Farmarbeit in Australien | Famjobs in Australien
Insidertipps zur Farmarbeit in Australien | Finde einen Farmjob in Australien mit Go To Australia
Australien Farmarbeit - Pferde, Schaf- & Rinderfarmen | Wie finde ich einen Farmjob in Australien?
Farmarbeit Australien für Working Holiday Maker auf Pferde, Schaf- & Rinderfarmen:
Jobs auf australischen Farmen mit Pferde, Rinder-, Schaf- und sonstiger Tierzucht sind gerade für Backpacker nicht so leicht zu finden und vor allem nicht wenn man die nötigen Erfahrungen mit den typischen Farmjobs hat. Deshalb besteht ein grosses Interesse an sogenannten Cowboy-Cowgirl Schulen, wo ausländische Backpacker alle nötigen Farm Skills erhalten. Die Farmer suchen jedoch das ganze Jahr über Farmhelfer. Gut bezahlte Farmjobs gibt es auf Rinder- und Schaffarmen in Australien nicht, da es genügend ausgebildete Farm-helfer (Jakaroos, Jillaroos, Stockmen) gibt und sogar viele Australienreisende dafür zahlen, überhaupt mitarbeiten zu dürfen.
Traveller, die weder Motorrad- oder Traktorfahren noch reiten können brauchen sich für einen Job auf Schaf und Rinderfarmen nicht zu bewerben.
Farmaufenthalte sind ein einzigartiges Abenteuer und es gibt nur wenige Backpacker die nicht mal ein paar Tage im Outback verbringen!
Die australischen Viehfarmer bieten Jobbern meist sehr einfache Farmunterkünfte, die sogenannten “Shearers Quaters”, die schon seit hundert Jahren Farmarbeiter beherbergt haben und Outback-Feeling hervorrufen.
Wer noch weitere Insidertipps zu der Arbeit auf Pferde-, Schaf-, Rinderfarmen möchte, kann sich gerne bei uns direkt informieren!
Fruitpicking Australien
Wwoofing Australien
Farmarbeit Neuseeland
Cowboy Training Jackaroo-Jillaroo Programm
Farmarbeit in Australien
Bei der Farmarbeit in Australien entdeckst Du das richtige Leben auf den Bauernhöfen, der Ranches oder der Granjas dieser Welt. Das heißt aber auch, Du musst bereit sein, Dich dreckig zu machen. Spa-Erholung oder Feierabendmassagen sind eher selten. Denn bei der Farmarbeit geht es richtig ans Eingemachte: Obst pflücken, bei der Ernte helfen oder auch Tierpflege können zu Deinen Tätigkeiten gehören.
Dafür bekommst Du im Gegenzug Unterkunft und Verpflegung gratis und manchmal auch ein kleines Taschengeld gezahlt. Außerdem bietet die Farmarbeit im Ausland zwei Vorteile, die kein noch so luxuriöses Spa ersetzen kann: Du lernst hautnah eine neue Kultur kennen und hast dabei noch unglaublich viel Spaß! Die meisten Arbeiten haben direkt etwas mit der Tierpflege zu tun: Pferdepflege auf Ranches oder Rinder hüten im Outback. Es gibt aber auch zum Beispiel Farmarbeiten in Nationalparks, wo Du dabei hilfst Wege zu warten oder Pfade neu legen.
Farmarbeit in Australien
Australien ist ein ideales Land für Farmarbeit. Mit einem Work Holiday Visum (Du musst dafür zwischen 18 und 30 Jahre alt sein) kannst Du bis zu einem Jahr das „outback“ Australiens kennen lernen und auf Weingütern bei der Lese helfen, auf Ranches die Pferde zureiten. Die Auswahl ist riesig, Beschränkungen gibt es fast keine. Also: auf zur Farmarbeit nach Down Under!
Farmarbeit in Neuseeland
Endlos grüne Weiten, Wälder, Seen, Meer – es gibt kaum einen idyllischeres Land als Neuseeland. Hier wirkt die Farmarbeit denn auch gleich wie Urlaub. Vom klassischen Schafehüten bis zur Rinderfarm hast Du die Qual der Wahl. Je nach Job, kann es sein, dass Du bestimmte Voraussetzungen erfüllen musst – hier am Besten direkt nachfragen. Ansonsten aber brauchst Du nur das übliche Work & Travel Visum und schon kann's los gehen ... mehr
Farmjobs in Australien
Insidertipps zu den Farmjobs in Australien
Tiere, Landwirtschaft und abends mal ein Bier mit einer richtigen australischen Familie. Im Outback wohnen und dort die Flora und Fauna hautnah erleben.
Das klingt für viele Backpacker sehr attraktiv, ist aber auch mit harter Arbeit und Isolation verbunden. Ihr müsst nicht unbedingt Erfahrung vorweisen können, denn die wenigsten Backpacker haben schon mal auf einer Farm gearbeitet. Inzwischen wird aber auch immer mehr Farmtraining angeboten. Bei diesen Trainingseinheiten lebt und arbeitet ihr für eine bestimmte Zeit (ungefähr eine Woche) auf einer Farm. Anschließend könnt ihr euch bezahlte Arbeit suchen und den „australien way of life“ in vollen Zügen genießen.
Bei eurer Suche solltet ihr allerdings vorsichtig sein und nicht zu sehr auf die Freundlichkeit der Australier vertrauen. Es sind schon mehrere Fälle bekannt geworden, bei denen Backpacker missbraucht wurden. Ihr seid im Outback und weit und breit ist meistens niemand. Unterhaltet euch wenn es möglich ist vorher über Skype mit dem jeweiligen Farmer, um schon mal einen ersten Eindruck zu gewinnen. Geratet jetzt aber nicht in Panik! Wenn man das mal in Relation sieht, gibt es so viele Backpacker, die auf einer Farm leben und so wenige, denen dabei etwas Schlimmeres zustößt.
Ihr solltet euch vorher schon mal bewusst machen, dass das Leben auf einer Farm selten luxuriös ist. Die Unterkunft ist meistens schlicht gehalten, dafür wird aber oftmals für euch gekocht, wodurch ihr schon einiges an Geld sparen könnt. Stellt euch aber darauf ein, dass Fleisch jeden Tag in großen Mengen auf dem Plan steht. Viele Farmer trinken abends gerne noch mal das ein oder andere Bier und eine Zigarette darf dann auch nicht fehlen. Viele Farmer sind in ihrem Verhalten, vor allem gegenüber Frauen, noch sehr konservativ und lassen auch mal ein paar sexuelle Anspielungen hören.
Trotz allem erfreut sich die Farmarbeit aber großer Beliebtheit, weil man der Kultur einfach ein großes Stück näher kommt. Außerdem seid ihr bei manchen Farmen nicht der einzige Backpacker und so lernt ihr noch andere Leute kennen.
Bewerbung für Farmjobs in Australien
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Was sind die wichtigsten Informationen zur Farmarbeit Down Under?
Farmarbeit in Australien kann sehr hart sein. Normalerweise wird man nicht nach Stunden bezahlt, sondern nach Volumen. Als ungeübter Pflücker kann es also sehr frustrierend sein! Auf jeden Fall vorher klären wie die Bezahlung erfolgt!
In den meisten Orten vermitteln die Manager der Hostels die Jobs und organisieren den Transport zu den Farmen.
Da man während der Arbeit nicht nur mit der körperlichen Anstrengung zu kämpfen hat, sondern auch mit der brennenden Sonne und gewissen Insekten ist es sehr wichtig die richtige Ausrüstung zu haben: Feste Schuhe, Hut, leichtes langarmiges Shirt und Hose um vor Sonnenbrand zu schuetzen, dünne Regenjacke, am Körper festmachbare Wasserflasche, Sonnencreme, kleines Erste-Hilfe-Paket und Insektenschutz.
Hier noch ein paar kurze Tips um das Früchtepflücken effizient und sicher zu betreiben:
- Pflücke nie von der obersten Stufe einer Leiter.
- Arbeite Dich an einem Baum von oben nach unten durch.
- Pflücke mit beiden Händen, da es schneller geht.
- Um Schaden an der Frucht su vermeiden, fülle leere Saecke vorsichtig.
- Man wird nur für die Früchte bezahlt, die auch verkauft werden können!
Farmarbeit Australien
„Into the great wide open“ sang schon Tom Petty und auch Jahrzehnte später zieht es junge Menschen hinaus, ins große Unbekannte. Für solche Abenteurer ist der australische Kontinent wie gemacht. Hier können sie irgendwo draußen in der Weite Australiens nur von Kängurus umgeben Zäune reparieren oder auf Motorrädern Schafe eintreiben und Abends gemeinsam am Lagerfeuer sitzen. All diese Möglichkeiten bietet Farmarbeit in Australien. Die Organisation ist einfach: alles was du brauchst ist ein Travel & Work Visum (mittlerweile auch über Internet zu beantragen) und schon kannst Du 12 Monate lang ins australische Outback eintauchen. Es gibt dabei keine Farmarbeit, die es nicht gibt: in den Nationalparks Wege markieren, Pferde pflegen auf Ranches, Kühe versorgen, Teiche anlegen und und und.
Die Möglichkeiten sind endlos und fleißige Hände werden überall auf dem Kontinent gesucht. Wichtig ist, dass Du motiviert bist und bereit bist mit anzupacken. Wie findest Du aber die ideale Farm für Dich? Du kannst natürlich schon vor Deiner Reise recherchieren oder mit organisierten Programmen eine Farmarbeit finden. Die meisten Backpacker suchen aber vor Ort. In nahezu jedem Backpacker-Hostel findest Du Listen mit Farmen, die Helfer suchen, schließlich ist Australien DAS Work&Travel Land. Nutze also diese einzigartige Möglichkeit Deine Sprachkenntnisse zu verbessern und dabei Land und Leute und das wahre Leben Down Under kennen zu lernen!
Farm Australien - Bin ich geeignet?
Farmjobs auf Obst-und Gemüsefarmen sind oft "Knochenarbeit", jedoch kann man durch diese Arbeit in Australien schnell Geld verdienen! Die Bezahlung ist für australische Verhältnisse und die sonstigen typischen Working Holiday Maker Gehälter sehr gut, aber der Job ist auch sehr hart und anstrengend, da man den ganzen Tag Sonne und Hitze ausgesetzt ist. Viele Working Holiday Maker halten oft die harten Arbeitsbedingungen nicht lange aus, daher sind Farmjobs relativ schnell zu finden.
Fragen Sie sich also:
- Kann ich morgens schon früh aufstehen?
- Kann ich Schmutz, Sonne und Hitze aushalten?
- Habe ich passende Kleidung und gutes Schuhwerk im Gepäck?
- Komme ich mit körperlicher Arbeit klar?
Jobs als Erntehelfer u.a. Farmarbeit
Als Erntehelfer braucht man in der Regel keine Empfehlungsschreiben. Wichtig ist, das man sich vor harter Arbeit nicht scheut!!! Die Arbeitsbedingungen handelt man selbst mit den Farmern aus.
Natürlich fallen alle möglichen Arbeiten an, wie man sie auf einer Farm erwartet. Feldarbeit, Arbeit im Stall, auf den Weiden, in den Weinbergen und auf den Obstplantagen und im Haushalt.
Zumindest wird man Unterkunft und Verpflegung haben, eventuell auch ein Taschengeld oder mehr. Gefragt sind auch Mädchen und junge Frauen zu Beaufsichtigung von Kindern, der Hausaufgabenbetreuung usw. . Ich hatte das Glück bei einer netten Farmerfamilie 3 Monate auf die Kinder aufzupassen.
Was immer man in Australien oder Neuseeland vorhat, auf jeden Fall ist die Farmarbeit eine gute Sache, wenn man nach der Hektik der Städte mal das Landleben auskosten und Land und Leute kennenlernen will oder auch die wundervolle Natur genießen möchte.
Ferner handelt es sich um eine gute Versicherung, wenn das Geld knapp wird.
Farmarbeit Australien Angebote
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Projekte/Jobs: Sheep & Cattle Farm, Bananenplantage
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Vorteil:
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Average earnings 600 – 900 A$/week after tax**
FREE RETURN PLANE TICKET TO THE FARM.*
*Students are required to study 17 paid weeks to get the free return plane ticket from Gold Coast to Emerald.
** Earnings depend on amount of picked fruit as wage is calculated per box.
Study for a minimum of 12 weeks.
The guaranteed season is May – July and again in November – January.
If you work at our affiliated farm in Emerald for 3 months, Immigration will allow you to apply to extend Working Holiday Visa for an extra year!
Climate, Clothing Recommendations/Requirements
The Emerald Shire has a warm, dry climate with two distinct seasons, a dry winter season and a wet summer season. Winter temperatures average from 8 to 23 C, while summer temperatures range from around 22 to 34 C. The shire averages approximately 640mm of rainfall each year, falling mostly in the
summer months. Winter may be prone to wet periods so wet weather gear is advisable. All workers are required to provide their own fully enclosed footwear suitable for field work, hats and drink containers and long sleeved shirts (sunburn) for summer.
Airport Distance
Emerald airport with connections to major cities is approximately 12 kms from the farm and 5 kms from town. Emerald has large shopping areas including Woolworths and Coles Centre with other specialty shops in the Centres. Major banks are located in the town.
Accommodation Costs & Food?
Accommodation is provided in the form of individual room 'donga' style with communal kitchen and amenities. Adequate cold storage for food and cooking facilities provided for workers use.
Medical Services
Emerald is serviced by a hospital and 5 doctors surgeries. Specialists fly in for consultation and minor surgery or otherwise attend Rockhampton, 260 kms away and serviced by public transport.
Erfahrungsberichte zur Farmarbeit in Australien
Totales Neuland
Halb sechs- Der Wecker klingelt.
Das Aufstehen fiel uns allerdings leicht, da wir gespannt waren was der Tag bringen würde.
Eine Farm, Tiere, Pflanzen und einen Haushalt den wir zu versorgen hatten.
Aber mit knapp 20 Jahren sollte dass doch wohl nicht zu viel verlangt sein, oder?
Die rhetorische Frage von eben wird sich im weiteren Verlauf schnell klären. Zunächst sollte jedoch erst einmal alles glatt laufen.
Nach der Morgendusche, die nicht fehlen durfte, liefen wir in die Küche um den Männern ein Frühstück zu zaubern, doch alles was wir fanden waren Toastbrotreste. Original die Puperzen, sprich die ersten und letzten Scheiben, und Fleischreste waren noch aufzufinden.
Der, dem Weihnachtsmann ähnelnde, Mann kam kurz in die Küche um uns aufzuklären, dass die anderen sich bereits ein „Barbie to go“ gemacht haben.
Um das Mysterium eben aufzuklären: Ein „Barbie to go“ ist eine alte Toaststulle mit Grillfleisch drauf. Die Abkürzung Barbie stammt demnach von Barbecue.
Gut! Um die morgendliche Versorgung der Cowboys mussten wir uns schon mal nicht mehr kümmern, denn so wie an diesem Tag sollte es immer ablaufen. Lediglich die Fütterung der Tiere sollten wir vollziehen.
Mit einer zwei zu eins, Pulver-Wasser- Mischung fütterten wir die Kälber.
Was sich hier so lässig anhört, war eine Heidenarbeit. Denn die Kälber kommen nicht etwa mit hungrigen kleinen Mäulern auf einen zu, sondern rennen scheu wie sie waren die ganze Zeit vor einem davon.
Der erste Anlauf wurde von dem Weihnachtsmannähnlichen gestartet. Beim zweiten Versuch musste ich allerdings herhalten. Nachdem ich mir dann vorab erstmal mein halbes Bein, beim in den Stall klettern, am rostigen Zaun aufgeschnitten hatte, hinkte ich zu dem Kalb, in der Hoffnung gutes Zureden à la „Kuhflüsterer“ würden ziehen.
Doch weit gefehlt, sowohl Kulleraugen als auch mein „Standart-Hundeblick“ nützten bei dem bockigen Kalb rein gar nichts.
Frauke hatte die Flasche mit der lauwarmen Milch in der Hand, während ich nun mittlerweile wie ein aufgescheuchtes Huhn im Stall herumrannte. Fraukes Versuche die Fütterung durchzuziehen scheiterten allerdings ähnlich wie meine und am Ende musste der Weihnachtsmannähnliche wieder herhalten.
Tja, Übung macht den Meister.
Den Rest der Fütterungstour sollten wir allerdings allein starten und so taperten Frauke und ich weiter zu den Hühnern.
Um ehrlich zu sein fühlten wir uns im Hühnerstall angekommen, ein bisschen wie in der Reality- Show von Paris Hilton und Nicole Richie.
Da standen wir nun, mit manikürten Nägeln und Badelatschen, im Dreck und Gestank der Hühner, die vereinzelt nach unseren Fingern schnappten, als wir ihnen ihre Eier abziehen wollten. Noch schnell wässern und Futter verstreuen und weiter zu den Schweinen.
Debby sagte wir können diese, doch recht zutraulichen, Tiere ruhig kraueln, da sie dies besonders mögen würden. Doch bei dem Anblick der alten Rinderknochen im Schweinekäfig verging uns jegliche Absicht mit diesen Tieren auch nur irgendwie in Berührung zu kommen.
Alte Eier, andere Essensreste und Trockenfutter waren hier angesagt und ebenfalls wichtig das Wässern des Stalles.
Die nächste Station waren die Hunde. Die verspielten Labradore, die wir kurz frei auf dem Hof umherlaufen ließen, folgten uns schnell zur Futterstelle und verschlangen gierig das Trockenfutter. Eine kurze Spielrunde und ein kühles Bad für die Hunde im Billabong (Fluss) nebenan und wir schlossen sie wieder zurück in ihr Gehege. Denn nun sollten noch die Pflanzen im Gewächshaus gegossen werden und der Rasen musste zweimal täglich gesprengt werden.
In dem kleinen Gewächshaus befand sich von Salatköpfen bis zu nach Salz schmeckenden Radieschen alles was das Farmerherz begehrte.
Nun musste nur noch die Katze gefüttert werden, welches nicht das Problem sein sollte, da diese mit einer Schale Katzenfutter voll zufrieden schien. Es folgten die Vögel.
Um die Papageien zu füttern, mussten wir aus dem außen befindlichen Kühlhaus, zwei Äpfel holen.
Der Haken? Das Kühlhaus!
Zwar haben wir das etwas größere, begehbare Kühlhaus schon gesichtet, es aber noch nicht betreten. Neben den Äpfeln, sollten wir noch einen ebenfalls im Kühlhaus befindlichen Silbertopf zum Kochen für das Mittagessen holen.
Die Tür war verriegelt, nach dem Öffnen bog ich als Erste um die Ecke in den dunklen Riesenkühlschrank, um das Licht anzuknipsen.
Mir strich dabei, fast schon zärtlich, etwas über den Rücken.
Nachdem ich dann auch endlich mal den Schalter entdeckt habe, sah ich das Unglück auch schon. Was mir da so leicht über das linke Schulterblatt strich, war ein am Haken hängender Rinderschwanz.
Von Oberschenkeln, bis hin zu Schwänzen, Bauchstücken und Rückenteilen war hier alles aufzufinden. Blut tropfte, wie in einem schlechten Horrorfilm auf mein weißes Oberteil und den angewiderten Blick sind wir auch die nächsten fünf Minuten nicht mehr losgeworden.
Es war selbstverständlich das Natürlichste der Welt, Fleisch zu kühlen. Dass dies nicht aus dem Supermarkt kommt, sondern hier im Outback direkt aus dem Stall, war uns auch klar, doch der erste Kontakt mit den leblos im Kühlschlank hängenden Tieren animierte uns dazu vorzugeben wir seinen Vegetarier.
Noch vor einigen Minuten haben wir den Kälbern, die wir füttern sollten, Namen gegeben und nun hingen hier tatsächlich die Rinder einfach so kopfüber und mausetot.
Mit den beiden Äpfeln in der Hand und den Worten: „Frauke ich habe mir gerade den Kopf an einem Bauchstück angeditscht!“, verabschiedeten wir uns aus dem Kühlhaus und schnitten in der Küche die Äpfel in kleine Stücke.
Den großen Topf musste Frauke schleppen.
Erst als wir in der Küche angekommen sind, haben wir unter Beaufsichtigung von Rodger den Deckel gehoben und das Geheimnis um den Inhalt des Topfes gelüftet. Rodger war deshalb dabei, weil er mit uns über die Zubereitung des Mittagessens sprechen wollte.
Und geben sollte es den Inhalt des Topfes: Tatataaa; Rinderzunge!
Bereits gekochte Rinderzunge, die nur darauf wartete von mir abgezogen zu werden befand sich nun in meinen Händen. Noch nie zuvor habe ich eine so große Zunge gesehen, das Ekelgefühl habe ich glücklicherweise in dem Außenkühlhaus gelassen, daher machte ich mich nach der Fütterung der Tiere und der Wässerung des Gartens mit Frauke an die Arbeit das Mittagessen vorzubereiten.
Da die Mega- Zunge allerdings noch nicht bereit war von uns geschält zu werden, ließen wir sie noch eine zeitlang köcheln und machen uns derweil einen Kaffee.
Rodger erzählte uns von noch einer weiteren Aufgabe die wir erledigen sollten und zwar handelte es sich dabei um das Wenden des „Scheißhaufens“, wie wir ihn nannten.
„Scheißhaufenwender“, das waren wir nun.
Gerüstet mit einer Forke und einem zehn Liter Wassereimer, der uns auf dem Weg zum Misthaufen zu allem Überfluss auch noch zweimal umgekippt war, machten wir uns an das Wenden der Biomüllreste, des Rinderausschieds und des Heus.
´Wenden, gießen, wenden, gießen`.
So sah die nächsten zwei Stunden unsere Arbeit aus. Sicher wäre uns das alles auch schneller von der Hand gegangen, aber es war das erste Mal für uns solche eine Arbeit zu verrichten. Außerdem handelte es sich um vier große Misthaufen.
In diesem Moment haben wir wirklich an all unsere Freunde in Deutschland zurückgedacht und uns gefragt wer von denen sich wohl zu fein für so etwas wäre. Langweilige oder typische Jobs als Verkäufer/in in einem Bekleidungsladen konnten mit den Jobs, die wir hier verrichten sollten schon längst nicht mehr mithalten.
Zugegeben, es war auch für uns Neuland, aber wir waren letztlich eine Erfahrung reicher und so besonders schlimm war es nicht alle drei Tage den Scheißhaufen zu wenden.
Was uns besonders aufgefallen ist, gerade wenn man zu lange auf einer Stelle steht im Outback, ist die Penetranz der Fliegen. Diese dreisten Insekten fliegen einem direkt in die Augen, Nasenlöcher und sonstige Bereiche im Gesicht.
Nach getaner Arbeit verzogen wir uns jedoch erst in die Dusche, denn die Aufgabe war doch recht schweißtreibend.
Frisch geduscht und mit neuer Robe, eilten wir zurück in die Küche, um die Kartoffen und Karotten aufzusetzen. Die Zunge war nun auch endlich breit ihre erste Hautschicht durch mein Mitwirken zu verlieren und so schnippelte Frauke das Gemüse, während ich mich dem Fleisch widmete.
In geselliger Runde aßen wir alle zusammen, wobei Frauke und ich uns noch auf die Schnelle ein kleines „Nudel-Meal“ zauberten, da wir immer noch den Schein wahren wollten Vegetarier zu sein.
Noch immer fühlten wir uns ein wenig fremd und mochten uns nicht wirklich an den Gesprächen beteiligen. Kurzer Smalltalk hier, ein wenig Gelächter da und wir konnten den Tisch abräumen nachdem alle aufgegessen haben.
Ein erster Arbeitstag auf der Farm endete somit und wir verabschiedeten uns von allem mit einem Nachtgruß, um schlafen zu gehen.
Unsere zweitägige Arbeitsphase soll ein Ende gefunden haben. Nach den Grübeleien der letzten paar Tage, wobei das Wörtchen ´paar` hierbei sehr ernst genommen werden sollte, haben wir uns für die verfrühte Abreise entschieden.
Sehr entschlossen liefen wir am Morgen zu den beiden irischen Mädchen in den Pub und setzten uns zu ihnen an den Frühstückstisch mit dem Vorhaben ihnen nun „reinen Wein“ einzuschenken.
Um das Gespräch sinngemäß wiederzugeben haben wir grob zusammengefasst gesagt, dass wir der Arbeit nicht fähig seinen und uns unbeholfen fühlen würden. Daraufhin entgegneten sie uns allerdings, dass aller Anfang schwer sei und wir uns sicher eingewöhnen würden.
Doch unsere Entscheidung stand bereits fest und wir waren uns sehr sicher zu gehen.
Schweigend saßen wir noch eine Weile am Tisch, fast so als gäbe es kein Problem oder als hätte es das klärende Gespräch von eben nicht gegeben. Nochmals ergriffen wir die Initiative und versuchten klar zu machen, dass wir am liebsten noch heute den Ort verlassen würden.
Wir fühlten uns schlecht.
Würden wir die Iren jetzt etwa hängen lassen? Oder wird der Job- Vermittler aus Brisbane wohl Ärger bekommen, weil er zwei so unfähige Mädchen hierher geschickt hat?
Fragen über Fragen.
Ich schlug Frauke vor den Tisch nun zu verlassen, doch schnell wendete sich das Blatt und die beiden Iren zeigten endlich Reaktion. Sie fragten uns ob wir die Wäsche nicht noch machen könnten und wann wir denn genau gehen wollen.
Nach erneuter Rechtfertigung unserer Pläne, hingen wir die Wäsche auf und nahmen dann zu zweit unser Frühstück ein, während wir das Gespräch nochmals Revue passieren ließen.
Ich konnte die Glühbirne über unseren Köpfen fast schon leuchten sehen, so tolle Ideen hatten wir hier wegzukommen.
Doch das war leichter gesagt als getan. Schnell hasteten wir zu dem Info-Point des Örtchens und informierten und über mögliche Mitfahrgelegenheiten, wie etwa im Postwagen oder zusammengepfercht mit Rindern und andrem Vieh auf den Cattle- Trucks. Uns wurde der Tipp gegeben uns nach einem Mann mit einem blauen Karohemd umzugucken.
Freudestrahlend und mit neuer Hoffnung, hier doch noch wegzukommen, liefen wir zurück zum Pub um nach dem Mann zu suchen. Wir haben ihn jedoch nirgends finden können und das war sehr verwunderlich, denn so viele Versteckmöglichkeiten gab es mitten in der Wüste einfach nicht.
Als wir wieder am Infostand angekommen waren, um von unserem Misserfolg zu berichten, liefen uns auch noch zwei andere Frauen (mittleren Alters) über den Weg und wir erzählten allen von den schlechten Bedingungen denen wir ausgeliefert waren und damit brodelte die Gerüchte- Küche erst so richtig.
Scheinbar hatte die Pub Besitzerin auch bei den Leuten, die hier in der Umgebung säßhaft waren, keinen guten Ruf, sie soll sogar sehr sagen wir mal „nicht so humane Seiten“ an sich haben.
Weil eine der Frauen noch einen kleinen Labradorwelpen bei sich hatte, sind wir vor die Tür gegangen, damit der Hund kurz sein Geschäft verrichten konnte. Wir tollten eine Weile mit dem Hund, während wir schon langsam schlechte Laune bekamen, weil das mit dem geplanten Ausbruch nichts werden sollte.
Aus dem Nichts heraus fragte uns dann eine der Frauen, ob wir nicht kochen könnten?
Ein wenig verdutzt antwortete ich etwas zögerlich, dass wir durchaus in der Lage wären den Kochlöffel zu schwingen.
Die Frau, deren Name Debby war, bot uns kurzerhand eine Fahrt nach Brisbane an. Sie erzählte uns, dass sie für einen Urlaub (und um ihr zweites Haus auf den neusten Stand zu bringen), an die Küste müsse und gerade auf dem Weg dorthin wäre.
Die äußerst sympathisch erscheinende Frau kam uns sehr gelegen. Wir waren überglücklich und holten unsere Sachen aus dem ´Haus des Grauens`.
Endlich weg vom „Einzahnigen Henker“, weg von den zickigen Iren und dem ekelerregenden Essen.
Wir luden alles in den Four- Wheel- Drive von Debby und begaben uns auf die vermeidliche Reise zurück nach Brisbane, dem Ort an dem wir Hoffnung auf einen „ersten Job“ hatten.
Nachdem wir bereits eine Stunde gefahren sind und ich meinen Platz wieder mal vorn gefunden habe, sprach mich Debby nochmals auf meine Kochkünste an. Der geheimnisvolle Grund dafür war, so sollte ich es bei mehrmaligem Fragen ihrerseits zumindest rausbekommen, der Aufenthalt auf einer Farm.
Debby erzählte mir, denn Frauke schlief bereits, sie müsse unbedingt an die Küste, weil sie auf das Haus und die Kinder Acht geben wollte. Sie unterbreitete mir daher das Angebot zwei Wochen auf ihrer Farm zu arbeiten und auf die Tiere aufzupassen, sowie ein bisschen für die dortigen Cowboys zu kochen.
Da saß ich nun, hellwach, ganz im Gegensatz zu Frauke, und musste schnell eine Entscheidung fällen, da es um die Weiterfahrt ging.
Entweder tiefer ins Landesinnere oder zurück nach Brisbane und dann wieder mit leeren Händen dazustehen.
Okay, ich entschied mich für ersteres.
Mein Bauchgefühl sagte mir es sei „das Richtige“. Folgedessen stimmte ich Debby`s Plänen zu und wir fuhren nach einem kleinen Richtungswechsel auf die vermeidliche Farm.
Mittlerweile war auch Frauke wieder dabei und ich erzählte ihr, mit leiser unsicherer Stimme, was ich schon wieder verzapft hatte. Nun saßen wir nicht nur bei einer uns völlig fremden Person im Auto, sondern wurden auch noch weiter in die Wüste geschickt.
Angst und Ungewissheit machen sich in diesem Moment bei Frauke breit, denn sie wusste ebenso wenig was auf uns zukommen würde wie ich, doch vertraute ich mehr in das Gute der Menschen. Zu Recht wie sich später herausstellen sollte.
Mit flauem Gefühl in der Magengegend fuhren wir also weitere fünf Stunden Richtung Landesinnere, nach Curravilla.
Am Nachmittag, bevor wir uns selbst eine Abkühlung verdient haben, drehen wir die "Animal care – Runde" ein zweites Mal.
Manchmal sitzen wir fast den ganzen Tag am Pool unter dem Sonnenschirm, lesen Bücher, relaxen, träumen, quatschen ... mit Ausnahme morgens und abends wenn die Tiere für ca 1 Stunde betreut werden (füttern, streicheln, Gehege säubern :-).).
Bis uns die "Kleinen" wieder rufen, die Papageien meine ich :-)
Am Abend wollen sie noch mal ein bischen mit uns "plappern", JA wirklich sie können wie unsere Gastgeber reden. Manchmal denken wir, wer spricht denn da?
Haben wir den TV angelassen? NEIN, die frechen Vögelchen reden wie ein Mensch!!!
Das klingt nach sehr viel Arbeit, die aber mit einem erfrischenden Bad im Pool unter Palmen belohnt wird, an dem man auch sonst seine Freizeit geniessen kann.
Schwund gibt`s überall!?
Die ersten Tage auf der Farm lagen hinter uns, scheinbar lief alles gut. Zumindest hatten wir keinerlei Probleme mit den Herren der Schöpfung. Alle waren sehr nett und zuvorkommend, abends haben wir in aller Regelmäßigkeit zusammen gegessen und am Nachmittag wurden Frauke und ich uns selbst überlassen. Dass war vielleicht bei der Situation, die ich im Folgenden beschreibe, der Fehler.
Von 23 Tieren haben wir nämlich an einem Tag original sieben verloren.
Wie sich das abgespielt hat, ist mal wieder eine Verkettung dummer Zufälle, wobei es eigentlich nur mit unserer eigenen Blödheit zu tun hatte.
Wie jeden Morgen haben wir uns den Wecker gestellt, sind aufgestanden und haben uns als erstes um die Hunde gekümmert, nachdem wir den Rasensprenger angestellt haben. Während wir das Futter für die Hunde holen wollten, bzw. es auf die vier Fressnäpfe verteilten und die Hunde untereinander herumtollten, lief Frauke schon mal zum Hühnerstall um diesen zu wässern und ebenfalls die Tiere zu füttern.
Alles lief nach Plan...nur der war beschissen!
Natürlich kam es so wie es kommen musste, nach einiger Zeit sind die Hunde vom Spielen nämlich einfach nicht mehr wiedergekommen. Gelassen sind Frauke und ich durch die Gegend gelaufen, zuerst zum Billabong, dann ein Stückchen von der Farm runter, bis wir uns mit großen Augen anguckten und zu den Hühnern rannten.
Und siehe da, die Hunde haben die Hühner gerissen.
Schnell musste ich die Hühner, die total aufgescheucht und wirr durch die halbe Wüste rannten, in den Käfig zurück befördern. Frauke versuchte währenddessen die Hunde beisammen zuhalten. Nach einer halben Stunde haben wir dann das Desaster halbwegs beseitigen können. Schnell fütterten wir noch die anderen Tiere und wässerten die Käfige, um dann mit Entsetzen festzustellen, dass zwei der Hühner fehlten.
Blitzschnell hechteten wir wieder zurück zum Hundezwinger und fanden tatsächlich ein reglos im Zwinger liegendes Huhn. Auf der einen Seite waren wir froh das verdammte Hühnchen wieder gefunden zu haben, nur der Zustand entsprach nicht ganz unseren Erwartungen. Nachdem ich das Ganze etwas belächelt habe sprang ich in den Zwinger, um die Hunde von weiteren Spielereien mit dem halbtoten Tier abzuhalten.
Frauke bemerkte dabei, dass sich das Huhn wohl nur vorübergehend tot gestellt hat. Ich hielt die Hunde fern, suchte gleichzeitig irgendetwas um das bereits blutende Huhn aus dem Zwinger zu holen und gleichzeitig Frauke zu beruhigen, die die Situation alles andere als lustig fand.
Derweil war mir das Lachen auch vergangen und ich hoffte nur noch das Huhn lebend aus dem Käfig zubekommen. Mit einem alten Topf, den ich über das fast federlose Tier stülpte, beförderte ich dieses aus dem Käfig und hoffte weiterhin dass es lebendig sei.
In der Minute in der Frauke und ich überlegten wie wir diese dumme Tat, also Hühner und Hunde zusammen raus zu lassen wohl am besten vertuschen könnten, verging sich auch schon die Katze an dem Opfer, welches immer noch reglos im Topf hing.
Wir beschlossen zuerst das Huhn im Billabong zu versenken, doch die Cowboys angelten zu oft, als dass wir dies tun könnten. Am Ende würden sie noch ihr eigenes Huhn aus dem Fluss angeln.
Unerwartetes geschah- das Huhn bewegte sich, zwar sah es etwas mitgenommen aus, aber es lebte. Immerhin.
Wir legten es zurück zu den anderen Hühnern, die ebenfalls völlig erschöpft von der Hetzjagd der Hunde im Hühnerstall schlummerten.
Dennoch fehlte immer noch ein Huhn, und zwar genau das, welches in zwei Käfigen eingeschlossen war. Super Sache, war wohl nichts mit „doppelt hält besser“.
Okay, bevor wir erneut planlos nach dem Kücken suchten, zählten wir lieber alle Hühner noch einmal durch. Mit dem Halbtoten waren es 11, sollten aber 13 sein.
Das Kücken war verschwunden, es fehlte aber dennoch eins. ..
Ein grausiger Fund tat sich auf, als wir das Kücken suchten. Der Schauplatz der Schandtat; Der Schweinekäfig.
Bei der Fütterung der Schweine muss sich wohl eines der Hühner (was öfters mal vorkommt) zu diesen in den Käfig verirrt haben, um etwas von deren Trockenfutter abzuzwacken. Dabei, so denken Frauke und ich, muss eines der scheinbar kannibalischen Schweine dem Huhn den Kopf abgebissen haben.
Eine Tat der Verzweiflung, weil den Schweinen ihr Futter nicht genügte? Man weiß es nicht!
Anfangs, als Frauke das vermeidlich lebendige Huhn fand, sah es so aus als würde dieses lediglich den Kopf in den Sand stecken. Die Realität war allerdings eine andere.
Der Kopf wurde dem Huhn knallhart abgebissen und zwar von einem der Schweine.
Wieder stellte sich die Frage wohin mit dem leblosen Körper?
Frauke und ich hatten lediglich die Aufgabe auf ein paar Tiere aufzupassen und haben selbst das nicht geschissen bekommen. Also versuchten wir erneut alles zu vertuschen, indem wir das Tier einfach im Käfig der Schweine zurückließen, als wenn nichts gewesen wäre.
Mit viel Glück würden die Schweine den Rest des Körpers auch noch fressen und wir hätten ein gelöstes Problem, vorerst zumindest.
Da nun alle Hühner weggesperrt waren und die anderen die fehlten scheinbar umgekommen waren, entschieden wir uns die Hunde wieder raus zu lassen, da diese schließlich noch den nötigen Auslauf brauchten. Passieren konnte nichts mehr, so dachten wir!
Eine gefühlte Minute haben wir sie dann jedoch aus den Augen gelassen und siehe da die nächste Katastrophe: Sie sind weggelaufen, und zwar alle.
Alle vier Hunde waren nun wie vom Erdboden verschluckt. Keine Reaktion auf unser Rufen, keine Spur, kein nichts.
Geil, sieben Tiere an einem Tag, uns fehlte nur noch, dass die Schweine durch die Wüste rennen würden.
Total genervt von dem ganzen Schlamassel, machten wir uns an die Beseitigung dieser kleineren Problemchen, denn das Fehlen der Hunde würde nicht einfach so untergehen wie das Fehlen eines Hühnchens.
Mit T- Shirt und Shorts bekleidet liefen wir die ganze Farm ab, wieder und wieder riefen wir die Namen der Hunde, von denen wir klugerweise auch nur einen kannten.
Wir beschlossen auch die andere Seite des Billabongs nach ihnen abzusuchen, da die Hunde manchmal in dem Fluss badeten und dann die Seite wechselten. Gesagt, getan.
Zu meinem Erstaunen stieg Frauke schnurstracks und ohne ein Wort zu sagen in das kleine silberfarbene Schiffchen am Fluss und fing an zu rudern. Gescheitert ist die Aktion nur, als sie versuchte sich aus dem wackelnden Boot zu entfernen. Mit zitternden Beinen, weil sie das Gleichgewicht halten musste, stieg sie am anderen Ufer aus, während ich mich noch im Boot befand und rutschte ab.
Frauke schmierte nur so am Ufer entlang und ließ ein lautes „ach leck mich doch am Arsch“ erklingen, als sie mit einem Fuß im Matsch landete. Ich konnte nicht mehr, die Situation war zu beschissen, als dass ich sie ernst nehmen sollte.
Glücklicherweise lachte Frauke jedoch mit und wir zogen gemeinsam durch die Wüste, sagen dabei das Lied „wie eine fata morgana“.
Frauke sang das alte Lied an und ich fügte meinen Teil hinzu, wir guckten uns an und lachten erneut, weil die Sache einfach zu geil war. Zwei Dummbatzen, taperten durch die Wüste, sagen alte Lieder und suchten vier reinrassige Hunde.
Tatsächlich sahen wir ab und an eine Fata Morgana, die Hitze war überwältigend in der Wüste und dass auch noch in der Mittagssonne. Hier herrschten Spitzentemperaturen von 47 Grad. Letztlich zogen Frauke und ich uns sogar die T- Shits aus und schlenderten in BH und Shorts durch die Gegend, damit wir die Shirts als Kopfbedeckung tragen konnten.
Zugegeben, wir haben uns ziemlich verlaufen und die Fliegen, die ständig in unser Gesicht flogen oder sich an unseren Körpern festsetzten, nervten ebenfalls.
Wir haben viel Zeit geopfert um die Hunde zu suchen, sage und schreibe vier Stunden. Vergebens.
Der Tag war gelaufen, wir einen „Headache“ reicher und um vier Hunde ärmer.
Die Stunde der Beichte war eingetroffen- wir mussten den Cowboys gestehen, was wir wieder für Unfug angestellt haben. Wir hatten ein wenig Angst, denn die Hunde waren Debbys Ein und Alles.
Wir waren wirklich verzweifelt, wussten nicht was die Konsequenzen waren oder wie die Männer reagieren würden. Am liebsten würden wir in das nächste Auto steigen und die Zelte hier wieder abbrechen. Aber diesmal befanden wir uns in Mitten der Wüste und hatten nicht die Wahl. Vorerst verstecken wir uns in einem der leer stehenden Bungalows um unsere Gedanken zusammenzufassen und quasi über unser Handeln nachzudenken.
Es gab jedoch nichts was uns hätte helfen können und irgendwann, spätestens am Abend würden wir auffliegen. Frauke war völlig aufgelöst und den Tränen nahe. Ich wusste zwar keinen Rat, aber Fehler sind schließlich menschlich und ich hatte außerdem das Gefühl wir würden noch einmal glimpflich davon kommen.
Wir beichteten alles Rodger, als wir ihn bei den Viehweiden besuchten, seiner täglichen Arbeitsstelle. Seine Reaktion war jedoch sehr überraschend, denn er fing an zu lachen.
Entgegen all unsern Ängsten er würde uns einen Kopf kürzer machen oder uns zwingen weiter nach den Hunden zu suchen, entgegnete er uns lässig, dass die Hunde öfters mal wegrennen würden.
Er sagte sogar, dass er fast schon glücklich wäre, diese „scheiß Tölen“ los zu sein.
Puuuh- wir waren wirklich erleichtert. Selbstverständlich haben wir in den spätern Nachmittagsstunden noch mal nach den Tieren geguckt, jedoch ohne Erfolg.
Während Frauke unter starken Kopfschmerzen leidend im Bett hing und offensichtlich Opfer eines Sonnenstichs geworden ist, suchte ich auf dem Quart mit den Männern an meiner Seite noch mal alles nach den Hunden ab.
Später, nach dem Essen, als Frauke und ich uns bereits bettfertig gemacht haben, kamen die Cowboys in unser Zimmer mit der freudigen Botschaft die Hunde seien zurückgekehrt.
Super!
Der Tag war doch wieder gerettet und das Schlummerland konnte uns nun empfangen.
Der Schuss ging wohl nach hinten los…
Das Outback, mit all seinen Abenteuern, hatte uns in seinen Bann gezogen. Von der eher stupiden Natur bis hin zu der „daily routine“ die wir erlebten, haben wir viel Neues kennen gelernt.
Am heutigen Tag würden wir Angus kennen lernen, er ist ebenfalls ein Cowboy und zwar einer der fliegen kann, zumindest mit einem Mini- Motorflieger.
Rodger erzählte uns, dass er die nächsten Tage die Rinder nach Brisbane auf andere Weiden transportieren müsste. Um für den Transport das „richtige Vieh“ ausfindig zu machen, war er auf die Hilfe von Angus angewiesen, denn nur aus der Luft konnte man bei den enormen Entfernungen im Outback den nötigen Überblick erhalten.
Für uns hatte die Ankunft von Angus mehrere Vorteile, zum einen war er der wohl heißeste unter den Cowboys und zum anderen versprach seine Anwesenheit eine Menge Spaß. Denn er hatte einen ausgezeichneten Humor, nicht zu letzt in Kombination mit den anderen beiden jüngeren Cowboys, Ben und David. Letzterem wird, seitens Angus, nachgesagt er würde aussehen wie „Krusty der Clown“ von den Simpsons.
Lässig bei dem einen oder anderen Bier plauderten wir ein wenig, spielten Billard, Dart und Karten. An einem der Nachmittage durften wir dann einmal beim Start und der Landung des Mini- Motorfliegers zusehen und an einem anderen Nachmittag gaben sie uns Fahrstunden auf dem Quad.
Dass war in der Tat eine lustige Sache, vor allem als zwei der Männer beim Tempo von 25 km/h vom Fahrzeug fielen, aufgrund meiner doch recht rasanten Fahrweise in den Kurven.
Einige heiße Tage später, wobei „heiß“ in diesem Fall ausschließlich auf das Wetter bezogen ist, sollte der Viehtransport stattfinden. Zusammen mit dem Vieh würden allerdings auch Angus, Ben, David aka. Krusty und der „Weinachtsmannähnliche“ sowie Rodger aka. el jefe selbst verschwinden.
Dies sollte jedoch nicht heißen, dass wir die kommenden paar Tage allein sein würden, nein.
Der Plan: Debby kommt aus dem „Urlaub“ wieder, bringt ihre beiden Kinder und ihren Neffen mit und im gleichen Atemzug verschwinden alle Cowboys. Einen Tag später würden sich auch Debby und Rodger mit dem Viehtransporter auf den Weg machen.
Soll heißen- Am Ende würden Frauke und ich neben unserem Talent als „Tier- Nanny“, „Garten- Fee“ und „Super- Hausfrau“ auch noch unser Talent als “Babysitter“ unter Beweis stellen.
Gut ausgeschlafen haben Frauke und ich am nächsten Tag die Küche betreten. Etwas länger als normal konnten wir diesmal schlafen, weil Debby für heute alles wieder in die Hand nehmen wollte. Von den Cowboys wurde sie übrigens immer als „Mannsweib mit Herz“ bezeichnet. Hört sich im ersten Moment ein wenig nach Spott an, war aber in Wirklichkeit nett gemeint.
Die Bezeichnung als Mannsweib hat Debby bekommen, weil sie durch ihre Kurzhaarfrisur und den eher praktisch ausgelegten Kleidungsstil nun mal dazu neigte eher einem Kerl zu ähneln, statt einer vornehmen Dame. Dennoch Debby ist ein herzensguter Mensch, außerdem befanden wir uns im Outback, um mal eine allgemeingültige Ausrede herbeizuziehen bezüglich des Aussehens.
Als wir da nun so in der Küche standen um uns ein wenig „rainwater“ in unsere Flaschen abzufüllen, trafen wir auch schon Debby an, die uns freudestrahlend empfing. Auch wir waren froh sie wieder zu sehen, irgendwie so als hätten wir einen lange geliebten Mensch nach Jahren wiedergetroffen.
Nach einem kurzen Gespräch und viel Lob von Debby`s Seite, bekamen wir quasi „frei“ für den Tag.
Geil. Die Massagesessel in der Stube vor den Fernsehern gehörten uns. Schnell noch ein paar Kekse klar gemacht und ab vor die Glotze. Wir hatten die Wahl zwischen der Star Wars Trilogie und einer Menge no-name Filmen, bis hin zu dem Film unserer Kindheit „Mary Poppins“.
Wir entschieden uns für letzteren, denn wir konnten uns noch zu gut an den Film, den wir all zu oft in jungen Jahren gesehen haben, erinnern. Nie hätten wir allerdings gedacht, dass in dem verdammten Film so unglaublich viel gesungen wird. Aber gut, was soll`s?
Später am Nachmittag haben wir uns dann noch ein bisschen in die Sonne geschmissen, Zeitschriften gelesen und natürlich die Kinder kennen gelernt; Junior, Renè und Josh, allesamt im Alter zwischen 12 und 14 Jahren.
Wie immer haben Frauke und ich passende Kosenamen gefunden, allerdings diesmal nur für Josh. Diesen nannten wir nämlich aufgrund seines leichten und total beschissen aussehenden Oberlippenbarts: „Fritte“.
Zu unserem Erstaunen waren die Kinder eher zurückhaltend bis schüchtern, jedoch hilfsbereit. Dass das dicke Ende noch folgen sollte, war uns bis hierher nicht bewusst.
Am frühen Abend war es dann soweit, die „Arbeiter- Cowboys“ verabschiedeten sich und auch für uns neigte sich der Tag dem Ende zu. Morgen sollten wir dann vollkommen allein sein mit den Kids.
Die Notfallnummer lag bereits neben dem Telefon parat.
Misstrauisch wachten wir am nächsten Morgen auf. Nicht etwa, weil Stille herrschte wie im Outback üblich, sondern weil bereits um sechs Uhr morgens „high life“ angesagt war.
Wir wurden per Alarm aus den Betten gehauen, weil die Jungs an dem Telefon herumgespielt haben und die Leitung bis nach draußen geht, damit die Arbeitenden es auch bis dahin hören konnten. Schlussfolgernd daraus muss der Ton sehr laut sein, welches wir diesen Morgen auch spüren durften.
Der erste Schock war überwunden, nachdem wir dann aufgestanden sind sahen wir die Kinder auch schon durch die Bude rennen, die Fernseher liefen und auch die Waschmaschine schleuderte mit lauten Geräuschen irgendetwas durch die Gegend, nur Kleidung konnte es beim besten Willen nicht sein.
Auf Rodger und Debby konnten wir bei diesem Chaos wohl nicht mehr zählen, denn die haben sich schon um vier Uhr an diesem Morgen auf den Weg nach Brisbane gemacht.
Zurück zum Mysterium Waschmaschine: Nicht nur dass diese halbvoll mit Wasser stand, nachdem sie wohlgemerkt fertig gewaschen hatte, sondern auch die Tatsche dass einer der Jungen seine Tasche mit dem kompletten Inhalt dort hinein geschmissen hat, verbesserte die Lage nicht sonderlich.
Ohne Rücksicht auf Verluste wurde die Waschmaschine bis zum Anschlag gefüllt und uns die Hausarbeit somit erschwert. Was sich in der Maschine neben etlichen Klamotten noch so befand ist schon fast nicht mehr witzig. Von Bilderrahmen, aus denen die Bilder nun vollständig raus gewaschen waren, bis hin zu Steinen und Stiften war so ziemlich alles anzufinden. All diese eher untypischen Gegenstände für eine Waschmaschine, verstopften den Abfluss, sodass Frauke und ich nach dem ersten Lachflash erst mal die Aufgabe hatten dieses Chaos wieder zu bereinigen.
Nachdem die Waschmaschine ausgeräumt war und die restlichen Sachen an der Leine hingen um zu trockenen, breiteten wir zusammen das Mittagessen vor und die Kinder halfen uns im Anschluss bereitwillig die Tiere zu füttern und den Scheißhaufen zu wenden. Als Belohnung wollten wir dann mit ihnen zu einem nahe gelegenen Wasserloch gehen, damit sie da ein bisschen spielen konnten.
Wir erledigten nur noch eben schnell den Abwasch, als Frauke auch schon hektisch mit dem Handtuch wedelte und meine: „Jantje, Jantje, da ist gerade jemand mit dem Auto auf dem Hof herumgekurvt!“
Ungläubig schaute ich nach draußen, sah aber nichts. Da der Fernseher wie immer lief, dachten wir die Kinder würden friedlich davor sitzen und sich einen Film reinziehen. Doch weit gefehlt, bei längerem Beobachten des Fensters erblickte nämlich auch ich das Auto und am Steuer saß niemand geringeres als das jüngste der Kinder.
Geschockt, dass ein 12 jähriger Junge Auto fuhr und dass mit geschlagenen 50 kmh auf dem kleinen Hof, hielt uns dazu an raus zu rennen.
Wir haben die Aufsichtspflicht verletzt und machten uns ernsthafte Sorgen. Die Kinder hingegen blieben auch als sie uns sahen nicht stehen, sondern lachten uns aus und bretterten weiter durch die Gegend, bis der ältere der Jungen auf den Hof kam und die anderen zwei zum Anhalten brachte.
Mit dem Schrecken im Gesicht fragten wir die Jungen was das Ganze sollte, als diese uns entgegneten dass es normal sei, bereits in jungen Jahren Auto zu fahren im Outback. Trotzdem riefen wir Debby an und ließen uns dies noch einmal bestätigen.
Im Outback seinen nicht so viele Gefahrenquellen wie im normalen Stadtverkehr, daher dürfte man ab 14 Jahren im Outback auf der Farm oder dem elterneigenen Hof Auto fahren. Die Tatsache, dass der jüngste von den Brüdern Auto fahren konnte, hatte allerdings den Grund, dass Debby und Rodger einmal sehr krank waren und einer der Kinder sie zum nächsten Arzt fahren musste, weil der „Flying Doctor“ die Farm aufgrund von Hochwasser bei einer Wetterkatastrophe nicht erreichen konnte.
Für solch eine Art von Notfällen ist es wichtig, dass die Kinder fahren können.
Dem entspannten Baden im Wasserloch, in mitten der Wüste, stand nun nichts mehr im Weg. Alle zusammen fuhren wir mit dem Auto zum 15 Minuten entfernen Badespaß.
Damit hätte der Tag auch einen wunderbaren Abschluss finden können, doch es kam anders.
Am Abend als Frauke und ich uns noch ein wenig in der Küche unterhielten, Kaffee tranken und aufräumten, während die Kinder ruhig in der Stube X-Box spielten, gab es einen lauten Knall.
Das ohrenbetäubende Geräusch schreckte uns auf und ließ uns in die Stube schnellen. Von der Stube ging ein weiterer Raum aus, das Büro, aus dem uns auch schon zitternder Weise René entgegen kam. Er brachte kein Wort raus, zitterte am ganzen Körper und hatte die Augen weit aufgerissen.
Was wir vorfanden schockte uns mal wieder.
Der PC lief und die anderen beiden Jungen befanden sich ebenfalls im Raum, keiner sprach alle versuchten uns wieder aus dem Raum zu drängen, bis auch wir mal lauter wurden und um Aufklärung baten.
Keiner sagte etwas.
In der Wand, sowie in dem Schrank unmittelbar über dem PC fanden wir Löcher vor, es waren Einschusslöcher. Tatsächlich, die Chaoten hatten nichts Besseres zu tun, als mit einer geladenen Waffe zu spielen und dabei hätten sie sich fast gegenseitig das Hirn weggepustet.
Josh, war dabei derjenige, der am PC saß und nun erst mal für einige Minuten taub war aufgrund des Lärms der bei dem Schuss entstand.
Nun sollte die ganze Aktion vertuscht werden, die Jungen versuchten törichter Weise ausgerechnet Familienbilder über die Einschussstellen zu hängen. Das war allerdings so lächerlich, dass es schon fast wieder witzig gewesen ist. Aber in dieser ernsten Situation mussten wir, und gerade ich, uns das Lachen wirklich verkneifen.
Nicht nur die Löcher, auch der Ausfall der Klimaanlage waren Folge des Unfalls.
Zu allem Übel rief Debby auch noch ca. 15 Minuten nach dem Geschehen an. Es war zwar nur ein Kontrollanruf, aber dennoch wollten wir solch eine Hiobsbotschaft nicht am Telefon übermitteln und schon gar nicht wenn die Jungen mit zitternder Stimme und voll Aufregung in den Knochen neben sich standen.
Der Jüngste ging ans Telefon, versicherte dass alles in Ordnung sei und setzte sich wieder zu uns an den Küchentisch um die Sache zu klären Wir sprachen darüber wie es dazu kommen konnte, warum ausgerechnet mit einer geladenen Waffe gespielt werden musste und was für mögliche Folgen es hätte geben können.
Wirklich beruhigen konnten wir die Situation nicht, aber nach dem Gespräch fühlten wir uns alle ein wenig besser und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wenn Debby und Rodger wieder da seinen wir ihnen alles erzählen würden.
Natürlich haben die Jungen uns gebeten den Eltern nichts zu erzählen, aber da mussten sie nun durch. Sie sollten zu dem was sie getan haben stehen und sich ernsthaft damit auseinandersetzten und dazu gehörte nun mal auch die Beichte an die Eltern.
Nun kamen jedoch auch uns Bedenken, denn die Jungen schilderten uns warum sie es nicht erzählen wollten: Angeblich würde Rodger zu handgreiflichen Übergriffen neigen.
Im ersten Moment konnten wir uns das nicht vorstellen, da wir nun mal auch die Bekanntschaft mit Rodger machen durften, doch andererseits kannten wir ihn auch erst seit zwei Wochen.
Nichtsdestotrotz musste die Wahrheit ans Tageslicht und sollte auf gar keinen Fall vertuscht werden. Wir haben den dreien daher auch angeboten uns zusammen mit ihnen und den Eltern an einen Tisch zu setzten und ihr Gewissen in unserem Beisein zu bereinigen.
Einen Tag später war es dann auch so weit, Debby und Rodger kamen gut gelaunt aus Brisbane zurück. Das Vieh wurde gut untergebracht und auch die anstrengende Fahrt ist wohl gut verlaufen.
Renè, der mit der geladenen Waffe gespielt hat und den Schuss löste war die Angst schon wieder ins Gesicht geschrieben, Schweißperlen machten sich auf seiner Stirn bemerkbar und bevor er zu Debby rannte und zu weinen anfing, baten wir alle in die Küche.
Das Gespräch konnte beginnen.
Es wurde gar nicht lange um den heißen Brei geredet. Es folgten kurze Sätze in denen die knallharten Fakten untergebracht wurden.
Debby schweigte, fing dann an Fragen über Fragen zu stellen: Warm, wieso, weshalb…?
Rodger kam hinzu und alles wurde immer dramatischer von einem ruhigen, klärenden Gespräch war nun nichts mehr zu sehen. Junior und Fritte sind derweil aus dem Raum gegangen. Debby forderte auch uns auf zu gehen.
Plötzlich fing das Geschreie an und ich sah aus dem Augenwinkel nur wie Debby Rodger eins mit der Zeitung rüberzog. Sie fluchte und beschimpfte ihn, warum er so fahrlässig handeln würde und die geladene Waffe einfach so im Haus herumliegen ließ.
Während Debby nun auch die Küche verließ und auf uns zu steuerte, verzogen sich Rodger und René in Büro. Alle Türen schlossen sich.
Wir haben in der Zwischenzeit die gesicherte Waffe aus unserem Zimmer geholt und Debby in die Hand gedrückt.
Denn nach dem Unfall hab ich den Revolver vorsichtshalber an mich genommen.
Noch immer hatten wir ein schlechtes Gewissen, denn auch wir waren an der Sache nicht ganz unbeteiligt, zumindest haben wir die Aufsichtspflicht verletzt. Debby erlöste uns jedoch von unserem schlechten Gewissen und sagte uns es sei Rodgers Fehler, weil er die geladene Waffe nicht hätte im Haus herumliegen lassen sollen. Sie sah die Schuld also bei Rodger und den Kindern, war aber hauptsächlich einfach nur erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert ist.
Nach einer halben Stunde kam dann auch René aus dem Büro und Rodger fing zu lachen an. Alles schien wieder in Ordnung zu sein.
Bei René sah man lediglich die roten Augen leuchten von dem Geweine. Aber letztlich wissen wir alle nicht was hinter der geschlossenen Tür abgelaufen ist und ob das Verhalten der beiden Männer nicht doch nur ein gutes Schauspiel gewesen ist.
Frauke und ich konnten jedoch nichts an der Familienstruktur bzw. den Erziehungsmethoden ändern oder irgendwie eingreifen, dazu kannten wir die Familie zu wenig. Wir waren froh, dass unser Aufenthalt im Outback am nächsten Tag zu Ende gehen würde und wir bis hierher wunderbare Erfahrungen sammeln konnten.
Wir haben mit Sicherheit viel gelernt und wenn es „nur“ ein größeres Verantwortungsbewusstsein war und die Outback- Erfahrung an sich!
Funnelwebspider und andere giftige Tiere in Australien
In Australien gibt es zahlreiche Gifttiere, und zwar auch in den Städten. Noch tückischer als Schlangen können dabei Spinnen sein, die in sehr unterschiedlichen Winkeln verborgen sein können.
So wird beispielsweise grundsätzlich empfohlen, immer genau hinzuschauen, wohin man greift (Buchregal...) Giftige Spinnen kann es praktisch überall geben. Grundsätzlich gilt also: Nur anfassen, was man vorher auch ordentlich angeschaut hat.
Der Tipp wurde durch folgenden Kommentar von einem unbekannten Autor ergänzt: Spinnen sind meist in bewohnten Gebieten gefährlich, da man sich dort in Sicherheit wähnt. Generell gilt allerdings Augen auf (Schuhe überprüfen).
Während meiner Arbeit auf einer Farm in Asutralien, habe ich nicht eine einzige Funnelwebspider gesehen.
Sollte man doch mal gebissen werden, Ruhe bewahren und den Notarzt anrufen.
Jedes Boehnchen...
Ladies and......Guuuuys!" schallt es durch die Hallen. "Look, what is happening here." krechzt Sheryl und hieft die Melonen aus dem Muelleimer."Too many good ones!"
Jeden Tag das gleiche Theater..
Wir kehren zurueck an unsere Packstation. Insgesamt gibt es sieben. An jedem arbeiten zwei Maedels.
Links von mir steht der riesige Bin mit Melonen. Sorfaeltig (...) waehle ich die Fruechte aus und packe sie nach Groesse sortiert in die bunt bedruckten Kartons. Ich ruecke, ruckle, schiebe bis jeden sicher und fest auf ihrem Platz liegt. Deckel drauf und weg. Die "Boxboys" holen sie ab und stapeln sie auf die Paletten.
Meine derzeitige Wehwehchenliste: Ich verliere saemtliche Hautschichten an die rauhen Melonenschalen. Au..
Nach drei weiteren Wochen werde ich vermutlich aussehen wie Hulk (mein T-Shirt reisst schon);
und ich werde den anonymen Melonenessern beitreten muessen (Breakfast, Lunch and Dinner..).
Und wie es soweit kam?
Dienstag Morgen steht der Hostelmanager Chris vor der Tuer.
"You wanted to have a job, girls? You got 10 minutes."
Mit einer Packung Koernertoast und zwei Flaschen Leitungswasser stuermen Jessica und ich fuenf Minuten spaeter die Treppe runter.
Im Halbschlaf quetschen wir und in den silbernen Luxusschlitten und Chris wirft den Motor an (so gut er kann..).
Eine viertel Stunde spaeter stehen wir auf der Farm (noch mit dem Angstschweiss vor der vorhergegangenen Autofahrt auf der Stirn- das ist die Gegenfahrbahn..und d a s der Graben, Leitplankeee, vorsicht!!ahhh). Supervisorin Sheryl nimmt uns an die Hand und fuehrt uns sorgfaeltig in die Welt der Bohnen ein.
Raus mit den gerollten, gebrochenen, verfaulten, zu kleinen, zu grossen, zu duennen.....und der Rest, bleibt liegen.
So stehen wir kurz darauf an einem der vier Fliessbaender und sortieren froehlich drauf los.
Super Job, auf den ersten Blick.. .
Nach zwei Stunden bewegt sich nicht mehr das Laufband, sondern ich;
nach vier Stunden platzt mir fast der Schaedel;
und nach sieben Stunden moechte ich meinen Mageninhalt am liebsten mit aufs Fliessband legen.
Vierzehn (uahh *histerischschrei*) Stunden spaeter verlassen wir die Folterkammer und die Welt um uns bewegt sich immernoch schneller als wir selbst.
Total am Ende fallen wir an diesem Abend sofort in den Tiefschlaf.
So ziehen auch die naechsten Tage mit sehnsuechtigem Warten auf Breakies und Smokoes an uns vorbei, und am Ende der Woche - als wir auf unseren Gehaltsscheck gucken- sind wir doch froh heute -und die naechsten drei Wochen.. - wieder Bohnen zum Abendessen haben zu koennen.
...auf die Toenchen!!