Great Ocean Road: Die berühmteste und spektakulärste Straße in Australien
Great Ocean Road - Die Great Ocean Road
Einer der sicher schönsten und beeindruckenden Touren, die Sie von Melbourne aus machen können ist ein Trip auf der Great Ocean Road zu den 12 Aposteln. Die Great Ocean Road führt Sie 250km die Küste Victoria Australia entlang mit atemberaubender Aussichten die gesamte Strecke über.
Die Hauptroute der Great Ocean Road beginnt hinter Torquay, einem weltbekannten Surfer Ort und führt weiter über Lorne und Apollo Bay. Im Hinterland verläuft sie dann über mehrere kleine Ortschaften und endet bei Allansford wieder auf dem Princes Highway.
Die Great Ocean Road zu fahren ist ein absoluter Traum für Auto- und Motorradfahrer. Es geht in Kurven die Hügel hinauf und hinunter, was sehr großen Spaß macht und Sie haben die gesamte Zeit einen wahnsinnig schönen Ausblick. Der Fahrer sollte sich allerdings lieber auf die anspruchsvolle Strecke konzentrieren die durchaus ihre Tücken hat, sonst kann der Ausflug schnell gefährlich werden, da es neben der Straße steil bergab geht. Die zahlreichen Aussichtspunkte bieten aber genügend Platz um zwischendurch anzuhalten und die Aussicht gefahrlos zu genießen.
In Torquay, dem Startpunkt der Great Ocean Road kommen Surf Fans voll auf ihre Kosten, denn neben den Wellen hat der Ort auch ein Surfmuseum zu bieten indem man die Geschichte des Sports und zahlreiche Boards bewundern kann. Es ist ein kleiner Ort mit knapp 8000 Einwohnern und gilt international als das Zentrum der Surfindustrie. Internationale Surfmarken wie Rip Curl und Quiksilver haben hier ihren Ursprung und es dreht sich in Torquay alles um diesen Sport.
Weiter führt die Route dann Richtung Lorne, einem kleinen Ort, der hauptsächlich vom Tourismus lebt. Dort gibt es einen wunderschönen Hafen zu bestaunen und die Möglichkeit einer kleinen Stärkung für die nächste Etappe der Reise. Des Weiteren können Sie das Lorne Historical Museum besuchen, welches den Bau der Great Ocean Road dokumentiert und eine kleine Ausstellung über dieses Thema zeigt. Auch eine kleine Art Galerie hat der Ort zu bieten.
Fahren Sie bereits am Morgen los, dann ist Apollo Bay der ideale Ort um einen Lunchbreak einzulegen. Es gibt einige kleine Cafes und Restaurants die eine hervorragende Auswahl zu bieten haben und ein schöner Platz sind um nach der bereits langen Fahrt ein wenig zur Ruhe zu kommen. Wenn Sie Apollo Bay verlassen, erreichen Sie dann nach einiger Zeit endlich das eigentliche Highlight der Great Ocean Road, die 12 Apostel. Diese Steinkulisse im Meer ist sehr beeindruckend und zieht jedes Jahr aufs Neue tausende Touristen an. Auch wenn 2009 ein weiterer Apostel im Meer versank sieht die Kulisse doch immer noch sehr beeindruckend aus. Wer ein wenig mehr Geld in dieses Erlebnis investieren möchte, der kann vor Ort noch einen Hubschrauber Rundflug buchen um dieses Erlebnis zu komplettieren.
Möchten Sie nach dieser Hauptattraktion einen schnelleren Weg zurück nach Melbourne nehmen, so fahren Sie über den Landweg zurück und nicht an der Küste entlang. Dies spart Ihnen eine Menge Zeit und ist in der Abenddämmerung auch sicherer als der steile, schmale Weg am Meer entlang. Zudem haben Sie die Aussicht ja bereits am Morgen genossen und sind nach der langen Fahrt sicher froh, schnell wieder in Melbourne anzukommen.
Great Ocean Road Tours
Mietwagen für die Fahrt
Die berühmteste und spektakulärste Straße in Australien
Sie ist 250km (von Torquay bis Warrnambool) lang und bietet so viele fantastische Naturereignisse, dass sich jeder Reisende mindestens drei Tage Zeit lassen sollte.
Melbourne ist der perfekter Ausgangspunkt die Great Ocean Road zu beginnen. So kann man die einzigartige Aussicht auf die Berge und auf das Meer genießen.
In Torquay gibt es die Gelegenheit zum Surfen. Die Stadt bietet die schönsten und berühmtesten Surfstrände. Wer nur einen kurzen Stopp in Torquay einlegen möchte, sollte einen Spaziergang an der Promenade entlang machen. Eine herrliche Aussicht auf das Meer und die vielen kleinen Surfshops laden zum Einkaufen ein. Nur 7km entfernt befindet sich der Bells Beach. Dort findet jedes Jahr an Ostern die Weltmeisterschaft im Surfen statt.
Wer nach der Fahrt auf den kurvigen Straßen eine kleine Erholungspause braucht, hält für einen kurzen Aufenthalt in Anglesea. Der an der Küste gelegene Ort, bietet eine wunderschöne Aussicht auf das Meer und an den kleinen Cafés kann kein Kaffeeliebhaber vorbeigehen.
Lorne ist die nächste kleine Stadt auf dem Weg. Wieder eine spektakuläre Aussicht zu genießen und nur 3km entfernt, erreicht man nach einem 20-minütigen Spaziergang die Sheoak Falls. Die Wasserfälle sind tief im tropischen Wald gelegen. Wer zuvor dachte, dass die Straße unmöglich noch kurviger werden kann, hat sich leider geirrt. Doch macht die Aussicht auf das Meer dies wieder gut. Auf dem Weg sollte man besonders auf Fahrradfahrer achten, da einige die Great Ocean Road auf dem Rad besichtigen.
Die Küstenstadt Apollo Bay bietet viele Einkaufsmöglichkeiten. Eine gute Gelegenheit die Vorräte aufzustocken. Die schönen Strände und kleinen Cafés laden zum Relaxen ein und dazu das australische Leben in vollen Zügen zu genießen.
Nach Apollo Bay erreicht man den Otway National Park. Auf keinen Fall sollte man am Cape Otway vorbei fahren. Biegt man in diese Straße ab, heißt es: Augen offen halten. In dieser Gegend leben unzählige Koalas. Man wird immer wieder parkende Autos mitten auf der Straße entdecken. Und das kann nur eines heißen: Koalas in Sicht. Bewaffnet mit Kameras kann die Sichtung der ersten wildlebenden Koalas beginnen. Wenn man Glück hat, hängen die pelzigen Tierchen so tief im Geäst, dass man sich mit ihnen fotografieren lassen kann.
Folgt man der Straße weiter, warten noch mehr Koalas darauf entdeckt zu werden. Am Ende der Straße kann man nach einem 5-minütigen Spaziergang das Cape Otway Lighthouse sichtigen. Wer Zeit hat für einen 2-stündigen Spaziergang wird die berühmten Rainbow Falls sehen.
Wieder auf der Hauptstraße angekommen, folgt der Aussichtspunkt Glenaire. Die Sicht auf das Meer ist atemberaubend.
Für ein Picknick eignet sich der Rastplatz direkt am Johanna Beach. Nach einer kleinen Stärkung und ein Verdauungsspaziergang am Strand kann die Fahrt weitergehen.
Die Gibson Steps sind eingearbeitet in ein riesiges Kliff. Die Sicht auf das Meer ist einladend und macht Lust auf mehr.
Bevor man die Twelve Apostles erreicht, sollte man die Augen offen halten nach einem Campingplatz. Dieser Campingplatz, unmittelbar vor den Twelve Apostles, grenzt an ein Feld, auf dem sich hunderte von Kängurus aufhalten. Es gibt nichts Schöneres als die Kängurufamilien während des Sonnenaufgangs zu beobachten. Die Fotos werden einmalig schön und noch nach Jahren an diesen traumhaften Morgen erinnern: Frühstück mit Kängurus.
Bevor man jedoch ins Auto oder Zelt kriecht, sollte man die Twelve Apostels noch bewundern. Am besten teilt man sich seine Zeit so ein, dass man die Twelve Apostels noch am Tag sieht und dann auf den Sonnenuntergang wartet. Eine traumhafte Sicht wie die Sonne langsam hinter den Apostles verschwindet.
Nach den Twelve Apostles folgt das Loch Ard Gorge, the Arch, the Grotto und die London Bridge. Naturerscheinungen, die man nicht verpassen sollte. Eine ausgezeichnete Aussicht auf das Meer und auf die Steinformationen.
Dann kommt schon das Ende dieses Erlebnisses und zwar endet die Reise in Warrnambool. Die Stadt ist bekannt für ihre schönen Strände, die gut zum Surfen geeignet sind und für die historischen Gebäude, die der Stadt einen romantischen Look verpassen.
Great Ocean Road Reiseberichte
Reisebericht Great Ocean Road
Heute versucht Florian Kuhlmey, unseren Reisemuffel Bernhard Bleibzuhaus zu einer Reise entlang der ca. 300 km langen Great Ocean Road zu bewegen.
Bernhard: Warum sollte ich denn ausgerechnet zur Great Ocean Road fahren?
Florian: Die Great Ocean Road bietet so ziemlich alles, was man sich als Australienreisender wünscht. Angefangen von langen Sandstränden, die zum Schwimmen und Surfen einladen, über faszinierende Steilklippen mit spektakulären Ausblicken bis hin zu großen Eukalyptuswäldern, in denen dutzende Koalas in den Bäumen hängen. Selbst ein Stück begehbarerer Regenwald befindet sich an der wohl berühmtesten Straße Australiens.
Bernhard: Wie komme ich denn überhaupt dorthin?
Florian: Mit dem Auto verlässt man Melbourne in südwestlicher Richtung über den Princess Freeway. Folgen Sie einfach den Schildern nach Geelong. Von Geelong aus sind es dann nur noch wenige Minuten bis nach Torquay, dem offiziellen Beginn der Great Ocean Road. Insgesamt dauert die Fahrt von Melbourne bis nach Torquay etwa eine Stunde. Wer aus dem südöstlichen Teil Victorias kommt (z. B. Phillip Island) und Melbourne umfahren möchte, für den gibt es eine Alternativroute über die Mornington Peninsula. Hier fährt man über den Mornington Peninsula Freeway und die B110 bis Sorrento. Von dort aus verkehrt stündlich eine Autofähre nach Queenscliff. Die Schiffsfahrt dauert ca. 40 Minuten und kostet für zwei Personen mit Auto 59,00 Dollar. Von Queenscliff sind es dann noch etwa 15 Minuten Fahrt bis zur Great Ocean Road.
Bernhard: Was gibt es denn da nun genau zu sehen?
Florian: Auf der Great Ocean Road gibt es so ziemlich alles zu sehen, was das Touristenherz begehrt. Alle Sehenswürdigkeiten im Einzelnen aufzuführen, würde an dieser Stelle sicherlich den Rahmen sprengen. Insofern werde ich mich im Folgenden auf die Highlights der etwa 300 km langen Straße beschränken. Vorweg aber noch zwei allgemeine Tipps: Erstens bereits in Torquay gibt es eine gut bestückte und kaum zu übersehende Visitor Information, bei der Sie sich mit allen möglichen Broschüren über die Great Ocean Road eindecken können. Zweitens nehmen Sie sich ruhig Zeit für die Great Ocean Road und halten Sie des Öfteren auch mal bei kleineren „Lookouts" oder Stränden an. Es lohnt sich!
Bernhard: Ja, ja! Aber was gibt es denn nun zu sehen?
Florian: Die Great Ocean Road selbst lässt sich in zwei Teilabschnitte einteilen, die Surf Coast und die Shipwreck Coast, welche durch das Cape Otway voneinander getrennt werden. Von beiden Küstenabschnitten ist die Surfcoast eher der ruhige mit zahlreichen Schwimm- und Surfmöglichkeiten und die Shipwreck Coast eher der raue mit Steilklippen und spektakulären Ausblicken. Von Melbourne kommend beginnt man seine Fahrt in Torquay, der ersten Stadt an der Surf Coast. Torquay selbst hat sich auch ganz und gar diesem australischen Volkssport verschrieben. Hier findet man einfach alles, was das Surferherz höher schlagen lässt: ein Surfmuseum, eine eigene Shopping Mall nur für Surfbedarf und schließlich den legendären Bells Beach, an dem jedes Jahr zu Ostern die World Championships des Surfens ausgetragen werden. Selbst für ungeübte Wellenreiter besteht die Möglichkeit, an einem von Torquays Stadtstränden in einem Eintageskurs die Grundlagen des Surfens zu erlernen. Hinter Torquay und Bells Beach verläuft die Great Ocean Road eher unspektakulär im Landesinneren bis Anglesea. Unspektakulär ist wohl auch das Wort, was Anglesea am besten beschreibt. Lediglich die auf dem örtlichen Golfplatz grasenden Kängurus könnten einen Stopp wert sein. Immerhin beginnt direkt hinter Anglesea der wirklich schöne Teil der Surf Coast. Von jetzt an verläuft die Great Ocean Road fast durchgängig direkt entlang der Küste. Einsame Sandstrände und tolle Aussichtspunkte wechseln sich ab an der kurvigen Straße, die Sie nun immer wieder auf und ab führt. Besonders hervorzuheben ist auf diesem Teilstück sicherlich der Split Point Leuchtturm (Lighthouse) in Aireys Inlet. In seinem strahlenden weiß stellt nicht nur der Leuchtturm selbst ein schönes Fotomotiv dar, auch seine Umgebung bietet weitreichende Ausblicke zu beiden Seiten der Surf Coast. Nach einigen weiteren Windungen erreicht die Great Ocean Road schließlich den beliebten Urlaubsort Lorne. Vollkommen auf Tourismus abgestellt befinden sich in dem Ort erneut ein Visitor Centre sowie zahlreiche Souvenirläden und Restaurants für die spendablen Gäste der Stadt. Der Weg von Lorne bis Apollo Bay, der nächsten größeren Stadt, ist weiterhin bestimmt durch das Wechselspiel von Stränden und Aussichtpunkten. Dazwischen fährt man jedoch kurzzeitig durch einen kleinen Eukalyptuswald, der Teil des hinter der Great Ocean Road gelegenen Great Otway National Parks ist. Halten Sie auch hier einmal an und gehen Sie auf die Suche nach Koalabären in den Wipfeln der Bäume. Sie werden garantiert fündig werden! Später erreichen Sie dann Apollo Bay, die wahrscheinlich schönste Stadt der Great Ocean Road. Obwohl sie ähnlich groß ist wie Lorne, erstreckt sich die Stadt über eine größere Fläche und wirkt dementsprechend weniger überfüllt. Nehmen Sie sich an dieser Stelle etwas Zeit und kehren Sie in eins der zahlreichen Fischrestaurants ein. Oder holen Sie sich einfach eine der riesigen Packungen Fish & Chips zum Mitnehmen und begeben sich damit zum nahegelegenen Strand. Spätestens an dieser Stelle sollte sich bei Ihnen ein entspannendes Urlaubsgefühl einstellen.
Bernhard: Gut, ich bin entspannt! Aber durch den Regenwald würde ich trotzdem gern noch mal gehen.
Florian: Unmittelbar hinter Apollo Bay verlassen Sie dann die Surf Coast. Jetzt führt Sie die Great Ocean Road hinein in den Great Otway National Park. Dieser besteht zu einem großen Teil aus den für Australien so typischen Eukalyptuswäldern. Dessen ungeachtet hat sich an einer Stelle namens Maits Rest ein kleiner Teil Regenwald erhalten. Steigen Sie hier ruhig einmal aus und laufen Sie über den ca. 45-minütigen gut ausgebauten Rundweg durch den Regenwald. Nach der langen Fahrt entlang der Küste fühlt man sich nun regelrecht in eine andere Welt versetzt. Von der Great Ocean Road zweigt bald darauf eine Straße zum Cape Otway Leuchtturm (Lightstation) ab. Dieser ist nach den Twelve Apostles das wohl am häufigsten fotografierte Motiv der Great Ocean Road. Anders als bei den zwölf Aposteln muss man für das Begehen des Leuchtturms und seiner Umgebung jedoch einen relativ hohen Eintrittspreis bezahlen. Darüber sollte man sich im Klaren sein, wenn man diesen Abstecher von der Great Ocean Road macht.
Bernhard: Und danach beginnt dann die Shipwreck Coast, ja?
Florian: Zurück auf der Great Ocean Road verschwindet die Straße im Folgenden für lange Zeit im Landesinneren. Erst bei Princetown erreicht sie wieder die Küste, diesmal die so genannte Shipwreck Coast. Bereits beim ersten Lookout wird einem klar, warum die Küste diesen Namen trägt. Meterhohe Wellen peitschen unaufhörlich gegen die emporragenden Kalksteinfelsen. Es braucht keiner großen Vorstellungskraft, um zu verstehen, warum diese gefährliche Brandung in der Vergangenheit dutzenden von Schiffen zum Verhängnis wurde. Gleichzeitig schuf die Brandung aber auch jenes wunderschöne Szenario, was sich dem heutigen Besucher bietet. Überall hat sich das unnachgiebige Salzwasser in den Kalkstein gefressen und teilweise sogar durch ihn hindurch. entstanden sind daraus einzigartige Kalksteinskulpturen mit so vielsagenden Namen wie The Arch, The Grotto, The London Bridge oder eben die weltberühmten Twelve Apostles (von denen allerdings nur noch sieben stehen). Entlang dieses Küstenabschnitts sollten Sie lieber einen Stopp zu viel als zu wenig einlegen. Es gibt einfach so viel zu sehen! Jeder der hervorragend ausgebauten Aussichtspunkte eröffnet eine neue atemberaubende Perspektive auf die zerklüftete Steilküste. Bei den Twelve Apostles hat man zudem die Möglichkeit, zumindest einen der Apostel von unten aus zu betrachten. Halten Sie einfach kurz vor dem offiziellen Twelve-Apostles-Lookout bei den Gibson Steps an. Eine schmale Treppe führt von hieraus hinunter zum Meer. Aber Vorsicht! Wagen Sie sich nicht zu weit zu dem Apostel vor. Die Brandung ist nach wie vor gefährlich. Wieder auf der Straße erstreckt sich dieses faszinierende Panorama noch bis kurz hinter Peterborough. Auf Ihrem Weg passieren Sie dann den kleinen Urlaubsort Port Campbell, der, ganz untypisch für die Shipwreck Coast, über einen Badestrand in einer geschützten Bucht verfügt. Ansonsten ist auch dieser Ort eher unspektakulär und kann getrost umfahren werden. Nach den Bay of Islands direkt hinter Peterborough entfernt sich die Great Ocean Road wieder von der Küste. Von jetzt an mutet sie eher wie eine normale australische Landstraße an. Folgen Sie ihr deshalb ohne weiteren Stopp bis nach Warrnambool. Warrnambool ist die mit Abstand größte Stadt der Region. Sollte Ihnen auf Ihrem Weg über die Great Ocean Road irgendetwas kaputt- oder ausgegangen sein, hier bekommen Sie auf jeden Fall in einem der großen Einkaufszentren Ersatz. Darüber hinaus verfügt Warrnambool mit seinem Flagstaff Hill über ein hervorragendes Museum, das zweierlei tut. Zum einen vermittelt eine gut inszenierte Dauerausstellung dem Besucher einen faszinierenden und zugleich erschreckenden Einblick in die zahlreichen Schiffsunglücke an der Shipwreck Coast. Zum anderen gewährt es dem Besucher einen authentischen Einblick in die Lebensumstände in einem australischen Küstendorf in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ähnlich wie in Sovereign Hill in Ballarat hat man hier ein solches Dorf detailgetreu nachgebaut. Ebenfalls wie in Sovereign Hill wird auch in Flagstaff Hill allabendlich eine Sound & Laser-Show („Shipwrecked") vorgeführt, welche für Fans dieses Mediums interessant sein könnte (siehe hierzu den Artikel über Ballarat).
Bernhard: Und was kommt hinter Warrnambool?
Florian: Mit Warrnambool endet die Great Ocean Road offiziell. Sie können jetzt in zwei Richtungen weiterfahren. Entweder nehmen Sie die A1 (Princess Highway) zurück nach Geelong und von dort aus nach Melbourne. Oder Sie entscheiden sich für die entgegengesetzte Richtung der A1 nach Portland. Sollten Sie die letzte Variante gewählt haben, so stoßen Sie schon bald auf eine Abfahrt zum Tower Hill Reserve. Bei diesem handelt es sich um den Krater eines längst erloschenen Vulkans. Mittlerweile ist das Innere des Kraters vollkommen bewaldet und bietet zahlreichen einheimischen Tierarten ein Zuhause. Dies beinhaltet z. B. Emus und Koalas aber auch einige Spinnen- und Schlangenarten. Naturgemäß ist mit dem Auftreten solcher Tierarten eine gewisse Gefahr für den Menschen verbunden, der Sie sich beim Wandern durch das Reserve bewusst sein sollten. Ist Ihnen diese Gefahr zu groß, dann fahren Sie lieber gleich weiter nach Port Fairy. Port Fairy ist eine kleine Stadt mit vielen Übernachtungsmöglichkeiten und Geschäften in der Innenstadt. Mehr aber auch nicht! Der nächste größere Ort ist dann bereits Portland, die älteste Stadt Victorias. Von hier aus können Sie auf kleineren Straßen bis zum Cape Nelson und zum Cape Bridgewater gelangen, wo sich Ihnen zum Abschluss noch einmal ein schöner Ausblick auf die ganze Küste bietet. Vor Cape Bridgewater befindet sich sogar eine Seehundkolonie, die Sie vom Aussichtspunkt Stoney Hill aus betrachten können. Zurück in Portland stehen Ihnen erneut zwei Möglichkeiten offen. Entweder Sie fahren über den Princess Highway (A1) bis Heywood und von dort aus über den Hunter Highway nach Hamilton und dann wieder zurück nach Melbourne (z. B. über Ballarat). Oder Sie folgen ab Heywood weiter dem Princess Highway nach South Australia. Wenn Sie früh starten und durchfahren, sollten Sie es auf diesem Weg innerhalb eines Tages von Portland bis Adelaide schaffen.
Bernhard: Und was kostet mich der ganze Spaß?
Florian: Das Gute an der Great Ocean Road ist, dass man prinzipiell keine Eintrittsgelder zahlen muss. Anders als im übrigen Land haben die Australier die Great Ocean Road und ihre Umgebung nicht eingezäunt, als „National Park" oder „Conservation Centre" deklariert und verlangen nun überhöhte Eintrittspreise. Diese berühmteste Straße Australiens bleibt weiterhin für jedermann frei zugänglich. Lediglich für das Betreten des Areals um die Cape Otway Lightstation muss man den Betrag von 11,50 (9,50) Dollar zahlen. Die hinter Cape Otway folgenden Twelve Apostles kann man auch aus der Luft betrachten. Ein Rundflug mit dem Hubschrauber, der von verschiedenen Orten aus angeboten wird (u. a. direkt bei den Aposteln), kostet etwa 80 Dollar und mehr. Auch der Besuch des Flagstaff Hill Museums ist nicht umsonst. Der Eintritt hier beträgt 15,50 (12,00) Dollar. Für die abendliche Show „Shipwrecked" zahlen Sie 25,00 (22,00) Dollar. Daneben fallen natürlich noch die üblichen Kosten für Übernachtung, Verpflegung und Benzin an. Seien Sie an dieser Stelle gewarnt. Die Bewohner entlang der Great Ocean Road wissen um die Beliebtheit ihrer Straße und Sie wissen auch, dass Sie etwa auf der Mitte der Strecke gar keine andere Wahl haben, als in den dortigen Ortschaften einzukaufen und zu tanken. Dementsprechend teuer kann dann auch der Einkauf von Lebensmitteln oder Benzin werden. In Orten wie Port Campbell ist etwa der doppelte bis dreifache Preis für eine Flasche Wasser keine Seltenheit. Für einen Liter Benzin zahlen Sie auch schon einmal zwanzig Cent mehr als normal. Wenn Ihnen das zu teuer ist, dann decken Sie sich lieber vor Beginn der Great Ocean Road mit ausreichend Lebensmitteln und Benzin ein. Was ebenfalls teuer werden könnte ist das Telefonieren. Selbst wenn Sie über ein Mobiltelefon mit australischer SIM-Card verfügen, ist nicht unbedingt garantiert, dass Sie überall auf der Great Ocean Road Empfang haben. In diesem Fall müssten Sie entweder von einer Telefonzelle aus anrufen oder Sie genießen einfach einmal den Luxus, nicht erreichbar zu sein.
Bernhard: Muss ich da etwa noch übernachten?
Florian: Man muss nicht zwangsläufig an der Great Ocean Road übernachten. Es gibt z. B. auch Ausflüge von Melbourne aus (ca. 120,00 Dollar), die einem innerhalb eines Tages zu allen Highlights der Great Ocean Road führen und wieder zurück nach Melbourne. Dies ist sicherlich eine gute Variante für all jene mit wenig Zeit und/oder keinem eigenen Pkw. Alle anderen sollten sich jedoch etwas mehr Zeit nehmen für diese beeindruckende Straße. Etwa drei Tage sind hier ein angemessener Zeitraum, wobei man natürlich immer länger bleiben kann, wenn man z. B. Wanderungen in das so genannte „Hinterland" der Great Ocean Road unternehmen möchte oder schlichtweg von den tollen Wellen an der Surf Coast nicht genug bekommen kann. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es jedenfalls in ausreichender Zahl und in allen Preiskategorien. Gerade die Freunde des Campings werden an der Great Ocean Road überall fündig werden. So ist etwa die renommierte Top Tourist Parks Gruppe in fast jedem Ort vertreten und bietet mit Preisen ab 22,00 Dollar pro Nacht eine recht günstige Alternative zu den eher traditionellen Pensionen.
Bernhard: Na gut, hört sich ja ganz akzeptabel an.
Florian: Die Great Ocean Road ist auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis für jeden Australienreisenden. Nur eine Stunde von Melbourne entfernt vereint die Great Ocean Road so ziemlich alle Highlights, welche das Land zu bieten hat.
Florian Kuhlmey
On the (Great Ocean) Road in Australia
Eigentlich wollten wir uns ein Auto kaufen, ne Diskokugel an den Rueckspiegel haengen, laut Musik hoeren und laessig unsere Ellenbogen aus dem Fenster halten… Eigentlich! Hier angekommen waren wir voellig ueberfordert, was den Autokauf betraf.
Zwei Maedels, in Deutschland hauptsaechlich mit dem Rad unterwegs und nur ein internationaler Fuehrerschein. Ausserdem doch nicht genug Geld in der Tasche… das hatten wir uns anders vorgestellt. Dahin der Traum von der grossen Freiheit.
Nun ja, es gibt ja immernoch Mietwagen, die wir uns hin und wieder leisten koennen.
Meine erste aktive Autofahrt im australischen Linksverkehr sollte die Great Ocean Road im Sueden von Victoria entlangfuehren. Bloed nur, dass ich dafuer das Auto aus Melbourne herausfahren musste. MELBOURNE!!! Zu Haus in Deutschland bin ich maximal zweispurige, wenig befahrene Strassen gewohnt, die ich ausserdem auf der rechten Spur befahren kann.
Hier in Australien is das anders und in Melbourne gibt es die abgefahrenste Abbiegeregelung der Welt. Wer hier an entsprechend beschilderten Kreuzungen rechts abbiegen will, muss sich links einordnen. Ja, richtig gelesen! Links einordnen, um rechts abzubiegen!
Ich versuche zu erklaeren: Wer rechts abbiegen will, ordnet sich links ein und steht dann irgendwann den Autos, die von links geradeaus ueber die Kreuzung wollen, im Weg. Dann biegt man – und zwar unverzueglich, wenn kein Gegenverkehr mehr in Sicht ist – scharf nach rechts und fährt so schnell wie moeglich gerade über die Kreuzung hinweg. Verstanden??? Genauso gings mir auch! Nur, dass ich bereits am Steuer sass und mitten auf der Kreuzung stand…
Nach einer gefuehlten Ewigkeit und dem ein oder anderen U-turn haben wir es aber geschafft, die Stadt heil zu verlassen. Die darauf folgende Strecke sollte eine Spazierfahrt werden. Naja, bei max. 110 km/h ist man gemuetlich unterwegs, obwohl die grossspurige und zumeist wenig befahrene Strasse eigentlich zum Gas geben eingeladen hat. Aber wir wollen ja nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommen.
Ausserdem hatte ich doch ab und zu Schwierigkeiten beim Schalten mit links und ich weiss gar nicht, wie oft ich anstelle des Blinkers den Scheibenwischer (bei strahlend blauem Himmel) betaetigt habe…
Mal wieder selbst hinterm Steuer zu sitzen. War ein super Gefuehl und dann auch noch diese atemberaubende Strecke fahren zu koennen – traumhaft!
Die Great Ocean Road ist ca. 250 km lang und verlaeuft entlang der australischen Suedkueste zwischen Geelong und Warrnambool. Diese Strasse hat eine grosse historische Bedeutung. 1919 begannen aus dem Ersten weltkrieg heimkehrende Soldaten mit dem Bau zum einen als Arbeitsbeschaffungsmassnahme durch die Regierung Victorias, zum anderen sollte die Strasse ein Denkmal zur Erinnerung an die im Krieg gefallenen Kameraden darstellen. Auf der Strecke ist eine Gedenktafel mit Informationen zu diesem Ereignis zu finden.
Die Great Ocean Road schlaengelt sich sehr kurvenreich an traumhaften Sandstraenden und steilen Felskuesten entlang. Mit max. 40 km/h aufgrund der scharfen und oft schlecht einzusehenden Kurven, bietet sich immer wieder die Gelegenheit, die tolle Aussicht auch hinterm Steuer zu geniessen. Ausserdem gibt es viele Parknieschen, die man nur schnell genug sehen muss. Mit dem eigenen Auto unterwegs zu sein, hat hier ganz klar seine Vorteile.
Wann immer du willst, kannst du anhalten und den Blick geniessen. Wenn ploetzlich am Strassenrand ungewoehnlich viele Autos parken und Menschen ganz aufgeregt in die Baeume gucken, steigst du auf die Bremse und reihst dich in die Parkschlange ein. Genauso ging es uns naemlich. Und so kam es, dass wir unsere ersten Koalas bestaunen konnten.
Unser eigentliches Ziel an diesem Tag waren aber die Twelve Aposteles, bis zu 60m hohe im Meer stehende Kalksteinfelsen bei Port Campbell. Puenktlich zum Sonnenuntergang sind wir angekommen und konnten uns gar nicht satt sehen!
Wenn ihr also da unten in Australien unterwegs seid, duerft ihr euch die Great Ocean Road auf gar keinen Fall entgehen lassen und wenn moeglich, macht sie mit nem eigenen Auto!
Die wirklich greate Great Ocean Road
Leute, ist das toll hier! Alle, die noch nicht hier waren, dies ist ein Befehl: Ihr MUESST herkommen!!! Das Wetter, die Landschaft, die Leute, einfach alles. Ich hatte fuer Samstag eine Tour fuer die Great Ocean Road organisiert. Das ist eine Kuestenstrasse etwa suedlich-westlich von Melbourne.
Ich war erst sehr skeptisch, so eine Tour zu buchen, denn dass das sehr touristisch wird, ist ja klar und die Erzaehlungen von anderen Backpackern, von wegen „raus aus dem Bus - Foto machen – rein in den Bus – weiterfahren“ waren eher das Gegenteil von dem, was ich wollte.
Aber Bob, der Hostelbesitzer, hatte uns einen speziellen Tourveranstalter empfohlen und es war tatsaechlich genial. Unser Guide war Australier durch und durch. Statt meines Namens hatte er 'Sarah' auf seinem Zettel stehen, was ihn aber „no worries“-maessig nicht wirklich gestresst hat. Er hat einfach weiter geredet, seine Ray Ban Pilotenbrille auf der Nase, die er den ganzen Tag lang nur zum Essen abgesetzt hat und die Weste um die Schultern, die noch einmal klarmachte, was Programm war, naemlich „A Tour with a Difference“. James, so hiess er, war ein echtes Original. Am Anfang hab ich keinen Ton verstanden, da er erstens superschnell geredet hat und zweitens mindestens zwei Oktaven in einem Satz abgedeckt hat. Das war ein Singsang, davon koennen die Koelner nur traeumen. Sehr amuesant und am Ende des Tages hatte ich mich absolut dran gewoehnt.
Der Typ sprudelte nur so ueber vor Informationen, sei es zur Geschichte von Melbourne, irgendwelchen Schiffswracks, der Entstehung der surfing competitions und ueberhaupt des ganzen Surfing-Hypes und noch viel mehr. Wahnsinn.
Als Staerkung fuer den Tag hielten wir nach einiger Zeit am Bell’s Beach, dem beruehmten Surferstrand, wo sozusagen alles begann - auch wenn den Namen bei uns zumindest fast keiner kennt. Hier haben vor einigen Jahren ein paar Jungs angefangen, Surfbretter zu bauen, was irgendwann ziemlich erfolgreich wurde und schwupps war die Marke „Quiksilver“ gegruendet und kurz darauf „Ripcurl“.
Achja, die Endszene des Films “Gefaehrliche Brandung“ mit Keanu Reeves und Patrick Swayze wurde da uebrigens auch gedreht. Surfer haben wir dann auch gesehen. Aber irgendwie nicht die, die man sich so vorstellt, wenn man an Australien denkt und gerade noch Keanu Reeves im Kopf hatte.
Nein, auf dem Parklatz standen 3 schicke silberne SUVs, aus denen 40-50-jaehrige, leicht ergraute Maenner in Neoprenanzuegen stiegen und mit Surfbrettern unterm Arm zum Strand hinunterliefen. Der Nachteil an diesen Anzuegen ist ja, dass sie doch mehr zeigen als verbergen. Und bei Maennern diesen Alters wuenscht mann/frau sich dann doch manchmal mehr Ver- als Enthuellung.
Nun gut. Fuer mich begann die Tour so richtig, als wir bei den Gibson Steps ankamen. Die Sicht auf das Meer, der erste freistehende „Apostel“ (Felsformation im Wasser) und diese unglaubliche Felswand waren der absolute Wahnsinn. Eine beeindruckende Kulisse und eine ganz besondere Atmosphaere. Zum Glueck waren nicht so viele Leute da, so dass wir all das wirklich geniessen konnten.
Das Wetter spielte zwar nicht ganz so mit, wie es eigentlich haette sollen aber ein seltsam duester bewoelkter Himmel hat bei solchen Naturwundern irgendwie auch seinen Charme. Ich war hin und weg und haette auch gerne noch einige Stunden mehr dort verbringen koennen aber so ist das halt bei einer gebuchten Tour – es gibt einen Zeitplan. Weiter ging's zu einer kleinen Strasse in einem winzigen Ort, in der James ploetzlich stark bremste, mit gefuehlten 3 km/h weiterfuhr und dabei angestrengt in die Baeume starrte.
Nach etwas enttaeuschenden ersten 15 Minuten winkte uns ein entgegenkommendes Auto langsamer und der Fahrer verriet uns, dass weiter oben, auf einem Baum rechts an der Strasse einer sei.
Wir fuhren weiter und kurz darauf wusste ich dann auch, was er meinte: Auf halber Hoehe im Baum sass ein grauer, rundlicher, knuffeliger, pelziger Klumpen - ein Koala! Wie toll, die mal „in echt“ zu sehen. Bei einem sass sogar ein Stueckchen weiter auf dem Ast noch ein Junges. Ich gebe zu, ich habe rumgequietscht wie eine 3-jaehrige aber die waren einfach zu suess.
Wieder im Auto bin ich dann kurz ausgeflippt ueber das unglaublich tuerkise Wasser, mit dem ich zu diesem fruehen Zeitpunkt der Reise noch gar nicht gerechnet hatte. Es war leider etwas schwer, ein aussagekraeftiges Foto aus dem Auto zu schiessen, denn die Kombination aus James‘ temperamentvoller Fahrweise und der hubbeligen Strasse war eine echte Herausforderung fuer den Fotografen in mir. Aber die Erinnerung bleibt.
Bald darauf fuhren wir ein kleines Stueck in einen Wald hinein, der zunaechst nicht sonderlich spektakulaer aussah. Dies aenderte sich jedoch schlagartig, nachdem wir die ersten Schritte hineingelaufen waren. Denn da entpuppte er sich als waschechter Regenwald. Ja, Regenwald aber zum Glueck ohne Spinnen und Schlangen und was es da sonst noch an Viechkram gibt.
Es war superschoen: Dieses Gruen und die riesigen, uralten Baeume, die so unglaubliche Sachen machen, wie zum Beispiel einfach von oben herabzubrechen. Ich kann's leider nicht mehr genau erklaeren aber irgendein Teil beginnt zu faulen und so bricht der Baum irgendwann Stueck fuer Stueck wieder herunter, um dann wieder hochzuwachsen. Teilweise sind die am Boden so miteinander verhakt, dass sie sich gegenseitig hochheben, wenn sie wachsen. Wie schoen.
Queenscliff - Great Ocean Road
Von unserem Campingplatz in Queenscliff, der sogar ein Hallenbad mit Whirlpool besaß, brachen wir auf Richtung Great Ocean Road. Auf dem Weg lagen viele schöne Urlaubsorte wie Point Lonsdale, Anglesea und Torquay, der Hauptstadt von Australiens boomender Surfindustrie. Es gab traumhafte, einsame Strände mit einer starken Brandung, die ein Paradies für alle Arten von Wassersport sind.
Unterwegs machten wir einen Abstecher zum Otway Fly Tree Top Walk bei Beech Forest, den man uns wärmstens ans Herz gelegt hatte. Es handelt sich dabei, wie der Name schon sagt, um einen hoch angelegten Gehweg, der durch das Dach eines Waldes gebaut ist. Eine Reihe brückenähnlicher Metallrampen (wie in alten Fabriken) führten in Schwindel erregenden Höhen durch die obersten Etagen der Bäume. Die Konstruktion ist ungefähr 600 Meter lang und befindet sich an ihrem höchsten Punkt etwa 25 Meter über dem Erdboden. Auch das Gitterwerk des Bodens gibt den Blick in die Tiefe frei, was für Menschen mit Höhenangst sicher ein gewisses Maß an Wagemut erfordert.
Nach dem Spaziergang fuhren wir 20 Kilometer bis zur Great Ocean Road, der kurvenreichen Küstenstraße. Die Fahrt war so herrlich, wie der Reiseführer versprochen hatte. Schließlich handelt es sich um eine der spektakulärsten Küstenstrecken der Welt. Auf der einen Seite fallen die steilen, bewaldeten, subtropischen Berge der Otway Ranges direkt an lange, geschwungene Strände, die an beiden Enden von Felsformationen eingerahmt werden.
Wir machten Fotos von den Zwölf Aposteln, einer Aufsehen erregenden Felsformation und der – eingestürzten - London Bridge. Die mit dem Festland verbundene Felsenplattform bestand früher mal aus zwei geschwungenen Felstorbögen. 1990 krachte jedoch einer der beiden Bögen ins Meer. Tonnen von Gestein stürzten in die Brandung, und zwei erschreckte, aber unversehrt gebliebene Touristen standen auf dem seewärtigen Stumpf. Stunden später wurden sie von Helikoptern in Sicherheit gebracht.
Great Ocean Road - der absolute Wahnsinn
Von Sorrento auf der Mornington Peninsula fuhr ich mit der Faehre nach Queenscliff auf die andere Seite von Port Jackson, damit ich Melbourne umgehen konnte und mir somit auch einige Kilometer sparte. Von Queenscliff war es nicht mehr weit nach Torquay, dem Tor zur Great Ocean Road.
Kurz hinter Torquay ist der Bells Beach, ein sehr beliebter Surfstrand. Er ist zwar net sehr gross und man muss erst einige Stufen runterlaufen, aber die Wellen sind fuer Surfer anscheinend wie gemacht. Am Strand gab es ein paar Stellen mit ein bisschen schwarzem Sand, sowas hatte ich bis dahin noch net gesehen, weiss auch net woher der kommt.
Danach ging es die beruehmte Kuestenstrasse entlang weiter Richtung den Twelve Apostles. Vorher passierte ich aber noch Anglesea, in dem ich ja schon eine Woche verbracht hatte, Lorne und verschiedene scenic lookouts, an denen ich kurze Photostopps einlegte. In Apollo Bay hielt ich mich ein wenig laenger auf, weil ich dort am Strand entlang spazierte. Meine Wwoofing-Familie hatte mir naemlich gesagt, dass der Ort und die Bucht sehr schoen sind und das waren sie auch.
Die Great Ocean Road ging dann eine Zeit lang nicht mehr direkt an der Kueste entlang, sondern durch den Otway NP. So langsam kam ich aber den Twelve Apostles naeher. Einen scenic lookout vor den Apostles, waren die Gibson Steps, die direkt an den Klippen runter zum Strand fuehrten. Die Stufen hatte ich net gezaehlt, aber es waren einige. Vom Strand aus konnte man die Twelve Apostles schon erahnen, ich war meinem Ziel also schon sehr nahe.
Nachdem ich die Gibson Steps wieder hochgeklettert war - mit meinem Muskelkater vom Wilsons Prom-Marsch - fuhr ich nur noch paar Kilometer und da war ich endlich. Ein kurzer Spaziergang zum lookout und ich hatte einen unglaublichen Blick auf einen Teil dieser massiven Felsbloecke, die mitten im Meer standen. Nach ziemlich vielen Photoaufnahmen, ging ich wieder zurueck zum Parkplatz.
Spasseshalber lief ich weiter zum scenic flight Buero, weil ich oft gelesen hatte, dass man sich einen Flug an diesem Kuestenabschnitt nicht entgehen lassen sollte. Eigentlich wollte ich nur nachschauen, wieviel so ein Helikopterflug kostete und ob mir der Flug das Geld Wert ist. Es waeren fuer 10 Minuten $90,- (fast 60,- EUR) gewesen. Leider ist ein Flug fuer eine Person nicht moeglich, weil mindestens zwei Personen buchen muessen. Kam dann im Buero mit einem der Piloten (Glen) ins Gespraech. Naja, nach kurzem hin und her, fragte er mich, ob ich mitfliegen will. Er wuerde eine Ausnahme machen, weil ich allein bin und er eh noch einen abschliessenden Kontrollflug machen muesste. War doch kein Thema, da lass ich mich net zwei Mal bitten . Mit an Bord war ein weiterer Angestellter und los ging's. Eigentlich dachte ich, dass es nur ein bisschen ueber die Landschaft geht, aber er flog wirklich die Route entlang der Kueste und den Twelve Apostles. Ich haette mich schon mit einem Heliflug zufrieden gegeben , weil das schon echt klasse war, mal mit einem Heli zu fliegen. Aber der Rundflug schoss den Vogel gar ab. Es war einfach unbeschreiblich. Ich war so perplex, dass ich lange Zeit brauchte, um das alles zu realisieren. Eigentlich kann ich es noch immer net wirklich fassen. Ich haette die $90,- dafuer gezahlt, weil der Flug echt sein Geld Wert ist.
Nach diesem atemberaubendem Erlebnis klapperte ich gar die restliche Great Ocean Road ab, was nimmer wirklich viel war. Die einzige besser bekannte Formation war die London Bridge, zumindest was noch von ihr uebrig ist. Aber danach gab es echt nichts mehr. Ich versuchte so weit wie moeglich zum Grampians NP, der ein gutes Stueck landeinwaerts liegt, zu fahren, damit ich den naechsten Tag mehr Zeit fuer Wanderungen hatte. Ich uebernachtete wieder im Auto, aber diese Mal auf einem caravan park.