Versicherung
Ähnlich wie in Deutschland setzt sich das Australische Krankenversicherungssystem aus zwei Komponenten zusammen. Man ist entweder gesetzlich krankenversichert oder es ist auch möglich sich privat abzusichern. Dies ist äquivalent zum deutschen System. Jedoch gibt es deutliche Unterscherschiede in der Finanzierung. Trägt der Arbeitnehmer in Deutschland 7,9 % seines Einkommens zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung bei, sind es in Australien nur 1,5 % für Normalverdiener (Einkommen < 70000 $ Aus) und 2,5% für Leute die über 70000 $ Aus im Jahr verdienen und nicht (zusätzlich) privat versichert sind.
Touristen oder Work and Holiday Traveler müssen sich nicht extra in Australien versichern. Für die Dauer des Aufenthaltes kann in Deutschland eine Auslandskranken- und Unfallversicherung abgeschlossen werden. Wie bei jeder Versicherung sollte jedoch genauestens geprüft werden, welche Kosten durch einen Abschluss abgedeckt sind und welche nicht. Bei den meisten Versicherungen ist ein gewisser Anteil vom Versicherten selbst zu zahlen. Wichtig ist auch darauf zu achten, ob ein vielleicht nötiger Rücktransport nach Deutschland bzw. in das jeweilige Heimatland (komplett) abgedeckt wäre. Allgemein gilt, dass man die Arztkosten zuerst selbst zahlt und dann später von seiner Versicherung zurückfordert. Extrakosten für den Zähne, Brillen etc. sind im Normallfall nicht mit inbegriffen. Für diejenigen, die beabsichtigen nur kurze Zeit in Australien zu bleiben gibt es spezielle Reiseversicherungen, die eventuell für solche Ausgaben aufkommen. Informieren sie sich auf jeden Fall unbedingt vorher bei ihrem Versicherungsunternehmen, ob sie unter Umständen für ihren Auslandsaufenthalt abgesichert sind. Studierende bekommen automatisch bei der Studienplatzbuchung Infos zu den jeweiligen Pflichtversicherungen für internationale Studenten.
Arzt
Wenn man in Australien zum Arzt geht, ist die erste Anlaufstelle der sogenannte GP (General Practitioners). Der GP ist wie der deutsche Hausarzt für allgemeine Krankheiten wie Erkältungen und Grippe, sowie kleinere Verletzungen zuständig. Impfungen und kleinere Operationen – zum Beispiel Platzwunden – gehören ebenfalls in seinen Zuständigkeitsbereich. Bei speziellen Problemen sollte aber ein Spezialist zu Rate gezogen werden. Jedoch ist im Regelfall GP zuerst aufzusuchen wenn man andere Verletzungen oder Krankheiten hat. Erst nachdem man diesen konsultiert hat, kann der Patient zu einem Spezialisten gehen. Der GP schreibt, ähnlich wie in Deutschland, eine Überweisung an den jeweiligen Arzt. Wie bereits erwähnt, müssen die Arztkosten im Normalfall bar bezahlt werden. Man erhält dann eine Quittung und kann diese bei der Versicherung einreichen.
GP´s findet man in den größeren Städten fast an jeder Ecke. Wer aber genau wissen will, wo sich der nächste GP in der Nähe befindet, sollte ein Telefonbuch bzw. die Gelben Seiten (yellow pages) aufschlagen oder im Internet suchen. Im Normalfall muss man vorher einen Termin machen, was unter Umständen sogar recht lange dauern kann. Manche Arzthäuser bieten auch die Möglcihkeit ohne Voranmeldung vorbeizukommen. In Perth wäre dies z.B. das Health Centre in der Hay Street.
Sollte es sich bei der Verletzung einen Notfall handeln, erreicht man unter 000 die Notrufzentrale. Dies ist auch gleichzeitig die Nummer für Polizei und Feuerwehr. Sie ist aber wirklich nur für Notfälle, ebenso wie die Notfallaufnahme im Krankenhaus. Anders als in Deutschland, wo man auch bei kleinen bis mittleren Verletzung in die Ambulanz des Krankenhauses geht, ist dies in Australien für lebensbedrohliche Situationen gedacht.
Falls Sie in Australien zu einem Zahnarzt müssen, brauchen Sie vorher nicht zu einem GP zu gehen. Ein Termin reicht.
Medikamente
Die Verschreibung von Medikamenten erfolgt recht ähnlich wie hierzulande. Der Arzt stellt ein Rezept über die Art und Menge des Medikamentes aus. Mit diesem Rezept geht man zur Apotheke und besorgt sich das Medikament. Da die Australier sehr streng mit der Vergabe von Medizin sind, muss der Patient unterschreiben, dass er das Medikament erhalten hat. Dies dient zur besseren Kontrolle der Medikamentenvergabe und soll Missbrauch verhindern. Sollten Medikamente aus Übersee eingeführt werden, sollten Sie am besten ein englisches Schreiben haben, für was das Medikament verwendet wird und welche Inhaltsstoffe es enthält. Dies gilt aber eher für spezielle Medizin und nicht für Kopfwehtabletten oder Hustensaft.
Einstellung zur Gesundheit
Was das allgemeine Gesundheitsbewusstsein der Australier angeht muss man schon sagen, dass die Leute durchaus gesünder leben könnten. Gewisse Parallelen zu den USA sind schon vorhanden. Der Hang zum Fast Food, viel Zucker und wenig Bewegung machen sich durchaus bemerkbar. Zwar hat in Australien, ebenso wie in Amerika, der Sport einen sehr hohen Stellenwert. Jedoch ist der „Nichtsportler“ sehr bequem und nimmt lieber das Auto bevor er ein Fahrrad fährt oder zu Fuß geht. Trotz der vielen Möglichkeiten – viel Obst, Früchte und Getreide – sich gut und ausgewogen zu Ernähren ist der Anteil der Australier die sehr viel Fast Food und anderes, nicht unbedingt gesundes Essen konsumieren sehr hoch. Daneben sind die „Aussies“ auch noch verrufen einen sehr ausgeprägten Drang zum Alkohol zu haben und diesen bei jeglichen Ereignis konsumieren. Dasselbe galt vor ein paar Jahren wohl auch für das Rauchen. Die horrenden Preise (ca. 10 $ pro Schachtel) aber auch die recht krasse und konstante Werbekampagne gegen das Rauchen haben zu einem deutlichen Rückgang des Zigarettenkonsums geführt.
Im Falle des Alkoholkonsums versucht die Regierung ebenfalls entgegenzusteuern. Neben der Herabsetzung der Promillegrenze für das Steuern eines Fahrzeuges und der vermehrten Alkoholkontrollen, wird ebenfalls im Radio und Fernsehen zunehmend auf die Gefahr von Alkoholkonsum aufmerksam gemacht. Speziell unter Jugendlichen nahm der Gebrauch von Alkohol und damit verbunden auch gewisse Vorfälle wie Schlägereien, Beleidigungen oder Belästigungen in den letzen Jahren deutlich zu. Generell gilt es ein bisschen vorsichtig zu sein, keine Betrunkenen zu provozieren und sich nicht unbedingt auf Diskussionen mit diesen einzulassen. Besonders als Frau sollten Sie in belebten Stadtteilen (wie bspw. Northbridge und Lederville) am Wochenende nicht alleine unterwegs sein. Wer diese Allgemeinen Regeln beachtet, muss nicht besorgter als in Deutschland sein.
Ein ganz wichtiger Punkt zum Thema Gesundheit ist Hautkrebs. Durch die viele sowie heiße Sonne und das große Ozonloch ist die Gefahr von Hautkrebs in Australien sehr groß. Im australischen Sommer sollten sie sich, auch wenn sie nur kurz nach draußen gehen, immer mit Sonnencreme einschmieren. Auch dunkle Hauttypen können sich nicht darauf verlassen, dass ihnen ein niedriger Sonnenschutzfaktor reicht. Generell sollten Sie zu Faktor 30+ greifen. Auch die Sonnenanbeter werden spüren, dass hier mit der Sonne nicht zu spaßen ist.