimmer einmarschierten. Rücksichtslos wie eh und je knallten sie das Licht an und unterhielten sich lauthals. Am nächsten Morgen stellten wir allerdings weitere, „fast schon sympathische Charakterzüge“, der mitten in der Nacht eingewanderten, Mädels fest.
Eine lästere über die andere, von Respekt und Akzeptanz keine Spur. Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachte ich das ganze Herumgezicke, konnte mir beim „trotzigen aufs Bett setzen“ des einen Mädchens allerdings ein dummes Grinsen nicht verkneifen. Denn das Bett auf welches sie sich so selbstverständlich setzte und später auch legte, war nicht etwa das ihre, es gehörte Frauke, die es immer ganz penibel zusammennahm.
Getreu dem Motto: Stumpf ist Trumpf, chillte sich das Mädchen, welches von uns den Spitznamen „Stampfer“ bekam, auf Fraukes Bett und regte sich auch nicht als Frauke vom Bad wieder ins Zimmer kam.
Den erschrockenen und leicht aggressiven Blick von Frauke liebe und fürchte ich zugleich. Durch das ständige in mich hinein Gelache, habe ich schon erste Bauchmuskeln gespürt und konnte auch in dieser Situation nicht aufhören mich über alles lustig zu machen. Frauke hingegen stand immer noch mit kullerrunden Augen in der Tür und schlenderte dann zu mir ans Bett.
Weil wir beide eher schüchtern und zurückhaltend sind, haben wir vorerst nichts gesagt, stattdessen aber gelacht, denn auch die Mädels aus Köln haben die Sache als lustig empfunden.
Tja, das ist der kleine Nachteil, wenn man sein Bett unten hat. Jeder aber auch wirklich jeder setzt sich früher oder später drauf. Und das alles vor dem Hintergrund, dass das Bett vielleicht das einzig Private war, was wir hatten.
Durch das Outback
AUSTRALIEN – AUF DRECKIGEN STRASSEN
Allgemein — posted_by fundyck @ 18:19
Es ist erstaunlich, dass nach den ersten und schon sehr frühen Weltumsegelungen, der Erdteil Australien erst so spät in der Entdeckungsgeschichte der Erde ein Begriff wurde. Ludvigo de Torres hat als erster Weißer das australische Festland betreten, als er 1606 die Meerenge zwischen Australien und Neuguinea durchsegelte. Als er an der Nordküste Australiens landete, war ihm das unbewohnt erscheinende Land wohl zu unwichtig, als dass er es in seinen Berichten erwähnt hätte. Die Torres-Straße erhielt diesen Namen erst viel später.
Der holländische Kapitän Carstenz, der nach ihm an den Küsten Australiens landete, schrieb: „Es ist das wüsteste und kahlste Land, das irgendwo auf der Erde gefunden werden kann. Die Bewohner sind die erbärmlichsten Geschöpfe, die ich je gesehen hatte.“ Die Holländer nannten die Neuentdeckung „Neuholland“ aber es erfolgte keine Besitzergreifung.
Dann kamen die Engländer; erst nach der genauen Beschreibung von James Cook 1770, ließ England den östlichen Küstenrand besetzen und als Strafkolonie verwenden. Nach den riesigen Goldfunden um 1851, setzten die stärkeren Siedlungswellen ein. Dadurch wurde auch das Innere des Kontinents interessant - die Siedler brauchten neues Weideland. 1881 stieß Lachlan über die Blauen Berge ins Innere vor. Nach mehreren gescheiterten Versuchen anderer Erkunder, trat der deutsche Forscher Ludwig Leichardt von Brisbane aus den Vorstoß in das völlig unbekannte Innere mit dem Ziel an, die Nordküste Australiens zu erreichen.
Die Expedition war für fünf Monate berechnet, aber erst nach 15 Monaten erreichte er nach vielen Entbehrungen und Verlusten die Küste von Arnhemland.
Ludwig Leichardt trug Tag für Tag seine Erfahrungen und Begegnungen mit akribischer Genauigkeit in sein Tagebuch ein. Diese authentische Quelle hat Franz Baumann zu dem spannenden Buch „Die erste Durchquerung Australiens“ genutzt.
Kein bequemes Land
Mittlerweile kann man Australien mit dem Zug von Ost nach West von Sydney bis Perth mit dem Indien-Pazifik und von Nord nach Süd von Darwin bis Adelaide mit dem Ghan durchqueren. Letzteres allerdings erst seit zwei Jahren. Auch der Stuart Highway läßt auf durchgängig geteerter Straße eine relative bequeme Autofahrt von Adelaide über Alice Springs nach Darwin zu.
Aber das Innere Australiens, das Outback, ist immer noch eine Herausforderung. Auch wenn man sich in einem allradgetriebenen Auto bewegt, stellen die Pisten und die extremen Witterungsbedingungen hohe Anforderungen an Mensch und Technik.
Und dann diese riesigen Entfernungen - Australien ist das sechstgrößte Land der Erde und die größte Insel. Es ist die einzige Insel, die auch ein Kontinent ist, und der einzige Kontinent, der auch ein Land ist. Er ist der erste und letzte Kontinent, der vom Meer aus erobert wurde.
Es ist die Heimat des berühmtesten und eindrucksvollsten Monolithen, des Ayers Rock oder Uluru, der nun auch offizielle Aborigine-Name. Es gibt dort mehr Lebewesen, die einen umbringen können als irgendwo sonst. Die zehn giftigsten Schlangen leben alle in Australien. Fünf seiner tierischen Bewohner - die Trichterspinne, die Würfelqualle, der Blauringkrake, der Steinfisch und eine bestimmte Zeckenart - sind tödlich für den Menschen. In diesem Land können selbst die flauschigsten Raupen Sie mit einem Kniepen ausser Gefecht setzen, und Muscheln pieksen hier nicht nur, sondern attackieren Sie manchmal sogar. Wenn Sie aber nicht plötzlich und unerwartet zu Tode gestochen oder gespießt werden, werden Sie vielleicht von Haien oder Krokodilen gefressen, von tückischen Meeresströmungen hilflos zappelnd in den Ozean hinausgetragen, oder Sie taumeln mutterseelenallein im brütend heißen Outback in einen kläglichen Tod. Ein hartes Land.
Und alt. Seit sechzig Millionen Jahren, seit Bildung der Great Dividing Range hat sich Australien geologisch praktisch nicht verändert und dadurch viele der ältesten Dinge bewahrt, die man auf Erden fand, die urältesten Felsen und Fossilien, die frühesten Tierspuren und Flussbetten, ja, die ersten schwachen Zeichen des Lebens selbst. Und zu einem unbestimmten Zeitpunkt in Australiens unendlich langer Vergangenheit - vielleicht vor fünfzigtausend, vielleicht vor sechzigtausend, aber ganz sicher, bevor es moderne menschliche Wesen in Europa oder Amerika gab - drang heimlich, still und leise ein zutiefst rätselhaftes Volk ein, die Aborigines. Sie weisen keine eindeutige rassische oder sprachliche Verwandtschaft mit den Völkern im umliegenden asiatischen Raum auf, und eigentlich ist ihre Anwesenheit auf dem Kontinent nur dann plausibel, wenn man annimmt, dass sie mindestens dreissigtausend Jahre vor allen anderen Menschen hochseetüchtige Schiffe ersannen, bauten, sich auf einen Exodus begaben und dann fast alles, was sie gelernt hatten, vergaßen oder sich nicht mehr dafür interessierten, ja sich überhaupt kaum noch mit dem offenen Meer einliessen.
Diese Leistung ist so einzigartig und aussergewöhnlich, so schwer zu erklären, dass die meisten Geschichtsbücher sie mit ein, zwei Absätzen abtun und dann gleich zur zweiten, besser dokumentierten Invasion übergehen, die 1770 mit der Ankunft Captain James Cooks und seiner tapferen kleinen Jolle, der HMS Endeavour, in der Botany Bay begann. Macht nichts, dass Captain Cook Australien nicht entdeckt hat und zur Zeit seines Besuchs nicht mal Kapitän war. Die meisten Leute, auch die meisten Australier, glauben, dass mit ihm alles anfängt.
Die Welt, die diese ersten Engländer vorfanden, war berühmt dafür, dass alles verkehrt herum war - statt Winter war in Australien Sommer, die Sternbilder standen Kopf. Die Lebewesen schienen sich entwickelt zu haben, als hätten sie die Gebrauchsanweisung nicht gelesen. Das typischste von ihnen rannte, hoppelte oder galoppierte nicht, sondern sprang durch die Landschaft wie ein Gummiball.
Kurz und gut, ein solches Land gab es auf der Welt nicht noch einmal, gibt es immer noch nicht. Achtzig Prozent aller Tiere und Pflanzen in Australien existieren nur dort. Sie existieren in einer Vielzahl, die zu den harschen Lebensbedingungen garnicht zu passen scheint. Australien ist der trockenste, flachste, heisseste, ausgedörrteste, unfruchtbarste, klimatisch aggressivste aller bewohnten Kontinente. Nur die Antarktis ist lebensfeindlicher. Und dennoch wimmelt es von Leben in unzähligen Formen.
Was uns das sagen soll? Dieses Land ist gleichzeitig atemberaubend leer und voll gepackt mit Zeugs. Interessantem Zeugs, uraltem Zeugs, Zeugs, das man auf Anhieb nicht versteht. Zeugs, das man sogar noch finden muss. Kurz - es ist ein interessantes Land. (Frühstück mit Kängurus, Bill Bryson)
Beginn der Reise
16.30 Uhr - Rush Hour in Adelaide. Ich fahre den gerade erst übernommenen 2,5t Toyota Landcruiser rechtsgesteuert durch den einsetzenden Regen. Von extremer Trockenheit in Südaustralien hatte man uns erzählt. Jetzt ist es fast wie zu Hause - bis auf den Linksverkehr. Zigtausende eilen aus der Millionenstadt in die umliegenden Vororte.
Als uns Rolf gegen 11 Uhr vom Quest Mansions, unserem Hotel abgeholt hatte, strahlte die Sonne noch heiss vom Himmel. Rolf ist Schweizer und Mechaniker. Er hat seinen RMS - Rolfs Mechanical Service - in Glenelg, einem Vorort an der Küste und vermietet mit seiner Frau Sibylle Bushcamper. Rolf ist einer von den Typen, die man schon Jahre zu kennen glaubt.
Der Toyota, ein Bushcamper mit Dachzelt, ist ein älteres Modell mit über 390.000 km auf dem Buckel - aber gut in Schuss.
Rolf erklärt uns jedes Detail mit schweizer Präzision. Jede Menge Werkzeug ist mit an Bord; sogar eine Seilwinde ist am Bug befestigt. Ein Kompressor ist dabei, um die Reifen wieder aufzupumpen, wenn man in der Wüste wegen losem Sand den Reifendruck reduzieren muss.
Im Verlustfall sorgt ein Ortungssender dafür, dass wir satellitentechnisch wieder aufgespürt werden. Als ganz wichtig hat sich auch der Spaten erwiesen, der nicht nur die eigenen Hinterlassenschaften gnädig bedecken lässt, sondern sich im Extremfall auch als Bagger... aber davon später. Zwei Reservereifen, ein Hammer und hydraulischer Wagenheber runden das Equipment ab.
Aber der Clou ist das Dachzelt. Wir haben schon etliche Bushcamper gemietet - mit Pop-up-Dach, High-Top oder einfach nur einen Range-Rover mit Campingzeug - und jetzt ein Dachzelt. Über eine Leiter hangelt man sich auf die Dachreling, entfernt eine Schutzplane und richtet mit einer Hand das Zelt auf - nach einem Prinzip, mit dem man früher das Kopfteil von Kinderwagen geöffnet hat. Matratzenunterlage ist bereits drin. Jetzt noch die Schlafsäcke rein, fertig!
Und es regnet! Mittlerweile haben wir Prospect, einen nördlichen Randbezirk von Adelaide erreicht, der Verkehr lässt immer noch nicht nach. Wir halten an einem Liquor-Store und decken uns mit einigen Kartons Victoria-Bitter Bier ein. Das Ziel für die erste Nacht ist ein Campground in der kleinen Stadt Nuriootpa im Barossa Valley, Südaustraliens berühmte Weinregion. Der Regen wird stärker. Aber der Verkehr nimmt ab.
Nuriootpa ist ein kleines Kaff mit einem schönen Campground. Es ist nass und ich habe keinen Bock das Dachzelt auszuprobieren, es gibt so schöne trockene Cabins. Ich bin froh, dass ich mein Icebreaker T-Shirt dabeihabe. Dieser ewige Temperaturwechsel von warm und kalt wird von diesem Teil super ausgeglichen. Wir sortieren unsere Einkäufe und planen unsere Weiterreise.
Das nächste Ziel soll Broken Hill sein, 510km Richtung Nordost, in New South Wales über den Barrier Highway. Dann weiter nach Tibooburra nördlich in den Sturt Nationalpark. Von dort über Cameron Corner nach Innamincka am Cooper Creek und nach Birdsville in Queensland. Hier wollen wir in die Simpson Wüste einsteigen - über die French Line oder Rig Road? Welche Strecke wird befahrbar sein? Aber wieso sich jetzt einen Kopf machen, wir werden es sicher in Birdsville erfahren. Letztes Ziel und Autorückgabe ist dann nach etwa 3.500 km Alice Springs, Northern Territory im geographischen Zentrum Australiens.
Es wurden letztlich über 1.000km mehr. Dafür sind wir den Oodnadatta Track entlang der alten Ghan-Bahnlinie gefahren. Auf den Spuren der Pioniere und Prospektoren.
Schon 1870 gab es erste Visionen einer transkontinentalen Bahnlinie, die Adelaide mit Darwin verbinden sollte. Bevor die ersten Waggons durch das Outback rollten, wurden die Güter von Kamelkarawanen befördert - sogenannten Camel Trains. Pferde und Ochsen waren für das wilde und trockene Terrain denkbar ungeeignet. Angetrieben wurden die Kamele von Afghanen, Persern und Türken. Von den afghanischen Kameltreibern erhielt der Ghan schliesslich seinen Namen.
Um 1900 war die Strecke im Süden bis nach Oodnadatta ausgebaut worden. Bodenschätze waren der Anlass für den Bau der Bahn. Gold, Opal und Kupfer konnten auf dem Schienenweg viel leichter abtranspotiert werden. Abenteurer und Minenarbeiter kamen mit der Bahn leichter ins Binnenland, genau so wie Lebensmittel und Material zum Aufbau einer Infrastruktur im unwirtlichen Outback.
Wir haben gut geschlafen in unserer Cabin. Das Kreischen von Kakadu- und anderen Vogelschwärmen weckt uns. Es ist etwas frisch draussen aber die Sonne findet ihren Weg durch die lockere Bewölkung. Auch wir finden unseren Weg hinaus aus Baraossa Valley und der Zivilisation. Vor uns liegt der Barrier Highway, der uns schnurgerade nach Broken Hill führt.
Für die meisten Australier ist die Bergbaustadt Broken Hill das Synonym für „Langeweile im Busch“ schlichtweg. Broken Hill ist aber eben auch in vielen anderen Punkten „quite different“. Die Uhren ticken anders. Auf jeden Fall hat New South Wales eine eigene Zeitzone. Die Uhren werden hier eine halbe Stunde vorgestellt. Broken Hill ist auch eine Stadt der Künstler. Rund 90 leben in der Stadt.
Als wir Broken Hill erreichen, haben wir eine ermüdende Regenfahrt hinter uns. Und der Regen verstärkt sich. Der erste Campground am Stadtrand liegt neben dem Friedhof. Nee - wir fahren 20km nordwestlich auf einer Nebenstrecke weiter nach Silverton - Die Scheibenwischer laufen auf Hochtouren.
Die ehemalige Bergbaustadt Silverton ist einer der beliebtesten Plätze für Filmschaffende in Australien. Sie besteht nur noch aus einer Handvoll Häusern und einer Kneipe. In den wenigen Gebäuden haben sich heute ein gutes Dutzend Kunstmaler angesiedelt. Zum idealen Platz wird das Beinah-Geisterstädtchen durch seine idealen klimatischen Bedingungen. Eine fast 100%ige Sonnenscheingarantie lockt die Produzenten von Kino- und Werbefilmen aus aller Welt an. Das Licht gilt als ideal. Viele Kameracrews filmen einfach drauf los. Filter und aufwändige Effekte sind auch nicht unbedingt nötig. Stahlblauer Himmel und die rote Erde bieten genug Kontraste. Hauptdarsteller ist meist das „Silverton Hotel“. Es bietet sechs Zimmer. In den Filmen firmiert es allerdings dann als „Dingo Hotel“ oder „Hotel Australia“ (wie in „Dirty Deeds“).
TEIL 2
Wir sind von Frankfurt am Main mit der Fluggesellschaft „Emirates“ über Dubai und Perth nach Adelaide, Südaustralien eingereist. Nach einer Aklimatisierung von 3 Tagen haben wir den avisierten Toyota Landcruiser von RMS, Rolf`s Mechanical Service in Glenelg, einem Vorort von Adelaide, übernommen. Rolf, der Schweizer Mechaniker, hat den Toyota als Bushcamper umgebaut und mit allem versehen, was man im Outback so braucht, um zu überleben. Unsere Tour soll uns drei Wochen ca. 4.000km durch die australische Wildnis auf den Spuren der ersten Siedler bis nach nach Alice Springs im „Roten Herzen“ führen. Wir - das sind meine Frau Karin und ich.
Im ersten Teil habe ich die widrigen Witterungsverhältnisse geschildert. Für die Jahreszeit (im November kann es in der südlichen Region sehr heiss sein) war es sehr kühl und es regnete zum Teil sehr kräftig. Das sollte sich auch so bald nicht ändern, und ich war wirklich froh meine Icebreaker Merino Teile dabeizu haben. Das machte die kalten Nächte im Dachzelt dann doch erträglicher.
Silverton – dieses ehemalige Bergarbeiterstädtchen, 20km nordwestlich von Broken Hill, versinkt im Schlamm – genauer gesagt, der Campground und der Pub, denn viel mehr gibt es hier nicht. Dieses ist also eines der beliebtesten Plätze für Filmschaffende in Australien. Wegen angeblich fast 100%iger Sonnenscheingarantie reisen die Produzenten von Kino und Werbefilmen aus aller Welt an, um das ideale Licht ohne aufwändige Effekte und Filter zu nutzen.
Im Silverton Hotel wurde der Film "MAD MAX" gedreht – das berühmte "Raketenauto" steht noch davor!
Also wir merken nichts von einem stahlblauen Himmel - es ist trist verhangen und es schüttet aus Kübeln. Wir entschließen uns, noch mal eine Cabin zu nehmen – das Dachzelt bleibt unangetastet. Der Pub ist traumhaft, langer Tresen, kühles Bier vom Faß und eine Einrichtung, wie man sie aus alten Westernfilmen kennt. Ja, hier werden wir uns ein Zimmer nehmen und den Abend verbringen!
Als ich der netten Bedienung hinter dem Tresen freudestrahlend meine soeben getroffene Entscheidung mitteile, schüttelt sie nur bedauernd den Kopf: „Sorry Sir, we are fully booked“. Es gibt Situationen im Leben, die man nicht näher beschreiben möchte.
Draußen geht die Welt unter - drinnen zerplatzen Träume und eine zunehmend genervte Gattin...
Immerhin bekomme ich den freundlichen Rat, im Campground (der gerade im Schlamm versinkt), gäbe es noch freie Cabins – wir sollen nach Cabin Nr. 3 fragen. Ich genehmige mir noch Bier und bewege mich schweren Herzens nach draussen.
Der Campground-Besitzer ist sehr freundlich, meint, der Regen sei morgen durch und drückt mir ein Bündel nach Mottenkugeln stinkender Bettwäsche in die Arme. Die Cabin (s.Foto links) entpuppt sich als Einfamilienhaus mit riesiger Küche und zwei Schlafzimmern mit Etagenbetten - hier könnten bequem 20 Leute übernachten. Karin ist nahe an einem Nervenzusammenbruch – die Mottenkugelwäsche bleibt draussen und wir weihen unsere Schlafsäcke ein.
Die Küche ist super equipt - sogar eine große Steakpfanne ist da – und ein Gasherd. Ich würde zwar lieber auf der großen Feuerstelle im Hof brutzeln, aber die könnte man jetzt als Swimmingpool nutzen. Wir hauen uns die Steaks in die Pfanne und machen uns eine Flasche Rotwein auf – aus dem „Barossa Valley“, Adelaides Weinregion.
Schon sieht die Welt wieder anders aus. Am nächsten Tag hat es aufgeklart und wir können erahnen, wie schön Silverton in Wirklichkeit ist. Ein wunderschöner Sonnenaufgang mit den typischen Farben, die sich in den Wolken reflektieren. „I can see clearly now, the rain is gone...“
Wir drehen eine Runde durch die Umgebung – jetzt sehen wir endlich etwas von der Landschaft und wissen wieder, warum wir hier sind.
Wir wollen heute noch ca. 300km weiter Richtung Norden, richtig ins tiefste Outback in den Sturt National Park nach „Tibuburra“. Dafür brauchen wir noch reichlich Proviant. Also noch mal in die alte Coal Mining Stadt „Broken Hill“. Hier gibt es reichlich Supermärkte und Liquer Stores, um Bier nachzuladen, denn je weiter man ins Outback kommt, desto teurer werden Vorräte und Getränke. Wir bekommen alles, was wir brauchen. In einem Outdoorladen, der wirklich alles führt, was in der Wildnis von Nutzen ist, kaufen wir uns noch ein paar Fliegennetze, denn wir kennen die wahre Pest des Outbacks.
Richtung Norden
Die Outback-Fliegen, krauchen einem in jede Öffnung, die unbedeckt ist. In die Augen, Mundwinkel, Ohren – überall hin – und sie lassen sich auch nicht so leicht verscheuchen. Ein alter Bush-Mann sagte `mal:
„Wer ins Outback geht, sollte seinen Frieden mit den Bushfliegen gemacht haben.“ Da ist was dran!
Kaum sind wir 40km nördlich von Broken Hill, auf noch geteerter Straße, fängt es wieder an zu regnen. Im Nordwesten, Richtung „White Cliffs“, tiefschwarzer Himmel. Neben uns wachsen plötzlich ganze Seen aus der Spinifex-Landschaft.
Auf einmal deutet Karin aufgeregt nach vorn. Durch den grauen Regenschleier erkenne ich vor mir eine Reflektion auf der Straße. Da, wo sonst ein ausgetrockneter Creek die Straße quert, brodelt jetzt ein reissender Fluss.
Ich ziehe mir Schuhe und Socken aus und wate Richtung Flussmitte. Schon nach ein paar Metern geht mir das Wasser bis zu den Oberschenkeln. Mit nasser Hose setze ich mich wieder in den Wagen. Ein Blick zum Himmel zeigt uns, dass es von Osten her heller wird. Also warten wir ca. eine Stunde und sehen, wie das Wasser sich langsam zurückzieht.
Als wir uns endlich durchwagen, geht das Wasser immer noch bis zur Kühlerhaube – aber der 4WD-Toyota mahlt sich souverän brummend durch die Fluten.
Die Straße ist nun größtenteils ungeteert – jetzt wird`s schlammig und die Durchquerung von Überschwemmungen wird langsam Routine.
Immerhin hat der Regen jetzt aufgehört und die Landschaft zeigt sich wieder von ihrer prächtigsten Seite. In der schönsten Nachmittagssonne gegen 16.00 Uhr, erreichen wir Packsaddle, ein prächtiges Roadhouse. Die Sonne wirft ein schönes Licht auf den Pub.
Es ist mal wieder die Zeit der Entscheidungen. Wir haben viel Zeit durch die Überschwemmungen verloren – so schön sich das Roadhouse auch präsentiert, es ist noch zu früh, um schon zu übernachten. Wir haben ja noch das Ziel Tibuburra. Ich geh` auf ein Bier in den Pub und bekomme einen Cooler mit Packsaddle Aufdruck geschenkt (das sind diese Becher, die das Bier kühl halten sollen).
Frühstück auf dem Campground "Dead Horse Gully"
Tibuburra
Wir entscheiden uns für die schlammige Straße Richtung Tibuburra. Vorher gibt es noch eine Ansiedlung mit Pub und Campground – Milparinka. Es ist dunkel als wir dort ankommen. Ein einsames, aber helles Licht wies uns schon von weitem den Weg.
Hoffnungsfroh biegen wir von der Hauptstrecke auf einen holprigen Zufahrtsweg ab. Doch welche Enttäuschung – der Pub, Mittelpunkt der Ansiedlung, ist in tiefe Dunkelheit gehüllt. Kein Lebewesen weit und breit. Die Szenerie wird von einer einsamen Straßenlaterne beleuchtet - das helle Licht, das wir von weitem sahen.
Allerdings ist noch ein Licht im Wohnhaus hinter dem Pub zu sehen, es müssen also Leute anwesend sein. Doch auf mein Rufen macht keiner auf – very strange! Nächtens „in the middle of nowhere“ und niemand zeigt sich.
Leichte Bewegungen hinter den Fenstern zeigt uns, dass wir bemerkt worden sind, aber es tut sich nichts. Jetzt wird`s uns doch unheimlich und wir beschliessen, uns die restlichen 40km bis Tibuburra durch die Dunkelheit zu wagen.
Um 21.00 Uhr erreichen wir das Outback-Kaff. Wir haben irgendwie das Gefühl, wieder in der Zivilisation zu sein. Es ist eine sternenklare Nacht, die Luft ist seidenweich. Vor einem Pub am Ortseingang schneidet eine junge Frau einer anderen die Haare. So komisch die Szene ist, sie wirkt beruhigend.
Ehe ich mich versehe, sind wir schon am Ortsausgang. Hier ist ein weiterer Pub, in dem wir uns ein Bier bestellen. Pubs sind im Outback so etwas wie Radio, Fernsehen und Zeitung zugleich – hier laufen alle Informationen zusammen, werden ausgetauscht und weitergegeben. Eine Straße unpassierbar? Ein Sandsturm oder anderes Unwetter in Sicht? – Im Pub erfährt man es. Für den Durchreisenden kann das mitunter lebenswichtig sein.
Wenn in einem Outback-Pub über den nächsten Nachbar gesprochen wird, bei dem auf seiner Station (australische Bezeichnung für Farm) gerade eine Kuh gekalbt hat, kann es sein, dass dieser Nachbar gut 500 bis 600km weiter weg wohnt. Und die Station kann schon mal Ausmasse von etwa Belgien haben, wie z.B. die „El Questro Station“ in den Kimberlys. Aber ich schweife ab, wir sind ja fast noch in der Zivilisation.
Die junge Frau in der Bar empfiehlt uns auf Nachfrage, einen Campground in der Nähe mit dem schönen Namen „Dead Horse Gully“.
Kurz darauf gesellen sich noch mehr junge Frauen zu uns. Alle sind sehr aufgekratzt und es wird viel Bier getrunken. Später stellt sich heraus, dass die Friseuse, die wir am Ortseingang gesehen haben und die nun auch in dieser illustren Runde sitzt, am Tag vorher geheiratet hat. Sämtliche jungen Frauen des Ortes feiern dieses Ereignis (unter Ausschluss der Ehemänner) immer noch mit ihr.
Als einziger Mann unter all diesen angeheiterten Mädels dränge ich dann doch zum Aufbruch, nicht ohne, noch zum Frühstück und Picknick auf einer Pferdefarm eingeladen worden zu sein. Na, ob das was wird?
Am nächsten Abend erfahren wir, dass Rebecca, so hieß die junge Frau, die uns auf ihre Farm eingeladen hatte, beim Tanzen auf dem Tresen, von demselbigen gestürzt ist und sich den Arm gebrochen hat.
Wir müssen noch unser Nachtlager im Bushcamp aufschlagen, finden „Dead Horse Gully“ nicht auf Anhieb, sind dann aber doch angenehm überrascht von dem schön gelegenen Platz. Ich habe meine Premiere mit dem Dachzelt und hätte nicht gedacht, wie kinderleicht sich das Ding aufstellen lässt – Schlafsäcke rein und fertig!
Wir genießen noch den Blick auf den Sternenhimmel mit dem Kreuz des Südens. Die Kakadus suchen sich mit lautem Gekreische ihre Schlafplätze auf den umliegenden Bäumen. Dann ist es nur noch still und friedlich.
Am nächsten Morgen erwache ich mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang. Der Platz ist bei Licht betrachtet noch schöner als gedacht – hier bleiben wir erstmal ein paar Tage.
Lesen sie in der nächsten Ausgabe wie wir durch den Sturt National Park nach Innamincka kommen und Karin eine schreckhafte Begegnung mit einem TAIPAN hatte, der gefährlichsten Giftschlange der Welt.
Outbacktour
Allgemein — posted_by olympia @ 03:13
kurze zusammenfassung der letzten wochen: wir sind anfang april zu dritt in sydeny mit dem van gestartet mit dem plan fuenf tage spaeter beim burke and wills roadhouse anzukommen, wo wir telefonisch einen job bwekommen hatten. wir sind also losgetuckert, die strassen wurden mit der zeit immer schlechter und leerer, es wurde immer heisser. am dritten tag find der wagen dann an, probleme zu machen. waehrend der fahrt fing er ploetzlich an zu ruckeln, stinken und reagierte nicht mehr richtig auf das gaspedal. keiner wusste so recht, was ihm fehlte. selbst die mechaniker waren ratlos. wir konnten uns aber immmer einige 100 km voran schleppen bis der wagen wieder eine studne pause brauchte., uebernachtwet haben wir immer in kleinen orten entweder auf dem caravanpark im bus gepennt oder ein zimmer gemietet. trotz unseres navis haben wir uns zu guter letzt noch einen umweg von 200km gegeben und kamen mit 1,5 tagen verspaetung am ziel an. wir wussten ueberhaupt nicht war wir zu erwarten hatten uns als wir hier ankamen, heatten wir beinahe angefangen zu heulen: ein einsames roarhouse (autobahnraststaette) hunderte von km im umkreis ist NICHTS, kein internet, kein handyempfang, ablsot schaebige zummer, unfreundlicher boss und das schlimmstye: ueberall froeschi in allen groessen und farben. das komische war, dass wir uns nachdem wir am anfang am liebsten sofort wieder avbgereist waeren dann innerhalb kuerzester zeit daran gewoent hatten und nun sogar fast gluecklich hier sind. die arbeit ist abwechslubngsreich, die bezahlubng gut, es wird langsam kuehler, die tage gehen relativ schnell rum.
wir befinden uns hier auf einer rasstaette, tankstelle, motel auf der hoehe von cairns, jeder von uns versucht natuerlich so viele stunden wie moeglich zu abreiten, die freizeit besteht aus schlafen uns lesen.
naja, trotzalledem freuen wir uns schon wie verrueckt auf die ostkueste und danach auf sydeny. auf die frage, wann ich zurueck komme kann u will ich mich noch nciht aeussern. fest steht dass der flug nach hinten verschoben wird.
bis bald, ich vermisse euch!
pia
comment on this | 0 trackbacks
ganz kurz mal
Allgemein — posted_by olympia @ 08:46
also wir cruisen grade durchs outback nach julia creek, sind seit 4 tagen unterwege. es ist wunderschoen, alles super. aber im moment sitzen wir fest weil unser auto kaputt ist. warten nun darauf dass es repariert wird und wir weiterheizen koennen. morgen wollen wir auf der ranch ankommen, auf der wir einen job als housekeeper bekommen haben. mir gehts gut, habe nur weder internet noch handynetz, deswegen schlecht zu erreichen.
also bis bald
comment on this | 0 trackbacks
von bronte nach coogee
Allgemein — posted_by olympia @ 02:35
tach!
wie die meisten von euch wohl schon wissen, habe ich meine atzenfamilie endlich hinter mir gelassen und bin zwei straende weiter nach coogee gezogen. hier lebe ich mit sarah und fraser (den eltern) und ihren beiden kindern rocco, 16 monate, und nebo (kurz fuer newborn, sie hat noch keinen namen) wieder nur einige minuten zu fuss vom strand entfernt:) ich habe ein wunderschoenes helles zimmer mit schrank und klavier (!) und mein bad ist sehr sauber und auch total schoen.
mein job ist ziemlich einfach: ich arbeite 30 stunden die woche, das sind 15 weniger als frueher und bekomme nach wie vor 200 bucks:) ausserdem muss ich nur unter der woche arbeiten und habe das gesamte wochenende frei! meine arbeit besteht im wesentlichen darin, rocco zu entertainen (mit nebo hab ich gar nichts am hut). die gesamte atmosphaere ist viel entspannter, ich verstehe mich sehr gut mit sarah und fraser, abends essen wir immer gemuetlich zusammen und unterhalten uns. es ist echt richtig toll hier!
meine neue adresse ist:
fam. taylor, 54 arcadia street, 2034 coogee, NSW australia
die letzten tage war ich extremst-feiern und bin deswegen jetzt ein bisschen krank. gestern abend hatte ich sogar fieber aber heute gehts schon wieder.
dingdong.. oh mist! es hat grad an der tuer geklingelt, werd mal oeffnen und diesen artikel beenden ;)
bis dennnn
comment on this | 0 trackbacks
keine zeit
Allgemein — posted_by olympia @ 08:38
nur ganz kurz: keine pakete oder briefe mehr an die hogan adresse mehr schicken!
i'm out of here
ich berichte sobald ich zeit finde:)
comment on this | 0 trackbacks
Pechstraehne
Allgemein — posted_by olympia @ 09:15
ja also im moment laeuft alles n bisschen schief. hatte die letzten tage auch ein bisschen heimweh deswegen aber so langsam gehts wieder.
es fing an mit freitag abend beim alicia keys konzert: alles ist super (am nachmittag noch den bauch mit sushi vollgeschlagen), geile stimmung und echt nette vorbands. und dann kommt SIE auf die buehne. singt wie eine goettin, wie sabbel zu sagen pflegt und so sah sie auch aus.. die ersten beiden lieder waren auch echt schoen aber ploetzlich ist mir dann uebel geworden und ich bin auf klo gerannt um dort waehrend des gesamten konzerts zu kotzen. wenigstens konnte ich die lieder durch die wand hoeren:) alter ich war sooo sauer. naja, auf der rueckfahrt gings dann weiter, ich hab sogar ernsthaft ueberlegt auf ner parkbank zu uebernachten, weil zug fahren gar nicht ging und ich ans andere andere der stadt musste. naja, die nacht ueber hab ich mich dann weitere sieben mal uebergeben muessen (immer gegen halb, total komisch hab immer auf die uhr geguckt und es war mal um 29, oder um 33, lustig, wa). naja, magendarm infekt zieht sich noch immer hin, ich kotze zwar nicht mehr, fuehle mich aber trotzdem krank, irgendwie matt.
dann habe ich laeuse von den kindern. mein kopf juckt und ich werd die scheiss fiecher nicht mit organischen mitteln los. muss also morgen mal was chemisches kaufen gehen.
heute hab ich mir so tief in den finger geschnitten dass wir beinah ins krankenhaus gefahren wearen:D
gestern hab ich ne absage von DER traumfamilie und letzten, die meine argentur mir vorgestellt hat bekommen. ohne begruendung.
meine ganze familie hat irgendwelche krankheiten, die kinder haben alle windpocken und zu allem ueberfluss kann mama mir nicht sagen ob ich die windpocken schon hatte. also kommt das eventuell auch noch auf mich zu:)
also ihr seht, es lauft grandios zur zeit. dazu kommen noch kleine dinge, wie dass ich wenig geld hab und noch weihnachtsgeschenke brauch, meine familie mir derbst aufn senkel geht und ich dringend woanders hin will, dass wetter seit einigen tagen beschissen ist (stroemender regen).. joa.sonst noch was?
ich waer weihnachten so uebelst gern in deutschland!
comment on this | 0 trackbacks
Finn
Allgemein — posted_by olympia @ 12:02
In Gedenken an
Finn Stagneth
5.2.88 - 30.11.07
Ruhe in Frieden
ich vermisse dich!!
comment on this | 0 trackbacks
undaehh desereeeh
Allgemein — posted_by olympia @ 10:26
hallo ihr lieben, zeit fuer einen neuen eintrag.
an meiner situation hat sich nicht viel veraendert: ich bin immernoch bei den hogans, schufte immernoch ziemlich hart und freue mich immernoch wie ein kind auf meine arbeitspausen. obwohl ich es mir immer schwerer vorstellen kann, meiner familie zu eroeffnen, dass ich sie verlassen werde, bin ich auf der suche nach was neuem. es nervt mich auch, dass mein alltag schon so schrecklich geplant und eintoenig ist. dieser routinemaessige ablauf kotzt mich dermassen an!! (hups,tschuldigung:)) ich wuerde glaub ich lieber in noch ne andere scheiss familie (um einfach nochmal was anderes kennenzulernen) als hier zu bleiben. ausserdem faengt meine gastmutter jetzt ploetzlich an mir komische namen zu geben. gestern hat sie mich ungefaehr sechs mal tanja genannt. irgendwann hab ich dann angefangen auf tanja zu hoeren und sie gar nicht mehr daran erinnert, dass ich eigentlich pia bin(!!!) naja, ich hab jetzt auch schon mal n bisschen rumtelefoniert und familien angeschrieben, bisher hat sich aber noch nichts ergeben. war in den letzten wochen auch bei ein paar interviews aber die familien haben sich immer als scheisse herausgestellt. aber morgen melde ich mich bei der anderen argentur an, die nen ziemlich guten ruf hat und kostenfrei ist. ich bleib also am ball:)
UND: das wetter ist schlechter geworden. man sagt dieses ist das erste jahr in sydney seit lagem, in dem der sommer so lange auf sich warten laesst.. (haette der sommer solche spaesse nicht in nem anderen jahr machen koennen, zb in einem, wo ich nicht zufaellig hier bin???) bloed ist auch, dass ich jetzt grade noch direkt am strand wohne und in ein paar wochen, wenn der sommer dann tatsaechlich anfaengt, womoeglich in der stadt wohne und ne halbe stunde zum strand brauch. naja, da steckt man halt nicht, nech!
aber ich bin auch neidisch auf alle die schnee hatten in deutschland. man denkt es gar nicht, aber ich vermisse das kalte wetter total. ich wurde auch gern stollen futtern und handschuhe tragen und zum weihnachtsmarkt und einen rauchatem haben und schlittschuh fahren und einen adventskalender haben usw. aber dafuer freut man sich dann umso mehr aufs naechste jahr.
letztes wochenende gabs pizzahut flatrade essen!! 14$ fuer ein riesenbuffet mit pizzen, salate, nudeln, pommes und sogar nachtisch. (getraenk flatrade haette zusaetzlich 4$ gekostet, habens ausgelassen und uns stattdessen die becher vom nachbartisch geholt um sie auf klo auszuspuehlen. was wir nicht wussten: die besitzer der becher waren nicht gegangen, sondern haben nur essen nachgeholt..die haben sich gewundert:D) danach stand eine party in newtown auf dem programm. steeve wollte seinen 21. geburtstag feiern. als wir in seinem appartement ankamen, war die stimmung gechillt, haben ein paar bier getrunken (viel ging nicht, wegen der fressorgie) und ein paar leute kennengelernt. da steeve um 12 uhr meinte all seine klamotten ausziehen zu muessen und nackt durchs unigelaende zu marschieren, wurde die party leider kurze zeit spaeter von zwei polizisten (die das ganze ziemlich gefeiert haben) beendet.
sonst gibts nichts zu erzaehlen.
ausser: ich starte grad ein super experiment:schicke alle postkarten ohne briefmarke los. also falls ihr demnaechst eine unfrankierte karte im briefkasten habt, ist die wohl von mir. wie findet ihr das experiment?? kreutzt an:
O WOW du genie, warum bin ich da nicht drauf gekommen??? O super idee (darf ichs nachmachen?) O gut O mittel O verstehe den sinn nicht ganz O finds total bekloppt O pia, bist du noch zu retten, die schoenen postkarten!!!!!!
comment on this | 0 trackbacks
das familiendrama
Allgemein — posted_by olympia @ 09:41
hallihallo!
also ich bin jetzt seit zwei wochen bei den hogans und merke mit jedem weiteren tag der vergeht, wie unwohl ich mich fuehle. es sind viele faktoren, die mich zu dem entschluss gefuehrt haben, mir so schnell wie moeglich was neues zu suchen:
1. ich arbeite wiegesagt viel. aber es ist nicht einfach nur etwas mehr als normal, sondern deutlich mehr als alle meine freundinnen und das krasse ist, dass ich von allen am schlechtesten bezahlt werde.
2. ich fuehle mich ausgenutzt weil ich nicht nur 'light housework' mache (wie es normalerweise von au pairs verlangt wird), sondern ein grosser teil meiner arbeit aus putzen und aufraeumen besteht, was einfach nicht unter den aufgabenbereich eines au pairs faellt.
3. oft laesst mich die mutter mit allen vier kindern fuer mehrere stunden alleine. grade am anfang finde ich, dass das ne zu grosse verantwortung ist, gerade weil poppy zu jeder zeit meine volle aufmerksamkeit braucht und die anderen auch nicht brav am tisch sitzen und malen, die wollen auch entertainment. nebenbei muss ich allen dann noch was zu essen zaubern und den haushalt in schwung halten. das ist mir zu viel. zu viel stress, zu viel verantwortung.
4. mein zimmer ist dunkel und ungemuetlich und mein bad ist dreckig. ich hab zwar nen eigenen kleinen wohnbereich wo die kinder nur ab und zu zum spielen hinkommen und brian zum arbeiten, aber ich fuehle mich unwohl dort und verbringe meine zeit auch nur da, wenns dringend notwendig ist (schlafen und waschen;))
aber mit der mutter versteh ich mich in letzter zeit ganz gut und die kinder liebe ich total! auch die lage ist perfekt und ich fuehl mich in manchen momenten wirklich zuhause hier... trotzdem halte ich die augen offen nach was anderem. halte euch auf dem laufendem was das angeht.
samstag ist jan wieder gekommen und morgen treffen wir uns (vielleicht zum letzten mal hier). am donnerstag fliegt er und vielleicht gehen wir mittwoch nochmal feiern, aber unter der woche ist das echt gift, weil ich immer um 6.30 uhr hoch muss und das schon ohne kater der horror ist.
am wochenende waren wir im loewenbrauhaus und haben uns nen netten deutschen abend gemacht. haben uns das ein oder andere bier gegoennt und auch die ein oder andere australische bekanntschaft gemacht:) am naechsten morgen hatte ich 5 neue nummern im handy... wer zum teufel ist 'lucky australwyien' und wieso hab ich 100$ weniger als gestern???:D
das wetter ist im moment traumaft und wir chillen so viel wie moeglich am strand. heute bin ich richtig braun geworden, glaub ich:)
also, ich bin mal australien idol gucken!
comment on this | 0 trackbacks
great news
Allgemein — posted_by olympia @ 10:34
moin! ich bins mal wieder.
der erste monat ist vorbei und ich habe jetzt endlich meine au pair familie gefunden. so langsam wurde das geld auch knapp und ich hab panik bekommen, dass ich mir auf die schnelle ne wohnung und nen festen job im cafe oder so suchen muss (das ist hier naemlich nicht ganz so einfach, wie man denkt).
jetzt zur familie: die mutter (grainny) ist sehr nett, erwartet aber auch ne menge von mir, weil sie vier kleine kinder hat (tommy 8, daisy 7, lilly 6 und poppy 1). was meine freundinnen hier in ihren familien zu tun haben ist echt n witz gegen meinen job. ich arbeite ca. 45 stunden die woche und bin dabei grainny den gesamten haushalt abzunehmen. das ist echt mega stressig manchmal, ich habe keinen tag frei die woche nicht mal am wochenende, wo alle meine freundinnen IMMER frei haben. ich bekomme 200$ pro woche, das ist viel aber im vergleich zu anderen au pairs und gemessen mit der arbeit die ich dafuer erledige, relativ wenig. (vorhin hat sie mir offenbart, dass der keller voellig zugeruempelt ist, als ich den gesehn hab dachte ich mich trifft der schlag, und dass sie vor hat den in den neachsten wochen mit mir zu entruempeln...:() aber in der not frisst der teufel fliegen und in meiner notsituation musste ich diese familie einfach nehmen. ich mag die ja auch alle und das ist echt die hauptsache. die kinder sind sooo niedlich* und der vater arbeitet zwar immer, ist aber auch total nett. ausserdem ist er surfer und ich werde demnaechst auf jeden mal mitgehen. und mit greanny komm ich auch gut klar aber ich muss immer aufpassen, dass sie mir nciht zu viel arbeit aufdrueckt. die kinder machen super viel sport und greanny meinte, dass sie noch n paar tennisschlaeger unten hat. vielleicht werd ich also bald mal wieder ne runde zocken:) naja, ich bin jedenfalls uebergluecklich dass ich die hostelkosten nicht mehr tragen muss und jetzt endlich selber geld verdiene. ein riesenvorteil ist auch, dass meine familie direkt am strand wohnt und ich immer mal eben fuer ne halbe stunde runter kann. im sommer ist das bestimmt der hammer, weil man sich dann auch mal eben abkuehlen kann. das wetter wird naemlich immer besser und es ist erst fruehling. ich glaub im sommer ists so heiss, dass man gar nicht mehr aus dem wasser rauskommen mag... heute war ich schon mal shoppen um mein frisch verdientes auszugeben. man weiss ja sonst nicht wohin mit dem ganzen schotter;) habe mir ein traumhaftes, weisses rip curl sommerkleidchen gegoennt.
freitag ist halloween und wir planen eine wilde partynacht in der innenstadt! ich bin mega heiss, weil ich samstag frei habe und bei ner freundin in sydney schlafen werde! endlich mal wieder so lange wie ich will und dann nen derben kater haben, das wird schooooen;)
soo ich werd jetzt mal schluss machen, hab morgen nen harten tag vor mir:) bis deeeenn
*gestern hab ich mit daisy mathehausaufgaben gemacht und irgendwann fing sie an die ergebnisse zu erraten. sie hat also immer gefragt: ists 7? und ich: nein, ists acht?? und ich nein. und irgendwann hab ich dann gesagt: daisy, try to think about the task in your head!! und sie antwortet: pia, in my head are teddys and stuff but definitely no maths!!... darueber musste ich soo lachen!!
comment on this | 0 trackbacks
Ueberall lauert die gelbe Gefahr und es gibt Avocadoburger
Allgemein — posted_by olympia @ 03:13
Hallo allerseits,
ich melde mich mal aus Sydney! Es ist wirklich die tollste Stadt in der ich je war. Einerseits riesengross, keiner weiss wo Sydney endet, andererseits sind die Menschen so vertraut, hilfsbereit und freundlich wie auf dem Lande:) Allerdings gibt es hier derbe viele Asiaten. Die sind echt ueberall und alle sehen gleich aus!
Wir wohen in einem Hostel mitten in der Stadt von wo aus wir richtig schnell ueberall hin kommen. Oeffentlicher Nahverkehr ist prima, Busfahrer sind Engel!
Au Pair kommt leider noch nicht so richtig ins Rollen. Es gibt im Moment zu wenig Familien und zu viel Au Pairs so dass nicht wie vorgesehen die Au Pairs die freie Wahl haben, sondern die Familien sich ein Au Pair aus sechs aussuchen koennen. Die meisten Familien sind hier einfach traumhaft. Meistens sind es Ehepaare mit zwei Kindern. Viele sind reich, wohnen in kleinen Vororten, haben Pools, mehrere Autos und bezahlen echt ne Stange Geld. Ich hoffe, dass mich bald eine auswaehlt und ich aus diesem Uebergangsleben rauskomme. (Im moment muessen wir fast jede Nacht umziehen, weil die Hoslels ueberbucht sind.)
Ich habe bei Mecces nen Burger mit Avocadocreme gegessen. Hoert sich erstmal derbe komisch an, dann denkt man:GEILE IDEE!!! und wenn mans schiesslich probiert kriegt man das kotzen:D schmeckt echt scheisse... naja egal
In den ersten Tagen haben wir viel besichtigt und einige Ausfluege gemacht. Ausserdem fingen ab dem dritten Tag die Interviews an, die meistens den gesamten Nachmittag einnehmen. Anfangs war ich richtig ausgeregt aber langsam werde ich routinierter. Aber es ist eben nicht ganz einfach sich auf Englisch so zu verkaufen, wie mans auf Deutsch machen wuerde.
Das Wetter ist wechselhaft. Mal ist es unertraeglich heiss, ab und zu regnet es, viel Wind, ist ja klar. Aber wir haben ja auch erst Fruehling.
Eigentlich gehts mir sehr gut hier, hatte kaum Heimweh bis jetzt aber ich denk schon viel an euch alle. Ich erwisch mich staendig dabei, die Zeit umzurechnen und zu ueberlegen, wer von euch grade wo chillt. Ich glaub es wird hart so lange hier ohne euch, aber ich geb mein bestes!:)
meld mich bald wieder
comment on this | 0 trackbacks
goodbye sch�rmany
Allgemein — posted_by olympia @ 18:37
1212 blogcheck
(nur n kleiner test ob alles läuft)
bin aufgeregt...:)
Outback Australien - Arbeit im Pub
Der heutige Tag sollte definitiv Veränderung mit sich bringen. Eine positive Wendung des Ganzen wäre nämlich wirklich mal nicht schlecht. Geduscht und fertig gemacht zogen wir in Richtung Pub, endlich raus aus dem Stelzenhaus.
Natürlich waren wir in dem Glauben heute das versprochene, eigene Zimmer im Motel zu bekommen, doch weit gefehlt.
Wir liefen in den Pub und wurden von zwei irischen Mädchen empfangen, unseren Vorgängern. Diese wollten aber in den kommenden Tagen den Ort verlassen, da sie bereits zwei Monate hier arbeiteten. Ich konnte mir leider nur überhaupt nicht vorstellen, dass hier überhaupt Kundschaft vorhanden war, daher war ich auch sehr misstrauisch was die Telefonate betraf, denn in denen wurde immer beteuert dass der Laden boomen würde.
Die beiden Mädels begegneten uns sehr distanziert und schienen ihre Arbeit auch anfangs sehr ernst zu nehmen. Sie wohnten übrigens auch nicht in einem der Motelzimmer, stattdessen schliefen sie zu zweit in einem abgetrennten Teil eines Wohnwagens, der zur Hälfte ein Büro darstellte.
Und der Hauptgewinn geht an- Frauke und Jantje.
Die Hoffnung jemals ein Zimmer im Motel zubekommen war somit gestorben, aber dies war nicht die einzige Einschränkung mit der wir leben sollten. Im Laufe des Vormittags lernten wir außerdem noch zwei andere Jungen kennen, die ebenfalls in dem Pub arbeiteten. Alle samt waren wir im Alter von 19 bis 26 Jahren und im Vergleich zu so mancher Kundschaft „blutjung“.
Frauke und ich wurden aufgeteilt, während sie mit den beiden irischen Mädchen die Motelzimmer putzen musste und Wäsche aufhing, sollte ich mit den beiden Jungen den Pub säubern und die Bestände auffüllen.
Nicht gerade begeistert, aber ohne ein Wort zu sagen, ließen wir erst einmal alles über uns ergehen. Der „richtige Betrieb“ sollte nämlich erst abends losgehen. Nachdem die Chefin den Pub verlassen hat und wir sie ab dem Tag auch nie wieder sahen, schwang ich den Putzfeudel und brachte alte Flaschen in den Müll. Mit den beiden Jungen, verstand ich mich auf Anhieb gut, allerdings fragten sie mich was in Gottes Namen uns in die Wüste verschlagen hätte?
Meine Antwort kam zögerlich- War es die spannende Erfahrung, der Reiz an etwas Neuem oder die pure Verzweiflung, weil wir einen Job suchten?
Ich für meinen Teil antwortete, so plausibel es auch zu sein schien, dass wir das Geld benötigten, weil wir Backpacker seien.
Mit einem dicken Grinsen im Gesicht plauderten wir heimlich eine Weile in einem der großen Kühlschränke. ´Heimlich` daher, weil ich erste Macken von der Chefin raus bekam. Angeblich soll sie sehr kleinlich und zimperlich sein, aber das eigentlich nur im Umgang mit Jungen.
Nach rund vier Stunden Arbeit, traf ich Frauke mit leicht aufgequollenen Händen. Sie musste die Toiletten putzen und zwar ohne Handschuhe, die Begeisterung stand ihr nahezu ins Gesicht geschrieben.
Es war nicht das Gelbe vom Ei, aber immerhin Arbeit und wir verdienten Geld, also beschwerten wir uns zur Abwechslung mal nicht. Nicht sofort!
Der späte Abend sollte jedoch abgehen wie Schwitzkatze.
Währenddessen die Chefin für einen Urlaub an die Küste gefahren ist, selbstverständlich ohne uns einzuweisen, sollten wir die Spätschicht zusammen mit den amerikanischen Jungs und den irischen Mädels schmeißen.
Die Tatsache, dass eines der Mädels krank geworden ist, sollte uns nicht abhalten. Frauke und ich wurden eingeteilt, sie sollte ihren Platz hinter der Bar finden und ich meinen in der Küche. Einen ausgebildeten Koch gab es nicht. Lediglich einer der Jungen köchelte etwas vor sich hin, der andere schmiss routiniert die Bar.
Ich versuchte mich nützlich zumachen, indem ich Gemüse schnippelte und Toastbrot mit Butter beschmierte. Während ich das tat, unterhielt ich mich mit dem „Koch“. Ab und an fiel mal eine Kleinigkeit runter, aber hey, wen störts?
In dem Gespräch bekam ich heraus, dass abends wirklich ein Hochbetrieb herrschen sollte. Die Trucker, die tagsüber das Vieh durch die Gegend fuhren konnten nur in Windorah Halt machen um sich zu erholen oder eine kleine Mahlzeit einzunehmen. Tatsächlich, die Bestellungen per Bon kamen massenweise in die Küche geflogen und von der Ruhe und Stille die man vom Outback kennt war nichts mehr zu sehen.
Nach bereits drei Stunden bemerkte ich, dass Hygiene schon lange keine Rolle mehr spielte und somit wurde doch glatt mal eine heruntergefallene Pommes zweimal frittiert. Klar, ich meine warum wegschmeißen?
Der Koch wies mich übrigens freundlicher Weise daraufhin, dass ich bald diejenige sein sollte, die diese Aufgabenfelder übernehmen würde, denn die beiden Mädels würden abreisen.
Mich wunderte dies ein wenig, denn abgesprochen war, dass Frauke und ich den Pub schmeißen sollten. Dass dies jedoch der „schlimmere“ der beiden Arbeitsbereiche sein sollte, merkte ich schnell.
Frauke kam mir mit einer Bestellung entgegen und bat mich sehnlichst mit ihr die Positionen zu tauschen. Nach einer weiteren halben Stunde ließ ich mich auch drauf ein und taperte hinter den Tresen. Der Raum war prallgefüllt mit lauter alten Truckfahrern und auch jungen Bauarbeitern, den so genannten „Ringers“. Lautes Gelächter und Geschrei herrschten dort, wo ich wohl die nächsten drei bis fünf Stunden die weiteren Bestellungen aufnehmen sollte. Darunter nicht nur „Order“ für das Essen, sondern selbstverständlich auch für die Getränke.
Das blöde an der Sache war nur, dass ich mich genau Null mit dem Kassensystem auskannte und auch nach mehrmaligem Zeigen noch viel Unfug damit betrieben hatte. Am liebsten hätte ich unprofessioneller Weise in diesem Moment alles niedergeschrieben, aber das konnte ich ja auch nicht bringen.
Selbstgeschriebene Bons? Schon mal was davon gehört? Wenn ich verzweifelt bin, werde ich zumindest kreativ, sehen wir`s mal so.
Schon kam der erste „Besoffski“ an den Tresen getaumelt und ich konnte sein Gestammel nicht vom starken Akzent oder der Volltrunkenheit unterscheiden. Ich suchte Hilfe bei einem der Jungs, der die Bestellung letzten Endes für mich aufnehmen musste. Relativ schnell bemerkte ich jedoch, dass es größtenteils wirklich an dem Akzent lag und an den fehlenden Kenntnissen von zahlreichen Abkürzungen was die Alkoholsorten betraf.
Ich wusste quasi ´nicht viel` und davon aber am meisten.
Das war der Satz des Tages, denn darauf baute sich der gesamte Abend auf „nicht viel wissen“. Meine eigene Inkompetenz regte mich sehr auf. Doch was müssen erst die Leute gedacht haben, die wie knapp jeden Abend für sie ganz normale Bestellungen aufgegeben haben?
Natürlich kam auch noch der „Small- Talk“ dazu, na klar musste ja auch kommen.
´Sichereres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit` war zumindest das Prinzip, welches ich ab diesem Moment verfolgte.
Nett lächelnd und nickend, ab und an mal ein kleines „yes“ und ich hoffte charmant aus der Situation herauszukommen. Nix da.
Ein wenig eskaliert ist das Kellnern allerdings als ich fast eine Viertelstunde für das Suchen eines Sechserträgers VB (australische Biersorte) benötigte. Das Ende vom Lied, der Mann kletterte selbst hinter die Theke, um sich das Bier zu holen.
Überfordert stand ich, kleines Blondchen, nun hinter dem Tresen, Kunden schienen sich fast schon selbst zu bedienen und auch die beiden irischen Mädels waren topfit und bereit für ein wenig Unterhaltung und Trinkerei. Vom freundlichen Helfen war nichts zu merken. Stattdessen aßen sie erst einmal im Beisein der Gäste ihr Abendessen und tranken mit den „Ringers“.
Es gab jedoch auch lustige Momente, Verständnis für unseren ersten Arbeitstag und Unterstützung von den Jungen. Ein sehr eigener Slang der im Outback lebenden Menschen und unser vielleicht verfrühtes Gefühl all dies sei nichts für uns, vereinten Frauke und meine Wenigkeit mal wieder zu einer kleinen Krisensitzung.
Nach der Schicht verzogen wir uns zuerst zusammen auf die Toilette und dann setzten wir uns auf die Veranda, von einem der Motelzimmer.
Wir sprachen über unsere ersten Eindrücke, einige Eskapaden und über die Aufgaben die wir zu bewältigen hatten. Voreilige Entscheidungen sollten noch nicht getroffen werden.
Zeit für`s Bettchen, nach einem ersten Arbeitstag mit den verschiedensten Aufgabenbereichen sollten wir unseren Weg zurück in die Bude des „Einzahnigen Henkers“ finden.