Für die ersten paar Tage in Australien habe ich mir bereits im Voraus Geld bei der deutschen Bank umgetauscht, aber als ich dann die nächst größere Rechnung per Karte bezahlen wollte, stand ich vor einem dicken Problem. Ich habe sowohl meine EC-Karte, als auch meine Kredit-Karte sicherheitshalber zu Hause liegen gelassen, bzw. ich habe diese beiden eigentlich wichtigen Dinge in eine gesonderte Handtasche gesteckt.

Diese habe ich im letzten Moment allerdings doch wieder ausgepackt. Der Grund war ein ganz einfacher. So lächerlich es auch klingt, wollte ich nicht den Anschein einer eingebildeten Tussi erwecken und mit einer teuren Markenhandtasche, die eher ein Täschchen war, herum laufen und packte sie daher wieder aus. Gedacht habe ich mir dabei wohl nicht viel. In Momenten wie diesen merkte ich schnell, wie gut es doch war zu zweit zu reisen.

Zwar war Frauke für mich zu diesem Zeitpunkt immer noch „nur“ eine Bekannte, doch musste ich sie aufgrund dieser besonderen Notlage um über 200 $ anpumpen. Perfekt, von der großen Unabhängigkeit und der Selbstständigkeit war nun nicht mehr viel zu sehen. Auf Grund des Zeitunterschiedes musste ich noch den späten Abend abwarten um meine Eltern anzurufen und die Hiobsbotschaft zu überbringen.

Es war der erste Anruf nach Hause, nach kurzen Freudentränen, beider Seiten, schilderte ich meiner Mutter das Problem und gab ihr die Anschrift des Westend Hostel, in dem wir wohnten. Ein Postfach wollten Frauke und ich uns nicht einrichten, da wir vorhatten durch das halbe Land zu traveln und da hätte ein Postfach nun mal wenig Sinn gemacht.

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