Von Cairns aus bin ich nach Tully weitergefahren. Denn bis Townsville hatte ich ja schon alles gesehen. Viel geworden mit Arbeiten ist es allerdings nicht in Tully, denn nach 2 Tagen hab ich wieder aufgegeben.
Der Grund dafür war, dass ich auf einem Bananenfeld gelandet war. Und das ist schlimmer als man sich vorstellen kann, obwohl “die alten Blätter von den Bäumen hacken” angeblich noch ein guter Job sein sollte. Bei fast 40° Hitze war es für mich aber zu viel des Guten, den ganzen Tag in die Luft zu hacken.
So ging’s dann weiter nach Bowen, der nächste Versuch Geld zu verdienen. Dort lief es zum Glück besser. Einen Tag war ich im Tomatenshed (also drinnen) und hab den ganzen Tag Tomaten in die Schneidemaschine geschmissen.
Die nächsten 4 Tage stand ich am Fließband und hab Bohnen aussortiert. Da wird man zwar auch nach einer Weile blöd im Kopf, aber das Geld hat gestimmt. Denn es gab Stundenlohn und damit kommst du immer besser. Aber nach 2 Tagen hintereinander mit 11 Stunden bzw 12 Stunden war es dann auch genug. Wenn ich es noch einen Tag länger durchgehalten hätte, hätte ich zwar mehr als 40 Stunden die Woche gehabt und damit die 1,5fache Bezahlung, aber das haben meine Füße nicht mehr mit gemacht.
So hab ich dann noch einen Tag zum ausruhen und Wäsche waschen gehabt. Anschließend bin ich nach Airlie Beach weiter gefahren, der Ausgangspunkt für die Whitsundays. Dort bin ich ca. 2Wochen geblieben, da ich für freie Unterkunft arbeiten konnte. D.h. ich hab jeden Abend 3 Stunden Flyer verteilt für eine freie Nacht und ein freies Essen.
Also absolut nicht viel Arbeit und am Tag über Zeit, faul am Strand zu liegen. Ich hab dort natürlich auch einen 3tägigen Segeltörn zu den Whitsundays mitgemacht. Diesen Trip hab ich mit noch 2 anderen Deutschen gemacht, einer davon saß schon mit mir im Flieger nach Sydney.
Diese 3 Tage waren einfach traumhaft. Ewiglange Strände, kristallklares Wasser, nette Leute und das Great Barrier Reef selbst. Wir haben die 2 Nächte auf dem Boot geschlafen, waren am Whitehaven Beach, einer der 10 schönsten Strände der Welt, haben uns South Molle Island angeschaut und wir waren jeden Tag Schnorcheln. Auch trotz anfänglicher Schwierigkeiten (weil ich vorher noch nie Schnorcheln war) war das super. Tausende kleine, bunte Fischlein, mit bissel Glück auch Schildkröten oder Delfine.
Einen Tag waren wir auch bei Hayman Island zum Schnorcheln. Das ist die Insel, wo angeblich alle Schönen und Reichen ihren Urlaub verbringen. Das waren zwar 3 Tage ohne Dusche und die Mischung aus Sand, Sonnencreme und Salzwasser ist echt schlimm, aber du musst es einfach erlebt haben. Wenn du ein Partygänger bist, wirst du dich in Airlie Beach sehr wohl fühlen. Mich hat Airlie Beach ziemlich an eine spanische Urlaubsstadt erinnert und nicht ungedingt an Australien.