Backpacker Australien Insidertipps - Backpacking in Australien mit Go To Australia - Wer als Backpacker in Australien leben und arbeiten möchte findet hier viele Informationen.
Australien Backpacker Jobs
Australien Backpacker Jobs
Die australische Wirtschaft ist auf die Backpacker angewiesen, viele Farmen könnten ohne die Arbeiter aus Übersee nicht überleben. Doch inzwischen ist das Land so überlaufen, dass es gerade in den Millionenmetropolen Melbourne und Sydney immer schwieriger wird, einen Job zu bekommen. Allein über 50.000 Deutsche kommen jährlich nach Down Under, um dort umher zureisen und nebenbei ihr Reisebudget aufzubessern. Die Workinghostels sind oft schon 3 Wochen vor Saisonbeginn restlos ausgebucht. Und man darf auch nicht vergessen, dass die meisten Australier die Backpackerjobs nicht machen wollen und deshalb so hoher Bedarf an Arbeitern von außerhalb besteht. Auf keiner der 5 Farmen, auf denen ich gearbeitet habe, war ein australischer Pflücker tätig. Und auch das Küchenpersonal auf einem Restaurantschiff in Brisbane, auf dem ich 10 Tage lang als Küchenhilfe beschäftigt war, stammte aus allen erdenklichen Nationen, nur nicht aus Australien.
Erschwerend kommt hinzu, dass vor allem Neuseeländer, Briten und Iren gegenüber den anderen Rucksacktouristen den entscheidenden Vorteil besitzen, dass sie Muttersprachler sind und somit leichter an etwas anspruchsvollere Jobs kommen. Ansonsten bringen Work and Traveller mit einer abgeschlossenen Ausbildung oder mit Erfahrungen im Gastronomie-Bereich die besten Voraussetzungen mit. Jedoch muss man hierfür spezielle, gesetzlich vorgeschriebene Zertifikate erwerben, die ca. 90 Dollar kosten. Arbeiterbedarf besteht zudem in den Minen in Westaustralien und im Baugewerbe.
Insgesamt sollte man bei der Jobsuche in Australien flexibel sein und sich darauf einstellen, auch Arbeiten ausüben zu müssen, die man zu Hause wohl unter keinen Umständen machen würde. Einige Jobs aber auch richtig Spaß, beispielsweise hatte ich das Glück, einen Tag auf einem Golfplatz zu arbeiten und dort mit einem Golfwagen umherzufahren und Getränke zu verteilen. Auch ein Job in einer Baumschule hat mir viel Spaß bereitet und bei der Arbeit als Küchenhilfe konnte ich viel lernen.
Dennoch sollte man vorsichtig sein und nicht aus der Verzweiflung heraus jeden Job annehmen, der einem geboten wird. Vor allem von Schwarzarbeit sollte man die Finger lassen, da diese recht streng geahndet wird.
Fazit: Wer wirklich sucht und sich bemüht, der findet in den allermeisten Fällen auch Arbeit. Es werden jedoch Ausdauer und Geduld abverlangt, und auch von dem Traum „das große Geld“ zu machen, sollte man sich verabschieden. In den meisten Fällen reichen die Ersparnisse um einige Wochen davon zu leben, doch wirklich große Sprünge kann man davon nicht machen. Doch jeder Job ist eine Erfahrung, die einem keiner nehmen kann.
Leben als Backpacker in Australien
Leben als Backpacker in Australien - Vor- und Nachteile
Das Leben als Backpacker bringt so manchen Vor- aber auch Nachteil mit sich. Zuerst einmal muss man in gewisser Weise schon der Typ für diese Art von Reisen sein. Wer nur recht schlecht auf Luxus, schöne Hotelzimmer, Pools, täglich frische Wäsche, weiche Betten und verwöhnende Kosmetika verzichten kann, sollte sich vorher überlegen, ob eine Tour mit einem Rucksack auf dem Rücken das Richtige für ihn ist.
Als Backpacker bleibt man in der Regel nicht sehr lange an ein und demselben Ort. Daraus ergibt sich schon einer der wichtigsten, um nicht zu sagen DER wichtigste Vorteil. Man reist flexibel und sieht mehr von Land und Leute. Denn als Backpacker bucht man nur sehr selten im Voraus die Schlafgelegenheiten, so kann man recht spontan seinen Aufenthaltsort wählen- ganz nach dem Motto: hier gefällt es mir, hier bleibe ich.
Umgekehrt kann man natürlich auch schnell weiterziehen, wenn einem ein Ort, eine Stadt oder eine Gegend nicht so zusagt. Außerdem sind die Nachtlager meist billiger, wenn man sich vor Ort in ein Backpacker-Hostel einbucht, auf einem Campingplatz sein Quartier aufschlägt, oder aber, für die ganz harten unter den Backpackern, in freier Wildbahn übernachtet (hierbei gilt allerdings sich vorher ausführlich zu informieren wo man tatsächlich wild campen kann und darf, da es sonst gefährlich werden oder hohe Strafen hageln kann).
Das Backpacker-Leben ist recht abwechslungsreich, spontan und sehr unterhaltsam. Meist trifft man eine Menge Gleichgesinnter, mit welchen man sehr viel Spaß erleben kann. Alles ist recht ungezwungen. Man lernt sich kennen, mag sich leiden und beschließt vielleicht sogar ein Stück gemeinsam zu reisen, weil man im Gespräch festgestellt hat, dass man in dieselbe Richtung will.
Durch solche spontanen Zusammenschlüsse erlebt man nicht nur mehr und hat Unterhaltung, sonder kann gleichzeitig auch noch eine ganze Menge Geld sparen, indem man sich z.b. die Benzinkosten für die Fahrt teilen kann. Darüber hinaus hat so schon die eine oder andere Freundschaft begonnen.
Allerdings sollte man, wie gesagt eine offene Persönlichkeit haben, um die Vorzüge des Backpacker Lebens genießen zu können.
Denn wer nicht gerne mit anderen Menschen zusammen ist oder sich durch deren Anwesenheit gar gestört fühlt, hat auf seiner Reise als Backpacker nicht viel zu lachen. Hier begegnet man unwillkürlich fast täglich einer Menge Menschen aus allen Nationen der Welt.
Oft lebt man in Hostels auf engem Raum zusammen. Man teilt sich manchmal mit bis zu 15 Personen oder mehr das Zimmer und hat selten Zeit und Raum für sich. Ein weiterer Nachteil kann, vor allem für die weiblichen Reisenden, im begrenzten Gepäck gesehen werden.
Durch das Rucksackreisen ist man bei der Auswahl der Kleidungsstücke, Schuhe und Assesoires häufig sehr eingeschränkt. Da kann man auf einmal nicht mehr zu jedem Paar Schuhe die passende Handtasche mit sich nehmen. Vielmehr gilt es hier das Gepäck so leicht und knapp wie möglich zu halten, denn man muss die ganzen Dinge ja auch auf seinem Rücken tragen.
Außerdem kommt es bei dieser Art des Reisens in erster Linie darauf an, für die unterschiedlichen Situationen, Klimate und Regionen die richtige Kleidung zu haben- also ist das Augenmerk auf funktionale Kleider zu richten. Und dabei noch, je weniger, desto besser. Nicht jedermann, noch weniger „jederfrau“ kann und will so reisen.
Man sieht also, so ein Leben als Backpacker hat immer zwei Seiten, welche gegeneinander abgewogen werden wollen. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass es auf jeden Fall eine Menge Spaß mit sich bringt und ein einzigartiges Erlebnis darstellt.
Das Leben in Australien als Backpacker
Die ersten Monate in deinem neuen Land werden wahrscheinlich viel Anpassung von dir fordern. Zu den neuen Eindrücken wird auch noch hinzukommen, dass du vielleicht das erste Mal zumindest für eine Weile von zu Hause ausziehen wirst. Um dich bestens vorzubereiten, haben wir hier einige Infos über Australien für dich zusammengestellt.
Leben in Australien…
Australien hat einen der höchstens Lebensstandards der Welt. In dem englischsprachigen Land leben ca. 20 Millionen Menschen aus 190 Ländern. Einer von Fünf Australiern wurde nicht im Land geboren. Diese kulturelle Vielschichtigkeit gehört aber zur nationalen Identität und auch eine große Stärke.
In Australien gibt es einen Prime Minister, der das Australien Government im Parliament House in Canberra anführt. Außerdem gibt es territoriale und lokale Regierungen. Das Gesetz besagt, dass Zigaretten und Alkohol ab 18 Jahren erlaubt sind. Daran müssen sich alle halten, auch internationale Studenten. Die Polizei kontrolliert streng und auch in Zivilkleidung. Sie ist aber auch dafür da, dich bei Problemen zu unterstützen. Manchmal sind die Polizisten auch auf Pferden unterwegs.
Geografie
In Australien gibt es sechs Staaten und zwei Territorien: New South Wales, Queensland, Victoria, Western Australia, South Australia, Tasmania, the Australian Capital Territory and Northern Territory. Die Hauptstadt ist Canberra in der Australian Capital Territory.
Währung
Als Währung wird der australische Dollar benutzt. 100 Cents sind ein Dollar. Geld gewechselt werden kann zum Beispiel am Flughafen oder in Banken. Wie bei uns werden Strecken in Kilometer, Waren in Kilogramm und Liter und Temperaturen in Celsius gemessen.
Wasser ist ein kostbares Gut
Australien ist ein trockenes Land und Wasser ist kostbar. Ab und zu gibt es Wassereinschränkungen durch die Städte, so dass kein Wasser unnötig verschwendet wird. Leitungswasser ist sauber und trinkbar!
Der Backpacker - Alltag in Down Under
Aufgrund der wärmeren Temperaturen genießen die meisten ihr morgendliches Frühstück draußen auf dem Balkon oder der Terrasse. An arbeits-/schulfreien Tagen wird das Mahl zu einem Brunch ausgedehnt, damit die Speisenden länger satt bleiben. Nach dem Frühstück erfolgt normalerweise das tägliche Pendeln mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule, Uni oder Arbeit.
In der Sprachschule gibt es viele Gleichgesinnte, die ebenfalls in Australien Anschluss suchen. Alle sind nett, freundlich und gehen offen auf ihre Mitmenschen zu. Da es sich um bezahlten Unterricht handelt, verhalten sich die Sprachschüler vermutlich zuvorkommender, als in ihrer alten Schule im Heimatland.
Personen, die in Australien jobben, erleben ständig die anstrengende und lästige Prozedur der Arbeitssuche. Mit unzähligen Lebensläufen bewaffnet, müssen sie durch die Geschäfte und Restaurants tingeln und nach offenen Stellen fragen. Einige konzentrieren sich bei der Suche mehr auf lokale Medien und das Internet. Es dauert oft lange, bis man als Backpacker hier einen Job findet.
Die Arbeiten sind meist nicht sehr herausfordernd. Am häufigsten werden Aushilfskräfte in der Gastronomie, Logistik und Landwirtschaft gesucht. Die endlosen Stunden des Arbeitens versüßen sich die Jobber mit Gedanken an zukünftige Trips in Australien. Viele arbeiten, um sich das nötige Kleingeld für Ausflüge zum Great Barrier Reef, Ayers Rock oder zum Kakadu Nationalpark zu verdienen.
Nach getaner Arbeit genießen Besucher aus Übersee die restlichen Stunden des Tages am Strand. Viele nutzen die Gelegenheit, um in Australien den Surfsport zu erlernen. Der ständige Versuch die Welle zum richtigen Zeitpunkt zu erwischen, macht jedoch müde und hungrig. Netterweise gibt es direkt am Strand Barbecueplätze, wo gleich das Abendessen eingenommen wird.
Die Picknickzonen sind beliebte Treffpunkte für kleine Partys unter freiem Himmel. In der Schule und auch auf Reisen schließen Neuankömmlinge schnell neue Freundschaften mit anderen Backpackern, daher wachsen diese internationalen Cliquen ständig. Wenn jemand die Gruppe aufgrund der Heim- oder Weiterreise verlässt, gibt es zwar eine große Feier, doch niemand ist wirklich traurig.
Das Geld reicht meist nur aus, um einmal in der Woche auszugehen und dafür dann richtig auf den Putz zu hauen. Alkohol und Zigaretten sind teuer in Australien, daher verzichten viele während der Woche auf die alten Laster. Beim Pub- oder Clubbesuch werden jedoch alle Zweifel und Sorgen über Board geworfen und die ganze Nacht durchgefeiert.
Während zu Beginn des Aufenthalts noch viel Geld in Luxus wie Klamotten, Sportartikel, Ausflüge und Ausgehen investiert wird, sinkt der Freizeitkonsum mit zunehmender Aufenthaltsdauer. Gegen Ende gibt man sich schon mit kleinen Besonderheiten, wie einem Spaziergang auf einem schönen Klippenpfad oder einer Wanderung durch den Busch zufrieden.
Backpacking Australien ist ein unglaublich befreiendes Gefühl
Backpacking in Australien - mit dem Rucksack die Welt erkunden
Australien und Neuseeland bieten viele Möglichkeiten, ohne großen Stress mit dem Rucksack zu reisen.
Der Rucksack sollte unbedingt leicht und handlich sein. Als Backpacker in Australien oder Neuseeland unterwegs zu sein bedeutet mehr als einfach Urlaub machen.
Man ist auf Tour, unterwegs, ständig am Entdecken und Erleben. Man taucht ein in eine neue Welt - und in das Leben der Menschen dort.
Backpack packen
Ich packe meinen Koffer/ Rucksack und nehme mit...
Aus der Überschrift ergibt sich schon die erste wichtige Frage, die man vor Reisebeginn klären muss. Koffer oder Rucksack?
Wenn ihr schon vor Abreise wisst wo ihr arbeiten werdet, zum Beispiel als Au Pair und schon eine Anschrift in Australien habt, dann ist ein Koffer/ Reisetasche zu empfehlen. Man kann darin seine Sachen besser ordnen und es passt mehr rein.
Da ihr vor Ort schon erwartet werdet, müsst ihr euer Gepäck nicht lange herumtragen und ihr werdet euch in eurem Zimmer direkt einrichten, da ihr längere Zeit bleiben werdet.
Für kleinere Unternehmungen oder Wochenendtrips ist ein kleiner Rucksack völlig ausreichend, aber den habt ihr als Handgepäck ja eh dabei.
Wenn ihr vorhabt ein Work and Travel Program zu machen, oder es auf eigene Faust durch Australien schaffen möchtet, dann ist ein Rucksack natürlich die bessere Wahl. Damit seid ihr als Backpacker überall zu erkennen und ihr könnt damit eventuell auch längere Strecken zu Fuß zurücklegen.
Man hat immer alle seine Sachen schnell parat und kann, wenn nötig, schnell weiterziehen von Hostel zu Hostel. Mit dem Rucksack ist die Flexibilität höher.
Bei beiden Varianten gibt es aber die gleichen wichtigen Dinge, die nicht zu Hause gelassen werden sollten.
Als erstes müsst ihr euch erkundigen, welchen Jahreszeiten ihr während eures Aufenthaltes in Australien begegnen werdet und wie die Klimaverhältnisse in den Städten sind, wo ihr euch aufhalten werdet.
Danach könnt ihr dann entscheiden, ob ihr mehr langärmelige Kleidung oder mehr kurze Kleidung einpackt. Eine leichte Regenjacke und eine Fleecejacke sollten aber unbedingt dabei sein.
Ein festes paar Wanderschuhe, geschlossene schwarze Schuhe und Badeschlappen müsst ihr genauso einplanen, wie eine lange schwarze Hose und ein (weißes) Hemd.
Diese Dinge sind notwendig, wenn ihr vor Ort auf Jobsuche geht. Die Australier legen viel Wert darauf und es erhöht eure Chancen auf Arbeit. Auch für einen feierlichen Anlass ist diese Kleidung nicht falsch im Gepäck.
Weiter sind ein kleines und ein großes Handtuch wichtig, sowie Schwimmkleidung. Vergesst die Sonnenbrille nicht!
Neben der Kleidung gibt es natürlich noch weitere Sachen, die ihr unbedingt einpacken solltet.
Einen Adapter- Stecker für Australien. Kriegt man in jedem Elektro- Geschäft. Dazu vielleicht gleich noch einen Mehrfachstecker, so dass ihr mehrere Geräte gleichzeitig nutzen könnt.
Ladegeräte für all diese Geräte und Batterien. Eine kleine Taschenlampe und eventuell ein Taschenmesser sind auch sehr hilfreich im Gepäck.
Eure privaten Dokumente solltet ihr alle auf einem USB- Stick gespeichert haben und auch in Kopie dabei haben. Einen internationalen Führerschein werdet ihr brauchen, wenn ihr vorhabt, in Australien Auto zu fahren. ACHTUNG: Linksverkehr.
Auch eine Kreditkarte, Visa oder Master Card, müsst ihr aus Deutschland mitbringen. Ein überall anerkanntes Zahlungsmittel. Reiseliteratur, Adressen für die Ansichtskarten und wichtige Telefonnummern schreibt euch am besten auch auf oder speichert diese auf dem USB- Stick.
Euer Handy sollte zudem kein Sim- Lock haben, so dass ihr eure deutsche Karte gegen eine australische Prepaid Karte tauschen könnt.
Als letztes solltet ihr euch einen Waschbeutel zulegen, den man zusammenrollen kann. Sehr platzsparend und praktisch. Auf viele Kosmetika solltet ihr verzichten, da diese definitiv zu viel Platz wegnehmen und zu viel wiegen.
Beschränkt euch auf das wichtigste, alles in kleinen Flaschen erhältlich, wie zum Beispiel Body Lotion, Shampoo und Seife. Auch Haarspray und Deo sind im Kleinformat zu bekommen. Alles gut zu kaufen bei Rossmann und dm. Vor Ort in Australien gibt es dann auch alles, was ihr noch braucht. Auch von bekannten Marken.
Wenn ihr zum Schluss noch Platz und Kilos frei habt, dann packt eure Lieblingssachen ein und private Erinnerungen an Familie und Freunde.
Viel Spaß bei der packenden Vorfreude!!!!
Australien Rucksackreise
Backpacking Travel Australia / Rucksackreise
Reisekoffer: Was nehm' ich nur mit?
Da freut man sich auf eine Reise und sieht sich in Gedanken schon beim Jobben in Australien oder als freiwilliger Helfer auf einer Farm - doch vor dem Genuss der Fremde stehen die Reisevorbereitungen. Gastgeschenke für die Au-Pair-Familie, Energieriegel für die harte Zeit als Erntehelfer oder Fotos gegen den Trennungsschmerz?
Es gibt ein paar Dinge, die sollten in keinem Rucksack fehlen, egal wohin die Reise geht.
Was sollte ich alles in meinen Rucksack packen?
- Englischsprachiger Lebenslauf und Zeugnisse sehr zu empfehlen ist, Kopien von Berufsaussbildungszeugnissen und falls vorhanden Bescheinigungen von Arbeitsreferenzen mitzuführen. Falls sie diese übersetzen müssen achten sie auf gutes Englisch und ein schöne äußere Form, um die Chancen auf einen eventuellen Arbeitsplatz zu erhöhen!
- Internationaler Führerschein Zusammen mit dem deutschen Führerschein muss der internationale Führerschein verwendet werden. Erhältlich ist dieser bei der Stadtverwaltung oder den Gemeinden.
Passbilder (ca.vier Stück) - Medikamente falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten Sie sich von dem jeweiligen Arzt einen „medizinischen Pass“ ausstellen lassen, da bestimmte Medikamente in manchen Ländern als verboten gelten. Ohne Probleme kann jedoch die Pille oder ein Schmerzmittel mitgeführt werden.
- Gürteltasche! Vorsichtshalber sollten Wertgegenstände wie Passport, Kreditkarte usw am Körper getragen werden.
- Schlafsack: Es empfiehlt sich wirklich einen Schlafsack bei sich zu haben, um in den kälteren Nächten nicht zu frieren und auch mal eine Nacht unter dem schönen australischen Sternenhimmel verbringen zu können!
- Kleidung. Sicherlich sollten einige T-Shirts und Shorts eingepackt werden, nicht vergessen werden darf auch eine Jacke. Falls Sie vorhaben in der Gastronomie zu arbeiten benötigen Sie eine schwarze Hose!
- Schuhe Feste, knöchelhohe Schuhe sind sowohl bei der Arbeit als auch beim Wandern von Vorteil!
- Hut oder aehliches. Man sollte die australische Sonne nicht unterschätzen, die vor allem häufig und sehr stark scheint, aufgrund der sehr dünnen Ozonschicht über Australien!!
- Sonnenschutz Benutzen Sie immer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor! Die Sonne sollte unter keinen Umständen unterschätzt werden!
- Badesachen!!!! Handtücher. Ein etwas grösseres Badetuch und zwei kleinere Handücher wären eine Möglichkeit.
- Badeschuhe. Es ist zu empfehlen beim Duschen „Flip Flops“ oder ähnliche Badeschuhe aus hygienischen Gründen zu tragen!
- Rucksack. Beim Kauf eines Rucksackes sollten Sie sich beraten lassen. Er sollte strapazierfähig sein und alle mitzuführenden Sachen sollten Platz haben. Für den Transport in Bussen und in Flugzeugen wäre ein „flightbag“ (Schutzhülle aus Nylon) von Nutzen.
- Laptop/Ipad: Um nebenbei auf dem Australien Blog als Online Journalist mitzuwirken
- Wichtig: Sie dürfen nicht mehr als zwanzig Kilogramm Gepäck mitführen, es ist sogar zu empfehlen weniger mitzunehmen, da Sie das Gewicht tragen müssen.
Unterkünfte in Australien für Backpacker - Das Schlafen in einem Hostel bietet entscheidende Vorteile. Man lernt schnell viele andere Backpacker kennen..
Unterkünfte in Australien für Backpacker
Unterkünfte für Backpacker in Australien
Hostel
Das Schlafen in einem Hostel bietet entscheidende Vorteile. Man lernt schnell viele neue Leute kennen, findet Reisepartner (travel mates) und hat immer jemanden um sich herum. Aber die Wenigsten haben große Lust, über Monate hinweg in einem Mehrbettzimmer zu schlafen. Nach einiger Zeit braucht man einfach mal seine Ruhe und ein bisschen Platz, um alle seine Sachen zu verstauen. Will man bei seinem Auslandsaufenthalt nicht auf den Luxus eines eigenen Zimmers verzichten, insbesondere wenn man für längere Zeit an einem Ort bleibt, ist es ratsam, in eine Wohngemeinschaft (flat- oder houseshare) einzuziehen.
Wohngemeinschaften
Je nach Ausstattung des Zimmers hat man einen Kleiderschrank und auch eine Ablagefläche, auf der man mal etwas liegen lassen kann, ohne sich gleich eine Beschwerde anhören zu müssen. Man kann einfach mal entspannen, ohne auf andere Rücksicht zu nehmen.
Ziehst du in eine Wohngemeinschaft, ist es das Wichtigste, einen Vertrag zu unterschreiben.
In diesem Vertrag müssen der Mietpreis und der Zeitpunkt der Zahlung deutlich geregelt sein. Es kann aber sein, dass, auch wenn in der Anzeige ein wöchentlicher Preis steht, man die Miete (rent) für einen ganzen Monat gleich am ersten Tag zahlen muss. Hinzu kommt auch noch die Kaution (bond), die meistens der ersten Monatsmiete entspricht. Zudem ist es wichtig zu wissen, in welchen Fällen die Kaution nicht zurückgezahlt wird oder was passiert, wenn der Schlüssel abhandenkommt. Wenn dies im Vertrag nicht erwähnt ist, sollte man auf jeden Fall nachfragen. Falls einem kurz vor dem Auszug Zweifel kommen, ob der Vermieter genügend Geld hat, um die Kaution zurück zu zahlen, sollte man ihn darauf ansprechen, daher er dafür sorgen kann, dass die zu zahlende Menge pünktlich da ist. Hierbei geht es oftmals um eine Menge Geld, die der Vermieter zurückzahlen muss und wenn man auszieht, ohne das Geld in den Händen oder auf dem Konto zu haben, kann es sein, dass es dann gar nicht mehr kommt.
Des Weiteren muss in dem Vertrag deutlich die Kündigungsfrist genannt sein. Wenn man ohne einen Vertrag in einer Wohnung lebt, kann es vorkommen, dass der Vermieter 28 Tage vorher wissen will, wann man auszieht. Diese 28 Tage müssen voll bezahlt werden, auch wenn man aus irgendwelchen Gründen doch schon früher auszieht. Das kann vor allem bei Reisenden zum Problem werden, wenn sie spontan in einer anderen Stadt einen Job finden oder sich die Reisepläne ändern. Ist aber vorher bekannt, wie lange man bleiben will oder wann der Vermieter Bescheid haben will, sollte der weiteren Planung nichts im Weg stehen.
Aber auch außerhalb des Vertrags gibt es noch einige Sachen zu regeln.
In einer WG kauft jeder sein eigenes Essen, aber einige Sachen, wie zum Beispiel Spülmittel (in Australien gibt es übrigens viele Haushalte ohne Spülmaschine, aber man hat ja als einzelne Person nicht so viel zu waschen), und Toilettenpapier werden abwechselnd gekauft. Dafür führt man am besten eine Liste, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. So eine Liste ist auch sehr hilfreich, wenn es ums Putzen der gemeinsam genutzten Räume geht, damit jeder weiß, wer wann mit putzen an der Reihe ist. Wenn sich alle an die vereinbarten Regelungen und Listen halten, kann eine WG eine angenehme Wohnmöglichkeit darstellen.
Finde eine günstige Unterkunft in Australien, Insidertipps zu den landestypischen Übernachtungsmöglichkeiten.
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Backpacker Australien - Insidertipps
Australien Backpacking Kosten
Lebenshaltungskosten Australien Backpacker
Lebenshaltungskosten und Spartipps für deinen Aufenthalt in Down Under
Die Lebenshaltungskosten sind im Allgemeinen etwas niedriger als in Deutschland. Trotzdem wird man auf keinen „reichen“ Backpacker treffen, denn die Ausgaben sind schon extrem hoch!
Während man sich zu Hause meist keine Sorge um Lebensmittel oder Unterkunft machen muss, wenn man so wie ich noch bei seinen Eltern wohnt, ist man in Australien auf einmal auf sich alleine gestellt und muss Kosten tragen, die man zuvor nicht hatte.
Das wurde mir schon in meiner ersten Woche in Australien bewusst, als ich für eine Woche das Hostel bezahlte. Eine Nacht im Hostel kann so zwischen 17 – 35 Dollar (etwa: 10 - 20 Euro) die Nacht kosten. Das klingt zunächst nicht viel, aber in einer Woche kommen da schon mal locker 150 Dollar zusammen und wenn man sich dann bewusst macht, dass man beispielsweise ein halbes Jahr fast ausschließlich in Hostels leben wird, ist das schon ein kleiner finanzieller Schock. Aber keine Sorge! Jeder kommt mit dem Geld irgendwie über die Runden.
Sehr teuer in Australien sind beispielsweise Käse oder Pizza. Aber es ist generell etwas schwer Produkte, die gekühlt werden müssen mit sich zu transportieren, wenn man auf der Durchreise ist und immer nur ein paar Tage an einem Ort verbringt. Man kann zwar so genannte „Cool Bags“ kaufen, aber auf den stundenlangen Busfahrten verderben die Dinge bei der Hitze sehr schnell. Kleidung ist übrigens relativ günstig in Australien. Also lass dir ein bisschen Platz im Rucksack und geh´ ordentlich shoppen!
Essen und Trinken:
Die günstigsten und größten Supermarktketten in Australien sind „Woolworths“ und „Coles“. Dort gibt es viele „homebrand“ Produkte, die einem Backpacker sehr gut ins Budget passen. Woolworths ist meist noch etwas günstiger als Coles und beide sind so ziemlich in jeder Stadt vertreten.
Das Backpackergericht schlechthin sind Nudeln. Sie sind schnell gemacht und es ist eigentlich das günstigste was du essen kannst. Wenn du Leute kennen lernst, kocht zusammen, das spart wieder Geld!
Die günstigste Flasche Wasser bei Woolworths kostet je nach Staat zwischen 69 Cent und 1.09 Dollar. Doch auch das summiert sich mit der Zeit. Füll dir daher lieber selbst Wasser ab. Das Trinkwasser schmeckt zwar nicht immer gut, man kann es aber fast immer trinken. An öffentlichen Wasserhähnen muss ein Vermerk stehen, falls du das Leitungswasser nicht trinken kannst!
Hostels:
YHA ist eine sehr bekannte Hostelkette, die in Australien sehr verbreitet ist. Die Räumlichketten sind eigentlich immer sauber und sehr angenehm, jedoch sind YHA Hostels oft sehr teuer. Man kann beispielsweise im YHA in Sydney für ca. 30 Dollar die Nacht schlafen, während man in einfacheren Hostels in Sydney auch für etwa 20 Dollar die Nacht wohnen kann. Die günstigeren Hostels sind nicht immer unbedingt schlechter, oft mangelt es aber leider an der Sauberkeit. Aber selbst daran gewöhnt man sich. Außerdem sind die Zimmer mit vielen Betten natürlich billiger als die mit wenigen Betten.
Wenn du weißt, dass du für einen längeren Zeitraum in der Stadt bist und in dem gleichen Hostel bleiben willst, solltest du an der Rezeption nachfragen, ob du einen Rabatt bekommst. Oft bezahlt man weniger, wenn man für 1 Woche oder länger bleibt und schon im Voraus für die ganze Woche bezahlt.
Auch kannst du bei der Wahl deines Hostels darauf achten, was dir zusätzlich geboten wird. Manchmal ist ein Frühstück inklusive, womit du wieder Geld sparen kannst. Das Frühstück besteht meist aus Toast und Cornflakes.
Du kannst „Woofen“. Du verdienst damit kein Geld, kannst aber umsonst auf der Farm wohnen und auch deine Mahlzeiten sind inklusive. Du lebst dort meist sehr familiär.
Reisen:
Auch beim Buchen von irgendwelchen Touren sollte man immer die Preise vergleichen, da sich die Preise von den einzelnen „Travel Agencies“ sehr unterscheiden können.
Buche nicht immer eine Tour! Es gibt Dinge, die kann man nur mit einer Tour erleben, wie beispielsweise die „Whitsunday Islands“ (es sei denn du hast dein eigenes Boot). Da lohnt es sich natürlich eine Tour zu buchen. Jedoch gibt es auch viele Dinge, wo organisierte Touren angeboten werden, die du aber auch genauso gut alleine besichtigen kannst. Das spart Geld!
Transportmittel:
Du kannst mit dem Bus oder Auto durch Australien reisen. Auch sind die Flüge, wenn du sie rechtzeitig buchst günstiger als die Flüge in Europa. Ein sehr günstiges Busunternehmen ist beispielsweise der „Greyhound Bus“. Du kannst sowohl Einmalfahrten kaufen (Beispiel: Sydney – Canberra), aber auch Tickets so genannte „hop on hop off – Tickets“. Dann hast du beispielsweise für etwa 500 Dollar ein Busticket, dass dich von Cairns nach Melbourne bringt und du kannst unterwegs so oft du willst ein- und aussteigen. Diese Tickets sind meist 6 Monate gültig.
Günstige Flüge gibt es bei „Jetstar“ oder „Virgin Blue / Pacific Blue“ oder „Tigerairways“.
Die günstigste Variante des Reisens ist meiner Meinung nach der Kauf eines eigenen Autos. In jedem Hostel oder im Supermarkt gibt es Aushänge von anderen Backpackern, die versuchen ihr Auto zu verkaufen. Meist kosten diese Autos so zwischen 1500 – 6000 Dollar. Diese Investition lohnt sich auf jeden Fall, denn wenn du dir ein Auto kaufst, worin du auch schlafen kannst, sparst du Hostelkosten! Außerdem musst du kein Geld für Flüge oder ein Busticket ausgeben. In Australien gibt es viele öffentliche Toiletten und Grillplätze, die jeder gratis benutzen kann, deswegen musst du dir auch darum keine Gedanken machen.
Die Benzinpreise sind im Vergleich zu Deutschland sehr billig!
Auch kannst du anderen Backpackern „einen Lift geben“, das heißt du kannst sie mit in die nächste Stadt nehmen und ihr könnt euch die Benzinkosten teilen. Und wenn alles perfekt läuft und dein Auto nicht kaputt geht, kannst du es am Ende vielleicht sogar für den Einkaufspreis wieder verkaufen!
Wenn du kein eigenes Auto kaufen möchtest, kannst du dich auch an den Aushängen im Hostel informieren, ob dich vielleicht jemand in die nächste Stadt mitnehmen kann und du somit das Busgeld sparen kannst.
Viel Spaß beim Reisen und Sparen!
Katharina Minkow
Backpacker Australien - Backpacker Australien Know a Backpacker? Be a Backpacker! Wie die Online-Gemeinschaft hunderter Aussie-Touristen Lust auf Backpacking macht
Günstige Backpacker in Australien
Vorgedanken zum Backpacking Australien
Backpacking Australien
We’re OUT but soon BACK
Die eigene, kleine Welt in einen Rucksack zu packen und sein gesamtes Hab und Gut auf dem Rücken zu tragen, ist ein unheimlich befreiender Gedanke. Mit einem Nichts an Gepäck und großen Erwartungen starten so die meisten Backpacker in ein fremdes Land.
Die häufigste Wahl der Rucksacktouristen fällt auf Australien. Der rote Kontinent, der mehr Kängurus auf seinem Boden beherbergt, als Menschen, ist für viele Menschen ein Magnet, dessen Wirkung man sich nicht entziehen kann. Vielleicht auch gerade aufgrund seiner Eigenständigkeit steht er als Symbol für die Menschen, die sich in Selbstständigkeit üben und neue, aufregende Erfahrung machen wollen.
Die giftigsten Spinnen und Schlangen, aber auch toxische Quallen und Krokodile haben auf diesem Fleck der Erde ihre Heimat gefunden und selbst die Wissenschaftler können sich diese Umstände nur schwer erklären. So sorgt zum Beispiel die Rotrückenspinne (redback spider), die einen Menschen mit einem einzigen Bissen außer Gefecht setzen kann, für viel Diskussion. Denn es bleibt fraglich, warum das circa 1cm kleine Tier ein so starkes Gift absondert, dass ein erwachsener Mann starke lokal situierte Schmerzen empfindet, obwohl die eigentlich Nahrung der Lebewesen aus geflügelten Insekten besteht.
Die Gedanken an solche Gefahren relativieren sich allerdings mit jedem Tag, der näher an das Abflugdatum rückt. Wenn also erst einmal der eigene Horizont bezwungen ist, steht der Sicht auf den weiten Horizont Australiens nichts mehr im Weg. Und wenn man ehrlich ist, so passt folgender Ausspruch in allen Lebenslagen und schützt sicher vor jeder Ungewissheit, die jeden Weltentdecker heimsucht:„The world is just a small place afterall“.
Der Alltag eines Backpackers in Australien
Wie sieht ein Tag im Leben eines Rucksacktouristen in Australien aus?
In Australien werden Sie sicher einen etwas anderen Lebensstil haben als in Deutschland. Sie müssen sich nicht nur um das Essen für den jeweiligen Tag kümmern, sondern auch um eine Unterkunft.
Sie werden wahrscheinlich wohl überwiegend in Hostels nächtigen, da diese preisgünstiger sind und vor allem für Backpacker gut geeignet sind. Sie sollten sich jedoch darauf einstellen mit bis zu zehn Leuten (meistens zwischen vier und sechs) in einem sogenannten Dormitory untergebracht zu werden. Das kann interessant sein, da man dort sehr schnell Leute kennenlernt mit denen man sich unterhalten kann, aber manchmal auch nervig sein, wenn man ab und zu gern mal für sich wäre.
Falls Sie an einem Ort mal Arbeit gefunden haben und beschliessen dort länger zu bleiben sollte man sich überlegen, ob man nicht ein Appartement nimmt, da auf einen längeren Zeitraum gesehen (meistens ab zwei Wochen) diese Unterbringung aus Erfahrung die preisgünstigste ist.
Die Hostels sind überwiegend mit Küchen ausgestattet, so dass es immer Möglichkeiten gibt sich sein Essen selbst zuzubereiten, was sich mit der Zeit als kostengünstiger herausstellen kann.
Auch stehen in den meisten Hostels Waschmaschinen und Wäschetrockner zur Verfügung, die für ca.zwei bis drei Dollar genutzt werden können.
Gründe für das Backpacking in Australien
Backpacker Australien
von Colette Sosinski
Fragt man junge Backpacker in Australien nach dem Grund für Ihre Reise, dann nennen viele den Wunsch “die Kultur besser kennen zu lernen”. Nur wie viel australische Kultur erfahren sie dabei wirklich?
Fakt ist, dass nur wenige den Weg in abgelegene Gebiete finden und viele die bekannte Ostküste bereisen – und dabei hauptsächlich andere Backpacker aus der ganzen Welt treffen. Dies ist durchaus positiv, da man so viel über andere Kulturen erfährt, jedoch sollte man sich, um Enttäuschungen vorzubeugen, vor Reiseantritt bewusst sein, dass das „echte“ Australien oft nicht in den Backpackerhochburgen an der Ostküste zu finden ist.
Wer zum Beispiel abseits der bekannten Städte und Orte auf einer Farm oder in einem Hostel im Outback arbeitet, erhält andere Eindrücke als Partys, Strand und
Koalabären.
Solche Arbeitsangebote entdeckt man häufig nicht in Backpackermagazinen wie TNT, sondern vor allem in Reiseblogs anderer Australienreisender. Manchmal ist es daher hilfreich, Leute, die in Ihrem Blog von Ihren Farmerlebnissen erzählen, direkt anzuschreiben und nach Details zu fragen.
Zudem sollten sich deutsche Australienreisende bewusst sein, dass insbesondere Hostels die bei deutschen Reiseportalen wie reisebine.de die höchsten Bewertungen erzielen, nur so „wimmeln“ von Deutschen, die Deutschland eigentlich hinter sich lassen wollten.
Wer den Kontakt zu Australiern und anderen Nationalitäten sucht, sollte demzufolge
auch ausländische Hotelsites durchstöbern oder die Unterbringung in einer
Gastfamilie, soweit ein längerer Aufenthalt an einem Ort geplant ist, in
Erwägung ziehen.
Australien Backpacker Erfahrungsberichte
Meine Backpacking Australien Erfahrungen
Backpacker in Australien von Florian Kuhlmey
Seien wir doch einmal ehrlich, als Rucksackreisender (Backpacker) in Australien bewegen einen doch mehr oder weniger diesselben Themen. Einerseits ist man fasziniert von dem fremden Land und gleichzeitig ein wenig irritiert von den teilweise recht merkwürdigen Sitten Down Under. Andererseits plagen einen stets Geldsorgen und die damit verbundene Suche nach einem neuen Job. Darüber hinaus lernt man aber auch immer wieder interessante Leute kennen, schliesst neue Freundschaften mit anderen Backpackern und manchmal wird sogar noch mehr daraus... Von all diesen Erfahrungen berichtet nun unsere Rubrik Backpacker in Australien.
Viel Spass beim Lesen!
Backpacker Australien Blogs
Know a Backpacker? Be a Backpacker!
Wie die Online-Gemeinschaft hunderter Aussie-Touristen Lust auf Backpacking macht
Backpacker in Australien sind jung, überwiegend europäisch und gehören zu den höchst gebildeten Touristen überhaupt. Das ermittelt jedes Jahr der „Backpackers uncovered“ Survey des TNT Magazines und Student Uni Travel. Gefragt werden dabei ca. 1000 Rucksackreisende aus aller Welt, während diese sich gerade ihren Weg über den fünften Kontinent bahnen. Das Interesse am Reiseziel Australien steigt und laut der Australien Tourist Commission ist inzwischen jeder dritte Backpacker Deutscher.
Eigentlich müsste man demzufolge - sofern man nicht selbst inzwischen dort war - im engeren Bekanntenkreis mindestens 1-2 Leute mit einschlägiger Australien-Erfahrung haben, die zu jedem Anlass die faszinierendsten Geschichten preisgeben. Meist kennt man selbst jedoch eher diejenigen, die eine Rucksacktour durch Australien „auch mal interessieren würde“ oder die so etwas „schon echt aufregend finden“. Aber längst nicht alle, die jemals mit dem Gedanken spielen, landen tatsächlich Down Under.
Wenn man nun daran interessiert ist, Australien-Abenteuer jeglicher Art hautnah mitzuerleben wird man im Internet mittlerweile mehr als fündig. Man kann unter anderem verfolgen, wie die langjährige Freundschaft von Frank und Diana die Backpacker-Zerreisprobe übersteht (www.zursonnezurfreiheit.com) oder wie Jasmin in Brisbane die Liebe fürs Leben findet (www.ausjaylia.de). Darüber hinaus sind dem Engagement und der Kreativität Australien-verrückter Webdesigner kaum Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, wertvolle Tipps und Fakten auszuteilen.
Verweise auf aktuelle Fernsehsendungen über Australien (www.australien-panorama.de), ausführliche Hostelbewertungen mit Kommentaren und selbst erdachtem Sternchensystem (z.B. www.alexandrakeil.de.vu) oder eine von Zeit zu Zeit aktualisierte Packliste (www.daubner.de/pack.htm) sind nur einige Beispiele dafür, dass man im WWW nicht nur unterhaltsame, sondern vor allem auch höchst praktische Inhalte erstöbern kann. Denn wer fühlt sich nicht überfordert, wenn er lächerliche 20 Kilo für mehrere Monate einpacken soll? Danke, Herr Daubner!
Andreas Schaaf und Silvia Pfeiffer sind vor 6 Jahren nach Australien ausgewandert und leben seitdem in Sydney. Über viele Jahre schreiben sie bereits unermüdlich Tagebuch und bieten auf ihrer Website ein „Starter-Kit“ für Auswanderer an. Die wichtigsten must-knows komprimiert für alle, die sich in Australien niederlassen wollen, sei es für ein Jahr oder für den Rest des Lebens.
Hat man erst einmal mehrere Nächte mit dem Studieren von Tagebüchern und Reiseberichten verbracht, fühlt man sich, als hätte sich der Bekanntenkreis doch um ein paar Abenteurer erweitert. Es bricht eine Art Sucht aus. Viel Persönliches durfte man erfahren. In bewegenden Momenten ist man dabei gewesen. Atemberaubende Anblicke konnte man teilen.
Manchmal wenn ein Tagebuch endet, ist es, als ob man nun von einem Freund getrennt ist. Man geht ins Gästebuch und will schreiben: „Hey altes Haus, was machst du denn nun so?“. Echter Trennungsschmerz und dadurch immer akuter werdendes Fernweh lassen sich nur auf zwei Arten überwinden. Man sucht sich ein neues Tagebuch oder man plant auf der Grundlage zahlreicher im imaginären virtuellen Bekanntenkreis gesammelter Infos sein ganz eigenes Abenteuer in Oz. Und wer weiß, vielleicht gibt man bald schon seine eigenen Erfahrungen preis. Im „Backpackers uncovered“ 2006.
Julia Stander
Backpacker Down Under - Love at first sight
Die Geschichte von Chris und Alena
“Love at first sight”so lautete der Titel eines Liedes, mit dem die Australierin Kylie Minogue vor nicht allzu langer Zeit weltweit die Charts stuermte. Doch fernab aller Popsong Idylle, gibt es sie da wirklich noch? Existiert tatsaechlich noch so etwas wie die Liebe auf den ersten Blick?
Die Antwort lautet eindeutig ja. Es gibt sie, die Liebe auf den ersten Blick und zwar direkt hier in Australien mitten unter uns Backpackern. Sie kann passieren und sie ist passiert als sich Chris (20) und Alena (22) am 3. Oktober 2005 zum ersten Mal begegneten. Dies hier ist ihre Geschichte. Eine Liebesgeschichte zweier Backpacker, die sich trafen und sofort ineinander verliebten. Es ist eine Geschichte voller Ungewissheit und Zuversicht, voller Trennungsschmerz und Wiedersehensfreude. Es ist eine Geschichte voller Romantik, die sich in dieser Form nur hier tausende Kilometer entfernt der Heimat abspielen konnte. Es ist eine Geschichte ueber eine Zeitspanne, die Chris und Alena einmuetig als die beste ihres Lebens bezeichnen.
Kennengelernt haben sich die beiden auf einer Farm bei Leconfield in der Naehe von Tamworth (NSW), wo sie unabhaengig voneinander eine Jackaroo/Jillaroo-School absolvierten. Chris ist zu diesem Zeitpunkt schon fuenf Monate in Australien gewesen. In dieser Zeit hat es es geschafft sein gesamtes Erspartes durchzubringen plus einiges von dem Geld, das seine Eltern ihm aus seiner hollaendischen Heimat ueberwiesen hatten. Mitte September 2005 sass er also sprichwoertlich auf dem Trockenen als sein Kumpel Marten anrief. Ob sie nicht jetzt die Jackaroo/Jillaroo-School zusammen machen wollten, fuer die sie schon vor ihrer Abreise in den Niederlanden gezahlt hatten, fragte er nach. Erleichtert willigte Chris ein, konnte er sich doch in dieser Zeit ueber seine weiteren Plaene in Australien bewusst werden. Noch erleichterter war er schliesslich als man ihm nach dem Ende der School anbot, weiter auf der Farm zu bleiben und dort zu arbeiten.
Zehn Tage spaeter, es war Montag, der 3. Oktober, und Chris sass gerade am Mittagstisch, traf die neue Klasse ein. Und da war sie dann – Alena! Fuer einen Moment vergass sein Essen voellig und konnte seine Augen nicht mehr von dem deutschen Maedchen lassen, das ihn sofort in ihren Bann zog. Noch heute faengt es an zu schwaermen, wenn er von diesem ersten Aufeinadertreffen berichtet: “Als ich sie das erste Mal gesehen habe, gab es keine andere mehr fuer mich.”
Alena erging es aehnlich. Sie war gerade erst nach Australien gekommen und gleich von Sydney aus zur Jackaroo/Jillaroo-School gefahren, die auch sie bereits von zu Hause aus gebucht hatte. Als sie dort nun auf Chris traf, fuehlte sie sich sofort zu ihm hingezogen. Ihrer eigenen Beschreibung zufolge machte es in ihrem Kopf sofort Peng als sie Chris das erste Mal erblickte. Auch sie wusste auf Anhieb, dass Chris der Richtige fuer sie war.
Ungluecklicherweise dachten auch einige der anderen angehenden Jillaroos so. Auch sie fuehlten sich sogleich zu dem gutaussehnden Hollaender in seinem schicken Jackaroo-Outfit hingezogen. Alena begann zu zweifeln. Hatte sie bei solch einer Konkurrenz ueberhaupt eine Chance?
Aber wer Alena kennt, weiss, dass Zweifel zwar erlaubt sind, Aufgeben jedoch nicht. Und so wartete sie auf den richtigen Zeitpunkt, um Chris naeher zu kommen, welcher sich schliesslich am Mittwoch Morgen ergab. Chris war von seinem Chef beauftragt wordden, zwei Leute zur Feldarbeit mitzunehmen. Noch bevor er seine Wahl treffen konnte sprang Alena aus der Gruppe hervor: “Ich gehe mit Dir, Chris!” Verbluefft laechelte Chris das huebsche deutsche Maedchen an, das eben so hervorgeprescht war. Doch insgeheim freute er sich sehr. Konnte er doch jetzt endlich etwas Zeit mit Alena verbringen.
Der erste Schritt war damit getan, aber es sollte noch eine Weile dauern bis beide ihre anfaengliche Schuechternheit ueberwunden hatten. An jenem Tag auf dem Feld sprachen sie jedenfalls nur wenig miteinander. Etwas mehr hatten sie sich erst abends zu berichten, als auf der Farm ein grosses Lagerfeuer veranstaltet wurde. Wiederum war es Alena, die auf Chris zuging und ihn ansprach. Im Schein des flackernden Feuers unterhielten sich die beiden so das erste Mal miteinander. Sie entdeckten dabei, dass ihr erster Eindruck sie nicht getaeuscht hatte. Sie schienen tatsaechlich fuereinander bestimmt zu sein.
Der naechste Tag war dann fuer beide hart. Nicht nur dass die koerperliche Arbeit anstrengend war, obendrein waren sie auch noch den ganzen Tag voeinander getrennt. Erst am Abend trafen sie sich wieder. Erneut fuehrten sie ein schier endloses Gespraech ueber die verschiedensten Themen bis sie sich schliesslich um drei Uhr nachts voneinander trennten. Jetzt waere eigentlich der richtige Zeitpunkt fuer den ersten Kuss gewesen, aber Alena und Chris liessen ihn ungenutzt verstreichen. Sie waren einfach noch zu unsicher, um in dieser Situation den naechsten Schritt zu wagen. Also trennten sie sich schweren Herzens, nur um sich anschliessend ueber ihre eigene Zurueckhaltung zu aergern.
Weniger zuruekchaltend waren unterdessen die anderen Leute auf der Farm. Am naechsten Tag sprachen sie Chris und Alena getrennt voeinander an: “Laeuft denn da was?” Und als nur ein zoegerliches: “Ich weiss nicht.” als Antwort kam, bekamen sie sogleich zu hoeren: “Warum denn nicht? Ihr passt doch so gut zusammen.” Nun begannen auch Chris und Alena daran zu glauben. Warum eigentlich nicht? Warum sollten sie eigentlich kein Paar sein? Und so kam es dann, wie es kommen musste. Nachdem sie erneut stundenlang miteinander geredet hatten, kuessten sie sich um halb fuenf in der Nacht von Freitag zu Samstag das erste Mal. Danach tauschten sie noch einen verliebten Blick und trennten sich dann doch relativ zuegig voneinander. Am naechsten Tag war immerhin Schule und Chris sollte dort sogar die “Milking Lesson” geben.
Natuerlich verschlief Chris den Unterrichtsbeginn. Aufgeregt rannte Alena deshalb in seine Unterkunft, um ihn zu wecken. Beim Anblick des schlafenden Chris ueberkam sie auf einmal eine grosse Unsicherheit. Wie wuerde Chris wohl reagieren, wenn er sie jetzt sah? Meinte es es ueberhaupt ernst mit ihr oder war der Kuss gestern Abend nur eine nette Abwechslung fuer ihn gewesen und nicht mehr? Waehrend Alena noch mitten in diesem Gedanken gefangen war, erwachte Chris. Als er Alena auf seiner Bettkante sitzen sah, zog er sie behutsam zu sich heran und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. Erleichtert erwiderte Alena den Kuss. Von jetzt an war alles klar. Chris und Alena waren ein Paar.
In der naechsten Woche verbrachten die beiden jede freie Minute miteinander. Sie genossen die kurze Zeit, die ihnen miteinander vergoennt war. Dann schliesslich, am 14. Oktober, endete Alenas Jackaroo/Jillaroo-School und sie hatte bereits Freunden versprochen, im Anschluss daran mit ihnen von Sydney nach Cairns zu reisen. Gleichzeitig hatte aber auch der Besitzer der Farm Alenas Arbeitseinsatz zu schaetzen gelernt und ebenso wie Chris zuvor bot er nun auch ihr einen Job an. Alena stand vor einer schwierigen Entscheidung. Sollte sie ihrem Versprechen nachkommen, die Tour nach Cairns machen und damit Chris und die Farm hinter sich lassen? Oder sollte sie ihr Versprechen brechen, ihre Freunde enttaeuschen und dafuer aber weiterhin bei Chris auf der Farm bleiben? Alena entschied sich fuer letzteres. Schweren Herzens sagte sie die Cairns-Fahrt ab und machte damit Chris zu einem der wohl gluecklichsten Menschen auf der Welt.
Etwa zwei Wochen spaeter kam dann aber doch der schmerzhafte Abschied. Zum Glueck sollte es diesmal aber nur ein kurzer sein. Alena wollte nach Adelaide fliegen und dort zwei Freunde treffen. Ebenfalls in Adelaide wollte sie ein Auto kaufen und gemeinsam mit den Freunden nach Alice Springs fahren. Dort sollte dann auch Chris zu ihnen stossen. So lautete der Plan, der sich in der Theorie auch durchaus plausibel anhoerte. In der Praxis erwies er sich jedoch als aeusserst schwierig zumindest was den Part von Chris anbelangt. Ihm fehlte schlichtweg das Geld und die Zeit, um neben seiner Arbeit auf der Farm noch einen Flug von Brisbane nach Alice Springs zu buchen. Er erklaerte dies zwar Alena am Telefon, aber in ihr stiegen trotzdem langsam Zweifel auf. Will er mich ueberhaupt noch wiedersehen? Die alte Frage nach der Ernsthaftigkeit ihrer Beziehung stand wieder im Raum, wenn Alena jeden Abend am Telefon fragt: “Hast Du heute gebucht?” und Chris stets antwortete: “Nein! Aber morgen mache ich es ganz bestimmt.”
Eines Abends, Alena hatte fast schon die Hoffnung aufgegeben, beantwortete Chris ihre alltaegliche Frage mit einem laut und deutlichen Ja. Vor Schreck haette Alena fast den Hoerer fallen gelassen. Nun hatte Chris es also doch getan. Er hatte den Flug nach Alice Springs gebucht. Ihrem Wiedersehen und der darauffolgenden gemeinsamen Rundfahrt durch Australien stand damit nichts mehr im Wege.
Einige Tage spaeter wartete Alena ungeduldig am Flughafen auf Chris. Und da war er dann. Noch immer einen Jackroo-Hut auf dem Kopf und gekleidet in einen Fliesspullover, draussen herrschten 40 Grad im Schatten, kam er auf Alena zu. Nach einer innigen Umarmung, der den Trennungsschmerz der vergangenen Tage sofort vergessen liess, fuehrte sie Chris zu dem Volvo, den sie in Adelaide gekauft hatte. Chris gefiel der Wagen gut und er nutzte auch gleich die Gelegenheit, um sich den klimatischen Gegebenheiten entsprechend umzuziehen.
In der folgenden Nacht schliefen die beiden dann das erste Mal in dem Wagen. Sie begannen damit ihre 4-monatige Toure quer durch Australien, bei der sie Seite an Seite alle Hoehen und Tiefen, die ein solcher Trip mit sich bringt, gemeinsam bewaeltigten.
Mittlerweile haben sowohl Chris als auch Alena das Land wieder verlassen. Mit Maerz 2006 machten sie sich auf den Weg zurueck in die Heimat. Aber damit endet die Geschichte nicht. Vielmehr hoffen die beiden, sich auch in Zukunft haeufig sehen zu koennen. Im Internet haben sie sich bereits die beste Route zwischen Chris’ Zuhause in Suedholland und Alenas Zuhause in der Naehe von Karlsruhe herausgesucht. Viereinhalb Stunden dauert die Fahrt laut Routenplaner. Fast ein Klacks vergleicht man dies mit den Entfernungen in Australien! Und wer weiss, vielleicht entwickelt sich eines Tages noch etwas mehr aus der Liebe auf den ersten Blick, die auf einer einsamen Farm irgendwo am anderen Ende der Welt ihren Ursprung nahm.
Florian Kuhlmey
Down Under Backpacker
Meine letzten Tage Down Under
...und da bin ich auch schon wieder :)
Meine letzten 2 Wochen verliefen sehr ruhig und dennoch sehr einschneidend:
Am Dienstag, dem 15.3. habe ich Freiwilligenarbeit beim Essen Auf Raedern, den "Meals on Wheels" geleistet. Da bin ich um die Mittagszeit hin, habe wieder einige interessante Persoenlichkeiten kennengelernt und alle so wohltaetig... Gegen 11:15 sind wir also los, nachdem ich einer Fahrerin zugeteilt wurde, haben die Truhen mit den verschiedenen Speisen eingeladen und haben unsere Runde abgeklappert. War so nicht weiter spannend, ausser dass ich noch etwas weiter in Nambour rumgekommen bin, Einblick in so manche Haushalte und einige Geschichten zu hoeren bekommen habe und natuerlich das Gefuehl was gutes getan zu haben. Aber nach 2 Stunden war die Arbeit auch schon getan und bin nach Hause Tasche packen fuer die naechsten Tage...
Denn am naechsten Tag um 12 habe ich mich aufgemacht zu meinem 11 taegigen Meditationskurs, wobei die Anreise mal wieder nach ueblicher Karo-Manier verlaufen ist. Da wir gegen 15 Uhr zur Registration erscheinen sollten und einer der 2 Busse, die taeglich das kleine Oertchen Pomona anfahren, 13 Uhr dort ankam, doch ich keine Ahnung hatte, wo ich ueberhaupt muss, dachte ich 2 Stunden sind genug Zeit, um den Weg herauszufinden. Ich also mal wieder wie ein Friseur losgezogen, noch nicht einmal die Nummer des Meditationszentrums notiert, denn angeblich besteht der gesammte Ort nur aus 1 Strasse, das sollte nicht so schwer werden. Doch als der Bus ankam stand ich erstmal da wie verloren mit meinem Rollkoffer oben auf einem Huegel. Nur eine Strasse bergab fuehrend, noch nicht anmal ein Fussgaengerweg, doch das wundert mich schon lange nicht mehr. So bin ich nach einer Orientierungsminute los ins Blaue und kam am Fuss des Huegels an einer Tankstelle vorbei und tatsaechlich wusste die Waerterin auch den Weg und ich war froh, dass ich nicht wieder bergauf musste, denn es war ein krachheisser Tag und es stellte sich heraus, dass selbst ein Rollkoffer nach einiger Zeit auf die Arme geht. So bin ich dann dieser vielversprechenden "dort links, dort rechts, dort vorbei und dann wieder..." Beschreibung gefolgt und nach nicht allzulanger Zeit stand ich inmitten eines Waldes, der so nicht erwaehnt wurde. Und dann hoerte ich auch noch grosse Hunde bellen und fuer meinen Rueckweg stellte ich fest, musste ich an offenen Grundstuecken vorbei und weit und breit keine Menschenseele. Da bubberte mir schon etwas das Herz. Ich dann in meiner Furcht sogar meinen Koffer getragen, denn die Plastikrollen auf dem Geroellweg haetten mir ein vorbeischleichen nun nicht gerade ermoeglicht. Doch irgendwie wusste ich, dass alles gut gehen wuerde und da kam tatsaechlich ein Gelaendewagen aus dem Wald gefahren und ich erleichtert winkte zur Hilfe. Zum Glueck eine hilfsbereite Frau mit freiem Beifahrersitz, die zwar nicht wusste, wo es ist, aber ich hatte von der Tankwaerterin den Strassennamen. So haben wir es nach einiger Zeit gefunden und ich bin tatsaechlich noch rechtzeitig angekommen. Und mein erster Eindruck war gleich ein Ort von vollkommenen Frieden und alle Strapazen waren sofort vergessen. Vorbei an einem wunderschoenen Teich voll von Seerosen und der Eingangsbereich schon so einladend. Ein freundlicher Mitarbeiter hat mich gleich herzlich willkommen geheissen und auf die Veranda verwiesen. Dort haben schon 2 weitere Fruehankoemmlinge gewartet und ich habe mich gleich mit ihnen angefreundet. Nach und nach trafen immer mehr Leute ein und es wurde schwieriger mit jedem zu sprechen. 60 im Ganzen, davon ca. 20 Maenner sogar, was ich so gar nicht erwartet habe, aber Geschlechtertrennung von Anfang an. Und da sassen wir nun bei einer Tasse Tee, spirituellen Gespaechen und um uns dieses wunderschoene friedliche Grundstueck, gruen, von Wald umgeben und 5-6 Kangaruhs spangen immer um uns herum und wir konnten sie jeden Tag hautnah beobachten und sogar 2 Babies dabei, die mal im mal ausserhalb Mamies Beutel waren und ein maechtiger "Mann", mit dem ich mich nicht anlegen moechte. Doch leider habe ich meine Kamera gar nicht erst mitgekommen, weil man sie waehrend des Kurses sowieso nicht benutzen durfte. Nach Ausfuellen des Registrationsbogens, einem Einfuehrungsgespraech, Beziehen des Zimmers, das Teil eines 4gliedrigen Bungalows war und das ich mir mit einer weiteren Teilnehmerin geteilt habe. Kennenlerngespaech mit ihr und dann ein oberleckeres Abendbrot mit selbstgebackenem Brot und Biobutter und Tee und allgemeines Willkommensrede vom Mangement ueber die Regeln und den Ablauf, aber darueber war ich mir sowieso schon im Klaren. Wir mussten uns verpflichten, keine Kommunikation nach aussen und mit den anderen Teilnehmern, keine Gesten, Augen- und Koerperkontakt, erst recht nicht mit Teilnehmern des anderen Geschlechtes, wobei aber die ganze Zeit sowieso strikte raeumliche Trennung herrschte. Wir mussten uns verpflichten, die kompletten 10 Tage da zu bleiben, kein anderes Lebewesen zu toeten, keine sexuellen Aktivitaeten, kein Singen, kein Tanzen, kein Lachen und natuerlich den Zeitplan einzuhalten. Der sah folgendermassen aus:
4:00 Weckruf per Glocke in der Mitte des Komplexes
4:30 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer
6:30 Fruestueck
8:00 Pflichtmeditation in der Halle
9:00 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer
11:00 Mittagessen
12:00 Pause und eventuelle Gespaeche mit dem Lehrer bei Bedarf
13:00 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer
14:30 Pflichtmeditation in der Halle
15:30 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer
17:00 Abendbrot
18:00 Pflichtmeditation in der Halle
19:00 Lehrrede mit allgemeinen Infos und Unterweisung fuer den naechten Tag
20:00 Pflichtmeditation in der Halle
21:00 oeffentliche Fragestunde oder Nachtruhe
Ehrlich gesagt, so schrecklich das alles aussieht, so hat es sich die ganze Zeit auch angefuehlt, aber ich habe versucht, das beste draus zu machen, denn ich wusste, es wuerde einen Nutzen fuer mich bringen. So habe ich mich jeden Tag durchgequaelt und mir ist es auch tatsaechlich einige Male gelungen mich in den Pflichtmeditationen fuer eine Stunde absolut nicht zu bewegen, noch nicht einmal ein Zucken. Das klingt vielleicht einfacher wie es ist. Ich waere ich paar Mal fast aufgesprungen, denn ich habe mich gefuehlt wie gefangen im eigenen Koerper. Doch ich habe Methoden entwickelt, damit klarzukommen, hat es doch das Ziel den Geist zu staerken, mag man jetzt kontrovers darueber denken. Ich selbst bin noch zu keinem objektiven Schluss gekommen, ob das jetzt erstrebenswert ist oder nicht. Doch ich habe fuer die 10 Tage weitestgehend, das getan, was aufgetragen wurde, um beste Ergebnisse zu erzielen. Doch es war hart und laaaaang! Jede Stunde hat sich angefuehlt wie ein Tag, jeder Tag wie eine Woche und am Ende hatte ich das Gefuehl mindestens fuer einen Monat weg gewesen zu sein. Wird wahrscheinlich ein aehnliches Gefuehl sein, in gut einer Woche wieder in Deutschland aufzuschlagen. Mann, ich kann es kaum noch erwarten...aber zurueck zur Meditation. Mir ist es tatsaechlich gelungen, etwas ruhiger im Geist zu werden, meine Konzentration zu staerken, was mir seeehr schwer gefallen ist und nach einigen kleinen Regelbruecken, wie lachen, singen, tanzen, Augen auf waehrend der Meditation und Nachgeben des seltsamerweise massiv erhoehten Schlafbeduerfnisses am Tage im Zimmer, ist es am 7. Tag passiert, ich habe das Redeverbot mit meiner Mitbewohnerin gebrochen bzw. sie mit mir. Nach dem gemeinsamen Betreten unseres Zimmers nach der Mittagsmeditation platzte es aus ihr heraus: "ich werde gehen", erst wusste ich nicht Regeln oder Helfen und ich habe mich fuer Helfen entschieden und konnte sie tatsaechlich ueberreden nicht zu gehen. Doch von diesem Zeitpunkt sprudelten wir nur so und ich war ehrlich gesagt froh darueber, denn ich hatte das Gefuehl, es war einfach zu viel Meditation um mich herum den ganzen Tag 11 Stunden jeden Tag nichts anderes, doch ich hatte noch einen Funken Durchhaltevermoegen.
Aber schon am naechsten Tag war davon nicht mehr viel uebrig, als Mel wieder anfing "ich gehe nach Hause" habe ich nur erwidert "kannst du mich mitnehmen?". Vielleicht war es die Ablenkung durch die Gespraeche, die mich schlechter meditieren liessen oder die Kopfschmerzen an diesem Tag, ich hatte das Gefuehl, ich komme nicht mehr vorwaerts (aber nun weiss ich, auch das zu akzeptieren ist ein Fortschritt) aber besonders erinnere ich mich an den verfuehrerischen Gedanken, ein ordentliches Abendbrot mal wieder zu haben. Jeden Abend nur Fruechte und dass bei knurrendem Magen und noch Monsterprogramm am Abend. So lecker die waren und gluecklicherweise (war wahrscheinlich mein Ueberlebensinstinkt) keinerlei Anzeichen von Allergie. Nicht bei Apfel, nicht bei Pflaume und sonstigem. Schon faszinierend, aber ich war froh drum. Aber noch nicht mal Banane gab es. Einen Abend gab es sogar nur 3 Stueckchen Wassermelone, aber erstaunlicherweise habe ich trotzdem nicht an Gewicht verloren. Mag vielleicht auch an dem massiven und jeden Tag uebertreffenden Mittagessen liegen. Jeden Tag vegetarisch und Vitamine zu jeder Malzeit. Fruechte, Joghurt und Muesli mit Brot zum Fruehstueck... Jedenfalls sind wir dann zu unserer Managerin gegangen, denn wir hatten ja unsere Wertgegenstaende, wie Handy und Portemonnaie dort hinterlegt, da die Tueren keine Schloesser hatten und so konnten wir uns (im Nachhinein gluecklicherweise) nicht einfach verdruecken. Das war schon ganz schlau so, denn sie war sehr ueberzeugend und schien routiniert in solchen Gespraechen. Und mit dem Argument, dass wir mit einer vorzeitigen Abreise jede Chance auf einen weiteren Kurs ueberall auf der Welt vertun, auch die 3 Tage Kurse, hat sie mich dann gekriegt. Es waren ja auch nur noch 2,5 Tage und ich haette mich mit groesster Wahrscheinlichkeit hinterher sonstwohin gebissen, wenn die Qualen vergessen waeren haette ich mich nur noch gefragt, was da noch gekommen waere. Das habe ich zwar vorher auch schon gewusst, doch das zeigt nur, wie verzeifelt ich war, das mir das zu diesem Zeitpunkt voellig egal geworden ist. Am Ende bin ich aber geblieben und das ist ja das wichtigste. Viel ist zwar nicht mehr passiert, doch bekamen wir am Ende zu lernen, wie wir es zu Hause anwenden und ich kann mir auf die Schultern klopfen, dass ich nicht aufgegeben habe. Und am letzten Tag durften wir sogar reden, sodass wir uns nun endlich richtig gegenseitig kennenlernen konnten, was erst sehr komisch war, aber schon bald ein buntes Gebrabbel ueberall zu hoeren war. Aber durchweg positive Resonanz von allen. Tatsaechlich wird es sich erst im Alltag zeigen, doch durch diesen Kurs bekommt man mal vollkommen isoliert die Gelegenheit mit sich selbst in Kontakt zu kommen und in sein Unterbewusstsein vorzudringen. Und das hat Bemerkenswertes hervorgebracht, von Gefuehlsausbruechen waehrend der Meditation ueber Traeume voller Zeichen in der Nacht und das Wiedererinnern von laengst vergessenem bis hin zu Koerpergefuehlen, was ich so noch nie gefuehlt habe. Ohne sich zu bewegen spuert man jede Stelle seines Koerpers mit seiner Gedankenkraft. Was zu Beginn nicht einfach war, aber bei Erfolg ueberwaeltigend. Besonders hinsichtlich der Tatsache, das man sich dennoch hinterher so gut fuehlt, da diesmal die negativen Gedanken nicht nur unterdrueckt, sondern verarbeitet werden. Und so wuerde ich schon sagen, dass es mir und allen anderen sehr gut getan hat und ich es jedem empfehlen wuerde. Fuer Interessierte, es gibt auch Kurse in Deutschland: www.dhamma.org
Tja und seit dem habe ich eine neue Freundin hinzugewonnen bei der ich morgen bis zu meiner Busreise nach Port Douglas unterkommen werde. Hoffentlich noch ein paar Tage Strandwetter und dann am Freitag morgen 27 Stunden Busfahrt gen Norden, von wo am kommenden Dienstag mein Flug nach Sydney bringt, von wo es nach einer Nacht am Flughafen voraussichtlich direkt zurueck nach Deutschland geht...juhu!
Von daher werde ich vermutlich davor nicht nochmal von mir hoeren lassen und ich werde euch bald alle persoenlich wieder in die Arme schliessen, was doch tausend mal besser ist, nicht wahr?! ;)
In diesem Sinne,
bye bye :)
xxx
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Meine letzten Wochen an der Sunshine Coast
Allgemein — posted_by karo8485 @ 10:35
Hallo meine Lieben,
da melde ich mich doch diesmal nach nicht allzulanger Zeit wieder... Fuehle mich irgendwie seit meinem Wegzug aus Noosa wie neu geboren, mit neuer Engergie und Tatenkraft, sodass ich diesmal ganz ohne Zwang euch mal wieder auf aktuellem Stand halten will :)
14.02.
Auch wenns wahrscheinlich nicht so schlimm war, wie es sich im nachhinein anfuehlt, besonders wenn ich meine aelteren Eintraege so lese ;) Aber getruebt werden die Erinnerungen leider sehr praegend durch meinen letzten Tag, den ich eigentlich ausgiebig feiern wollte, doch von meinen bestimmt 15 geladenen Gaesten nur 5 gekommen sind. Und aus meiner geplanten Pool-/Schaumparty auch nur eine Rumsitzparty wurde. Gut, ich war vielleicht auch selbst nicht so gut drauf und dann noch ein paar Quertreiber mittendrin und Haufen fremde Leute, die dann noch mit eingeladen wurden... Wenn ich da hingegen an meine schoene Abschiedsparty zu Hause denke, wo alle so lieb waren und mir den Abschied ein bisschen schwerer gemacht haben ;) so war es doch hier das blanke Gegenteil und ich war froh als ich dann am naechsten Tag - Valentinstag ^^ - Noosa den Ruecken kehren konnte. Eigentlich traurig, denn an sich ist Noosa schoen ein schoenes Fleckchen Erde...
15.02.
So, aber dann heiteren Blickes nach vorne geschaut, denn am naechten Tag habe ich ja meine lieben Freunde Kerstin und Pedro in die Arme schliessen koennen. Wie habe ich mich darauf gefreut!!! Dienstag morgen 11 Uhr habe ich zunaechst Kerstin mit ihrem Basti vom Flughafen in Brisbane abgeholt und sind nach kurzem Wiedersehensjubel erstmal in unser Hostel zum einchecken. 3er Zimmer im Chill Backpackers, super sauber und mit romantischer Dachterrasse ueber den Daechern von Brisbane ;) Bestes Hostel ever fuer mich, dank Bastis Vorauswahl :) Nach kurzem Ausruhen vom Gepaeckschleppen und Jetleg fuer meine beiden Zimmergenossen ging es dann zum Sightseeing ins Zentrum, paar Fotos hier und da wie sich das so als ordentliche Deutsche gehoert :P und mitten im Botanischen Garten hat uns doch nicht ein monstermaessiger Regen ueberrascht und wir keine richtige Unterstellmoeglichkeiten als unter einem grossen Baum. Ja, der Baum war gross genug fuer uns 3, aber eben auch der Regen, der dann Ueberhand genommen hat und wir dann schnell in einen Billigladen zurueck ins Zentrum gerannt, um mir einen Schirm zu kaufen, denn ich war ja immernoch erkaeltet und dann ins Hostel zur warmen Dusche und trockenen Klamotten, dann wieder ausgeruht und dann auf Futtersuche gegangen. Eigentlich wollte ich die beiden zum cheap-tuesday mit der beruehmten Eagle-Boys Pizza vertraut machen, aber die waere wohl fusslaeufig zu weit weg gewesen und auf zu viel laufen hatten sie verstaendlicherweise auch keine Lust mehr. Also musste eben der Pizza-Shop umme Ecke reichen, auch okay ;) Dann aber schnell ab in die Heia, Jetlag auskurieren und ich bin gegen 23 Uhr los, auch schon etwas muede, um dann den Pedro vom Flughafen abzuholen. Da aber um die Zeit kein Airport-Schuttleservice mehr faehrt, was mir absolut unlogisch erscheint, musste eben das Taxi her. Da kann der Pedro von Glueck reden, dass ich ihn so gut leiden kann ;o Ich glaub 1 Uhr kam er dann an, aber bei ihm vom Jetlag keine Spur. Doch diesmal war ich die Muede und so sind wir dann nur noch ins Hostel, fuer den Armen blieb leider nur das 8er Zimmer, da Kerstin und Basti im Unwissen das 3er Zimmer schon vorgebucht hatten. Ich glaub, um 3 sind wir dann ins Bett und 8 Uhr klingelte auch schon der Wecker, denn ich hatte ja grosses Programm fuer den naechsten Tag fuer uns alle.
16.02.
So sind wir dann Mittowch morgen um 8 aufgestanden doch bis wir zum Mietwagen Laden kamen war es auch schon um 11, um dann festzustellen, dass es bei Budget doppelt soviel in Brisbane vergleichsweise zu Noosa kostet (100 statt 50$). Aber gut, zu viert geht das ja auch alles noch. Dann aber fix, denn der beruehmte Eumundi Market schliesst ja auch schon um 1 und bis dahin waren es noch eine Stunde Fahrtzeit. Dann dort rumgeschnorchelt, doch meine 3 Pappenheimer waren weit weniger euphorisch als ich dachte ;o und so war mal wieder nur Karo um ein Kleid und ein Souvenir reicher ;) Damit sind wir dann nach Noosa, wo ich ihnen ein Stueck meiner zeitweisen Heimat zeigen wollte, doch aufgrund von aufkommender Muedigkeit haben wir uns dann nach kurzer einbrecherischen Hausfuehrung meines zurueckgelassenen Domizils hauptsaechlich dem Strand und den Wellen gewidmet. Nach ein bisschen Spass waren dann auch die Energietanks voruebergehend wieder ein wenig aufgeladen und nach einem kurzen Besuch bei meiner Nachbarsfreundin und Ex-Kollegin Stevie sind wir wieder "heim" nach Brizzy, wo wir an unserem eigenen Tag der deutschen Einheit auf 2 weitere Freunde von Kerstin und Basti aus Jena / Bad Klosterlausnitz gestossen sind, die in ihrem Jahr in Neuseeland einen Monat Erkundung Ostkueste eingelegt haben (wofuer ich nebenbei bemerkt ein ganzes Jahr gebraucht habe und dabei noch nicht mal die Haelfte gesehen habe). Nach gefuehlter 1-stuendiger Futtersuche bzw. Nichteinigwerdens, wo wir uns denn nun niederlassen haben wir so ziemlich die letzte offene Bar in unserem Viertel gefunden, wo wir aber aufgrund nun endgueltig einstellender Muedigkeit und ziemlich unterschiedlichen Charakteren (!!!) nicht lange verblieben sind.
17.02.
Donnerstag war ja auch schon unser letzter gemeinsamer Tag, den wir bis zum Mittag damit verbracht haben unser Mietwagenproblem zu loesen. Das schildert sich wie folgendermassen: da ich als Fahrer auf unserer Ruecktour vom Vortag gefaehrlich muede geworden bin haben wir die Fahrer gewechselt und so kam es, dass Basti uns alle zurueck gefahren hat und da es dann auch noch angefangen hat zu schuetten, uns beim Hostel rausgeworfen hat, um dann in der Strasse einen Parkplatz zu finden. Ich muss sagen, die Parkplatzausschilderung ist wie allgemein hier sehr missverstaendlich gewesen und so hatten wir doch tatsaechlich am naechsten Morgen 2 Strafzettel zu je 100 $ an der Windschutzscheibe klemmen. Die Australier sind da wirklich nicht zurueckhaltend, wenn es um Bussgelder geht. Da soll sich ein Deutscher nochmal aufregen! Netterweise auch noch ein Strafzettel pro Tag, da ja ueber Nacht geparkt und weil sich das Auto auch nicht starten liess, sind Pedro und ich (Kerstin und Basti wollten an diesem Tag in den Zoo und ich war ja schon vorher) davon ausgegangen, dass sie auch noch das Auto blockiert haben durch irgendeine neue Technologie, denn aeusserlich sichtbar war nichts. Zuzutrauen ist den Australieren ja mittlerweile alles... Und so sind wir zurueck zum Hostel um das Problem mit Basti und Kerstin zu klaeren, denn schliesslich betraf uns das ja alle. Nachdem wir die Finanzierung geklaert hatten (solidarisch durch 4 natuerlich ^^) sind wir erstmal in die Innenstadt gelaufen - bei stroemendem Regen wohlbemerkt - um den Strafzettel zu bezahlen und dann zum Strassenverkehrsamt, wo wir das Auto wieder freischalten lassen wollten, doch die erklaerten uns, dass es keine Blockierungsmassnahme gibt. Also wieder zurueck zum Auto, was auch keine unbeachtliche Strecke war, zu Fuss, um festzustellen, dass Basti die Wegfahrsperre aktiviert hat und wir davon nichts wussten. Soviel zum Thema "viele Koeche verderben den Brei"...oder den Ausflug...na gut, so schlimm war es auch wieder nicht, denn das hat immerhin den Gemeinschaftssinn gestaerkt. Aber das Wetter haetter besser nicht passen koennen. So, dann immerhin konnten wir das Auto zurueck bringen, aber mit einstuendiger Verspaetung, die hier nicht unter Kulanz zaehlt, sondern mit 50 $ extra geahndet wird. Danke dafuer! Aber immerhin konnte dann ab ca. 12 Uhr unser Tag beginnen und so sind wir erstmal Mittag essen gegangen, ich hab mein superguenstiges Sushi genutzt und der Rest mit Pasta, glaube ich, dann noch ein bisschen der Innenstadt-Livemusic gelauscht, bevor wir dem Pedro ein Outfit fuer die Hochzeit seines Bruders in Neuseeland kaufen gegangen sind. Kerstin und Basti sind irgendwas wegen Musikaustattung losgezogen und 2 Stunden spaeter haben wir uns wieder getroffen und ich habe es doch tatsaechlich geschafft, in Laeden reinzugehen, ohne ein Kleid zu kaufen - Glanzleistung ^^ Dann sind wir eigentlich nur noch ins Hostel, der Regen hat mittlerweile aufgehoert und haben auf der Dachterrasse das Abendbrot besprochen. Dass wir diesmal was gemeinsam kochen wollen, war schon beschlossen und so fiel der Entschluss auf Pasta mit Gemuese und Mixsosse ohne Namen. Gut, das war so nicht vorher festgelegt, mehr so durch Rester entstanden, aber oberlecker fanden wir alle und diesmal haben es vier Koeche hinbekommen, den Brei nicht zu verderben. Jedoch nicht ohne Diskussionen waehrenddessen ^^ Danach haben wir noch Bribane bei nach auf dem Dach des Hostels genossen, was sehr schoen war und am naechsten Tag hiess es auch schon wieder Abschied nehmen. Diesmal aber nicht fuer so lang, so fiel es nicht ganz so schwer. Kerstin und Basti hab ich im Bett verabschiedet, denn die beiden konnten zum Glueck ausschlafen und Pedro hab ich auf dem Weg zu meinem Barista-Kurs noch zum Bahnhof gebracht.
18.02.
Um 9 ging es dann in den herrlich klimatisierten Kursraum, denn es waren bereits knackige Temperaturen draussen. Doch bald schon war es nicht mehr so herrlich, sondern froestelig kalt. Und das ging nicht nur mir so. Ich versteh echt nicht - und das ist so ziemlich das nervigste an diesem Land - warum die es mit den Klimaanlagen immer so uebertreiben muessen. Aber ueberall, wo man hinkommt und das, wo Strom ziemlich teuer hier ist. Und alle fangen in geschlossenen Raeumen frueher oder spaeter das frieren an, warum? War dann aber froh, als ich mich nach 3 Stunden draussen erstmal aufwaermen konnte...tat das gut...wie bei uns, wenn man nach einem langen Winterspaziergang in sein herrlich warmes zu Hause kommt, nur dass es da nicht in wenigen Minuten in schwitzen ausartet...vielleicht kann man es eher mit Sauna im Winter vergleichen, nur innen und aussen ist verdreht :) Ok, das mal wieder zu den Temperaturen. Der Kurs hatte aber auch einen Inhalt, der in der Kuerze der Zeit optimal gepackt war, verstaendlich, gerade nicht zu viel, aber ordentlich Informationen. Bin das ja gar nicht mehr gewohnt. Aber um eine echte Kaffeeexpertin zu werden, braucht es schon noch ein bisschen mehr Uebung. Hoffe, dass ich bis dahin nicht die ganze Theorie wieder vergessen habe :)
Ok, dann Kurs abgehakt und so stand ich mal wieder da und wusste nicht, wohin mit mir. Wollte alles spontan nach Gefuehl entscheiden, diesmal hab ich mein ganzes Gepaeck allerdings schlauerweise im Hostel gelassen. Aber so richtig nach Arbeitssuche habe ich mich noch nicht wieder gefuehlt und so griff ich auf das Angebot von Jeff zurueck, erstmal uebergangsweise bei ihm und seiner Mutter unterzukommen. Und da bin ich noch bis heute :) Denn als ich mich dann wieder einigermassen gefuehlt hatte, war es dann zu spaet nochmal woanders ganz neu anzufangen mit Wohnung und einarbeiten und umziehen und das ganze Trara fuer nur 2-3 Wochen... Und so dachte ich mir, ist es ja ganz nett hier, spare zumindest die Unterkunft und sehe so immerhin nochmal was von der Umgebung. Klappt auch alles so ganz gut, bin ein paar Tage hier, wo ich gut zur Ruhe komme, dann mal 3 Tage camping bei meiner Noosa-Freundin Lizzy in Rainbow Beach, kurz vor Fraser Island, Besuch von Freunden an der Gold Coast, wieder etwas suedlich von Brisbane, Bustouren in die naehere Umgebung und an die umliegenden Straende, die ich noch nicht gesehen habe. Aber fuer die Interessierten naeher im Detail:
Nach meinem Barista-Kurs gegen 12 Uhr mittags und bevor ich mit dem Zug zurueck nach Nambour fuhr, wollte ich doch immerhin noch das schoene Wetter in Brisbane ausnutzen, wenn ich schonmal hier bin und so zog ich durch die ganze Stadt, um an der Lagune baden zu gehen. Doch aufgrund von flutbedingten Bauarbeiten war da nix von Lagune und so hab ich mich zumindest auf der Wiese nebenan niedergelassen und dem bunten Treiben zugesehen und mich ein wenig erholen wollen. Herrlich, einfach mal wieder nichts machen, nicht reden, niemandem zuhoeren...Das ging auch noch so lange gut, bis auf einmal ein Kameramann und eine Reporterin vom nationalen Fernsehsender "channel ten", wie bei uns RTL, auf mich zukam und mich direkt mit Fragen zum Wetter und meinen Plaenen konfrontiert hat. Da ich dazu allerdings nicht so viel sagen konnte, da ich selbst gerade mal die naechsten 5 Minuten planen kann und auch so ziemlich ueberrumpelt war, um brillinante Antworten zu geben, habe ich am Ende den Wunsch geaeussert nicht gezeigt zu werden. Danach hab ich mir zwar ueberlegt, dass mich hier zwar sowieso keiner kennt, und die mich kennen, wahrscheinlich nicht die 6 Uhr Nachrichten sehen werden, also waere es egal gewesen, aber zu spaet. Neben mir haben sie noch einen 50jaehrigen Scotsman interviewt, der dann auch tatsaechlich zu sehen war. Hab ich selbst allerdings nicht gesehen, doch er kam danach zu mir rueber mit den Worten: "Wir kommen ins Fernsehen, ist das nicht toll?!" und haben uns dann noch die ganze Zeit bis zum Abend unterhalten und sind dann auch noch Freunde geworden und so hat er es mir hinterher erzaehlt. Erst war mir ja nicht so nach reden, aber nachdem das durch die Fernsehleute nun sowieso unterbrochen wurde und ausserdem haben wir uns richtig gut verstanden. Also akzentmaessig erst nicht so, mannomann, die Scotsmaenner sind echt schwierig zu verstehen, aber ne Herausforderung an die man sich gewoehnt. Er ist Sozialarbeiter fuer mentale Hilfesuchende im schottischen Gemeindezentrum oder so aehnlich und selbst trockener Alkoholiker seit 20 Jahren und so war es ein sehr interessanter und lustiger, wenn auch unerwarteter Nachmittag. Gegen 6 sind wir dann los, unsere Hostels waren auch noch direkt nebeneinander, er musste sich fertigmachen fuer sein AA(Anonyme Alkoholiker)-Treffen und ich ja auch los nach Nambour. Davor allerdings noch Gepaeck holen, verpflegt wurde ich ja vorher schon gut von Bobby, der mich ueber meinen Hunger mit Fruechten und Snacks gerettet hat.
19.02.
In Nambour blieb ich dann allerdings nur die 1 Nacht, denn am naechsten Tag, Samstag, bin ich schon wieder los fuer 3 Tage zurueck nach Noosa. Diesmal wusste ich allerdings, wer mir gut tut und vom wem ich mich besser fern halte und so bin ich erst mit einem Bekannten thailaendisch essen gegangen und dann ins Kino "The King's Speech", sehr empfehlenswerter Film. Thai hat sich uebrigens fuer mich als kulinarische Zweitlieblingsnation nach italienisch entwickelt, sehr lecker und danach kam ich bei Lizzy und ihrem Freund unter, die in einem Resort wohnen. Stylisches Wohnen mit Poolmitbenutzung. Dort blieb ich dann auch noch weitere 2 Naechte, da Lizzy ihre eigene Abschiedsfeier am darauffolgenden Montag gab und auch ich ihr die Ehre erweisen wollte, so wie sie mir.
20.02.
So standen wir am naechsten morgen um 7 auf und gingen unverzueglich zum nahegelegenen Famers Market, den ich so mag. War schon bruetend heiss um diese Zeit. Dort haben wir dann auch was nettes zum Fruehstueck gefunden und sind dann bei noch bruetender Hitze vollbepackt den Berg hinauf gestapft. Wurden dann aber mit Abkuehlung im Pool belohnt, der um diese Zeit noch schoen leer war. Das sollte sich aber bald aendern und als das Kindergekrietsche zu arg wurde bin ich an den Strand gefluechtet und Lizzy hat den letzten Tag ihrer Arbeit im Ma'Mensa angetreten. Am Nachmittag sind wir dann gemeinsam wieder Heim und haben Vorbereitungen fuer das Abschiedsbarbeque getroffen. Zwischendrin hab ich noch mit meinem lieben Eltern zu Muttis Geburtstag gesprochen und dann war wieder viel zu schnippeln und schnappeln, gab Kartoffelsalat, Risotto, Couscous, Gemuese am Spiess und vielleicht Fisch. Dafuer sind wir dann nachts fischen gegangen, was echt schoen war. Der Mond schien ueberm Wasser und es war angenehm warm und so sassen wir Weibsen auf den noch warmen Steinen waehrend Nick versuchte, was zu fangen. Verlief zwar erfolglos, aber ich hab es trotzdem sehr genossen. Und weil die Nacht so warm blieb, hab ich mein Gaestebett auf den Balkon verfrachtet und konnte so draussen schlafen. Wurde nur bezeiten aber angenehm von der gleissenden Sonne wachgekuesst.
21.02.
Der naechste Tag verlief ganz im Zeichen von Lizzy und Nicks Abschied, denn in einer Woche gehts fuer die beiden fuer einen Monat campen bevor sie wieder zurueck nach Port Douglas, noerdlich von Cairns, gehen und sie haben sich wirklich als ganz tolle Gastgeber erwiesen. War eine echt gelungene Veranstaltung, ganz locker am oeffentlichen BBQ-Platz am Fluss, Haengematte angebracht, manche sind fischen gegangen oder schwimmen, Frisbee auf dem Rasen gespielt usw. Gegen Daemmerung als wir sowieso alle gehen wollten hat dann ein massiver Platzregen eingesetzt, aber nicht so schlimm, denn wenigstens war eine nuechtern geblieben und so habe ich immerhin die Gelegenheit bekommen, einen Jeep zu fahren um so uns und das ganze Equipment trocken Heim zu bringen. Der Kern ist dann mit uns ins Resort gefahren udn spaeter sind wir alle noch in den nahegelegenen Bowlsclub gefahren, denn die Maenner wollten Poker spielen und ich wollte mich mal wieder stundenlang in einem eisigen Gebaeude aufhalten, um mir endlich mal wieder eine Erkaeltung einzufangen...
22.02.
Am naechsten Tag war ausser aufstehen, fruehstuecken - Lizzy machte ein ganz zauberhaftes Schinken und Ei auf Toast mit Pilzen und Zwiebeln on top - nicht viel. Craig, ein Freund der beiden hat mich dann spaeter nach Nambour gefahren, weil er da sowieso hin musste und so habe ich mir den Bus gespart. Nett.
23.02.
Mittwoch habe ich dann mal einen ganzen Tag in Nambour verbracht, nur relaxt im Garten unter einem Baum mit lesen und Musik... Am Abend habe ich dann Oma's Kruemelkraut-Rezept gekocht. Hat allen sehr gut geschmeckt.
24.02.
Den darauffolgenden Tag bin ich dann nach Coolum Beach gefahren, was ganz in der Naehe ist. Bobby, den ich in Brisbane zuvor kennenlernte, war dort an diesem Tag und ich wollte dort sowieso schon immer mal hin, denn ich bin oefters mit dem Bus dran vorbei gefahren und der Strand sah ganz bezaubernd aus. Dort haben wir dann einen tollen Tag am Strand verbracht, jedoch nicht mit faulenzen, nein, wir sind am Strand zum naechsten Ort gelaufen und sind dabei ausversehen im versteckten Nationalpark gelandet, der aus Moorlandschaft bestand und sind durch Teebaumoelwasser gewadet. War bestimmt gesund :) Und dann habe ich Bobby mit deutscher Kueche in der deutschen Baeckerei vertraut gemacht, was eher ein Restaurant war und wir waren beide ganz verzueckt ^^ Nur das Wetter hat an diesem Tag nicht 100%ig mitgespielt Regen, Sonne, Wind on-off, aber auf dem Rueckweg hat es sich gebessert und so konnten wir uns noch ein wenig am Strand ausruhen und psychologische Gespraeche fuehren ;o bis seine Bekannte kam, wo er derzeit uebernachtete, um ihn abzuholen und gluecklicherweise lag das auch auf halber Strecke auf meinem Weg zurueck nach Nambour, wie passend :) Im Bus hat er mir dann auch noch Gesellschaft geleistet, da er am Abend zu einem AA-Treffen in Nambour gehen wollte. Ich war auch ziemlich muede und so sind wir nach dem Abendbrot und allabendlicher Serie gleich ins Bett.
25.02.
Am naechsten Tag war wieder relaxen im Garten angesagt, aber am Abend rief mal wieder das Nachtleben. Moonlight Market in Nambour mit lokalen Livebands und exotischen Leckereien und danach Karaoke im Pub. Mein erstes Mal! War sehr cool, aber ich konnte mich noch nicht aufraffen zu singen. Aber beim naechsten Mal ganz bestimmt, denn die Atmosphaere war eigentlich ganz locker und man brauchte keine Angst haben sich zur Pfeile zu machen. Da haben die Anderen schon genug vorgelegt ^^ Doch wir blieben bis zum Schluss 1 Uhr morgens, das sagt alles...
26.02.
Samstag sind wir mit dem Bus nach Maroochydore gefahren, das ist mit dem Bus der naechst gelegene Ort am Strand, und mal wieder schoen die Wellen genossen. Hab ich schon richtig vermisst :) Seafood und frisch gepressten Saft an der Strandbar zum Mittag, herrlich!
27.02.
Am Sonntag sind wir nach dem Mittagessen zu den Nambour Originals gegangen. Das habe ich sehr genossen, schoenes Wetter, Algensalat und wieder Livemusik. Ein schoenes Familienevent, wo Picknickdecken ausgebreitet wurden, Kinder bunt umher rannten und vorzugsweise Hippies zur Musik tanzten. Wieder ganz froehliche Atmosphaere...
28.02.
Der naechste Tag war auch wieder sehr heiss und so sind wir ins nahegelegende Schwimmbad gegangen. Das war aber sehr rueckschrittlich, alt, einfach, nur ein Becken mit Bahnen und noch nicht mal ein richtiger Imbiss. Auch kaum Besucher, was verwundert, denn das ist das einzige Schwimmbad in Naehe. Aber dann auch wieder nicht, denn an so einem Tag ist einem nicht so nach sportlichen Aktivitaeten, doch bei dem Becken bleibt einem nichts anderes uebrig, wenn man nicht gerade ins Babybecken will. Aber immerhin hat es Abkuehlung gebracht...
01.-03.03.
Dienstag hab ich dann mal wieder meine Sachen gepackt, denn Lizzy hat mich eingeladen mit ihr zu campen und da ihr Bekannter, der mich zuvor schon nach Nambour gebracht hat, Craig, die Tage frei hatte, konnte er mich wieder mitnehmen und so haben wir 3 Tage in Inskip, Nationalpark Rainbow Beach verbracht. Wir hatten so viel Spass, waren fischen, Jeep fahren am Strand, ich habe das Feuerwirbeln beigebracht gekriegt, nachts am Strand mit Musik, war so ein Gaudi... und natuerlich, was ist campen ohne Karten spielen ;) Und das Wetter hat so gut mitgespielt die ganze Zeit und so waren wir oft baden an unserem "Privatstrand" vor der Haustuer unseres 8-Mann-Zeltes. War auch alles richtig schoen back to the roots ohne Strom und fliessend Wasser, nur das gute alte Plumsklo ^^, das Meer und ein 10l Kanister, den man kostenfrei an der nahen Wassertankstelle nachfuellen konnte. Gekocht haben wir auch selbst auf einem Gasgrill und so gesund mit selbst gefangenem Fisch, frischem Gemuese usw. Aufgestanden wurde mit der Sonne und normalerweise geht man auch mit ihr ins Bett dort so gegen 7, aber wir haben die Zeit einfach zu sehr genossen... Und bemerkenswert, hinterher hab ich erstmal festgestellt, dass meine Dauererkaeltung schlagartig abgeklungen ist. Aber danach zurueck in der Klimaanlagen-Zivilisation liess die Rueckkehr nicht lange auf sich warten :(
04.03.
Nach einer Nacht zurueck in Nambour hiess es schon wieder Koffer packen fuer mein Wochenende in Coolangatta, Gold Coast. Bobby hat mich eingeladen, ein paar Tage bei ihm und seinem Freund zu Chris zu verbringen. Und es waren sehr nette Tage nach dem der erste Stress der Ankunft ueberwunden war, denn nach 5 Stunden Fahrt war mein Handyakku fast leer und wir waren so verblieben, dass ich ihn anrufe, wo ich wann ankomme, denn wir beide hatten keine Ahnung als Fremde und sein Freund Chris musste nach einer Gallenblasenentfernung die Nacht im Krankenhaus verbringen. So dachte ich schlauerweise notiere ich mir noch schnell seine Handynummer, damit ich ihn immerhin von einer Telefonzelle aus anrufen kann, doch dann schrieb er mir, dass auch sein Akku bald schlapp macht und er schon in der Stadt ist, da Chris etwas ausserhalb wohnt. Na prima, immer etwas los, wenn Karo sich spontan auf macht. So geriet ich schon etwas in Panik als ich niemanden an einem der gefuehlten 100 Bushaltestellen in Coolangatta sah. Aber nach der schlauen Idee von Bobby sich zentral bei McDonald's zu treffen, was jeder kennt, haben wir es dann doch noch hingekriegt. Man war ich erleichtert, dass ich die Nacht nicht wieder irgendwo im Einkaufszentrum verbringen muss, denn es war immerhin schon 19 Uhr und dunkel. Wurde dann aber mit einer Einladung bei meinem wohlbemerkt ersten Fish and Chips fuer 5 $ entschaedigt ;o
05.03.
Nach einer herrlichen Nacht auf endlich mal wieder einer hochwertigen Matratze ging der Tag zwar schon frueh los, so gegen 8 nachdem ich die ersten Flugzeuge schon 2 Stunden ertragen habe, die direkt ueber dem Haus langmachten, denn der Hauptflughafen der Gold Coast befindet sich im selben Ort. Aber nach ausgedehntem Porridge-Fruehstueck mit lokalen Lady Finger Bananen und ersten philosophischen Gespraechen des Tages machten wir uns gegen 11 Uhr auf zum obligatorischen Strandspaziergang. Da ich kurz nach Verlassen des Hauses aber schon wieder hungrig war, denn Porridge-Matschepampe ist nicht so 100%ig meins und so hab ich mich davon nicht so abgefuellt, sind wir erstmal zu Pizza Hut eingekehrt. Die Pizza da ist so gut und guenstig, da komm ich einfach nicht dran vorbei :) Dann noch ein paar Fruechte und danach sind wir auf zum Krankenhaus, damit ich auch mal den Hausherren kennenlerne. Schon ein bisschen seltsame Situation, aber wir haben uns einen Spass drauss gemacht. Bobby blieb vor dem Zimmer stehen und ich bin rein und hab so getan als kenn ich ihn schon seit Jahren, nur sein Gedaechtnis scheint ausser Betrieb xD Aber weit gefehlt, das war mit seinen 60+ Jahren bestens intakt und so konnte er 1+1 zusammen zaehlen und hat mich nett begrusst. Wirklich ein sehr netter Mensch, wie Bobby beschrieben hat und mit den Tagen haben auch wir uns sehr gut angefreundet, denn gluecklicherweise wurde er am selben Tag noch entlassen. So sind wir nach kurzem Stadtbummel und Einkauf nach Hause und ich hab fuer die beiden mein immer wieder gern gekochtes Rezept von Oma "Kruemelkraut" zubereitet, was die beiden sehr genossen haben und ich natuerlich auch :) Danach haben mir die beiden angeboten, mich zu ihrem AA-Treffen mitzunehmen, was ich mir nie getraeumt haette, dass das moeglich ist, was ich aber liebend gerne angenommen habe. Und was ich dort vorgefunden habe, haette ich mir auch so nie vorgestellt, wie das ablaeuft. Sehr herzliche Menschen und unerwartete Spiritualitaet und Lebensfreude. Aber auch Realitaetsnaehe, dass das eine nie heilbare Krankheit ist. Doch die "Mitglieder" haben sich die Faehigkeit angeeignet, jeden einzelnen Tag zu wuerdigen und in Nuechternheit die Schoenheit der Welt in aller Klarheit wahrzunehmen. So sehr sie vielleicht von anderen Teilen der Gesellschaft verurteilt werden, aber das haben sie vielen Menschen voraus. Denn diese Menschen sind durch so viel und haben sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen, wovor ich meinen Hut ziehe. Von daher war ich sehr dankbar ueber die Einblicke und die freundliche Aufnahme fuer mich als Aussenstehende, womit ich so nie gerechnet haette...
06.03.
Sonntag dann stand ein Event an, worueber manche vielleicht die Stirn runzeln moegen, aber fuer mich gehoert es zu meinen Erfahrungen und Offenheit fuer Neues. Also zunaechst sind wir um 11 losgelaufen, am Strand mal wieder, dann zwischendurch angehalten fuer einen Kaffee und Cookie bei Subways, der mir die Siebenmeilenstiefel verliehen hat bis wir nach 20 km und 5 Stunden Fussmarsch auf einer wunderschoenen Strecke entlang von Flussufern und Regenwald in einem spirituellem Zentrum in Burleigh angekommen sind. Dort haben wir meditiert, gesungen und getanzt so herrlichen Klaengen und es war tatsaechlich eine ganz belebende und unbeschreibliche Atmosphaere. Ausserdem haben wir ein ganz leckeres vegetarisches Mahl mit Dessert und frischen Saft serviert bekommen und das ganze ohne Eintrittsgebuehr. Da es aber auf Spenden basiert, habe auch ich eine Kleinigkeit beigetragen. Ich glaube, das war am Ende ein Treffen der Hare Krishna Anhaenger, aber offen fuer Unreligioese wie mich. Und ich habe mich absolut nicht Fremd dort gefuehlt, im Gegenteil sehr wohlwollend willkommen. Aber keine Angst, ich habe nicht vor in eine Sekte einzutreten. Ich bin und bleibe unabhaengig von jeglichen Zwaengen und Verpflichtungen einer Religion, was mich aber nicht davon abhalten soll, offen fuer die positiven Einfluesse zu sein. Und das ist es ja am Ende, worum es beim Reisen geht. Fuer den einen mehr, fuer den anderen weniger, aber das ist nun mal mein Weg, wie ich ihn mir gestalte und bin sehr gluecklich damit und froh daran teilhaben und profitieren zu duerfen... Danach gegen 7 war der ganze Zauber dann zu Ende und ich war froh, als wir von einem von Bobby's Freunden mit dem Auto mitgenommen wurden. Zu Hause angekommen haben wir uns nur noch in Chris' zuruecklehnbaren Sesseln fallengelassen und bei einer DVD von Eckhart Tolle und seinen spirituellen Einblicken bin ich nach wenigen Minuten weggeschlummert, genauso wie die anderen beiden bei meinem Blick zur Seite nach Ende der DVD.
07.03.
Montag Morgen sind wir nach dem ich den aelteren Herrschaften etwas am Computer helfen konnte ^^ noch zu einem weiteren AA-Treffen gegangen, bevor Chris mich zum Zug gefahren hat, was mir gluecklicherweise die Busfahrt erspart hat, nach der mir immer so schlecht wird. Dann immerhin nur 3 Stunden Zugfahrt, bevor mich Jeff wieder vom Bahnhof abgeholt hat, was er immer macht, der Gute. Und dann traegt er immer so nett mein Gepaeck den ganzen Berg hoch nach Hause und dann wartet seine Mutti noch so lieb mit Abendbrot auf uns...
08.03.
Mein Dienstag startete sehr angsteinfloessend, denn ich musste mich auf die Suche nach einem Zahnarzt machen. Aber diesmal nicht wie sonst immer zum Check-up, ganz easy, sondern mit der allseits verbreiteten Angst vor dem Bohrer, denn ich hatte seit einigen Tagen Zahnschmerzen und beim Blick in den Spiegel habe ich doch auch tatsaechlich einen schwarzen Punkt entdeckt. Am Schwierigsten sollte sich aber die Suche nach einem herausstellen, denn nachdem ich Jeff zu seinem Computerkurs gebracht habe bin ich zuerst zu einem nahegelegenen gegangen, die allerdings keine neuen Patienten aufnehmen, aber sehr nette Zahnarzthelferin, die nahm mir schon die halbe Angst und die hat mich dann zu einem anderen verwiesen und hat mich zum Glueck noch vor einem anderen gewarnt, den ich eigentlich zuerst aufsuchen wollte, aber irgendeine Kraft mich davon weggezogen hatte und dass, obwohl die Auswahl in Nambour nicht so gross ist. Schon klasse, wie das System funktioniert ;) Der empfohlene Zahnarzt war erst schwierig zu finden, doch nachdem ich im nahegelegenen Elektronikgeschaeft nachgefragt habe, die mir zunaechst eine elektrische Zahnbuerste scherzhaft verkaufen wollten, haben die mich netterweise bis vor die Tuer gebracht. Doch dieser Zahnarzt war an diesem Tag krank und so hat sie mich weiterverwiesen an den letzten im Ort, danach haette ich mit dem Bus nach ausserhalb fahren muessen, doch zum Glueck habe ich da einen Termin fuer mittags bekommen. Da es aber erst um 10 war habe ich meine Zwischenzeit mit Suessigkeiten und Fastfood essen verbracht, nach dem Motto, wenn dann schon richtig ^^ und habe noch meinen Bus und Flug fuer die letzten Tage hier im Land gebucht. Als die Zeit dann ran war, war ich komischerweise ueberhaupt nicht aufgeregt und jetzt weiss ich auch warum. Denn nach dem der Dok. einen Blick in meinen Mund warf, fragte er mich, was mich dazu veranlasst, zu denken, dass ich ein Loch im Zahn haette!?! Und ich dachte nur, WAS??? Das stand fuer mich ueberhaupt nicht zur Debatte und dann fragte er mich, ob ich in letzter Zeit eine Erkaeltung gehabt haette und das erklaerte alles. Also fuer mich zu dem Zeitpunkt noch nicht, doch er zeigte es mir an dem Roentgenbild eines anderen Patienten, das wahrscheinlich mein Sinus auf den Nerv meines Zahnes gedrueckt hat und dann hat er mir noch Bilder von seinem Traumurlaub in Neuseeland gezeigt und meinen Wunsch geweckt, dort trotz europaeischen Temperaturen auch mal hinzureisen. Doch hauptsaechlich war ich erstmal nur gluecklich und er bescheinigte mir, dass meine Zaehne 1A in Schuss waren und seit dem bin ich nicht mehr so nachlaessig mit putzen. Immerhin eine Lektion, die mich jedoch 40 $ gekostet hat. Aber besser als die zuvor eingeplanten 210 $. Und durch die kleine medizinische Unterrichtung und Diashow war es das Geld immerhin fast Wert am Ende ^^
09.03.
Am naechten Tag hat Jeffs Mutti eingeladen "overseas" zu gehen und so hatten wir mal wieder Fish & Chips takeaway, was wir auf einer Insel, die wir durch eine Bruecke zu Fuss erreicht haben in einem der oeffentlichen Picknickplaetze zu uns genommen haben. Das war so ziemlich das Highlight des Tages, der Rest war ausruhen angesagt und versucht, nicht krank zu werden, denn Jeff ist krank, ich will es nicht werden und seine Mutti macht gerade Chemo-Therapie durch und kann sich das absolut nicht erlauben.
10.03.
Nachdem der naechste Tag wieder ereignislos verlaufen zu begann, haben wir uns zumindest am nachmittag aufgemacht, ein wenig raus zu gehen und das angenehm bedeckte Wetter zu geniessen. Nicht zu heiss und perfekt zum spazieren gehen. Und dabei hat selbst Jeff direkt vor seiner Haustuer noch ein bisher unerkanntes Paradies entdeckt. Wir sind ganz spontan los und landeten auf einem Waldweg, der uns zu einem kleinen Bachlauf fuehrte, wo wir durchwadeten ueber einen Baumstamm das Ufer wechselten und ploetzlich hoerten wir es rauschen und hofften, das mag kein Regen sein. Und als wir dem Rauschen folgten kamen wir an einen wunderschoenen Wasserfall der von "Rockpools" abging, die wir erst noch entlang klettern mussten. Dabei waere ich doch tatsaechlich fast in eine Schlange gerannt, wovor mich Jeff aber noch rechtzeitig gewarnt hat und die sich zum Glueck als harmlose "Green Tree Snake" herausstellte. Doch bis dahin ging mir schon ganz schoen die Pumpe als ich ihr gegenueber stand auf wackeligen Felsen, Jeff hinter mir, dir Schlange vor meinen Fuessen. Doch die hat sich dann ganz schnell auf den naechsten Baum verkruemelt, daher auch der Name ;o War jedenfalls ein kleines unerwartetes Abenteuer, was ich sehr genossen habe...
11.03.
Heute war mal wieder nicht so viel los ausser dass ich in der Stadt unterwegs war auf der Suche nach einem Reparaturservice fuer meine Kamera, denn seit meinen Sonnenuntergang Aufnahmen am Strand von Noosa - die uebrigens so schoen geworden sind, dass ich sie dennoch nicht bereue - ist ein schwarzer Punkt auf jedem Bild, was vielleicht dem aufmerksamen Facebook-Freund nicht entgangen ist. Und bei der Suche nach eventuell einer Neuen, die mit ca. 200 $ zwar nicht so teuer sind, bin ich sogar noch mehr ueberzeugt, dass ich im Besitz der weltweit besten bin. Heute habe ich mich erstmal nur ein aktuelles Bild von einigen Optionen gemacht und vielleicht bin ich nach meinem Wochenende an der Gold Coast, was nun wieder ansteht, schlauer. Aber allzusehr will ich mich damit eigentlich nicht beschaeftigen. Dafuer sind mir meine letzten Tage hier viel zu wertvoll und mit anderen Dingen vorzugsweise zu verbringen...
Und in diesem Sinne, wuensche ich euch auch eine schoene Zeit in den Fruehling. Mein naechster Blogeintrag wird dann sicher mein letzter (vorerst) sein, aber ich freue mich trotz aller schoener Erlebnisse in meiner letzten Zeit schon massiv darauf, euch alle bald wieder live zu sehen und zu druecken.
:)
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Warum wundert es mich schon gar nicht mehr, dass mir immer sowas passiert???!!!
Allgemein — posted_by karo8485 @ 13:46
Nun ist mein letzter Blogeintrag zwar noch nicht so lange her, aber weil es grad so frisch ist, muss ich mal eine im nachhinein recht witzige Episode loswerden, die mir vor einigen Tagen wiederfahren ist:
Sonntag vor 4 Tagen habe ich in der Bar in einem Hostel ein hollaendisches Maedchen kennengelernt und mich mit ihr angefreundet. Sie ist nur fuer ein paar Tage hier in Noosa und ich wollte ohnehin meine letzten Tage hier ausgiebig nutzen, etwas zu unternehmen, was die letzten Wochen etwas kurz gekommen ist und so wollte ich ihr ein bisschen die Umgebung hier zeigen und auch ich hatte wieder jemanden an meiner Seite. So kam es, dass ich anbot, am naechsten Tag zu mir zu kommen, sie kann mein Pool, mein Internet usw. nutzen und wir koennen zusammen einkaufen gehen und dann was kochen. So haben wir auch den Tag verbracht und als es dunkel wurde und wir Plaene fuer den Abend schmiedeten, schlug ich vor, spontan mit dem Bus nach Maroochydore zu fahren, dem Hauport der Sunshine Coast, in der Hoffnung, dass dort mehr los ist als in Noosa. Das taten wir auch, doch dort angekommen, erste Enttaeschung, denn die Strassen waren nicht weniger leer als hier. Doch wir waren noch guter Dinge, das beste draus zu machen und so gingen wir zum Sunshine Plaza, einem gigantischen Einkaufszentrum, schoen am Fluss mit Promenade und toller Beleuchtung. So sind wir erst fuer einen Kaffee gegangen, weil wir beide schon etwas muede waren und dann in die letzte offene Bar, bis auch diese 23:30 schloss. Okay, dann bleibt uns wohl nur noch der Nachhauseweg, doch der naechste Bus fuhr erst 1:15, was nicht weiter tragisch war, denn so sind wir noch am auch hier herrlich warmen Meer spazieren gegangen und weil mich dann der Hunger packte, in den letzten noch offenen Laden, eine Pizzeria ala City Pizza eingekehrt fuer die besten Tortellini Carbonara und nur 8 $ und dort noch Karten gespielt... Bis dahin war auch noch alles paletti bis wir dann auf zur Bushaltestelle sind, wo keine Menschenseele weit und breit zu sehen war. Erst haben wir noch unsere Scherze gemacht, denn es war ja immerhin noch 15 Minuten Zeit. Doch aus Spass wurde dann ernst und dann nicht mehr so lustig. 1:30 haben wir dann den patrollierenden Sicherheitsdienst informiert, denn die australischen Busfahrer lieben ihre Streiks, doch das war auszuschliessen. Er hat aber dann die Busgesellschaft angerufen, die uns mitteilte, keine Busse bis 6:10, da muss der Plan wohl falsch sein. Der Plan haengt aber schon seit Anfang Dezember. Wahrscheinlich waren wir die einzigen Verrueckten seitdem, die nachts um 1 mit dem Bus fahren wollen - wobei der Plan anzeigt, dass Busse bis um 3 gehen - weil davor sich noch niemand beschwert hat. Klasse, brachte uns nur nicht so viel und so blieb uns nur der Teppich vor den Postschliessfaechern im Einkaufszentrum, wo es einigermassen sicher ist. Warm war es zwar nachts aus draussen, aber der Sicherheitsdienst hat uns davon abgeraten, zumal die Baenke an der Bushaltestelle aus Metall waren und ich dann doch lieber den Teppich, wenn auch mit Neonbeleuchtung vorgezogen habe. Um 2 haben wir uns dann schlafen gelegt, um 4 kam der Postmann mit seinen Paketen im Einkaufswagen, dem wir ausweichen mussten und 6 Uhr dann weckte uns der liebe Sicherheitsdienst und ich hatte Schwierigkeiten meine Augen zu oeffnen. So sind wir dann zum Bus gewankt, dort weiter geschlafen und dann Heim, weiterschlafen :) Das war ne Nacht, sage ich euch, Kinder... Warum wundert es mich schon gar nicht mehr, dass mir immer sowas passiert???!!! :)
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Abschied von Noosa
Allgemein — posted_by karo8485 @ 17:18
Asche auf mein Haupt fuer die lange Abstinenzzeit,
wusste einerseits nicht, was ich schreiben sollte, weil doch jeder Tag recht aehnlich war...gut das stimmt jetzt so nicht ganz, hab mich ueberwiegend nicht so nach schreiben gefuehlt...
Also wenn ich das richtig sehe, hab ich seit der Adventszeit nicht mehr von mir hoeren lassen, mannomann, mal sehen, ob ich seit dem noch alles zusammenkriege.
Nun Weihnachten war mehr oder weniger ein Reinfall, da keine Stimmung, ich krank im Bett und so noch nicht mal das australische BBQ und Trinkgelage miterlebt. Aber dafuer war Silvester ganz okay mit meinen Freunden am Strand. Zwar ohne Countdown und Feuerwerk aber trotzdem gute Zeit und zu dieser Zeit rare Trockenheit gehabt. Ja ja die Regenzeit hat hier sehr zeitig angefangen und hat lange gedauert, jetzt ist allerdings seit einigen Wochen in trockenen Tuechern und ich geniesse den australischen heissen Sommer in vollen Zuegen mit Strand weitestgehend und Pool, wenn das Meer von vollen Blue Bottle Quallen ist, die ganz schoene Spuren hinterlassen koennen, wie ich zum Glueck noch nicht am eigenen Leib spueren musste, aber scheint wohl so aehnlich wie bei uns die Feuerquallen zu sein.
Anfang Januar habe ich mir dann hier mit 2 Freunden aus England aufgrund 3 aufeinanderfolgender freier Tage ein Auto gemietet und sind dann ganz spontan nach Byron Bay aufgemacht. Die erste Nacht haben wir Halt in Surfers Paradise gemacht und haben bei einem Freund von einem der Freunde uebernachtet und am naechsten Tag ging es weiter. Eigentlich wollte ich bei meiner ersten Wwoofing-Familie unterkommen, aber die waren zu dieser Zeit in Sydney. Schade, dann halt Caravan Park fuer 120 $ die Nacht...grrr...aber gut, war ein schoener Tag am Strand und auf dem Leuchtturm. Das wichtigste: hatten es trocken ganz im Gegensatz zum ueberfluteten Ringsherum und Nonstopregen in Noosa. Irres Nachtleben dort, crazy und wir mittendrin. Erst gemuetlich in ner Outdoor-Bar mit Ska Live Music und dann einfach Teil des Nachtlebens auf Byrons Strassen sein mit allen verrueckten Betrunkenen drum herum. Karo mal wieder wie immer artig ;) Und am naechsten Tag die umliegenden Orte erkundet. Niedlich, alt kolonial teilweise mit Spuren aus der alten Zeit und ein Trip in Nimbin, Australiens Amsterdam nur in Beerbachgroesse ^^. Da dreht sich doch tatsaechlich ein ganzer Ort nur um ein Thema: Marihunana, was einem tagsueber auf offener Strasse wie Prostituierte angeboten werden. Auch die durften nicht fehlen... Alles in allem echt krass, das mal so miterlebt zu haben, weil wirklich komplett andere Welt, denn ringsumher schuettet die Polizei dein Bier vor deinen Augen weg, wenn sie dich mit ner Flasche auf offener Strasse erwischen, was bei meinen Freunden regelmaessig passiert ^^ Und auch hier Karo wieder artig. Aber laenger als einen Nachmittag haelt man es dort nicht aus. Nichts los ansonsten und da kann man schon schnell angenervt vom Thema Drogen werden. Also ging es dann abends nach Surfers Paradise, wo wir auch wieder spontan nach ner Unkunft suchen musste, was schon in Byron eine Mission war, weil wir wahrscheinlich die letzten Betten im Umkreis gekriegt haben, aber nicht zu vergleich mit Surfers, wo man auch noch den Grossstadtverkehr beachten muss. Viel haben wir dann aber glaube ich gar nicht mehr gemacht, nachdem wir fuendig geworden waren, weil wir alle ziemlich angenervt und hungrig waren. Also nur noch was zu essen gesucht und wieder bisschen in der Innenstadt rumgebummelt und dann ab in die Falle. Den naechsten Tag musste ich mich dann nach nem neuen Handy umschauen, weil ich mein altes verloren hatte und dann auch noch auf Arbeit anrufen musste, weil ich noch gar nicht wusste, wann ich an diesem Tag anfange, um nach erfuellter Mission mitgeteilt zu bekommen "gar nicht". Prima haetten wir auch noch laenger bleiben koennen. Aber wir waren dann glaube ich alle ein bisschen zu viel fuer uns gegenseitig so lange auf engstem Raum die ganze Zeit. Waren wir alle nicht mehr gewoehnt und nach kurzem Ausflug auf schoenen Aussichtspunkt sind wir ziemlich muede heim und dann nur noch zeitig ins Bett, was auch ungewohnt war. Am naechsten Tag war cheap tuesday, wo Pizza, Kino und DVD-Ausleihen, aller billiger ist. Also bin ich mit nem Freund zuerst thailaendisch essen gegangen und dann mal wieder seit langem ins Kino. Film, naja eher mittelpraechtig. Aber der Hit war der Thailaender. Abgesehen vom grandiosem Essen, aber super scharf, haben wir jedenfalls draussen gesessen, waehrend es ununterbrochen in Stroemen geregnet hat. Urspruenglich waren wir da, um das Auto zurueck zu geben, was wir uns dann aber gespart haben, denn die Strassen waren auf dem Hinweg normal regennass und wir konnten waehrend des Essens zusehen, wie das Wasser auf der Strasse bis unter den Boden des Autos anstieg, die Menschen halb unter Wasser Fahrrad fahren und wir knoecheltief zum Auto waden mussten. War aber immerhin warmes Wasser, nur nicht klar, sodass man nicht sehen konnte auf was man tritt oder was da noch so rumschwimmt. Aber penibel bin ich schon lange nicht mehr, nachdem ich mir mittlerweile gelassen mein Zimmer mit Kakerlaken und Riesenspinnen teile, die handflaechengross direkt neben meinem Gesicht an der Wand, ich im Bett, langspazieren. Gut, das war mir nicht so geheuer, also habe ich sie ein paar Meter weggescheucht, bevor ich schlafen gegangen bin. Aber zurueck zum Ausgangspunkt barfusslaufen, denn auch das in Schuhen laufen habe ich mir hier komplett abgewoehnt. Manchmal ist es allerdings schon etwas gruselig, wenn ich nachts im dunkeln heim laufe und ich an manch beleuchteten Stellen sehen, was da so alles krabbelt und huepft. Aber zu schoen zur Zeit, den warmen, tagsueber heissen Boden unter sich zu spueren. Muss das meine letzten Wochen hier noch auskosten. Wie auch immer, auf dem Weg zum Auto haben wir beschlossen, es noch nicht zurueckzugeben, waren ja auch nur 50 $ am Tag und da wusste ich noch nicht, dass ich bald arbeitslos sein werde... Als ich nach dem Film dann aber heim bin, war es dann nicht mehr so lustig, als ich feststellen musste, dass die Flut auch vor meinem Souterrain Zimmer nicht Halt gemacht hat. Sprichwoertlich, denn die Terrasse davor war ueberschwemmt, aber meine Schuhe und Dinge auf dem Boden auch. Und alles schimmlig...und es hoert einfach nicht auf zu regnen. Das war wahrscheinlich wie bei euch mit den Schneebergen. Wenn man schon nicht weiss, wohin damit, warum dann nicht noch ein bisschen mehr xD Aber sonst zumindest hier keine schlimmeren Ausmasse, im Gegensatz zu den armen Menschen in Brisbane und Toowoomba. Ich hoffe, ich kannte keine der Opfer... Ist wohl der meiste Regenfall seit Generationen und Teil einer dekadenmaessig wiederkehrenden Regenperiode, die nach 10 Jahren Trockenheit gerade in dem Jahr stattfinden muss, in dem ich hier bin. Aber wahrscheinlich besser Restriktionen wie "nicht laenger als 3 Minuten duschen". Gut, so viel laenger will man auch gar nicht, bei der Hitze momentan. Da haelt man sich viel lieber dauerhaft im Pool auf, das Badewannentemperatur mit ca. 35 Grad hat oder Bodysurfen in den Wellen, die gerade massiv sind...
2 Wochen spaeter, nachdem gerade Trockenheit eingekehrt ist, ist auch die hiessige Feriensaison beendet und nicht mehr genuegend Arbeit vorhanden fuer uns Backpacker und so wird man dann einfach auf die Strasse gesetzt. Gut ist auch nachvollziehbar. Witzig ist nur, es wurde mir mal wieder an einem Freitag 21 Uhr mitgeteilt, wie damals in Toowoomba im Pub. Aber das nur am Rande. So, da stand ich nun. Von jetzt auf gleich voellig neue Situation, nicht so nettes Gefuhel, ziemlich irritierend. Und keiner wirklich da, der einem zur Seite steht. Aber im Kontakte KNUEPFEN sind sie ganz schnell dabei hier. Aber da muss ich sowieso alleine durch, also umdenken angesagt. Nach ein paar Tagen habe ich mich auch wieder gefangen und auf zu neuen Plaenen gemacht. Waere am liebsten sofort auf und davon zu neuen Abenteuern, aber so kurz vor der Ankunft meiner lieben Kerstin und dann auch noch unverhofft meines lieben Pedros, wollte ich dann doch nicht die Segel streichen. Soweit ist der australische Egoismus dann doch noch nicht auf mich uebergegangen. Sorry, ich tue jetzt sicher 90 % der Australier unrecht, nur das sind nun mal leider meine aktuellen Erfahrungen hier in Noosa. Aber Noosa ist eh verschriehen unter den Einheimischen als versnobbter Ferionort und wahrscheinlich ist das auch gar nicht mal so weit her geholt. Nur leider die Umgebung hier zu schoen, um es nicht zu moegen. Aber bald ist ja auch diese Erfahrung nach 4 Monaten Vergangenheit und ich freu mich schon jetzt gar nicht aufs Rucksack packen, weil ich noch gar nicht weiss, was von dem vielen gekauften hier ich abwerfen will/muss und dann mit Maximalgepaeck in der Hitze umziehen, wo ich noch gar nicht weiss, wohin. Das wird noch ein Spass. War schon sehr unspassig bei maessigen Temperaturen...
So dachte ich mir, nimmste hier wenigstens noch den Australia Day die folgende Woche am 26.01. mit, was sich auch definitiv gelohnt hat. Sehr tolle Party mit meinen mehr oder weniger lieben Ex-Kollegen. Den gesunden Nationalstolz der Australier mit Flaggen ueberall wie zur WM in Deutschland vor 4,5 Jahren, alle in Feierstimmung und vor allem ein weiterer Grund zu trinken. Diesmal hab auch mich davon seit langem mal wieder anstecken lassen und mir stundenlang die Seele aus dem Leib getanzt. Zuerst am Faehrhafen open air und dann im Club. Aber leider macht auch das Gesetz vor den Feiertagen nicht halt und so war um 2 Uhr morgens alles vorbei und ich bin mit meiner nicht weniger betrunkenen Freundin und Mitbewohnerin nach Hause getorkelt. Und weil das bergauf wahrscheinlich ziemlich mitleiderregend aussah und es doch noch einen nuechternen Menschen auf Australiens Strassen gab, kanadischer Backpacker, der sich unserer angenommen und nach Hause begleitet hat. Vielen Dank dafuer!
Ansonsten tja, Strand mit Frisbee, Pool, vorzugsweise mittlerweile auch nachts weil so schoen, Party das sind so meine letzten Tage hier.
Ich berichte von meinen neuen Erfahrungen, wenn ich wieder welche vorzuweisen habe :)
Bis dahin, meine Lieben, lasst es euch weiterhin gut gehen und seid mir lieb gegruesst.
Eure Sonnenkaro :)
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Vorweihnachtszeit in Noosa
Allgemein — posted_by karo8485 @ 07:21
Hallo meine lieben Weihnachtsmänner und -frauen,
da ich ja nun immer noch in Noosa verweile, schreibe ich euch heute mal, was ich so an diesem kleinen Örtchen mag.
Erst dachte ich: Och noch ein bisschen länger bleiben, weils so schön ist. Aber schön ist es doch auch an so vielen anderen Orten. Doch im Gespräch mit meinem Vermieter gestern ist es mir nun bewusst geworden, warum Noosa "the place to be ist" - zumindest für mich: aaalso, zunächst einmal wären da die Traumstrände in unmittelbarer Nähe (ohne gefährliches Getier, nur Delphine lassen sich des öfteres blicken), der Nationalpark mit seiner faszierenden Tier- und Pflanzenwelt, das optimale Klima natürlich (das nicht so nass wie im Norden, aber dennoch nicht so kalt wie im Süden ist) und Lebensart hier. Ich kann nicht behaupten: typisch Australier, denn das hängt auch hier von den Regionen ab (s. dazu ältere Einträge von anderen Orten), doch hier, wo so ziemlich jeder in Urlaubsstimmung ist, selbst bei Regenwetter...das steckt an! Klar wird es hier auch mal schlechte Tage geben, aber zurück blickend auf die letzten 2 Monate seitdem ich schon hier bin, kann ich sagen, war ich dankbar für jeden Tag, den ich hier verbringen und Lebensfreude und Inspiration für meine innere Reise erfahren durfte.
Nebenbei bemerkt hat es mit der Liebe hier übrigens dann doch nicht so geklappt. So schade, wie das auch ist, aber mein derzeitiger Lebensweg ist eben dazu bestimmt, alleine zu verlaufen. Was ja nicht ganz alleine heißt, denn ich bin hier von so lieben Menschen umgeben: in meinem Haus, auf Arbeit die Kollegen, die Gäste und wem man sonst noch so zufällig über den Weg läuft (wirklich seeehr kontaktfreudig die Australier!!!). Selbst die Busfahrer sind hier so freundlich und locker, die lassen einen auch mal eben kostenlos mitfahren, wenn man nur einen 50er zur Hand hat und erzählen mit einem auch gern mal über ne ganze Stunde über die komplette Busfahrt zum Einkaufszentrum, wenn man vorne sitzt :) Aber nicht nur die eigene Lebensgeschichte. Im allgemeinen kann ich sagen, dass die Australier sehr aufgeschlossen und neugierig sind und einen ausquetschen wie eine Zitrone, aber lieb. Das kann einem aber auch zum Verhängnis werden, besonders im Restaurant, wo ich nun mal nicht an jedem Tisch ne viertel Stunde stehen kann, besonders nicht freitags und samstag abends. Und dann sind sie alle so super höflich mit bitte und danke und sweetheart, darling und honey, so wie einen hier jeder anspricht, auch die Fremden, selbst beim Bäcker. Ja, im Übertreiben und Beschönigen sind die Australier wahre Meister :) Aber natürlich gibt es hier die guten alten Lästereien auch, das ist keine deutsche Erfindung, wie ich hier feststellen musste... Nichtsdestotrotz gibt es im Allgemeinen aber viel weniger Vorurteile z. B. wegen Job oder Laufbahn. Wenn hier einer eben nur "Reifenaufzieher" ist, dann ist das eben so und wird nicht weiter auf seine Person bezogen, sondern wird genauso in die Gruppe mit einbezogen, wie ein leitender Angestellter. Habe ich selbst erfahren und fand ich ganz toll, muss ich sagen.
Und ich habe ja auch noch meine lieben Freunde Stevie und Chris (mein erster schwuler Freund übrigens ;)), der auch ein Arbeitskollege von mir ist und davor bei Jamie Oliver in England gearbeitet hat...und so schmeckt auch das Essen, das er kocht - yummy! :)
Eine witzige Sache ist noch im November gewesen oder vielmehr beachtlich: mir ist aufgefallen, dass auf einmal so viele Männer einen Oberlippenbart tragen, was ja sonst so gar nicht in diese stylischen Erscheinungen gepasst hat. Da hat mir dann jemand erzählt, dass das eine Wohltätigkeitssache ist, an der DIE MEISTEN (!) australischen Männer teilgenommen haben. Es nennt sich "Movember", wobei das "M" für Mustage, also Oberlippenbart, steht, denn sie tragen das in diesem einem Monat im Jahr als Zeichen der Anteilnahme an der Aufklärungskampagne für Prostatakrebs und damit wird wohl auch Geld gesammelt. Wie selbstlos, denn ihnen war allen bewusst, wie unvorteilhaft es eigentlich aussieht und vom 1. Dezember an, war auch schlagartig wieder alles vorbei, wie nichts gewesen (außer vielleicht die verbleibenden weißen Stellen, aber nicht wirklich :P).
Darüber hinaus mag ich die Offenheit zur alternativen Lebensweise. Und das meine ich ganz und gar nicht in Hippie-Manier, so wie das manche immer gern verstehen wollen (gell, Martin :P). So gut wieder jeder "normale" Mensch hier ist vertraut mit Meditation und hat es genau eine relativ gesunde Ernährung, abgesehen natürlich von der immernoch allgegenwärtigen Drogenkultur, und manchmal auch Sport in seine Lebensart integriert. Ich spreche hier übrigens immernoch von Noosa bzw. der Sunshine Coast, nicht allgemein... Ja Spiritualität ist hier kein Fremdwort, wie in Deutschland und dabei spreche ich nicht von Religiosität, aber das soll an dieser Stelle nich weiter vertieft werden :)
Zurück zu leichterer Kost: ein weiterer Anhaltspunkt, dass ich mich hier schon so heimisch fühle ist auch unter anderem, dass ich mich nun ENDLICH an den Linksverkehr gewöhnt habe. Ganz unbewusst schaue ich nun beim Überqueren der Straße zuerst nach rechts, ist mir neulich aufgefallen. Erhöht die Chance auf eine verlängerte Lebensdauer ungemein :)
Und ein kleiner Exkurs zur australischen No-Worries-Menthalität: man kann hier tatsächlich seinen Namen frei wählen und beliebig ändern, wenn einem danach ist, ganz unkompliziert. Und seine schulpflichtigen Kinder hier selbst zu Hause zu unterrichten ist auch problemlos möglich. Ist sicher ursprünglich aufgrund der gigantischen Distanzen im Outback entstanden, aber es wird auch hier in meiner Gegend ziemlich verbreitet genutzt, vorrangig für individuelle Förderung, wobei es dabei sogar staatliche finanzielle Unterstützung gibt. Überwacht wird es aber trotzdem ziemlich stark und unterliegt strengen Regeln und es besteht enger Kontakt zum Bezugslehrer. Hab mich hier auch schon mit einer Lehrerfamilie unterhalten, die meint, dass die Schulkinder hier im Großen und Ganzen sehr brav und diszipliniert sind. Weiß nicht, ob es an der Schuluniform liegt, aber für mich klingt das alles so gegensätzlich zu deutschen Schülern... Aber zurück zum eigentlichen Thema, der No-Worries-Menthalität, denn ich habe dazu auch ein klassisches Gegenbeispiel: hier ist es nämlich gesetzliche Pflicht, einen Zaun um seinen Pool zu bauen, für die Kleinen wahrscheinlich. Hier hat aber auch wirklich fast Jeder einen Pool, unvorstellbar die Wassermassen, die dabei gebunden sein müssen...
Okay, das dazu. Noch eine kleine Anekdote zu lustigen Erscheinungsbildern: ich hab mich schon gewundert, warum hier manche Radfahrer mit so spukigen Helmen unterwegs sind. Sehen aus wie Aliens, sind aber nur lange Drähte am Helm befestigt, wie ein Igel, hab leider kein Bild dazu. Erst dachte ich, auf was für Pillen sind denn die unterwegs, aber dann hat mir jemand berichtet, das ist zur Abwehr von Magpies, die gerne mal Radfahrer von oben attackieren oder selbst Motoradfahrer. Jeff hatte mal erzählt, dass er selbst von einem angefallen wurde. Als er unter einem Baum durch ging, wo wahrscheinlich die Kleinen nisteten, hat ihn so ein Viech (sieht aus wie eine Elster von Größe und Gefieder) auf den Kopf gepickt und wollte einfach nicht ablassen. Klingt furchteinflößend. Zum Glück hat's mich noch nicht erwischt, das fehlte mir noch... :)
So, das war erstmal wieder von mir. Lasst es euch allen weiterhin gut gehen.
Es schickt euch die liebsten vorweihnachtlichen Grüße,
eure Karo
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Kellnern in Noosa, Teil II
Allgemein — posted_by karo8485 @ 08:40
Halli hallo,
da melde ich mich aus dem schönsten Sommer hier. Ich schätze mal immer so um die 30 Grad und mehr. Gerade mal 2 (warme) Regentage im letzten Monat. Trotzdem - ihr mögt mich für verrückt erklären - freue ich mich auch schon wieder auf die Herbst- und Winterspaziergänge mit anschließendem Tee und Schokoladenfondue...
Hab mich auch gut eingelebt in meinem neuen zu Hause und Arbeit läuft auch sehr gut. Ich bekomme nun immer mehr Verantwortlichkeiten und ein richtig tolles Training. Doch das beste, ich kann jeden Tag Eros Ramazotti hören ;/ Gibt aber schlimmeres... Manchmal ist es zwar schon sehr anstrengend. Nicht so sehr körperlich, daran habe ich mich nun ganz gut gewöhnt und brauche das auch schon regelrecht. Aber man muss seine Gedanken ganz schön zusammen nehmen um nichts zu vermasseln, was mir bisher auch ganz gut gelungen ist. Und manchmal denke ich, das ist der schönste Job der Welt, besonders wenn man so sehr nette Gäste hat, wovon es hier wirklich sehr viele gibt, die einem die Arbeit sehr versüßen, genau wie die meisten Kollegen, die ich schon sehr in mein Herz geschlossen habe.
Auch eine gute Freundin habe ich hier schon gefunden (ich weiß nicht, ob ich das schon erwähnt habe), die hier direkt in der Nachbarschaft wohnt und auch eine Kollegin von mir ist. Mit ihr verbringe ich relativ viel von meiner Freizeit, wo wir auch etwas zusammen unternehmen. Schön ist auch, dass Jeff sich so gut mit ihr und auch den Rest meiner Kollegen versteht. Denn neulich waren wir mal wieder alle zusammen aus; sind nach der Arbeit erst was trinken gegangen und dann in einen Club, was man sich aber an einem Sonntag in diesem sonst ruhigen Örtchen auch getrost sparen kann. Nur sonst hatte um Mitternacht nichts mehr offen.
Ansonsten gehen wir natürlich viel an den Strand bzw. verschiedene Strände in der Umgebung mit wunderschönen Panorama-Ausblicken und Sonnenuntergängen (die aber hier an der Ostküste leider nicht überm Wasser sind) und die umliegenden Märkte, für die ich meine Begeisterung entdeckt habe. Da findet man tolle Schnäppchen klamottentechnisch, was ich auch gut ausnutze ohne dabei an den nächsten Umzug zu denken =) aber natürlich auch gute Bio-produkte, die unglaublich lecker sind. Und einer hat es mir besonders angetan, der all das in einem verbindet und hinterher kostenlose Livemusik im Park gespielt wird mit ganz toller Atmosphäre noch dazu. Okay, es wird dort auch überall getrunken und regelmäßig kommen Marihuana-Wolken vorbeigezogen, aber daran habe ich mich hier schon gewöhnt nach der Erkenntnis, dass JEDER Australier hier mindestens eine Sucht vorweisen kann. Aber zumindest bleiben die meisten dabei friedlich und so fühle ich mich davon auch überhaupt nicht beeinträchtigt.
Anderes Thema: trotz meiner Australien adaptierten Lebensweise hier, habe ich mich doch dazu hinreißen lassen, deutsche Wurst- und Fleischspezialitäten in meinen Speiseplan hier zu integrieren, so wie immer mehr Australier selbst die Qualität dessen erkennen. Auch deutsche Autos erfreuen sich hier immer größerer Beliebtheit und auch der deutsche Sport...das sind alles so Dinge, die dazu beitragen, das Deutschland im Allgemeinen hier in einem sehr guten Licht steht, wofür ich natürlich auch überaus dankbar sind, ganz im Gegensatz zu den Asiaten, die es hier schon schwerer haben, Anschluss zu finden. Sie sind zwar mehr integriert und zugänglich hier als in Deutschland, würde ich mal so sagen, aber man versteht sie wirklich so schlecht (und sie einen), dass sie es einem schon schwer machen, auch wenn die meisten wirklich überaus nett sind. Aber zurück zu den Würsten: das ist ein himmelweiter Unterschied, denn die australischen gehen wirklich gar nicht. Aber selbst Jeff, der es gar nicht anders kennt, kann nun gar nicht mehr genug von seinen german sausages bekommen, er ist regelrecht besessen davon, sodass wir neulich ne gute halbe Stunde in brütender Hitze zu einem Markt sind, nur dafür, um dann festzustellen, dass alle schon einpacken. Was aber erst nach Enttäuschung aussah, hat sich dann aber als absoluter Glückstreffer im Timing rausgestellt, denn aufgrund dessen haben wir bestimmt 20 Würste zzgl. Brötchen und 3 auf die Hand im Brötchen mit Sauerkraut obendrauf für 5 $ bekommen. Da hat jemand einen riesen Luftsprung gemacht und über den ganzen Tag verteilt 5 weitere verputzt. Ansonsten sind wir an meinem letzten freien Donnerstag zur wöchentlichen Schnitzel night in der nahegelegenen deutschen Bäkerei gegangen, was wirklich original und oberlecker war.
Letzte Woche dann haben wir uns ganz spontan dazu entschlossen, nach dem ich mal 3 freie Tage am Stück bekommen hatte, diese für einen Kurztrip auf Fraser Island zu verwenden. Wurde mir als Muss für Touristen empfohlen und ich habe es auch absolut nicht bereut. War wirklich sehr interessant und lustig dort, was der Reiseführer = Entertainer alles zu berichten hatte. Es ist wohl die einzige Sandinsel der Welt und bis auf ein Fleckchen dieser 125 km langen Insel, wo Gestein zu finden ist, wirklich überall nur Sand als Untergrund, was gerade in dem 50-Mann-Geländebus, der uns die ganze Zeit in diesen 2 Tagen an viele Ecken der Insel gebracht hat, wirklich sehr spaßig ist. Nur essen sollte man vorher was, als es sich wirklich wie auf einer Achterbahn manchmal angefühlt hat. Einzig die Aussage des Busfahrers, dass er 11 Jahre schon auf der Insel fährt ohne Zwischenfälle, hat mich beruhigt, denn manchmal ist die Tasche auf dem Schoss ernsthaft in Kopfhöhe gehüpft ^^ Mitleid hatte ich dann aber doch mit den verkaterten Mitinsassen am nächsten Tag, die fast nur aus Deutschen bestanden. Ich hab dann schon Jeff beneidet, dass er den ganzen Schnee, der da so den ganzen Tag von sich gegeben wurde, nicht hören musste. Die einzigen, mit denen wir uns dort abgegeben haben waren aus diesem Grund auch Kanadier. Nicht, dass es an den Deutschen an sich lag, der Hauptgrund war, dass die meisten wirklich noch sehr jung waren. Daher wurde dieses Ostern auch ein Gesetz verabschiedet, nachdem schon so viele Jugendliche auf der Insel verstorben sind, weil sie zusammengequetscht zu 11 im Geländewagen mit Gepäck auf dem Dach und die Fahrt im Sand nicht gewöhnt waren bzw. zu übermütig wurden, sodass es nun Urlaubern nicht mehr erlaubt ist, ohne Guide, sprich Reiseführer, die Insel auf eigene Faust unsicher zu machen. So war es aber schon besser, die ganze Geschichte der Insel kennenzulernen, vom Reservat für die Aborigines, die dann aber aufgrund der Holzindustrie zurückgedrängt wurden, nachdem eine ganz besondere Holzsorte dort gesichtet wurde, die resistent für Holzwürmer ist, aufgrund der Rinde und das Holz an sich, dass zu hart ist für Weichholz und zu weich für Hartholz ist und seit 100 Jahren die Möbel im Regierungsgebäude in Canberra ziert. Ansonsten gibt es dort nicht die typische australische Fauna, also keine Kanguruhs, Koalas, Emus & Co...aber Dingos, die ja ursprünglich aus Asien kommen, die die asiatischen Seefahrer weniger als Reisebegleiter, aber mehr als Lebendnahrungsmittelreserve mitbrachten und ja hier keine natürlich Feinde haben. Selbst die Brumby-Pferde, die einst auf der Insel lebten, was weiß ich wieso (vielleicht aus der Zeit, als die Europäer die Aborigines zum Farmen zwingen wollten, was aber gescheitert ist aufgrund der Tatsache, das Aborigines Jäger und Sammler und keine Farmer sind), haben die Dingos alle aufgegessen :) Das hat sie für mich natürlich wenig vertrauenswürdig gemacht und so war ich froh, als ich sie nur aus dem Bus heraus am Strand gesehen habe. Auch war der Strand voll von toten Vögeln ("Muttonbirds"), die ihren 30 000 km langen Weg von Sibirien mit nur 2 Zwischenstopps machten und der Darwinismus hier seine volle Wirkung zeigt. Deswegen kann ich die Strandcamper nicht verstehen, die dort zu Hauf waren, besonders nicht nachdem dort überall absolutes Schwimmverbot wegen lebensgefährlichen Strömungen unterwasser und ich gehört habe, dass dieses Jahr erst wieder ein 9jähriger Junge von einer Meute verspeist wurde. Deswegen überall die Aufforderung (besonders um den wirklich wunderschönen Lake McKenzie), keine Nahrungsmittel mitzunehmen, die jedoch kollektiv ignoriert wurde, genauso wie die Warnung nicht auf den Felsen zu klettern, nachdem manche Steine sehr locker sind und der Abgrund sehr tief und auch felsig war. Aber die Jugend, die Jugend... ^^ Unterkunft und Verpflegung war ok, aber nicht 330 $ für 2 Tage Wert. Da hatten wir den Tag davor und danach in Rainbow Beach schon mehr Glück und auch ein ganz niedliches Örtchen am Meer direkt vor Fraser Island mit atemberaubender Sanddüne, genau wie auf Fraser. Rainbow Beach hat seinen Namen übrigens von dem verschiedenfarbigen Sand, den ich so nicht finden konnte.
Gestern haben wir meinen freien Tag im Einkaufszentrum in Maroochydore, dem Hauptort von Sunshine Coast ca. 1 Busstunde entfernt, verbracht mit anschließendem Kinobesuch und Dinner (für zusammen nur 20 $). Film: natürlich "Eat pray love" :) War alles so schön weihnachtlich geschmückt, was man aber in der gleißenden Sonne mit schmilzendem Eis in der Hand gar nicht so wahrgenommen hat und Weihnachtsstimmung? Fehlalarm! Kann mir auch absolut nicht vorstellen, dass das unter diesen Bedingungen noch kommen wird. Bin sogar monatetechnisch immer am straucheln, ob wir gerade Juni oder Juli haben, November kommt mir dabei als letztes in den Sinn.
So Kinderchen, ich hoffe, das reicht erstmal als Update.
Bis bald und genießt die Vorweihnachtszeit für mich mit.
Eure Karo
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Kellnern in Noosa
Allgemein — posted_by karo8485 @ 06:29
Hallo ihr Herbsthasen ^^
bei mir geht hier gerade der Frühling los, ist aber wie deutscher Sommer schon - herrlich! Etwas regnerisch zwar gerade (aber immerhin warmer Regen), hatte aber auch schon schöne Strandtage, an denen ich mit den Wellen getobt habe =) Aber immer schön der Reihe nach:
Stehen geblieben bei meinem Bericht war ich am Mittwoch vor 2 Wochen. An diesem Tag habe ich mir ein paar Flocken dazu verdient, als ich um die Mittagszeit herum auf dem Markt beim Aranchini-Balls (italienische Spezialität) Verkauf ausgeholfen habe und dabei unbewussterweise den Grundstein für meine weitere Reise gelegt habe. Dazu später mehr...
Zunächst bin ich am folgenden Donnerstag habe ich meine Gastmutti (die 3 Jahre jünger ist als ich!) zur mothers group, einem Treffen junger Mütter, begleitet. Da es mir an diesem Tag allerdings wegen akuter Kopfschmerzen mal wieder nicht so gut ging und mir daher nicht so nach "How are you?" (übrigens einer Frage, die jedes, ja wirklich JEDES Gespräch einleitet und manchmal auch nur im Vorbeigehen gesagt wird, ohne eine Antwort zu verlangen - war am Anfang ganz schön nervig, jedesmal "not too bad, yourself?" weils wirklich ohne echtes Interesse geschieht, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und finde es sogar gar nicht mal so schlecht. Es zeigt eben die Kontaktfreudigkeit der Aussis und gehört halt einfach dazu) und "How long are you in Australia for?" (das ist definitiv die meist gestellte Frage nach "Where are you from?" und mit einer der Gründe, warum ich die internationalen Backkpacker Hostels meide). Aber zurück zum Thema. Wegen der Kopfschmerzen war ich nicht so richtig in Stimmung für Kennenlern-Gespräche und habe mich etwas abseits gesonnt und auf dem Spielplatz die Jugendlichen im Zahnspangenalter bei einer Wasserschlacht beobachtet, die aufgetakelt, wie 20jährige zur Disco sich benommen haben wie 5jährige auf dem Schulhof der Vorschule. War jedenfalls ganz witzig anzusehen... Am Abend dann sind wir alle (Mutter, Vater, Kind und ich) ins nahegelegene Sunshine-Plaza einem riesigen Einkaufskomplex mit Promenade und Brücke überm Fluss und nachts herrlichst beleuchtet. War auch schön warm draußen und ich bin ein wenig umhergeschlendert, abseits der massenbeströmten Hauptgänge, um einige kleine Gastgeschenke zu besorgen. Da hatte ich einiges auf dem Einkaufszettel, da bei meinem wöchentlichen Unterkunftswechsel einiges zusammenkam. Bin aber sehr stolz auf meine Ausbeute. Für meine erste Familie hier in Sunshine Coast habe ich für Jane einen Zehenring besorgt, dann für Bettina gleich 2 Geschenke (daran sieht man schon, dass sie meine Lieblingsgastmutti war - bin ich froh, dass die anderen das hier nicht lesen können ;)) eine spirituelle Duftkerze und eine kleine Sorgenpuppe und für Elyse ein kleines Geselleschaftkartenspiel. Weil ich danach noch etwas Zeit hatte, während die anderen ihre Einkäufe machten, habe ich mir noch für 100$ Pflegeprodukte auf die Hand schmieren lassen und bin dann, als es zum Verkaufsgespräch schnell abgedampft. Elyse hatte ein perfektes Timing anzurufen :)
Die nächsten Tage habe ich mal wieder im Haushalt beim putzen geholfen, bei Gastmutti und Familie (weil es bei ihr nicht so viel zum saubermachen gab), sind an einen See mit dem Kleinen gefahren nur so zum bissl rumschlendern und Samstag morgen habe ich zwischen 6 und 9 mal wieder auf dem Parkplatz geholfen, diesmal im Regen, aber dennoch könnte ich das jeden Tag machen, wenn es dafür ein paar $s geben würde.
Sonntag sind wir dann gleich früh in den berühmten Australia Zoo gefahren, der den kürzlich verstorbenen Steve Irwin (eine Legende hier) an jeder Ecke ehrt, ein bisschen zu viel für meinen Geschmack, aber das spiegelt eigentlich auch den amerikanischen Charakter wider, denn seine Frau, die den Zoo jetzt leitet, kommt aus den Staaten. Steve Irwin, auch bekannt als der Crocodile Hunter, hat Weltweit die Tierwelt erkundet und dieses sehr überschwenglisch medial präsentiert. Aber der Zoo war wirklich toll. Nicht viele Tiere, dafür wurde sich auf Australien und (komischerweise) Indien beschränkt. Keine Polarbären und Giraffen & Co. aber die Gehege dafür sehr natürlich und liebevoll gehalten, was die wahre Liebe zu den Tieren zeigt. Allerdings, was den Zoo hauptsächlich auszeichnet, sind die Interaktionen mit den Gästen, die hier nicht nur Zuschauer sind, sondern jeder hat die Gelegenheit, die Tiere anzufassen, was glaube ich mehr im Sinne der Kasse (50$ Eintritt, der teuerste in Australien, sogar Sydneys Zoo, der größer sein soll, soll weniger als die Hälfte kosten) als der Tiere ist. War aber trotzdem mal sehr interessant den feucht kratzigen Rüssel der Elefanten bei der Fütterung zu spüren, das weiche Fell der Wombats, die auch gerne mal kraftvoll zubeißen, natürlich die (sehr faulen) Känguruhs im Wildgehege, Krokodile und Schlangen, was ich allerdings schon kannte. Für 400 $ hätte ich auch ein Fotoshooting mit Tiger streicheln in 2 Monaten machen können, aber das verkneif ich mir lieber. Ach siehste, Koala streicheln hab ich ganz vergessen. Naja, die Zeit war auch ganz schön knapp bei 7 Stunden Zoobesuch, denn um 4 ging der letzte kostenlose Bus zu meiner neuen Unterkunft in Noosa/Sunshine Beach. Wie verabredet rief ich gleich bei meiner Ankunft meine neue Gastmutti Jo(hanna) an...keine Antwort, nicht zu Hause und nicht auf dem Handy. Da stand ich nun - diesmal zum Glück ohne das komplette Gepäck - in Noosa und wusste nicht wohin. Es wurde auch schon langsam dunkel und mir schwirrten Gedanken durch den Kopf, was tun, wenn sie mich vergessen hat und ich heute Nacht nicht mehr dorthin komme?! Aber dieses Mal war das kein geängstigender Gedanke, sondern ich habe mich komischerweise so frei gefühlt, ohne jedes Ziel am Strand und durch den Ort zu laufen. Irgendwas wird mir schon einfallen, irgendwie wird sich das schon lösen. Zum Glück habe ich ja immerhin mein Geld und Kreditkarte und alles dabei. In diesem Moment habe ich erkannt, dass ich mich hier gar nicht mehr . nicht mal ein bisschen - fremd fühle. War ein schönes Gefühl...und das rief auch schon Jo an... War gar nicht so weit bis zu ihrer Wohnung und bei Ankunft habe ich auch gleich Bekanntschaft mit ihrer Katze gemacht. Bissig soll sie sein. Na toll, dachte ich erst, aber bisher hab ich das noch nicht erfahren. Dann ein nettes Abendessen auf ihrem schönen Balkon (ist nun immer schön warm nachts) und Kennenlerngespräch auch mit ihrem Freund und Tochter und dann kam ein befreundeter Koch zu Besuch und Unterbrach die Unterhaltung. Was aber nicht weiter schlimm war, denn ich erzählte ihm, dass ich hier auf der Suche nach einem Job bin und schon eine Küchenstelle hier sicher habe und da erzählte er mir von der freien Kellner-Stelle in seinem italienischen Restaurant. Das wär natürlich umso besser, dachte ich mir und rief am nächsten Tag dort an. Mittwoch sollte ich mit meinem Lebenslauf mal vorbei kommen, sagte mir der Boss. Aber dazu später mehr. Unterkommen tu ich hier in einem Bett in der Garage in der es nach Frittieröl riecht, weil Jo dort die ganzen Gerätschaften für ihre Aranchini-Bällchen abstellt. Schön ist auch, wenn sie spät abends hier rein kommt, um das alles ins Auto zu laden oder früh morgens das Fahrrad rausholt. Aber immerhin ist sie dafür sehr flexibel was meinen Arbeitsanteil hier angeht.
Okay so am Montag sind wir dann erstmal schön an den Strand, der ist hier ca. 5 Gehminuten entfernt und wunderschön. War auch seit einer Woche mal wieder Bombenwetter. Aber für die Wellen war mir noch nicht danach. Dafür sind wir aber ein bisschen den Strand entlang und als dieser endete auf einen Felsen gekraxelt (barfuß! und ich noch mit meinen doppelten Winterfüßen), was aber mit einer tollen Aussicht auf das Meer, den Ort und die weiteren Klippen belohnt wurde. Leider hatte ich an diesem Tag meine Kamera nicht dabei, weil ich sie netterweise verliehen hatte. Das hat man nun davon... Wale soll man um diese Zeit von dort aus sehr gut beobachten können, die jetzt gerade die Ostküste entlang auf dem Weg zu wärmeren Gewässern im Norden zum Babys kriegen sind. Vielleicht mach ich das mal bei Gelegenheit.
Dienstag...da hatte ich mal wieder eine Odysee hinter mir!!! Für diesen Tag habe ich mich freiwillig angeboten, bei einer Saubermach-bevor-Umzugs-Aktion bei Elyse's Schwester (der ich meine Kamera für die restliche Stunde im Australia Zoo dagelassen hatte) zu helfen, weil ich das Gefühl hatte, für die vergangene Gastfreundschaft nicht genug helfen gehabt zu können (keine Garantie für grammatikalische Richtigkeit, es gab jedenfalls nicht genug zu tun =)). So dafür gab ich nun auch noch über 10 $ Busgeld aus und Jo hatte nur einen Hausschlüssel. Da sie aber schon früh weg musste, bot sie mir an, den Schlüssel in meine unabgeschlossene Garage unter den Teppich zu legen. Das Risiko wollte ich aber nicht eingehen und dachte, das geht schon klar, wenn ich gehe einfach Türe hinter mir zuziehe. Wieso habe ich dabei nur meine Vergesslichkeit vergessen :) Habe dann doch tatsächlich meine Flipflops im Haus vergessen und nichts weiter sonst mitgehabt (wollte mich ja nicht unnötig den ganzen Tag im Australia Zoo mit meinem ganzen Gepäck abschleppen). Das hat man nun davon, so musste ich nun durch mit meinen immernoch Winterfüßen auf dem asphaltierten Geröll. Und als wäre das nicht genug, habe ich mich auch noch an die falsche Bushaltestelle gesetzt. Denn Jo hat mir am Vortag die Haltestelle für den Weg zum Restaurant (für das Vorstellungsgespräch) und nach Coolum (wo Elyse's Schwester wohnt) gezeigt und natürlich habe ich dabei die falsche gewählt und natürlich ist mir auch der richtige Bus vor der Nase weggefahren. Nach 30 Minuten sollte der nächste kommen, aber Elyse ist schon zum mich abholen von der Coolum Haltestelle bestellt und der wollte ich nun wenigstens Bescheid sagen. Also gut mit Null Guthaben auf dem Handy (weil ich das ja sonst nicht brauche und der Mindestaufladebetrag von 20 $ nach einem Monat verfällt) ich nun - immernoch barfuß und schon Schmerzen - auf der Suche nach einer Telefonzelle. Nach erfolglosen Umherirren und schon Zeitknappheit ich nun wieder zurückgehumpelt, um wenigstens den nächsten Bus zu kriegen, was mir immerhin gelungen ist. Wer denkt, die Pechsträhne hat nun ein Ende, der irrt, denn er hat nicht mir 2 Bushaltestellen in Coolum gerechnet von denen ich natürlich auch die falsche wählte. Als keiner da war, bin ich zur nächsten gehinkt, wo ein Spielplatz dahinter war. Dachte ich mir nun, so haben sie sich die Zeit todgeschlagen. Aber nein, auch da falsch gedacht. Doch nun endlich der Anruf, wo ich denn bin und dann kam auch schon Bettina, die ich zum ersten Mal grimmig sah, mit den Worten, dass sie nun schon das dritte Mal hierher gekommen sei und auf meine Frage, warum sie denn nicht angerufen habe, antwortete, dass das mein Job gewesen wäre. Das also aus dem Munde einer Frau, die ständig Belangloses ohne Zeitdruck mit allen möglichen Leuten austauscht und soviel zum Thema Dankbarkeit. Da ich ihr aber so viel an Erkenntnissen über mich selbst aus vorherigen Gesprächen zu verdanken habe, habe ich mir meinen Teil gedacht und bin dann später sogar noch mit dem kleinen Quälgeist Mikah spazieren gegangen und ihn den anderen vom Hals zu halten. Schuhe habe ich dann zwar immerhin aus meinem restlichen Gepäck nehmen können, aber meine Füße habe ich dann schon nicht mehr gespürt. Von da an zum Glück ohne weitere Zwischenfälle bin ich dann am Nachmittag mit meinem ganzen restlichen Gepäck (meine Güte hat sich bis jetzt aber schon viel angehäuft, trotz zusätzlichem Trolly) per Bus zurück zu Jo's Haus, wo ich dann fix und alle war.
Mittwoch dann habe ich morgens ein wenig im Haus sauber gemacht, bin mittags dann zum Strand für 2 Stunden (diesmal aber auch ins erst kalte, dann aber herrliche Wasser mit krassen Wellen und ca. 10 m bewachtem Wasser, zum Glück waren nicht so viele Menschen da) und danach fertig gemacht für mein Jobinterview. Das ist auch sehr gut verlaufen, ich war erstaunlich locker und meine Interviewpartnerin - der 2. Boss - war sehr nett und es hat sich am Ende herausgestellt, dass sie deutschsprachige Holländerin ist. Sie hat mir dann bescheinigt, dass ich recht freundlich und babbelig bin und mich zum Probearbeiten am nächsten Tag eingeladen. Ich sollte doch bitte dazu, schwarzes Shirt und Hose/Rock (wie schon im Pub), einen Korkenzieher und Stift mitbringen und Speise- und Getränkekarte zu Hause durchgehen und sie hat mich gefragt in welcher Sprache ich mit ihr sprechen möchte und mich dabei ganz klar für englisch entschieden. Meine Freude war natürlich riesengroß. Jetzt durfte ich nur nicht meine Schusseligkeit vom Vortag unter Beweis stellen ;)
Der nächste Tag verlief relativ ähnlich, früh putzen, mittag Strand (diesmal mit Speisekarte) und abends dann um 5 zur Probearbeit. Entgegen meiner Befürchtungen verliefen die 3 Stunden foodrunning, Besteck- und Gläserpolieren auch ohne große Missgeschicke und so wurde ich gegen 8 beglückwünscht entlassen. So richtig Freude zeigen konnte ich allerdings noch nicht, da ich ziemlich ausgelaugt war. Auch wenn es nur 3 Stunden waren, die hatten es ganz schön in sich; körperlich aufgrund der schweren und heißen Teller, von denen ich jedes Mal 3 Stück genommen habe und meine hochhackigen Schuhe sich wohl doch als ungeeignet herausstellten (komischerweise haben mir 7 Stunden im Pub nicht so viel ausgemacht) und geistig weil ich die ganze Zeit ohne Pause hochkonzentriert auf meine Tätigkeiten und die der anderen war.
Freitag musste ich dann aber noch nicht arbeiten und so bin ich mit Jo ins nahegelegene Einkaufszentrum gefahren, um mir flachere Rennsemmeln zu kaufen. Da gab es auch echt bequeme für nur 5 $, nur leider eine nummer zu klein. Wird schon gehen, dachte ich mir, aber nach 3 Stunden laufen am nächsten Tag hat es sich dann schon bemerkbar gemacht. Zum Glück habe ich wenigstens eine Mitfahrgelegenheit nach Hause bekommen, wäre sonst eine weitere dreiviertel Stunde zu Fuß gewesen.
Von da an verlaufen meine Tage recht ähnlich, nur mit Putzeinheiten am Vormittag, Nudeln kochen zum Mittag und Strand am Nachmittag bis es abends gegen 6 zur Arbeit geht. Manchmal nehme ich am Mitarbeiteressen teil, was natürlich ooooberlecker ist, aber eigentlich wäre ich dazu gar nicht befugt, weil ich nie mehr als 6 Stunden täglich arbeitet. Habe aber schon von mehreren Stellen gehört, dass das ungesetzlich ist, denn ab 4 Stunden sind Arbeitgeber in der Gastronomie dazu verpflichtet seinen Mitarbeitern Verpflegung anzubieten. Eigentlich könnte mir das ja egal sein, weil Jo mit für meine Haushaltshilfe verpflegen sollte, wo sie sich dann aber doch dagegen entschieden hat, denn ich verdiene ja jetzt Geld... und die Arbeit, die ich für sie mache ist dann eben nur für meinen Schlafplatz in der Garage. Sehr merkwürdiges Verhalten plötzich, ob das etwas mit dem täglichen Marihuana-Konsum zu tun hat??? Das fehlende Essen in letzter Zeit hat nicht nur zu einer (in meinen Augen aber erstmalig nicht ungewollten leichten Gewichtsabnahme) geführt, sondern war sicher auch einer der Ursachen, warum ich mal wieder krank geworden bin am darauffolgenden Dienstag (könnte aber auch am Alkoholkonsum mit der Belegschaft Sonntag Abend nach der Arbeit liegen, was sehr interesssant war, wo jeder so von seinen Drogenerfahrungen berichtet hat, außer der in dieser Hinsicht jungfräulichen Karo!!! ;)) Jedenfalls war das ein guter Einstand für mich gleich in meiner ersten Woche mich mal wieder krank zu melden. Immerhin hab ich mir diesmal ein paar Tage mehr Zeit gelassen, nicht wie damals in Toowoomba gleich am ersten Tag. Irgendwie vertrage ich Alkohol gar nicht mehr, obwohl ich dabei wahrscheinlich Australiens Gemäßigste bin... ;)
So hab ich also den ganzen Dienstag im Bett verbracht, was gut geholfen hat, denn Mittwoch konnte ich zum Glück wieder auf Arbeit gehen und Donnerstag bis Samstag hatte ich frei, die ich bei Jeff in Toowoomba verbracht habe. Ja Toowoomba mal wieder, dieser Ort lässt mich wohl nie los =) Jeff musste vor einigen Wochen dorthin zurück, einige Angelegenheiten klären... In dieser Zeit haben wir aber täglich telefoniert (ein Hoch auf Jo's Telefonflatrate!) und Donnerstag in 4 Tagen kommt er wieder her. Darauf freue ich mich jetzt schon wie ein Schneekönig! Die Tage bei ihm haben nicht nur der Seele gut getan, auch hat er mich königlich verköstigt. So haben sich die 7 Stunden Fahrt hin und 5 Stunden Fahrt zurück, was mich am Ende aber nur 35 $ insgesamt gekostet hat. Am Freitag sind wir ins Kino gegangen (für mich das erste Mal in Australien und für ihn das erste Mal in seinem Erwachsenenleben), was super lustig war, hätte ich nicht gedacht und danach sind wir im strömenden Regen nach Hause gelaufen. Am Sonntag Morgen dann trauriger Abschied, sollte ja aber diesmal nicht für lang sein. Aber gefreut habe ich mich dann doch wieder auf mein warmes Noosa, denn in Toowoomba hätte ich manchmal mehr als nur meinen Pullover gebrauchen können, den ich in Noosa bisher nur mit Ignoranz behandelt habe ;) Aber zum Glück konnte ich mich in Noosa am Strand noch ein paar Stündchen aufwärmen, bevor es wieder zur Arbeit ging.
Die darauffolgende Woche war herrliches Strandwetter und so bin ich mit Stevie, meiner netten australischen Arbeitskollegin, an den Strand gegangen und wir haben uns richtig gut angefreundet. Ihr habe ich auch zu verdanken, dass ich noch hier bin, denn eigentlich wollte ich jetzt mit Jeff schon wieder weiterziehen. Denn ich wollte raus bei Jo, dachte aber, ich kann mir eine Wohnung hier nicht leisten und WG war ja noch nie was für mich. Doch dann habe ich ihre WG gesehen, so wunderschön, mordern sauber, tolle Architektur, jeder hat seinen eigenen Bereich und es ist erschwinglich. Sie hat mir dann eine Internetadresse genannt, wo ich gleich am Mittwoch Abend nach der Arbeit noch drauf bin und habe Kontakt aufgenommen mit dem Eigentümer, der ein WG-Zimmer in einem Haus in Noosa Heads 15 Min. zu Fuß von meiner Arbeit anbietet, in direkter Nachbarschaft zu Stevie, 5 Min. zu allen Geschäften, 10 Min. zum Strand. Kostet auch nur 160 $ / Woche, weil es nur vorübergehend bis Mitte Dezember ist, was uns ja perfekt passt. Und die vergangene Woche habe ich auch meinen ersten Arbeitslohn bekommen: 285$ + 80 $ Trinkgeld für 21 Stunden in 5 Tagen. So habe ich gleich für Samstag einen Besichtigungstermin bekommen. Donnerstag früh habe ich in der Zeitung auch noch ein Zimmer für 145 $ gefunden, wo Backpacker willkommen sind, allerdings in einem anderen Stadtteil: Noosaville, eine halbe Stunde zu Fuß bis zu meiner Arbeit, wo ich für Freitag Nachmittag vor meiner Arbeit einen Termin angesetzt habe. Allerdings ist da MAL WIEDER alles schief gelaufen. Weil die Haltestellen keine richtigen Namen haben und auf den Plänen nur die Richtung, nicht die Haltepunkte angegeben sind, wird es für Ortsunkundige nicht gerade einfach gemacht, trotz vorheriger Orientierung bei Google Maps. So hab ich auf der falschen Seite auf den falschen Bus gewartet, bis der richtige schon weg war und der nächste erst in einer halben Stunde kam, wobei ich aber vermutlich zu spät auf Arbeit gekommen wäre, was ich natürlich auf keinen Fall riskieren konnte. So hab ich mich zu Fuß auf den Weg gemacht. Da ich meine voherige Orientierung auf der Karte allerdings von der Haltestelle ausging, war die größte Herausforderung ohne Umschweife diese Haltestelle und damit das Haus zu finden. Bei namenlosen Haltestellen, fehlenden Gehwegen an der Straße, die zu komplett anderen Pfaden für Fußgänger führen, verliefen meine 1,5 Stunden Fußmarsch erfolglos und ich habe den Termin auf Samstag nach meiner ersten Besichtigung gelegt. Aber ich war froh, dass ich noch rechtzeitig meine Arbeitsstelle gefunden habe. Mir brummen jetzt noch Füße bei der Erinnerung an diesen Tag =) Und zum Ende allen Übels hat mein Chef an diesem Tag erstmalig MICH früher nach Hause geschickt. An jedem anderen Tag wäre ich dankbar darüber gewesen, um die ca. 1-stündige Aufräumarbeit mit Stühle und Tische (ja richtig, hier kennt man kein Pardon, die kleine Karo muss schwere Tische sogar Treppen hochwuchten!!). Vielleicht hat er mir angesehen, dass ich hinüber war. Doch das hätte ich lieber gemacht, als dann nach Hause LAUFEN zu müssen, weil mir keinen einen Lift Heim geben konnte. Und der letzte Bus fuhr 18.30, doch es war schon 22 Uhr und ich wollte nicht die Hälfte von meinem Verdienten alleine fürs Taxi ausgeben. Hätte ich wohl aber mal lieber machen sollen, dachte ich mir so, als ich in geisterstille am dunklen Nationalpark entlang gelaufen bin...whuaaa =)
So war ich schon ganz aufgeregt, als ich am Samstag morgen 10 Uhr zu meiner ersten Besichtigung gefahren (!) bin. Und das nicht ohne Grund, denn das Haus war eine Wucht, stylisch bis zum geht nicht mehr. Dunkles Echtholz überall mit Natursteinwänden, sogar das Badezimmer ist wie eine Steinhöhle, Parkett, Ledersofa, Schaukelbank auf der Veranda, Außendusche, 3m tiefer Pool mit Springmöglichkeit aus der ersten Etage, Palmen ringsherum, Barbeque-Ecke, sogar Wasserkosten, Waschmaschine und Reinigungsartikel sind inbegriffen. Ich brauch wirklich nur meine Klamotten packen und los. Das tat ich dann auch schnellstmöglich, denn ich war so aufgeregt, dass ich sogar meinen 2. Termin abgesagt habe. Denn dieses Haus war perfekt, schön ruhig alles (dachte ich erst!), nette Mitbewohner, die man sehen kann, aber nicht muss und alles einheimische Arbeiter. Bei dem anderen Haus war ich mir nicht so sicher, wenn dort die typischen Backpacker sind mit Nächte durchmachen, saufen, laut sein... Wie auch immer, ich bin nun hier mit dem ersten Schwung meines Gepäcks. Habs gar nicht alles mit einem Mal weggekriegt. Für den nächsten Umzug muss ich dann wirklich mal Ballast abwerfen, wenn ich nur wüsste, was?!!!
Gestern den Sonntag meinen freien Tag habe ich mit einem ganz netten Pärchen verbracht, das hier wohnt und mit dem ich mich sofort angefreundet hab. Sie ist so alt wie ich und arbeitet wie ich in einem Restaurant in Hastings Street, aber hinter der Bar und kommt ursprünglich aus Neuseeland. Er ist Deutscher aus Berlin, 32, zur Zeit Hausmann und die beiden sind sogar verheiratet, damit er hier bleiben kann. Denn er kam letztes Jahr hier her wie ich mit einem Working Holiday Visum und 2 Monate später haben die beiden sich getroffen, so wie ich und Jeff... ;) Gestern jedenfalls waren wir zusammen am Strand und die beiden haben mich mit dem Auto (!!!) mitgenommen auf den nahegelegenen Bio-Markt, wo es die köstlichsten Leckereien gab, sogar meinen deutschen Wurststand und alles sonst, was das Herz begehrt. Nächsten Freitag, an meinem freien Tag ist wieder Markttag und da will ich mit Jeff nochmal her, dem wird das auch gefallen (diesmal MIT Geld ;) und dann können wir uns so richtig eindecken). Jetzt, wo ich auch Verdiener bin, können wir uns endlich auch mal was gönnen =) Am Abend haben wir dann zusammen gekocht und (ich nur ein bisschen!) getrunken.
Heute morgen habe ich meinen ersten Essenseinkauf seit langem getätigt und gleich werde ich mir meine hoffentlich vorerst letzten Nudeln kochen und dann noch ein bisschen am Pool relaxen, bevor es wieder zur Arbeit geht. Ungefähr 30 Grad heute, genau wie gestern. Könnte so bleiben =)
So, meine Lieben, dann verabschiede ich mich mal wieder und hoffe, die Augen sind noch nicht zu müde vom vielen lesen ;)
Ciao ciao und bis bald...
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WWOOFen in Sunshine Coast, Teil II
Allgemein — posted_by karo8485 @ 06:51
So meine Lieben, da bin ich mal wieder mit meinem neuesten Bericht vom anderen Ende der Welt. Jeff und ich sind nun umgezogen innerhalb der Community, weil gerade hier Schulferien sind und bei 3 Kindern und Besuch dort der Teufel los ist, zu einer Single-Mama mit 11-jährigem weitaus besser erzogenem Kind und dort fühlen wir uns auch noch wohler. Es ist so herrlich ruhig hier und jeden Tag kommen die herrlichsten Papageien auf die Veranda. Nur die Mücken fressen einen fast auf. Bin am ganzen Körper zerstochen, aber an das jucken gewöhnt man sich auch. Besonders liebe ich unsere ausgedehnten Tee-Morgens, wo wir sprichwörtlich über Gott und die Welt philosophieren...ganz nach meinem Geschmack :) Ja, Bettina und ich haben eine gewisse Seelenverwandschaft festgestellt, obwohl sie schon über 50 ist. Mag vielleicht auch an unserem selben Geburtstag liegen. Und auch in ihrem Sohn, Rory, habe ich einen tollen Freund gefunden, trotz der Altersunterschiede - schon faszinierend. Möchte hier eigentlich nie weg, aber in 2 Wochen sind die Schulferien zu Ende und ich müsste wieder zurück. Vielleicht nicht unbedingt müssen, aber ich will auch niemanden vor den Kopf stoßen, weil auch Jane und Alex sehr gut zu uns waren, aber ich muss schon sagen, hier fühle ich mich so richtig wohl. Mal sehen. Wir unternehmen hier jedenfalls ausgedehnte Bushwalks und ich kenne nun auch Bettinas komplette Familie mit 5 Kindern, wobei die restlichen 4 aber schon alle erwachsen und aus dem Haus sind, und 4 Enkeln und ich kann dabei so richtig meine Studien machen. An unserem ersten Wochenende waren alle da - inkl. Partnern - zur Gartenarbeitshilfe (wir haben eine Mauer gebaut). Das war anfangs ziemlich überwältigend, alle auf einmal, aber alle ganz tolle Menschen. So hat es sich gar nicht wie Arbeit angefühlt. Die nächsten Tage hat es geregnet, was in letzter Zeit öfter vorkommt und wir konnten nicht viel machen. Aber wegen der vielen guten Gespräche vergingen sie wie im Flug. Am Mittwoch hatte ich wieder (Mitfahr-)Gelegenheit auf den nahegelegenen Markt zu gehen durch Jane, meine vorherige Gastmutti. Ein bisschen stöbern, der Traumzeitmusik lauschen und meine erste deutsche Wurst nach sooo langer Zeit verinnerlichen :) Die gabs mit Sauerkraut auf Brötchen. Das hab ich zwar so ein Deutschland noch nie gesehen, geschweige denn gegessen, aber verdammt lecker. Und die Wurst so original german, dass ich gleich mal ein paar für meine Gastfamilie zum Dinner mitgenommen hab. Die haben sich auch die Finger danach geleckt, nur haben sie Chiliwurst und Bockwurst der guten Thüringer Bratwurst vorgezogen (es gab eine Variation von 3!). Ich muss aber zugeben: ich auch. Im Gegenzug lerne ich hier auch so viel neue Leckereien: Kartoffelbrei mit Süßkartoffeln untergemischt, Avocado-Toast mit Sweet-Chilli-Sauce und Käse überbacken, Eierkuchen mit Joghurt, Bananen und Marmelade, Pasta mit Pesto, Broccoli und Hühnchen, Tacos mit Tomaten, roten Bohnen, Salat und Käse. Klingt das nicht gut?!!! So zurück zum Markt :) eigentlich war Treffpunkt zur Rückfahrt am Stand von Jane's Freundin, die Aranchini verkauft. Das sind Risotto-Bälle in verschiedenen Geschmacksrichtungen mit Salat serviert - oberlecker! ...und schon wieder hab ich mich im Essen verloren...kein Wunder, das ich hier so zugenommen hab ;) Jedenfalls hat mir diese Freundin, Jo, angeboten, für 3 Stunden an ihrem Stand zu arbeiten für 10 $ die Stunde. Ist zwar nicht die Welt, aber ich war superhappy über das Angebot und ich hatte exakt das Geld meiner neu erstandenen CD mit verzaubernden Aboriginal Klängen und Ohrringe wieder drin. Und Spaß gemacht hat es obendrein auch noch. Nächste Woche darf ich wieder und sie kann mir vielleicht einen richtigen Job in Noosa vermitteln. Wäre zwar erstmal nur als Küchenhilfe, aber es kommt mal wieder Geld in die Kasse... Donnerstag haben wir eine benachbarte Freundin von Bettina besucht und danach Shutter Island geschaut, sehr empfehlenswert. Danach ein bisschen Unkraut zupfen bis es dunkel wurde, Abendbrot und verrückten Film geschaut. Eigentlich waren wir alle schon bettfertig, aber es war eine wunderschöne Vollmondnacht und Rory hat dann nochmal so richtig aufgedreht und wir hatten alle ne Menge Spaß beim rumalbern... Freitag war die ganze Familie zum Geburtstag von einem von Bettinas Enkeln und das war ziemlich wuhaaa! 3 lebhafte Jungs: 8, 8 und 11 Jahre alt. Ihr könnt euch vorstellen... War aber am Ende trotzdem ganz lustig. Samstag habe ich 2 von Bettinas Kindern samt Familie auf den Yandina Markt begleitet. War mal ganz interessant einen untouristischen Markt zu sehen. Ist wie unser Flohmarkt, wo aber auch Pflanzen und Früchte verkauft werden. Danach ging es nach Hause, wo wir alle Mann wieder an unserem Projekt Stein- und Holzmauer im Garten weitergearbeitet haben. Die kleine Karo und die großen Steine: ihr könnt euch vorstellen, wie mein Rücken danach gebrannt hat... Wurde danach aber mit einem ganz interessanten Film mit Einblicken in die Aborigine-Lebensweise belohnt, die ich so in Wirklichkeit nie sehen werde. Sonntag bin ich gleich nach dem Aufstehen mit Bettina eine Stunde durch den Wald gelaufen und danach gabs lecker Tee und French Toast - besser kann ein Morgen kaum beginnen. Danach hab ich meinen 10tägigen kostenlosen Meditationskurs für Oktober gebucht. Das wird eine Riesenherausforderung für mich - ich werde berichten! :) Danach haben wir Feuerholz aus einer Grundstücksruine gemacht. Das war auch schon sehr herausfordernd, als ich auf Balken balancierend Holzlatten entfernen musste und mir dabei die Spinnen und Riesenameisen in Spinnengröße über Füße und Beine gekrabbelt sind und ich sie nicht immer sofort runterwischen konnte...und ich bin noch nicht mal wild geworden dabei, hey!!! :) Dann noch ein bisschen Fenster geputzt, wo ich einer nicht unbeachtlichen Spinne nach draußen verholfen habe, auch das ohne Probleme. Danach gings zum Barbeque zu einem von Bettinas Kindern mit der gesamten Rasselbande wieder. Ich bin hier schon so richtig in der Familie aufgenommen und in den nächsten Tagen werde ich auch zu dieser Familie umziehen. Elyse ist 22 und hätte gern ein bisschen Gesellschaft, während ihr Freund und Papa ihres 1,5 jährigen Sohnes tagsüber den Familienunterhalt erwirtschaften muss. Etwas Bammel hatte ich zunächst vor den 2 großen Hunden, die sind aber so verwöhnt und streichelsüchtig, da werde ich mich wohlfühlen :) Die eigentliche Herausforderung des Tages wartete aber dort unter dem Dach der Garage, wo eine kleine Python schlummerte. Einer der Männer musste sie für Elyse, die ängstliche entfernen. Davor jedoch sah ich meine Chance kommen, mal eine anzufassen. Und damit nicht genug, ich habe sie sogar um den Hals gelegt bekommen und es hat sich so krass angefühlt. War aber ein schönes Gefühl, ich habe die Muskeln gespürt und ein vergangenes Opfer im Körper gesehen. Die Haut fühlte sich so warm, glibberig und fellig an. Ganz seltsam, aber irre Erlebnis für mich... Am Montag sind wir alle ins nahegelegene Freibad gefahren, war auch ein perfekter Tag dafür, denn es war sonnig und wurde schon so richtig heiss. Danach bin ich mit Bettinas Tochter Elyse und deren 2 jährigem Sohn Mikah, bei denen ich die nächsten Tage verweile, nach Hause gefahren, haben eingekauft, gekocht und gegen 7 sind wir mit ihrem Verlobten zu dessen Football Match gefahren. Das war cool, im dunkeln mit Flutlicht - und es war immernoch schön warm - haben wir beiden Weibsen mit Mikah am Spielfeldrand auf einer Decke zugeschaut. Danach waren wir aber alle recht geschafft und sind beizeiten ins Bett, nach einer kurzen Fernsehrunde (die erste seit 4 Wochen für mich, habe aber absolut gar nichts vermisst!). Dienstag morgen haben wir nach einem leckeren Pencake-Frühstück die Hunde gewaschen, ein bisschen die ohnehin schon saubere und aufgeräumte Wohnung gesäubert und aufgeräumt (übrigens die geschmackvollste Wohnung, die ich bisher in Australien gesehen habe) und während der kleine Mikah geschlafen hat, haben wir einen prähistorischen Film über das Outback Australiens um dieJahrhundertwende gesehen - sehr interessant. So das wars mal wieder von meinem aktuellen Zwischenstand hier in der Ferne. Es grüßt euch ganz lieb,eure Karo
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WWOOFen in Sunshine Coast
Allgemein — posted_by karo8485 @ 00:39
Halli Hallo ihr Lieben zu Hause, ich schreibe euch heute aus dem Caravan in der Starlight Community von Yandina, wo wir seit Montag, dem 30.08. für voraussichtlich die nächsten 1,5 - 2 Monate leben und wwoofen werden. Gerade 1,5 Stunden nördlich von Brisbane (die Fahrt mit Bussen und Zug hat allerdings fast den ganzen Tag gedauert mit dreimal umsteigen und Halt in jedem Kleckernest), aber ganz anderes Klima. Wir sind zwar noch in den Subtropen, fühlt sich aber fast schon tropisch an mit heißen Tagen, warmen Nächten und warmem Regen. Heute ist mal wieder so ein Tag, wird aber sicher in den Monaten öfter vorkommen, da die Regenzeit bald losgeht. Nett für die Tierchen, besonders hier im Regenwald inmitten dessen sich unser Zwischenheim befindet. Hab hier auch schon so große Spinnen im Caravan gesehen, dass mir die kleinen (die die größten sind, die ich in Deutschland gesehen habe) gar nichts mehr ausmachen und ich keine weitere Notiz von nehme - also Therapieeffekt schon erfolgreich :) Was das Zusammentreffen mit der Riesenspinne betrifft, so bin ich aber froh, dass Jeff bei mir war, der sie dann todesmutig entfernt hat ;) War zwar keine lebensbedrohliche, aber eine giftige Springspinne, die bis zu 2 Tage blind machen kann... Gerade wollte ich schreiben, dass ich es hingegen kaum noch erwarten kann, endlich mal eine Schlange zu sehen und da sehe ich doch gerade eine ca. 3 m lange, wunderschöne Python friedlich vor unserem Caravan vorbeischlängeln. Froh bin ich auch hinsichtlich deren Speisekarte, die auch Chicken beinhaltet und eines der freilaufenden hier ist so penedrant, besonders wenn ich draußen meine Cornflakes oder Brot esse... Aber sehr interessant sind die wilden Truthähne, Lizards, Geckos und so viele Vogelarten...ist echt atemberaubend schön hier, die niedlichen Holz- und Steinhäuschen (selbst gebaut hauptsächlich aus Ressourcen des umliegenden Waldes) mit gepflegten Gärten und Außendusche unter Blättern inmitten von dichtem Wald mit Palmen und Blick auf die Wipfel des übrigen Regenwaldes: ein bisschen wie im Paradies, war mein erster Gedanke, als wir auf dem Weg nach oben an hübschen Bachläufen mit Steinen und Wasserlöchern vorbeifuhren. Jeglicher Strom kommt von Solarzellen und alles Wasser von oben. Das Regenwasser ist sehr gut hier, nicht sauer, sehr gut für die Haut, lecker und reichlich vorhanden in dieser Region. Später wollen wir noch eine andere Familie in der Community besuchen, die handaufgezogene Känguruhs und andere Beuteltiere haben. Unsere Familie ist okay, ganz nett, nur die 3 kleinen Kinder - 2, 5 und 8 Jahre alt - sind allesamt respektlose Terroristen. Aber wir zeigen uns hier von unseren besten Seite und sie schätzen unsere Arbeitsamkeit sehr. Dafür werden wir hier auch mit dem besten Essen, größtenteils frisch aus dem eigenen Gemüsegarten, verwöhnt und der Caravan ist auch ganz gemütlich und dennoch groß genug für uns beide. Meistens sind wir aber mit der Familie im Haus zusammen. Wenn wir nicht tagsüber am neuen Haus mitbauen oder den Garten hegen (auch hier groooße Spinnen!), helfen wir drin in der Küche oder mit den Kindern bzw. Jeff mit dem Auto und was halt sonst so alles anfällt - wir sind zur Hand. Erstens sind wir noch hochmotiviert uns endlich mal wieder körperlich zu ertüchtigen und den Tag mit Sinn und Ziel zu erfüllen, zweitens: was will man hier sonst anderes machen, außer lesen (große Bibliothek in unserem Caravan, tolle Bücher!) und DVD's schauen (Mamma Mia! wobei ich immer an meine lieben Eltern denke!!!) und drittens werden wir dafür auch belohnt mit Ausflügen z. B. nach Noosa außer der Reihe, wo wir einen tollen Tag in dem kleinen, aber feinen Touri-Örtchen am Meer verbracht haben, während Alex, der Vater, dort gearbeitet hat. War auch ganz tolles Wetter (an die 30°C - endlich mal wieder! :)), das Wasser war herrlich mit 24°C und der Sand so fein...definitiv nicht der letzte Tag, den wir dort verbracht haben. Gestern habe ich für "Volunteer Wildlife", ein Tierhilfeverein, in dem meine Gastmutter Mitglied ist, freiwillige Arbeit als Parkplatzwächter verrichtet. Das war vielleicht ein Spaß, will das nächste Woche wieder machen. Da stand ich von 6 bis 9 an der Schranke und habe Tickets verkauft, wobei der Erlös an den Verein ging. War anfangs noch ganz schön frisch, dafür wurde ich aber mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt. Ab 8 Uhr kann man sagen, wurde es dann aber schlagartig schon heiß in der prallen Sonne, aber Sonnenhut, Warnweste und Sonnencreme wurden gestellt. Und dann habe ich noch eine ganz interessante Lady kennengelernt, die Ablöse für die nächste Schicht, sie hatte in ihrer Umhängetasche ein kleines handaufgezogenes Oppossum-Baby dabei und durfte auch mal das weiche Fell und die langen Klauen spüren ;) Danach ging ich dann noch eine Stunde auf den Eumandi Market, einer der größten in Australien und ja, diese eine Stunde hat noch nicht mal gereicht über die Hälfte zu hetzen auf der Suche nach neuen Dreamcatcher Ohrringen...okay eine viertel Stunde davon hat ein Stand mit live Tribal Music meine Aufmerksamkeit bekommen. Das war so mitreißend, dass ich wie in eine andere Welt versetzt wurde, zurück in die Traumzeit. Auch mit ein Grund, warum ich da nochmal hin muss ;) Im Großen und Ganzen kann ich zusammenfassen, dass der Standort- und Tätigkeitswechsel und das Kennenlernen neuer Leute schon ein bisschen gegen aufkommendes Heimweh geholfen hat. Nichtsdestotrotz bin ich mit meinen Gedanken sehr oft zu Hause, auch wenn ich zur Zeit internettechnisch hier nicht so gut dran bin. Zum Schluss noch kurz ein Wort zu meinem Englisch. Jetzt kann ich endlich keine Probleme mehr, Filme zu verstehen, lese englische Bücher ohne drüber nachzudenken und kann so gut wie jeder Konversation folgen. 4 Monate, kann man sagen, war da so die magische Hürde. Mir hat zwar jeder von Beginn an gutes Englisch bescheinigt, was aber nicht meinen Ansprüchen entsprach. Die Australier sind da meines Erachtens nach nur an schlimmeres gewöhnt, als Einwanderungsland. So, meine Lieben, da wisst ihr nun über die gröbsten Neuigkeiten Bescheid. Ich hoffe, es geht euch allen gut und ihr genießt eure Zeit wie ich. Süße Grüße, eure Karo
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Relaxing time in Toowoomba
Allgemein — posted_by karo8485 @ 13:52
Hallo mal wieder =)
auch wenn es nicht sooo viel neues zu berichten gibt, will ich doch mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben.
Nach 6 Wochen "Auszeit", die ich mit relaxen, die Stadt Toowoomba ausführlich zu erkunden und Zweisamkeit verbracht habe, fühle ich doch, dass es nun Zeit wird, sich mal wieder vorwärts zu bewegen mit einer neuen Umgebung, körperlicher Auslastung und Geld verdienen. Ich war zwar bis jetzt froh, Zeit für mich und ein wenig Selbstfindung zu haben und Jeff sehr dankbar, dass er das finanziell so ermöglichen konnte, aber nun kommt der innere Fortbewegungsdrang mit geballter Kraft. Ich kann es kaum noch erwarten, dass es endlich los geht mit wwoofen. Ja, wir haben einen Platz klargemacht, in Yandina, in der Nähe seiner Mutter, jedoch erst ab 30. August. Eigentlich wollten wir noch den berühmten "Carnival of Flowers" abwarten, der hier im September stattfindet, haben aber nun erfahren, dass es erst Ende September ist, anstatt Anfang und so lange hält mich hier nichts mehr. Ich muss mich auch mal wieder ablenken, da in dieser vielen Zeit, ich auch genügend Gelegenheiten habe, meine Heimat und Lieben zu Hause zu vermissen...
Ich kann euch aber erzählen, was mir bisher so an Australien im Allgemeinen aufgefallen ist, was anders ist, als zu Hause: momentan ist hier Wahlkampf und hier ist "Kampf" im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehen. Jede Fernsehwerbung ist politisch und die News sind auch voll davon, wenn nicht gerade mal ein Surfer an der Westküste von einem Hai gekillt wird. Und die werden hier sehr persönlich und sind sich auch nicht zu schade in einer Spaßsendung runter machen zu lassen, solange sie nur auf dem Bildschirm erscheinen. Am Samstag ist landesweite Wahl, mal sehen, was raus kommt. Ich denke, es macht keinen großen Unterschied für die Nation, wer gewinnt.
So, weiter aufgefallen ist, dass die Praxis der Instandhaltung noch nicht wirklich in Australien bekannt ist, zumindest in privaten Unternehmen. In den Unterkünften, wo ich bisher war, überall ist es alt und schmuddelig, ganz zu schweigen von den Waschmaschinen, wo die Wäsche fast schmutziger rauskommt, wie vorher reingetan. Die saubersten Orte scheinen hier echt die öffentlichen Toiletten sein. Vielleicht liegt es auch an den öffentlichen Einrichtungen im Allgemeinen, hier gibt es sehr viele Arbeiter, die für die Regierung arbeiten, in den Parks, jede Schule hat ihre eigenen Traffic Controller, die zu den Stoßzeiten die Schüler sicher über die Straße begleiten. In Deutschland soll es auch die Legende von den Schülerlotsen geben =) Nur an den öffentlichen Verkehrsmitteln hapert es noch. Hier fährt doch tatsächlich am Sonntag kein einziger Bus. So mussten wir letzten Sonntag tatsächlich durch die ganze Stadt laufen (2 Stunden!) um zum Open Day der University of Southern Queensland zu gelangen. Okay, hinwärts haben wir einen netten Hausbewohner gefunden, der uns wenigstens den Hinweg erspart hat (manchmal hilft ein bisschen bärmeln eben doch ;-)) Trotzdem waren wir am Ende des Tages gut knülle. Was ich überhaupt dort wollte? Ich überlege tatsächlich 1 Semester Psychologie hier zu studieren. Macht vielleicht nen guten Eindruck im Lebenslauf und/oder hilft vielleicht beim Studium in Jena ein bisschen Vorlauf zu haben. Haken ist nur die 8000 $ die ich dafür aufbringen müsste. Ich muss das erstmal noch abwägen, ob es mir das wirklich Wert ist, wenn es in Deutschland nahezu kostenlos ist (ist es hoffentlich noch, wenn ich wieder komme!).
Klimatisch erwähnen muss ich die sehr konstanten Temperaturen über den gesamten Winter. In den gesamten 3 Monaten Winter hier hatten wir in Toowoomba stabile 17 Grad (okay, vereinzelt 15 oder 19 Grad ^^) und auch in der Wettervorhersage für das gesamte Land hatte Darwin immer so 32/33 Grad, Cairns 28 und Brisbane 22 Grad. Das waren immer so die Gegenden, die ich beobachtet habe, weil die mittelbar als nächstes vor mir liegen. Und zum Glück bin ich hier in der Stadt von den Tierchen verschont geblieben. Keine unheimliche Spinne und schon gar keine Schlangen. Aber das wird schon noch kommen. Spätestens nächsten Monat in Yandina, was wieder mitten im Regenwald liegt und dann der Sommer beginnt. Hier gibt es praktisch keinen Frühling oder Herbst, zumindest nicht wirklich, sodass diese Jahreszeiten hier eigentlich nie erwähnt werden.
So und nun komme ich zu meinem Lieblingsthema, den Menschen =) Körperlich aufgefallen ist mir, dass sich die Männer hier NIE unter den Armen rasieren und fast alle offensichtliche Zahnprobleme haben. Entweder fehlen diverse oder sie sind schwarz. Ich weiß nicht, ob es an der öffentlichen Krankenversicherung liegt, die jedem Australier aus Steuermitteln zur Verfügung steht, aber nicht die Zahngesundheit beinhaltet oder am vielen Alkohol- und Tabakkonsum. Ja richtig, Tabakkonsum. Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier so viele Raucher vorfinde, mindestens so viele, wie in Deutschland und das bei Preisen von 15 $ pro Schachtel (z.Zt. 10,50 €). Psychologisch gesehen kann ich hier deutlich die Abstammung von Kriminellen bestätigen. Das ist nicht halb so schlimm gemeint, wie es vielleicht klingen mag. Ich meine es bezüglich der Sprache, die Fluchen als alltäglichen Standart beinhaltet und ich habe in Deutschland noch nie so viele Straßenkämpfe gesehen, wie hier in der kurzen Zeit.
Alle Angaben sind allerdings ohne Gewähr. Vielleicht viele meiner Eindrücke auch sehr einseitig wegen meiner Pubumgebung und billiger Unterkünfte. Mal schauen, ob ich mich in einigen Monaten berichtigen muss :)
Ach ja, meine Unterkunft: hier kann ich wieder so meine Studien machen, denn hier ist wirklich NIEMAND normal. Eine junge Frau im Nachbarzimmer ist klein, fett, das Gesicht zugepierct, hat ihre Kinder verloren, aufgrund ihrer Alkoholsucht, erzählt mir aber wegen ihrer Schizophrenie und schnarcht unbeschreiblich laut von 15 Uhr bis 8 Uhr in der früh. Das lustige daran ist, dass die Wände hier so dünn sind, als liegt sie hier mit im Zimmer. Ja, unser Zimmer hier, ca.10 m² und wir teilen uns ein Bett ca. 90 cm breit, kein Fenster und muffiger Geruch, jedes Mal, wenn man den Raum betritt. Anfangs war hier auch nur eine 25 Watt Glühbirne, haben dann aber eine hellere gekauft, um wenigstens etwas zu sehen. Einziger Nachteil, WAS man dann sieht. Den Blick auf die nackte Matratze und unter das Bett habe ich nur einmal gewagt Die ist so versüfft, wie sie durchgelegen ist, aber nach ein paar Wochen hatte sich auch mein Rücken an die Schmerzen am Morgen gewöhnt. Ein Wunder, dass ich die Nacht trotzdem immer gut durchschlafe und lange, bis um 10 meistens, wenn ich keinen Wecker stelle. Liegt vielleicht auch am uralt und lauten Staubsauger, der dann angeschmissen wird. Aber ich will mich ja gar nicht nur beschwerden, die meisten sind doch hier recht nett. Zum Beispiel der Mann, der uns zum USQ Open Day gefahren hat oder die Vermieterin, eine alte Griechin, die alles dreifach erzählt, lässt uns an ihren ultraleckeren Gerichten manchmal teilhaben: Spinat-Quiche oder Zitronen-Reissuppe, schmeckt echt besser als es klingt =) Und der alte Mann, der hier seine letzten Tage aufgrund einer Krebserkrankung verbringt, aber trotzdem die Gemeinschaftsküche mit einem Lächeln und netten Worten betrifft. Und ein junger Mann in unserem Alter, keine 30, aber einen Bart bis zum Bauch. Ach ja und da ist noch eine andere Zimmernachbarin, die so leise nuschelt, dass ich keinen Weg finde, sie zu verstehen und eine altersmäßig uneinschätzbare Frau, die wirres Zeug erzählt und selbst auf ihrem Toilettengang im Pyjama ihre Umhängetasche trägt und ein Aborigine-Pärchen, die ständig streiten und dabei nicht schüchtern sind. Die Aborigines, die ich bisher getroffen habe, waren alle sehr grimmig und nicht sehr aufgeschlossen. Habe aber auch einige Ausnahmen kennengelernt, muss ich dazu sagen. Und ich bin sehr froh, dass ich hier nicht alleine wohne, denn nun bin ich doch auch hier auf aggressive Hunde gestoßen...und das gleich 4 an der Zahl hier im Haus und ich müsste jedes Mal, wenn ich die Wäsche machen will an denen vorbei. Da bin ich schon froh, dass ich das auf Jeff abwälzen kann ;-) und das ich weiß, dass mich jemand beschützt im E-Fall.
Puh, jetzt bin ich aber ins Schreiben gekommen! ^^ Mir war mal wieder so, gerade an einem verregneten Tag wie heute, was aber nicht so oft vorkommt. War, glaube ich, mein 4. Tag nach 4 Monaten - kein schlechter Schnitt, glaube ich ;-)
So, dann genießt mal die letzten Sommertage. Das nächste Mal kann ich wieder von neuen Arbeitserfahrungen schreiben.
Viele liebe Grüße und Küsse in die Heimat!
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Unhappy End, but Happy Restart
Allgemein — posted_by karo8485 @ 06:32
So, back in Civilization, kann ich wieder von meinen vergangenen Erlebnissen berichten...
Ich dachte, nun hab ich meinen Job, nun wirds ruhiger und weniger zu erzählen, doch weit gefehlt =)
Am Montag Morgen, den 14.06. um 4 Uhr wollte ich eigentlich in Brisbane sein, um mit den ganzen anderen deutschen Backpackern aus meinem vorherigen Hostel das Länderspiel gegen Australien zu sehen. Doch da meine Barschicht am Sonntag gegen 22 Uhr endete und meine Reinigungsschicht um 9 am nächsten Tag beginnen sollte, wäre das wohl schlecht möglich gewesen. So blieb ich also allein in meinem Zimmer in Jondaryan, meinen Wecker auf 4 Uhr stellend, doch so lange sollte mein Schlaf nicht dauern, denn gegen 1 Uhr beendete eine Maus in meinem Nacken den selbigen. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war danach an Nachtruhe nicht mehr zu denken. So stellt man sich nun eine ruhelose Karo ganz allein im Gästeschlafbereich vor (die Tür zum Bar- und Managerschlafbereich verschlossen), ruhelos und die ganze Nacht noch vor sich. Müde war ich zwar trotzdem noch, traute ich mich aber nicht mehr die Augen zu schließen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was ich bis um 4 getan habe, war wohl irgendwie doch im Halbschlaf...vielleicht habe ich einen Film gesehen...welchen auch immer. Nach dem 1. Tor kam dann jedenfalls der Mann mit dem großen Hammer, was ja gleich nach Anpfiff war ;-) und wachte nur 3 weitere Male kurz auf, als es etwas lauter wurde xD
Am nächsten Morgen war ich natürlich wie gerädert. Dennoch wollte ich, dass der Tag nie endet. Wie ein scheus Reh muss ich ausgesehen haben, das an einer befahrenen Straße steht xD Ich hätte mir am liebsten ein Taxi nach Toowoomba bestellt (wo ich mich zuvor versicherte, dass dort keine sind) so verzweifelt war ich. Hätte dafür sogar die geschätzten 50 $ in Kauf genommen, doch wahrscheinlich wären es über 100 $ gewesen. Abhalten konnte mich davon nur noch mein Boss, Manager Mudgee, der mir zusammen mit den 3 verbleibenden Kunden erzählte, dass Mäuse das Feuer scheuen und ich die Nächt vor dem Kamin verbringen könne. Nach einiger Diskussion mit 3,5 betrunkenen Männern, ob das auch wirklich stimme (denn bei den Aussis weiß man nie wirklich!!!), beschloss ich, das einfach mal zu glauben, der Einfachheit halber =) So verbrachte ich die ganze Nacht zwischen einigen Schlafpausen damit das Feuer zu schüren und nachzulegen. Nicht zu vergessen, die Musik, die die ganze Zeit über mein Handy lief, in der Hoffnung, das könne sie vertreiben. Aber auch hier wieder mal gefehlt, denn diese Nacht wurde ich sanft durch einen Biss in meine linke Mittelfingerkuppe geweckt. Das wollte mir am nächsten Tag niemand glauben, bis 2 weitere Kunden von Mausbissen in der Nacht berichteten (Bruce an der Stirn und Scotty's Zottelmähne wurde versucht, zum Nestbau zu verwenden =)) Das Thema Maus wurde in den folgenden 2 Tagen mit fast allen Pubbesuchern ausführlichst ausgeschlachtet, bis ich es selbst schon nicht mehr hören konnte.
Aber so ist das eben, über irgendwas muss man ja reden, denn in den Pubs ist man immer sofort befreundet, egal wer, jeder Fremde der reinkommt wird mit einbezogen. Es ist immer wie in einer großen Familie, aber es wird nie über ernste Themen gesprochen. Je sinnentleerter eine Konversation, umso "lustiger". Und es riecht mittags schon wie in einer Brauerei oder vielmehr, wie an einem "Obdachlosentreffpunkt" =) Will das ja gar nicht schlechtreden, denn die meisten Betrunkenen, die ich bisher erlebt habe - und es waren wirklich viiiiieeele, mehr als in meinem bisherigen Leben vorher in Deutschland, wo ich schon dachte, es wird viel getrunken - waren wirklich goldigst...eher amüsant als abstoßend. Das soll nun auch nicht anziehend heißen, aber ich erfahre schon die Liebenswürdigkeit der Australier in ihrer ganzen Breite. Und ehrlich sind sie. Habe mich schon das eine oder andere Mal zu meinem Ungunsten verrechnet und trotzdem haben mich die Kunden darauf aufmerksam gemacht. Und selbst wenn ich mal das falsche Bier gezapft habe, haben sie mir das verziehen =) Trotzdem sich alles nur um das eine zu drehen scheint, ist es doch nur Nebensache. Es wird gar nicht thematisiert, wann sie anfangen zu trinken, wie lange, wieviel und was (was alles immens ist!). Es wird einfach getan und keiner zieht ein Problem in Betracht. Sie sind weder stolz auf ihre Trinkmengen, noch schämen sie sich dafür (obwohl sie für beides allen Grund hätten). Ich hab das Gefühl, es geht ihnen einfach nur um die Geselligkeit. Keiner will allein zu Hause sein und was könnte man sonst schon anderes tun (beides Zitate von 2 verschiedenen Kunden). Ihr seht, ich versuch das Ganze psychologisch zu ergründen, aber wahrscheinlich gibt es dafür nur einen Grund: den historischen, der einfach über die Generationen weitergegeben wurde. Das erklärt auch den Rumkonsum, der immernoch des Aussis liebster Liquor ist.
Zurück zum Thema Maus: darüber habe ich auch mit einem der raren weiblichen Pubbesucherinnen gesprochen, die zum "State of Origin" kam und mit der ich mich sofort angefreundet habe, sehr warmherzig...und sie hat mir direkt ihr kleines Kätzchen als Mausfänger angeboten. Sie wohnt in der unmittelbaren Nachbarschaft und fackelte nicht lange, sondern brachte tatsächlich die süße Gingercat "Fish", später umgetauft in "Curtis", der so verschmust und lieb war, dass ich mich sofort in ihn verlieben musste... Er hielt mir also von nun an nicht nur die kleinen Mäuschen vom Leib, sondern war auch mein ständiger Schatten in Jondaryan und ich verbrachte jede freie (und auch nicht freie) Minute mit ihm, so zuckersüß das kleine Flauschefell und keine Spur mehr von Katzenangst ;-)
Umso trauriger war ich als ich Jondaryan dann wieder verlassen musste, um nach Toowoomba zurückzukehren. Doch die Trauer hielt nicht lange, im Gegenteil, es sollte sich sogar als größtes Glück herausstellen, denn eines Tages lernte ich einen ganz besonderen Menschen hinter der Bar kennen, der bald mehr als nur ein Gast werden sollte. Zunächst verbrachten wir viel Zeit zusammen in meiner Freizeit, er zeigte mir einige nice places in Toowoomba, bis wir nicht mehr ohne einander sein wollten und ein Paar wurden. Eigentlich wollte ich es hier nicht soweit kommen lassen, doch es ging einfach nicht anders, die Gefühle wurden zu stark... Und er unterstützte mich so sehr in meiner schweren Zeit, als ich aufgrund eines Missverständnisses gefeuert wurde. Das härteste war nicht, von jetzt auf gleich sich vollkommen neu orientieren zu müssen, sondern unterstellt zu bekommen, ich würde einen Gast (meinen Freund) Bier für umsonst geben... Doch im Nachhinein bin ich sogar ganz dankbar dafür, so können wir noch mehr Zeit zusammen verbringen, doch nun heißt es wieder Jobsuche von vorn, denn ein Zertifikat werde ich wohl nicht bekommen ;-) Aber auch das werde ich überstehen. Wir sind nun erstmal umgezogen in anderes Hotel und hier fühlen wir uns viel wohler. Es ist zwar nicht gerade weniger schmuddelig, aber noooch famililärer und warmherziger. Und das beste ist, die Managerin hat mir bereits den nächsten Job angeboten. Hab es damit aber nicht eilig, solange das Geld noch reicht ;-)
Ich halte euch natürlich auf dem laufenden, wie es damit weiter geht. Nur bitte ich um etwas Geduld, die Mühlen mahlen hier etwas langsamer. :-)
Viele Grüße in die Heimat,
eure Karo
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Erster Job in Toowoomba
Allgemein — posted_by karo8485 @ 10:47
Das Daumendrücken hat tatsächlich geholfen! =)
Das allseits verbreitete Doorknocking tat ich dann eine Woche lang für ca. 1 Stunde täglich, mehr oder weniger enthuisiastisch, bis ich das gesamte Central Business District durch hatte. Das ein oder andere gute Gespräch war dabei und abends ging es meist in die Down Under Bar unter meinem Hostel, wo man gut trinken und tanzen konnte und viele nette Leute traf. Beim essen beschränkte ich mich zu dieser Zeit auf Haferschleim, Sandwich und Sushi, was hier vergleichsweise günstig ist und ich auch dementsprechend ausnutze. Am darauffolgenden Dienstag traf ich dann wieder auf Laura und Robert, ein Paar aus Deutschland, die mit mir zusanmen nach Sydney gefolgen sind und bisher die gleiche Route wie ich hatten. Wir trafen uns schonmal in Byron Bay und jetzt waren sie auch der Jobsuche wegen in Brisbane und schlafen im Auto auf einem Rastplatz 30 Min. außerhalb. Netterweise boten sie an, mich in ihrem Zelt, das sie dabei hatten, schlafen zu lassen. Und so verbrachten wir einige lustige Abende auf dem Rastplatz. Hier habe ich auch zum ersten Mal den berühmt berüchtigten Goon (Abfallwein in 4l Kanistern) probiert und fand ihn gar nicht so schlecht. Viel gespielt haben wir, Karten und Würfel und machten auch mal ein Barbeque auf einem der öffentlichen Grillplätze. Jeden Tag hieß es Zelt auf und abbauen, denn tagsüber ging es immer nach Brisbane zur Jobsuche, zu Fuß und via Internet...bis ich an dem darauffolgenden Freitag unerwarteterweise einen Anruf bekam, von einer Jobagentur, die eine meiner Online-Bewerbungen erhalten hat und dann ging alles ganz schnell. Ich sollte bloß dort mal vorbei schauen und schon hatte ich ein Jobangebot, wofür ich nur noch meinen RSA (Resposibility of serving alcohol = Alkoholausschanklizenz) brauchte. Der findet immer dienstags und donnerstags statt und danach sollte ich dann gleich nach Toowoomba mit dem Bus fahren, wo mich die Managerin dann abholen sollte. So geschehen nach einer durchzechten letzten Nacht in der Down Under Bar des Abschiedes wegen, saß ich völlig übermüdet in meinem RSA-Kurs, der aber reine Formsache war, von 10 - 14 Uhr und 15 ging dann schon mein Bus nach Toowoomba. Während der 2 stündigen Fahrt traf ich auf meine zukünftige Mitstreiterin Caroline aus Irland, die mit mir zusammen in Toowoomba anfangen sollte. Spricht seeeehr schnell, aber dafür sehr deutliches englisch, gut zum lernen.
Caroline sollte sich auch alsbald als mein Engel herausstellen, denn nach einem sehr herzlichen Empfang des Managerpaares Jane und Terri (man merkt nun deutlich den australischen Akzent...ob ich es wohl jemals auf Anhieb verstehen werde?! ^^) und einer wiederum kurzen Nacht, aufgrund des ausreichend vorhandenen Gesprächsstoffes mit Caroline, hat es mich am nächsten Morgen dann voll erwischt. Mit Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen schleppte ich mich Mittwoch Morgen 8:30 die Treppe nach unten von unserem Zimmer, um 1,5 h staubzusaugen und die Pokies zu reinigen. Dann sollte ich nach 6 Stunden Pause mit meiner Barschicht um 4 anfangen, was jedoch aufgrund der Verschlechterung meines Zustandes unmöglich war. Mit an die 40°C Fieber verweilte ich dann die folgenden Stunden in einer Art Wachkoma und konnte sogar schon dem Kind im Erlkönig nachempfinden. Einmal als Caroline das Zimmer betrat, vergaß ich, dass sie gar kein deutsch versteht, soweit war es schon =) Aber warum sie sich nun als Engel herausstellte? Nun, sie ging extra für mich einkaufen und besorgte mir, was ich wollte und brachte mir dann und wann ein Schälchen Haferschleim, Tomatensuppe und Schokoeis. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie gemacht hätte, denn ich war wirklich zu nichts mehr in der Lage. Am nächsten Morgen waren meine Mandeln dann so sehr geschwollen, dass ich kein Wort hätte sagen können, ohne zu brechen. So kommunizierten wir nun noch per Notizblock und Terri fuhr uns sofort ins Krankenhaus, wo ich einfach nur ein Antibiotikum wollte. Was für eine Odysee! Die Notaufnahme war zwar menschenleer, was Caroline auch nicht gewohnt war, aber ich musste 5 Leuten meine Geschichte erzählen, bevor ich meine heißersehnten Drogen bekam. Ein Glück hatte ich meinen Speakter dabei, die mir nicht von der Seite wich. Wieder zurück ging es mir bald besser, die Medikamente fingen an zu wirken und nach insgesamt 5 Tagen war ich wieder auf dem Damm und konnte meine erste Barschicht Montag morgen antreten.
Erst hatte ich Bammel, weil mein erster Tag direkt an einem Pooltunier stattfand, doch wie versprochen, waren alle Gäste und Jane ganz geduldig, verständnisvoll und hilfsbereit. Ich fühlte mich von allen Seiten unterstützt und überhaupt nicht gehetzt. Es hat richtig viel Spaß gemacht, auch sich mit allen zu unterhalten (oder es manchmal wenigstens zu versuchen ^^).
Dienstag morgen hieß es dann wieder Tasche packen, denn es ging zu meiner Wochenschicht nach Jondaryan, einem entlegenen Ort 30 Min. von Toowoomba entfernt, wo sich ein weiterer Pub in den Händen von Terri und Jane befindet. Erst dachte ich, es wird langweilig werden, weil hier wirklich außer dem Pub nichts weiter ist. Noch nicht einmal Internet- oder Handyempfang. Aber das war gar nicht schlimm, denn außer arbeiten und schlafen tat ich nicht viel. Um 9 am Morgen beginnt meine erste Schicht mit sauber machen, meist für 1-3 Stunden. Danach Mittag essen, was Terri kocht (wir sind nur zu zweit hier), aber die kleine Speisekarte ist sehr eschöpflich... Und so bereite ich eines morgens das Frühstück mit meinen ersten Pancakes und ich muss sagen, gar nicht schlecht =) Danach noch 2 Stunden ausruhen, bis meine Barschicht um 3 beginnt. Hier ist mal mehr und mal weniger los, aber man macht nebenbei auch noch andere Dinge, die erledigt werden müssen und so ist es doch recht abwechslungsreich und man kommt zu längeren Gesprächen mit den Gästen, weil es nur ein sehr kleiner Pub ist und nicht so viel los. Das A und O ist hier, dass die Gäste NIE vor einem leeren Glas sitzen, sondern sobald noch Geld auf dem Tresen liegt, sofort das gleiche Getränk (manchmal sogar Rum Cola und 10!!!) gebracht wird. Und so sitzen sie da und erzählen und scherzen, man kennt sich ja, denn die meisten sind wirklich jeden Tag da. Das ein oder andere Essen für manchen und das ganze dann bis 8 Uhr abends für mich. Ich bekomme dann noch mein Abendessen und mein "Knock-off" Drink, damit man nicht aus der Übung kommt ^^
Habe ich eigentlich schon erzählt, wie ich wohne? In beiden Pubs gibt es Zimmer zur Vermietung. In Toowoomba teile ich mir eins mit Caroline im ersten Stock und in Jondaryan habe ich ein Familienzimmer für mich alleine und alles ebenerdig. Kakerlaken gibt es überall, daran habe ich mich ja mittlerweile gewöhnt, aber in Jondaryan kommen nun auch noch Mäuse als Haustiere hinzu. Aber eigentlich ganz niedlich die kleinen grauen Dinger, wenn sie manchmal irgendwo hervorschnellen. Sie sind sowohl in der Küche, als auch in der Bar und sogar in meinem Zimmer.
Ach und kalt ist es hier geworden. Während der Barschicht friere ich in meiner schwarzen Capri-Hose und schwarzem Shirt, den einzigen bartauglichen Klamotten, die ich besitze. Habe mir hier sogar schon einen Wollpulli und langen Schlafanzug gekauft und schlafen tue ich hier in meinem Schlafsack. Der hat mir echt schon gute Dienste geleistet. Nicht nur im Zelt zuvor in Brisbane, auch hier würde ich ohne wahrscheinlich gar nicht in den Schlaf kommen, denn die Zimmer sind hier sowas, was man in Deutschland Absteige nennt. Der Putz kommt von den Wänden, alles sehr alt und schmuddelig. Aber eine Deutsche habe ich hier getroffen, die wohnt sogar hier (lebt seit 40 Jahren in Australien), weil es wohl billiger als eine normale Mietwohnung ist, 150 $ pro Woche warm.
Ich glaube, das war nun alles, was ich berichten wollte.
Viele liebe Grüße an die Heimat und hoffentlich mehr Sonne als hier =)
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Jobsuche in Brisbane
Allgemein — posted_by karo8485 @ 04:54
Hi mates ;-) da ist es doch tatsächlich mal wieder Zeit für einen neuen Bericht - wie die Zeit vergeht... Seit letztem Sonntag habe ich noch wunderschöne 3 Wochentage bei meiner lieben Familie verbracht, mit ein wenig Gartenarbeit tagsüber und gemütliche DVD-Familienabende im Haus vor dem Ofen (denn die Nächte werden doch zumindest in diesen Breiten zu dieser Zeit sehr frisch), indem sie mir ihren ultimativen Film "The Sound of Music" zeigten, mit dem sie wirklich genau meinen Geschmack trafen. Und zum Dinner habe ich ihnen wenigstens in Auszügen die deutsche Küche näher bringen wollen. Montag gab es Krümel-(oder Matsch-)Kraut ala Trodler, um unserem Namen in der Welt (the Krauts) alle Ehre zu machen ;-) Dienstag gab es Möhrensuppe ala Schenderlein und Mittwoch Kartoffelpuffer ala Kaufmann und alles wurde mit schöner Gitarrenmusik, großer Dankbarkeit und vielen yummy's begleitet. Die beiden letzten Gerichte habe ich übrigens zum community dinner mitgebracht, sodass noch ca. 10 Leute mehr daran teilhaben konnten. Das war dann mein Teil des kulturellen Austauschs und es gab wieder viele gute Gespräche, auch mit 4 weiteren Wwoofern wie ich. Das war dann aber leider schon der letzte Abend bis es am nächsten Tag Abschiednehmen hieß, der zwar in aller Frühe vor der Arbeit/Schule, aber nicht weniger herzlich stattfand. Ein schönes Gefühl zu wissen, dass man einen Ort hier unten hat, wo man jederzeit willkommen ist, wenn man mal nicht mehr weiter wissen sollte. Ananda hat mich dann früh mit in die Stadt nach Byron genommen, wo ich auf Flo und Jan traf, mit denen ich zunächst die Weiterreise per Internet organisierte und wir dann den restlichen Tag am Strand verbrachten. Abends mal wieder Kontaktaufnahme mit daheim nach einem ausgiebigen Toast-Hawaii-Dinner und danach noch mal bei einem (!) Bierchen am Strand gesessen (psst...nicht weiter sagen: verboten!) und ein wenig Musik zum Ausklang des Tages bis es dann zurück in unser 10 bed dorm ging, in dem insgesamt 13 Menschen nächtigten, die nachts kleckerweise mit Pauken und Trompeten Einzug hielten, sich bei voller Beleuchtung (schön, wenn man oben liegt!) schweinische Witze erzählten und ich dann noch nicht mal das Wort der Pointe verstanden habe... Um 8 mussten wir dann auch schon aufstehen, da wir eine Kayaktour gebucht hatten, bei der man Delphine sehen kann...und das haben wir! Für 65$ 2 Stunden auf dem Wasser, inkl. Wellenreiten, Picknick am Strand und tatsächlich haben sich auch wie bestellt die Delphine in Horden sehen lassen mit Babies in ca. 10 m Entferung, auch unter unserem Kayak durchgeschwommen...war schon toll! Beim Wellenreiten hat es mich allerdings ein paar Mal richtig entschärft und von einem Schleudergang inkl. Zusammenprall von Gesicht mit anderem Boot tut mir heute noch Nase und Zahn weh! Damit hatte sich auch meine anfängliche Frage nach dem Helm beantwortet... Und der Neoprenganzkörperanzug hält tatsächlich was er verspricht, obwohl das Wasser an sich schon herrlich warm war, wenn man mal in einem ruhigen Moment die Füße in das ca. 25°C warme Wasser gehalten hat (wenn mal keine Quallenschwärme in Sicht waren!). So, und von dort ging es direkt zum Hostel, Gepäck holen und dann zum Bus, womit es 2 h nach Surfers Paradise ging. An der bus station konnte man auch direkt einen kostenlosen Shuttle zum Hostel ordern, was für ein Service! Da war es gerade 17 Uhr und schon dunkel, sodass ich nur noch durch die Stadt lief auf Nahrungssuche und für 40$ den Einkauf für die nächsten 3 Tage (für Sandwich, Nudeln, Cornflakes und Ginger Ale) tätigte. Zum dinner gab es Fertignudeln, die ich bitte NIE wieder essen möchte! Am nächsten Tag (Samstag) war nur ein bisschen chillen im Hostelgelände angesagt, mit Bewerbung schreiben, Pool spielen, Musik hören. Am Abend aber dann war "Backpackers Big Night Out" für 30$ mit Barbeque, soften Trinkspielen und anschließend mit dem gröhlenden Partybus zur Clubtour in 4 Clubs mit Freigetränken. Schade nur, dass die guten viel zu kurz kamen. Hat aber gut getan, mal wieder das Tanzbein zu schwingen. Und 4 weitere sehr nette Deutsche kennengelernt (2xMagdeburg, Worbis und Gera), wovon wir einen schonmal in Byron Bay getroffen haben...ja ja Australien ist eben doch klein...oder einfach zu viele Deutsche hier =)Von den Strapazen des Vorabends musste ich mich am nächsten Tag erstmal erholen...ach als Backpacker hat man schon echt ein Leben...Ich genieß es nochmal richtig, weil ich weiß, dass es bald mit Geld verdienen losgehen muss. An diesem Tag bin ich bloß ein wenig durch die Stadt gelaufen und im Internet gesurft. Wetter war auch nicht so berauschend, musste schon lange Sachen anziehen. Aber den ewig knappen Röcken meiner Artgenossen nach zu urteilen, bin ich entweder übersensibel oder einfach nur nicht eitel genug =)Der Montag darauf hieß es schon wieder weiterreisen per Bus nach Brisbane, wo ich fast den ganzen Nachmittag im Office (der Partneragentur von Travelworks) am Internet verbrachte (u. a. um meine ersten Online-Bewerbungen rauszuschicken), um dann nach dem Einchecken im Hostel den Abend in der "Down Unter Bar" zu verbringen, wo es mit Wettsaufen der einzelnen Backpacker Nationen heiß herging. Es war naked Monday, wo jeder oben-ohne ein Freibier bekam und entsprechend sah das Publikum dann am Ende aus. Natürlich hab ich weder bei dem Einen noch bei dem Anderen mitgemacht, obwohl ich doch schon mein 3. australisches Bier "genoss", an dem ich dann auch gute 4 Stunden festhielt. Warum ich es dann überhaupt bestellt habe? Das gab es zu meinem 10$ Menü dazu, bei dem mein medium bestelltes Rumpsteak mehr als durch war (maß ja auch nur einen knappen cm im Durchmesser). Und dort traf ich auch einen der Magdeburger vom Vorvorabend in Surfers...immer wieder erstaunlich wie das hier funktioniert =) Am darauffolgenden Dienstag unternahm ich eine Citytour durch Brisbane entlang des Brisbane Rivers über Brücken und durch den Botanischen Garten. Muss schon sagen, doch nicht so ganz schlecht die Stadt. Einen Strand soll sie auch haben, aber das gilt es noch herauszufinden. Denn gestern (Mittwoch) war ich wieder so gut wie den ganzen Tag im Office (nach langem schlafen und obligatorischem Einkauf), wo ich aber viele hilfreiche Bewerbungstipps und Wissenswertes über die Stadt bekam, die mich doch ganz zuversichtich für meine geplante Bewerbungstour am nächsten Tag durch die Stadt stimmten. Denn aufgrund meiner selbst eingeschätzten Sprachlage, fühlte ich mich noch nicht in der Lage für Kundenkontakt. Doch nach einem 2,5 stündigem Gespräch mit Nathalie, meiner freundlichen "Jobtrainerin", bescheinigte sie mir, dass ich wohl doch ganz gute Chancen hätte... Und so werde ich heute am Donnerstag einfach - wie empfohlen - mit meinem Lebenslauf losziehen, um mich einfach mal bei allen lokalen Bars und Restaurants vorzustellen und nach einem Job in der Küche oder als Kellnerin/Hostess zu fragen. Bitte um zahlreiches Daumendruecken =) Bis bald und viele liebe Gruesse in die Heimat!
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Mein erstes WWOOFing
Allgemein — posted_by karo8485 @ 08:30
So liebe Freunde & Familie,
ich melde mich heute aus Byron Shire und ich kann euch gar nicht beschreiben, wie glücklich ich hier bin. Aber immer der Reihe nach: nach ein paar ruhigen Tagen in Cairns travelte ich wie geplant am Sonntag, 02.05. per Flieger nach Brisbane. D. h. 3:30 aufstehen (da wart ihr ja lange NOCH wach :-)) um den Flieger um 6 zu bekommen. Ab dann verlief alles recht abenteuerlich. Ich war froh, dass der Flug bloß 2 Stunden ging, denn ein Nachteil hat das australische Klima: die Australier können einfach nicht ohne Air-Condition und müssen es dabei regelmäßig übertreiben, sodass man inside einen Pullover braucht, wenn man sich länger dort aufhalten will. Und den Komfort wie auf einem Langstreckenflug mit Decken genießt man natürlich auch nicht. Es gab noch nicht mal Radio oder Filme, wenn man keine 10$ dafür ausgeben will, halt ein Billigflieger (114$). So kam mir die Zeit bald länger vor als die 10 Stunden jeweils auf meinen Teilstrecken nach Australien. Nun dann um 8 endlich angekommen (mal wieder einen herrlichen Sonnenaufgang im Flieger erlebt - und den gabs gratis :-)) und ich war die erste die ausstieg. Und nun mal alleine das Gepäckband suchen, aber natürlich auch das hinbekommen, hieß es danach den Airtrain suchen, der mich zum Bus in der Roma Street bringen sollte. Dafür weitere 15$ ausgegeben und erstmal die 15 kg abgesetzt, keine Ahnung wie lange. Dann setzte sich eine indische Familie neben mich und ich war so fasziniert von dem süßen Mädchen und den anderen Insassen und dem Zug und der Umgebung, dass ich gerade noch "Roma Street" las als die Türen wieder schlossen. Toll, da sitz ich nun in einem Zug in einer Weltstadt mit meinen 15 kg und weiß nicht, wo ich ankomme und wo ich als nächstes hin muss und ob ich überhaupt so noch rechtzeitig den Bus bekomme. Natürlich muss es auch noch ein warmer Tag sein als heizt das Gebuckel noch nicht genug ein! Aber man freut sich ja immernoch über Sonne (im Nachhinein :-)) Nun gut, steig ich dann also bei der nächsten Haltestelle aus und laut Anzeigetafel muss ich auf Gleis 2 für die Richtung wieder zurück. Also hoch und was seh ich: sich gerade schließende Türen. Gut, ich hab ja noch genügend Zeit. Es war bereits nach 9 und 9:30 geht mein Bus. und ich weiß noch nicht mal von wo genau. Also gut, die Schweißperlen aus dem Gesicht gewischt und wieder die Treppen hinunter mit meinen 15,5 kg auf dem Rücken und weiteren gefühlten 10 kg in meinen beiden Taschen links und rechts, die prima auf den Rucksackträgern halten ;-) In 7 Minuten kommt der nächste auf Gleis 2. Nach 7 Minuten kam ein Zug auf Gleis 3 und ich war total verunsichert. Soll ich da jetzt einsteigen? Wo komm ich DANN raus, wie würde ich dann in die Roma Street kommen? Und da kamen die nächsten Schweißperlen. Da schlossen sich also wieder die Türen (bereits zum dritten mal in den letzten 10 Minuten) und nun wurde ich wirklich langsam nervös. Ich machte mir schon Gedanken wie ich am besten telefonischen Kontakt zum Herrn Busfahrer aufnehmen könnte. Dummerweise war auch noch gerade Sonntag und so saß wahrscheinlich niemand in dem Office, dass die Fahrt für mich bebucht hat, und wartet auf meinen Anruf. 9:18 dann aber wirklich auf Gleis 2 der nächste Zug. Okay, jetzt darf aber wirklich gar nichts mehr schief gehen und den nächsten muss ich nehmen, egal auf welchen Gleis er abfährt. Genommen, 9:23 angekommen, dreimal durchgefragt, wo DER bestimmte Bus abfährt und dann 9:28 endlich eingestiegen. Ich war so platt, dass ich, kaum gesessen, tatsächlich einschlief, bevor der Bus abfuhr. Diesmal konnte aber nichts schief gehen, denn die Fahrt dauerte 4 Stunden. 2 Stunden später wachte ich auf und wir fuhren immernoch durch die Stadt. Sollte das tatsächlich noch Brisbane sein? Unwahrscheinlich! Aber ich konnte einfach nicht festmachen, wo wir genau waren. Wahrscheinlich Surfers Paradise. Klingt idyllisch, ist tatsächlich aber eine Großstadt mit Wolkenkratzern und so. Naja, dann war ich jedenfalls munter und während einer halbstündigen Pause kurz vor dem Ziel gegen 13 Uhr wollte ich mir doch tatsächlich mal ein Frühstück gönnen, aber da ich kein Geld hatte und die 30 Minuten für ein vergebliches Suchen nach einem Geldautomaten drauf gingen, hatte sich das also auch erledigt. Hatte ich erwähnt, dass ich bis dahin nicht auf Toilette konnte, obwohl ich seit dem Flugzeug musste? Wie auch, wenn man bepackt ist, wie es Esel... ;-) Na gut, 13:20 sollte der Bus ankommen und auf meinen 3610 gefahrenen Kilometern hatte ich nicht einen Stau...bis jetzt NATÜRLICH. So musste der arme Florian, der mich in Byron abholen wollte. 30 Minuten länger in der brütenden Hitze an der Bushaltestelle stehen. Aber warum sollte der Tag nur für mich so brilliant ablaufen :-P So da war ich also und zum Glück war er mit Auto da, sodass ich meine Sachen dort erstmal deponieren konnte. Und der Gute hatte mir auch noch einen viertel Muffin übrig gelassen, als hätte er es geahnt. Florian ist übrigens einer aus der Truppe, der mit mir in Sydney landete und zusammen mit Jan zu der Zeit auch in Byron verweilt. Dann also zum Strand und mein nächstes Glück kam: ein paar Jugendliche haben am Strand ein Barbeque veranstaltet und uns gefragt, ob wir was von ihren Resten haben wollen! Warum verlief nicht der ganze Tag so?! So schien sich alles umzukehren und nach einem tollen Strandtag wurde ich ins Hostel gefahren als es langsam dunkel wurde (17:30). Dort begann es eigentlich ganz gut, als mich gleich auf dem Gang ein Brasilianer ansprach und ich erstmal mein Gepäck abludt, bevor wir uns einige Zeit unterhielten. Bevor die Läden schließen, wollte ich doch noch fix was zum Abendessen holen. Das war dann 19:50 bei Spar nebenan, wo ich mir Fertignudeln holte und sie danach in der Gemeinschaftsküche zubereitete. An sich wär das Essen sicher lecker gewesen, doch mir fehlte Milch als Zutat. So nahm ich Wasser und Salz zum Ausgleich (Warum Salz? Es war halt da!), bevor ich 2 Mädels gegenüber sah, die Creme fraiche vor sich hatten und ich sie bat, ob ich etwas davon nehmen könne. Nachdem sie mir ihren gesamten Rest gaben, stellte ich fest, dass ich viel zu viel Salz genommen habe und nichts das ausgleichen konnte. Naja, was halfs, wer weiß, wann ich das nächste bekomme und mit der Motivation konnte ich es einigermaßen drin behalten. Dann komm ich wenigstens mal auf meine 2 l Wasser :) Aber auch das stellte sich im Nachhinein als falsch heraus, da ich mein Zimmer mit 9 anderen teilte ich (zum Glück) oben schlief, jedoch die kleine Lauffläche mehr als Abstellflläche für die ganzen Taschen und Rucksäcke dienten. Ach ja, und es war ein gemischtes Zimmer, was mich nicht weiter störte, höchstens vielleicht den einzigen Kerl inmitten von 8 lauten Mädchen, gerade der Pubertät entronnen und wahrscheinlich das erste Mal weg von Mutti genossen. So spielten sie Trinkspiele bis Mitten in der Nacht. Und dann standen sie auch noch so früh auf. Als ich dann irgendwann auf die Uhr schaute, stellte es sich jedoch als perfektes Timing heraus, denn es war bereits 9:10 und um 10 musste ich auschecken. So stand ich also wieder 9:50 in der "Lobby" mit meinem Gepäck und wusste nicht, wohin. Ich hatte noch keine direkte Zusage fürs WWOOFing (willing workers on organic farms, wo man für 4-5 h Arbeit am Tag, Unterkunft und Verpflegung bekommt) und so ging ich erstmal zum Strand, wohin auch sonst. War ein komisches Gefühl für mich, so ungewohnt, beängstigend, aber irgendwie auch abenteuerlich. Aber am Ende meint das Schicksal es doch immer gut mit mir, also bekam ich, gerade als ich das Hostel verließ, einen Telefonanruf von Tanya Beverly, die sich über mein Kommen freuen würde. Sie holt mich 14 Uhr in Byron ab und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich über die Mittagssonne am Strand aufzuhalten, was ich dann auch tat, aber alleine macht es doch nicht so viel Spaß. Aber irgendwie gingen auch die 4 h rum und sie und ihr Mann Dave holten mich ab und seit diesem Zeitpunkt fühle ich mich vollkommen in ihre Familie aufgenommen. Solche aus vollstem Herzen warmen Menschen, alle 5, selbst die 3 - davon 2 pubertierenden - Kinder (Sam, 10; Lucy, 12; Jack, 14), allesamt sooo aufgeschlossen, liebevoll und fröhlich, als gäb es nichts Böses auf dieser Welt. Hier angekommen, hatte ich zunächst keinen Blick für die wunderschöne Umgebung hier, inmitten das Grundstück liegt. Ich war nur gespannt, was mich erwartet. Und das sah anfangs nicht gerade viel versprechend aus: schlafen im Caravan, Spinnenweben im gesamten Haus (250 m² auf einer Ebene!), Plumpsklo, offene Küche wie in einer Garage, Dusche 500 m entfernt in einem separaten Häuschen, alles sehr rustikal! Sie erzählten mir, dass es unmöglich ist, in ganz Australien auf dem Land zu leben, ohne eine Spinne oder Schlange zu sehen, aber sie erzählte mir auch, dass sie selbst aus Sydney kommt und ihr erster Schlangenkontakt sie 2 Wochen lang beschäftigte, sie mich also gut verstehen könne und sie versicherten mir, dass ich bei ihnen in den besten Händen sei. Und das stimmt tatsächlich, wie geduldig und behutsam sie mit meinen Phobien umgehen - die ich übrigens schon seeehr gut im Griff habe: wer hätte das gedacht, Zähneputzen neben einer medium-sized Spinne und duschen mit Kakerlaken: kein Problem! - und wie einfühlsam sie jeden Tag dazu beitragen, mein Englisch aktiv zu verbessern, das ist unglaublich. Ich fühle mich hier so frei und trotzdem aufgefangen und es ist absolut nicht so, dass sie sich durch mich in ihrer Freitheit und Privatsphäre einschränken, obwohl sie ihr komplettes Familienleben mit mir teilen, von den Mahlzeiten, über die Internetnutzung in ihrem Büro bis hin zu abendlichen Filmen im elterlichen Wohn-/Schlafzimmer mit Kamin und so. Und jeder hier spielt Gitarre von Zeit zu Zeit und das ist so toll! Wir erzählen viel miteinander und sie interessieren sich auch sehr für mein Leben. Wir philosophieren viel, aber noch mehr lachen wir. Dafür reicht mein Englisch, obwohl ich viele meiner Gedanken leider nicht so ausdrücken kann. Aber sie versicherten mir, dass mein Englisch sehr gut ist, aber ich freue ich über jedes neue Wort, das ich dazu lerne und ich merke nun täglich, dass es wirklich besser wird.
Ich denke, genau diese Umstände haben mir allein die vergangenen 4 Tage dazu verholfen, eine völlig andere Sichtweise auf die Dinge zu bekommen. Die Wertschätzung von Lebewesen, auch wenn sie im ersten Moment ekelerregend wirken, doch ein Recht auf Leben haben und man sich in seine Umwelt friedvoll einbinden kann. Ich will jetzt aber keinen ökologischen Vortrag halten, sondern noch ein wenig von meinen Eindrücken berichten. Die Familie lebt hier auf 3 acres Land und teilt sich noch 100 acres mit 6 weiteren Bewohnern der Community hier, die alle (bis auf "meine" Familie) Hippis sind. Das bewohnte Land befindet sich in einem Tal, umgeben von Regenwald und NUR Regenwald. Mittwoch nahm mich der Jack, der älteste Sohn mit zu einem Creek, eine Art Bachlauf, der sich hier auf dem Grundstück befindet (ach übrigens 2 Pferde und 4 Hühner, die seit gestern 8 sind :-) gibt es hier auch) und er war sehr fürsorglich mit mir, da wir über glitschige Steine auf dem Bach, durch dichtes Gestrüpp (natürlich) mit Spinnenweben und schlammige Hügel mussten. Warum schlammig? Weil es den ganzen Dienstag und die Nacht davor, wie in Strömen geregnet hat und das ca. 20 h. So konnte ich an meinem ersten Arbeitstag auch nur eine Indoor-Arbeit verrichten und das war Perlen nach einem dust storm säubern und sortieren. Aber alles freiwillig! Tanya meinte, ich könnte auch den ganzen Tag im Bett bleiben, wenn ich möchte, aber deswegen bin ich ja nicht hier und das wäre auch nicht fair. So versuche ich jeden Tag wirklich so viel zu schaffen wie ich kann. Mittwoch und gestern habe ich Unkraut gejähtet. Hatte ganz schön Muskelkater. Ist aber eine schöne Arbeit. Da die Kinder tagsüber in der Schule sind und Dave auf einer Baustelle woanders arbeitet, bin ich mit Tanya von 8:30 bis 15:30 alleine. Mittag macht jeder, was er mag. Tanya bäckt Brot selbst und macht regelmäßig Muffins und Cookies und abens essen wir alle gemeinsam. Mittwoch hatten wir community dinner, wo ich auch die anderen community Bewohner kennenlernte. Dieser Austausch war mal wieder sehr interessant es war so romantisch bei Feuer die beste Pizza aller Zeiten zu essen und den atemberaubenden australischen Sternenhimmel zu betrachten. Ich weiß nicht, wieso er noch schöner als der über der Nordhalbkugel ist, aber ist es wirklich so. Man sieht die Milchstraße so deutlich und ich glaube die Venus gesehen zu haben. Aber keine Angst, Drogen waren nicht im Spiel. Es waren ja Kinder anwesend :-) Das war übrigens auch die letzte Nacht, in der es noch mild war. Seitdem sind die Nächte wirklich verhältnismäßig kalt (gefühlte 10-15°C), besonders in meinem Caravan, wo fast jede Fensterscheibe aufgrund dem am Wagen angebrachten Basketballkorb eingeschlagen ist (und ich deswegen in der ersten Nacht erst nach Einsetzen des Regens schlafen konnte, da sie das Geräusch grasender Mäuse und Ratten überdeckten).
So, am Donnerstag und Freitag war normale Arbeit wieder im Garten und ich ging recht zeitig ins Bett (21-22 Uhr). Nichts neues und doch ist jeder Tag für mich so besonders und wertvoll, dass ich versuche jeden Moment wie einen Schwamm in mich aufzusaugen.
Samstag früh fuhr ich dann mit Ananda einem weiteren Community-Bewohner nach Byron, um mich dort mit Florian und Jan zu treffen. Wir hatten einen tollen Tag dort. Es war gerade Triathlon dort und wir erklommen den östlichsten Zipfel Australiens. Das war schon ein besonderer Moment für mich... Eigentlich wollte ich auch nach einer Nacht im Hostel den Sonntag dort verbringen, doch dann entschloss ich mich, mit meiner Familie auf den Market in der Nähe zu gehen (eine Art Hippie-Markt), wo sie Kaffee und Saft verkaufen. Es war sehr wichtig für mich, dorthin zu gehen, weil sie so davon schwärmten und sie haben nicht zu viel versprochen. Es war ein ganz besonderer Tag für mich, die Atmosphäre dort, schwer zu beschreiben, so beschwingt, so unheimlich positiv in jeder Hinsicht. Man muss es einfach fühlen. Ich hatte sehr viele schöne Gespräche dort und half auch ein bisschen beim Verkauf. So seit dem Tag habe ich einen ganz deutlichen Ruck bezüglich meiner Sprache gespürt und fühlte mich den ganzen Tag wie auf Droge, ohne welche zu nehmen (Ehrenwort! :-)) Warum die Leute hier Drogen nehmen ist mir sowieso ein Rätsel... Hier merkt man tatsächlich, dass es ein "lucky country" ist.
Und mit dieser einfachen Zusammenfassung verabschiede ich mich und hoffe, euch nicht gelangweilt zu haben mit meinem sehr ausführlichen Bericht. Die nächsten werden hoffentlich kurzweiliger, es ist nur zur Zeit so eine Art Umschwung in mir und meiner Sicht der Dinge, dass ich euch möglichst detailliert daran teilhaben lassen wollte. Ich wünsche euch ebenfalls eine schöne Zeit und hoffe, es geht euch allen gut. Freue mich immer von euch zu hören!
From Australia with love :-)
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In Cairns angekommen
Allgemein — posted_by karo8485 @ 03:36
Hallo ihr Lieben zu Hause,
ich hoffe, euch gehts allen gut. Also mir schon :-)
Ab Rockhampton, wo ich letzten Freitag (23.04.) war, merkt man deutlich den Klimaunterschied, hätte ich nicht erwartet. Nochmal 5°C mehr, auch die Nächte deutlich wärmer (mehr als ein Bettlaken zum zudecken braucht man nicht), aber auch mehr Krabbeltierchen. Ich habe sogar schon mein Bad mit einer handflächengroßen Spinne geteilt, ohne völlig abzudrehen... Schön war es nicht, aber hoffentlich selten ;-) Aber das Wetter ist einfach nur herrlich, selbst wenn es auch mal bewölkt ist, aber es ist IMMER warm (aber bis jetzt noch nie zu heiß), ob Wind, ob Schauer, ob Nacht...
So, genug vom Wetter: Rockhampton ist eine relativ große Stadt, in der man einiges unternehmen kann, aber angenehmer als Brisbane z.B. (in meinen Augen). Nicht dieser gewaltige Verkehr und alles doch noch etwas beschaulicher und lockerer. Von dort aus ging es nach Emu Park, wo es nicht - wie erwartet - Emus, sondern die andere aussi-typische Spezies zu sehen gab: die Crocos. Es ist schon beeindruckend, was man so über diese Tiere erfährt und mit wenig sie doch auskommen. Kein Wunder, dass sie die Dinosaurier überlebt haben. Einen kleinen hatte ich sogar mal im Arm, zum Glück mit verbundenem Maul. Ist schon ein seltsames Gefühl: so ein warmer fester Körper und die zuckenden Muskeln, die zeigen, dass es doch ein Lebewesen ist...
Von dort aus ging es am nächsten Tag gute 400 km nordwärts nach Airlie Beach, ein wunderschöner Ort, especially for Backpackers. Viel los, viele junge Leute, Einkaufsmöglichkeiten und eine wunderschöne Lagune, die künstlich angelegt ist und dennoch (wie immer) keinen Eintritt kostet, inmitten von Palmen, Sand, Wiese, kostenlosen BBQ-Möglichkeiten und dann die Sonne noch dazu...herrlich! Die Lagune ist auch von daher eine willkommene Alternative, da Baden im Meer z. Zt. nicht so gesund wäre, wegen der Stingers (keine Ahnung was das genau ist, ein Zusammentreffen soll aber weniger angehm sein). An diesem Tag habe ich auch mein erstes Känguruh hier gegessen - schön abends draußen am Hafen! Besonders genieße ich es, bis Mitternacht draußen auf der Veranda zu sitzen in kurzen Sachen, mit seinen Lieben zu Hause kommuniziert und unten im Ort die fröhliche Musik zu hören. Da möchte man am liebsten nie schlafen gehen. Aber irgendwann ist auch leider das Internetkontingent zu Ende und am nächsten Tag guckt man komisch aus der Wäsche. Das sind leider sehr gewichtige Fakten, die dagegen sprechen...
Am nächsten Tag (25.04.) war ANZAC-Day, ein Feiertag, der die kämpfenden Soldaten ehren und den Gefallenen gedenken soll, aber die meisten Geschäfte hatten trotzdem geöfnet. Von daher blieb das Auto heute mal stehen und ich beschloss, nach einer kleinen Abkühlung im Pool (das Wetter war an diesem Tag recht schwül, also verlief alles etwas slowly ;-)) mit anschließener Siesta den Ort zu durchkämmen. Da es bedeckt war, war es temperaturmäßig auch recht angenehm und der Tag genau richtig um mal eine kleine Shopping-Tour einzulegen. Eigentlich wollte ich wirklich nur gucken, doch wer mich kennt, weiß, dass gerade dann die Karo richtig loslegt, auch wenn das nach meinem unfreiwilligen extra-budgetären Kamerakauf nicht wirklich auf dem Plan stehen sollte.Und dann noch schön die ruhige Lagune ganz allein in der Dämmerung genossen bis der Party-Ort erst so richtig zum Leben erwacht. Aber auch diese Stimmung mit Life-Musik überall und die Fröhlichkeit der Menschen ist sehr ansteckend. Auch braucht man als Frau keine Angst zu haben, nachts allein außerhalb der Stadt unterwegs zu sein. Apropos, ich glaube, ich habe ein Möglichkeit gefunden, langsam die - milde formuliert - "Scheu" vor mancherlei Getier etwas abzulegen: ich fange an, mich für diese Artenvielfalt zu interessieren und arbeite akribisch an meiner Sammlung der mehr oder weniger exotischen Tiere (natürlich nur in 2D ;-))
Am nächsten Tag unternahm ich ein Boattrip nach Daydream Island. Allein dafür hätte sich schon die ganze Sache hier gelohnt. Eine traumhafte kleine Insel mit einer Vielfalt an wildlebenden exotischen Tieren und wunderschönen Kulissen. Dort habe ich auch meine ersten Känguruhs gesehen und dann gleich bestimmt 10 Stück auf einmal, in den unterschiedlichsten Größen. Ganz friedlich haben sie dort auf dem Resort gegrast und nur ab und zu aufgeschaut, wenn ich mit meiner Kamera geblitzt habe. Aber Anfassen habe ich mich dann doch nicht getraut, wer weiß... Dieses kleine Stückchen Eiland ist perfekt dazu geschaffen, eine Woche mal TOTAL zu relaxen und trotzdem viel zu sehen. Ob neben den bereits genannten Tieren gibt es auch einen noch nie gesehenen 19 (!) Loch Themen-Minigolfplatz, Freilichtkino und dahinter das Mehr, Pool mit Bar, Einkaufsmöglichkeiten uvm., einfach unvorstellbar toll!!!
Diese Eindrücke musste ich noch eine Nacht in Airlie Beach nachklingen lassen, bevor es weiter nach Townsville ging. Dort war das Motel von der Sauberkeit her am tollsten, aber der Strand wegen der Stingers menschenleer.
Nach kurzer Erfrischung mit Saft in der Jamaica-Bar (es war der bisher heißeste Tag mit 33°C und erbarmungsloser Sonne) ging es weiter nach Mission Beach. Dort hat es anscheinend kurz zuvor geregnet, sodass das Klima sich anfühlte wie im Gewächshaus...und genauso sah es auch vor der Unterkunft aus. Daher war auch hier kein Badewetter und es ging am nächsten Tag gleich weiter nach Cairns, wo ich jetzt noch bis Sonntag (02.05.) verweilen werde. Dann geht mein Flieger zurück nach Brisbane und von dort mit dem Bus nach Byron Bay, wo ich auf einige "alte" Bekannte aus Sydney treffe und wo ich hoffentlich einen Wwoofing-Job in der Nähe bekomme.
Aber erstmal zurück zum hier und jetzt in Cairns: die Motelanlage hier gleicht eher einer Hotelanlage, alles top-gepflegt, top-ausgestattet und Einkaufszentrum direkt nebenan! Bis jetzt war hier eigentlich nur ausruhen angesagt. Ich muss sagen, die vielen Kilometer stecken mir schon ganz schön in den Knochen und ich bin froh, dass damit jetzt erstmal Schluss ist. Gestern habe ich mein Bankkonto eröffnet (war eigentlich ganz einfach und kostenlos ist es obendrein), mich bei einer Wwoofing-Farm beworben (wo es Unterkunft und Verpflegung für ein paar Stunden Arbeit am Tag gibt), ein Kleid gekauft und im Pool geschwommen. Das wars eigentlich schon größtenteils. Und heute ist schon wieder gammeln angesagt, tut echt gut, nach der Autojagd die letzten Tage/Wochen...
So, das wars erstmal schon wieder und ich verabschiede mich bis nächste Woche :-)
Bussi
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Halbzeit Ostküste - 2000 km hinter mir!
Allgemein — posted_by karo8485 @ 13:30
So liebe Leute,
nach einer Woche will ich doch mal wieder von mir hören lassen. Auch wenn das mit den Fotos leider nicht so recht funktionieren mag, kann ich wahrscheinlich mit ziemlich konstanten 25° C (+/- 2°C) neidisch machen. Gestern gab es zwar mal einen kurzen und heftigen Schauer, aber da konnte ich zumindest einige Km gut machen.
So richtig los ging es eigentlich ab 18.04. mit einem sportlichen Skoda Oktavia in weiß von Europcar von Sydney (nach kurzem Halt am wunderschönen Bondi Beach) bis Newcastle, wo so richtig eigentlich nichts los ist, aber komischerweise es am Abend nur so von jungen Leuten wimmelt.
Das linksfahren fiel mir zunächst richtig schwer, ich kam mir vor wie bei meiner ersten Fahrstunde, aber mittlerweile funktioniert das ohne nachzudenken. Wird in Deutschland dann wahrscheinlich wieder komisch werden :-)
Von dort ging es über einen kurzen Stop am Nelson Bay (ein gepflegtes kleines Touristenörtchen mit Hafen, was sich anscheinend auch einige zu ihrer Altersresidenz auserwählt haben) nach Port Macquairie, wo ich unbedingt das Koala Hospital sehen musste. Dort werden die angefahrenen und vom Baum gefallenen kleinen Teddys zunächst medizinisch versorgt und dann gesund gepflegt. In einem großzügigen Waldstück haben die dort alle Freiheiten und Annehmlichkeiten und ich hätte am liebsten einen mit eingepackt, was ich aber im Sinne der Tierchen und meines ohnehin schon schweren Rucksackes wieder verwarf.
Bei der Besichtigung des Hafens fiel mir der mit Steinen gesäumte Deich auf. Diese Steine waren alle bemalt, aber nicht wie in Deutschland mit Kürzeln und Parolen, sondern allesamt mit Liebesbezeugungen und gutgemeinten Wünschen. Auch wenn man bloß mit einer Landkarte in der Hand an der Straße steht, fragt permanent jemand, ob er helfen kann. Und wenn in einem Geschäft jemand nicht weiterhelfen kann, wird eben an die Konkurrenz verwiesen. Um nur einige Beispiele zu nennen, die den Aussi way-of-life so liebenswert machen...
Weiter bemerkenswerte Dinge waren: vierspurige Einbahnstraßen in Sydney mit ewiglangen Vororten, unzählige Tempolimiterinnerungen in allen möglichen Formen und Farben, kaum Raser, noch nicht mal der Verkehrsfluss bei 10 km/h drüber, die meisten sehr diszipliniert, bis auf die Fetzer in den Städten, die ihre gepimpten Karren zeigen und hörbach machen müssen. Das nervt schon etwas. Und bestimmt 50% weiße Autos, was hier wahrscheinlich neben dem optischen auch noch einen ganz praktischen Sinn erfüllt, besonders in den Sommermonaten. Die Ortsnamen sind vielerorts entsprechend der Bezeichnung, die die Aborigines ihnen gaben, (von denen ich übrigens bisher nur 2 Stück gesehen habe) was ich zwar einerseits als Zeichen des Respekts sehr positiv finde, allerdings macht es oft die Aussprache sehr schwierig. Als hätte man mit englisch noch nicht genug zu tun ;-) Ich muss sagen, so ganz bin ich noch nicht drin. Es wird zwar gaaanz langsam, aber das Gebrabbel (besonders in den entlegeneren Orten) macht es bei Manchen schon nicht leicht. Das kann ja noch was werden... :-)
Dann ging es nach Dorringo, wo man (bei freier Sicht) einen herrlichen Blick über die Baumwipfel des dortigen Regenwaldes hat, doch leider hat dafür das Wetter nicht mitgespielt.
Auffällig ist bei alles Unternehmungen, dass hier noch nicht mal in den touristisch genutzten Gegenden den Leuten das Geld aus der Tasche gezogen wird. Alles auf freiwilliger Basis, selbst die öffentlichen Toiletten ohne jegliche Gebühr...und sauber!!! Auf einem der Fahrten habe ich auch mein erstes Känguruh gesehen, zwar nicht das größte, aber doch schon ordentlich. Stand einfach am Straßenrand im Wald, als wartete es auf grün. Konnte nur leider nicht anhalten, um ein Foto zu machen, weil es kurvig war und hinter mir Verkehr.
Der nächste Stopp war Byron Bay, was ein sehr stylisches Örtchen (besonders für Backpacker) ist, der man aber auch die Nähe zum Hippidort Nimbin ansieht. Sehr schöner Strand aber leider kein Badewetter. Als es anfing zu regnen, habe ich mich aufgemacht nach Brisbane mit Zwischenstopp in Surfers Paradise, was sich als Metropole mit Skyline am Strand herausstellte, wo ich mich nach einigen Fotos auch wieder los machte. In Brisbane kam ich dann in den totalen Feierabendverkehr und hielt mich auch dort nicht länger auf. Denn im Grund sind die Metropolen doch alle recht ähnlich. Sehen sicher nicht alle so, doch die wahren Kulturunterschiede entdeckt man viel besser in den ländlichen Gegenden und in den Kleinstädten. Von daher zieht es mich nach der Sydney-Erfahrung momentan dort eher hin. Nach einiger Zeit fruitpicking in den Provinzen kann das allerdings auch wieder ganz schnell anders aussehen... :-)
Gestern hatte ich zum ersten Mal das Gefühl der totalen Jetlag-Befreiung und der ersten RICHTIGEN Freude an Australien. Auch wenn ich das an den ersten Tagen nicht so gemerkt habe, zog es sich dafür umso länger schleichend hin. Ich merkte es vor allem am Autofahren, wo ich nach 10 Min. das erste Mal müde wurde und so zieht sich eine Autofahrt natürlich hin :-) Auch morgens kam ich ganz schlecht aus den Federn, am liebsten würde ich bis mittags liegen bleiben, wenn ich nicht so viele aufregende Dinge vor mir hätte...
Heute war ich in Gympie in einem Goldgräber-Museum und von dort aus nach Hervey Bay vor Fraser Island, was ich mir aus Kostengründen allerdings ersparte. Je näher Capricorn (die Tropenlinie) rückt, umso mehr merkt man das tropische Klima. 19 Uhr ist es zwar schon zapfenduster, allerdings nachts nicht unter 20°C und um 6 geht sie schon wieder auf. Kein Wunder, dass da der Körper erstmal ein Weilchen zur Umstellung braucht.
Jetzt befinde ich mich gerade in Glenstone, eine etwas merkwürdige Stadt am Industriehafen, mit Mini-City auf dem Berg, auf dem zwischen Chiceria und dem allgemeinen Sportgegröle gerade mal 50 m liegen. Und dazwischen (für uns Normalos) gibt es nichts. Naja, morgen geht es weiter nach Rockhampton, einer Großstadt, durch die genau Capricorn verläuft. Ich bin gespannt, wie sich das auswirkt...
Also dann, in diesem Sinne, bis die Tage :-)
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Landung in Sydney
Allgemein — posted_by karo8485 @ 15:03
Hallo ihr lieben Daheimgebliebenen,
mit diesem Bild will ich euch im nasskalten Deutschland ein wenig neidisch machen :-P
Nach einem entspannten Flug bin ich trotz sehr wenig Schlaf munter in Sydney gelandet. Der erste Gang war direkt nach Gepäckabgabe, Dusche und Anpassung der Kleidung an die 25°C im Hostel durch die City zum Hafen mit Opera House und Harbour Bridge - amazing! Dort habe ich zusammen mit einem weiteren Mädel meine ersten 5 A$ in ein zünftiges McDonald's Menü investiert, was ich in praller, aber trotzdem angenehmer Sonne verbracht habe. Das gab mir so ein Glücksgefühl, dass sich allein für diesen Moment diese ganzen Strapazen mit meinem 17,5 kg-Gepäck gelohnt hat. Pünktlich zur Mittagssonne sind wir dann brav wieder ins Hostel marschiert und haben unser 4-Doppelstockbett-Zimmer bezogen. Ist recht ordentlich hier und auch die Mitreisenden sind mittlerweile offener geworden.
Mal sehen, wie sich alles weiter entwickelt. Momentan ist alles schön, fühlt sich noch wie Urlaub an. Gleich klärt sich hoffentlich die Frage mit dem Auto bzw. dem weiteren Transport. Wollen in der Gruppe mal den Automarkt besuchen und danach noch unsere Ankunft feiern ;-)
Ich bin in Gedanken trotzdem bei euch.
Es grüßt euch ganz lieb,
eure Karo
Backpacking Australien
Wer ich bin…
Anfang diesen Jahres habe ich in Deutschland nach über 5 Jahren mein Studium (erfolgreich :-)) abgeschlossen. Bevor ich mit dem gefürchteten Referendariat anfange, wollte ich unbedingt noch mal für mehrere Monate ins Ausland und meine neue Freiheit genießen. Und welcher Kontinent eignet sich laut 1000enden Begeisterten dafür besser als AUSTRALIEN???
Also hab ich meine Mittelamerikapläne über den Haufen geschmissen (ich war während des Studiums 7 Monate in Ecuador und Peru unterwegs und wollte eigentlich unbedingt wieder auf diesen Wahnsinns Kontinent…) und hab angefangen von Australien zu schwärmen.
Um das Visum zu beantragen, den dafür erforderlichen Röntgentest machen zu lassen, den Flug zu buchen und den restlichen Orgakram zu erledigen, blieben uns nach unserer Spontanenscheidung noch ganze 4 Wochen. Eine Freundin, Lina, die schon lange davon geträumt hatte, einmal nach Australien zu fliegen, hat sich nämlich mit mir zusammen für das Abenteuer Down Under entschieden!!!
Am 24.01. sind wir in Frankfurt in den Flieger gestiegen, der uns endlich ans andere Ende der Welt bringen sollte. Goodbye Germany!!!
Die ersten 3 Monate wollten wir gemeinsam reisen und arbeiten. Für Anfang Mai hatte Lina sich leider für ihr Referendariat beworben und musste zurück nach Deutschland.
Am Australia Day sind wir völlig zerknittert nach gefühlten 100 Stunden Flug in Sydney gelandet. Dort haben wir ne gute Woche verbracht, sind weiter in die Blue Mountains, nach Melbourne und haben dann 10 Tage auf einer Farm in Orbost/Victoria gearbeitet. Danach ging’s wieder die Ostküste hoch. Unser Grobziel war es, am 2.März, Linas Geburtstag, in Surfers Paradise bei einem Freund, der an der Gold Coast studiert, zu sein.
Also in den folgenden Tagen Newcastle, Nelson Bay, Coff’s Harbour und Byron Bay, d.h. viel Strand, viel Sonne, Surfer ohne Ende und unendlich viel Greyhound fahren. In Surfers Paradise haben wir uns dann erst mal 10 Tage bei dem Freund einquartiert, bevor wir weiter nach Brisbane gefahren sind.
Um Geld zu sparen und in australisches Familienleben reinzuschnuppern, haben wir 3 Wochen in Cleveland und Mt. Cotton geWWOOFt. Heißt 5 Stunden täglich in Familienbetrieben gearbeitet, um von denen Verpflegung und Unterkunft zu bekommen.
Unsere nächsten Ziele waren Noosa, Hervey Bay und Agnes Water, bevor wir uns mit Freunden (und deren Auto!!! ) aus Surfers Paradise getroffen haben, um über Ostern nach Airlie Beach und die Whitsundays zu fahren – traumhaft!!!
Nach kurzen Stops in Rockhampton, Maroochydore und auf Northstradbroke Island auf dem Rückweg und 3 Wochen Housesitting in Cleveland sitze ich wieder in Surfers Paradise, diesmal in (m)einem schnuckeligen Apartment mit tollen Mitbewohnern und warte auf Zusage für nen Job. Hab in den letzten Wochen jede Menge Bewerbungen abgeschickt. Erst mal genug vom Reisen. Es wäre ganz schön jetzt mal irgendwo anzukommen, sich ein bisschen zu Hause zu fühlen, sein Eigenes zu haben. Außerdem geht mein Kontostand beängstigend schnell auf null zu!
Bis ich mein Backpack wieder aufsetze, zehre ich von dem, was ich bisher erlebt habe. Könnte stundenlang davon erzählen und mir jeden Tag die gleichen Fotos ansehen und langsam fange ich an zu realisieren, dass ich tatsächlich in AUSTRALIEN unterwegs bin…
Ach ja, mein Name ist übrigens Lisa… Herzlich Willkommen in meiner Welt!
Deutscher Backpacker mit Hochschulabschluss sucht Arbeit in Australien
Eine aehnliche Formulierung haben wohl viele deutsche Backpacker im Alter von Mitte bis Ende zwanzig im Kopf, wenn sie ihr Working Holiday Visa beantragen und in das Feld “purpose of your stay” doch nur “holiday” eintragen. Und in der Tat ist es so, dass sich die Ziele und Absichten aelterer Backpacker zum Teil sehr stark von denen juengerer unterscheiden. Nehmen wir das Beispiel der beiden Cousinen Svenja (20) und Simone (27).
Svenja kam direkt nach dem Abitur im Sommer 2004 nach Australien und blieb dort fuer zehn Monate. Fuer sie bedeutete Australien das groesste Abenteuer ihres bisherigen Lebens. Erstmals war sie fuer wirklich lange Zeit von ihrem Elternhaus in der Naehe von Neuss getrennt. Erstmals war sie wirklich unabhaengig und konnte ihre eigenen Entscheidungen ohne die staendige Praesenz von Eltern und Lehrern treffen. Darueber hinaus bedeutete Australien fuer sie ein Jahr Aufschub. Die schwierige Entscheidung der richtigen Berufswahl musste nicht sofort getroffen werden.
Simone hingegen hat diese Entscheidung bereits vor langer Zeit getroffen. Nach ihrem Abitur 1998 blieb sie in ihrer Heimatstadt Berlin und begann Lebensmitteltechnologie an der Technischen Universitaet Berlin zu studieren. Im Jahr 2005 schloss sie ihr Studium erfolgreich mit dem Grad einer Diplom-Ingenierin ab. Als sie im Januar 2006 in Sydney landete, hegte sie ganz andere Absichten als ihre sieben Jahre juengere Cousine. Einerseits hoffte sie, auch in Australien in ihrem Fachgebiet, der Lebensmittelindustrie, arbeiten zu koennen. Mithilfe der dadurch zu erwerbenden “Auslandserfahrung” und den daraus resultierenden “sehr guten Englischkenntnissen” moechte sie ihren Lebenslauf schmuecken, um damit ihre Chancen auf dem ohnehin sehr hart umkaempften deutschen Arbeitsmarkt zu erhoehen. Andererseits war Simone vor Antritt ihrer Reise auch klar, dass sie nicht mehr lange Zeit hat. Das Working Holiday Visum gilt nur bis dreissig Jahre und hat man erstmal einen festen Job in Deutschland, wird man nie wieder soviel Zeit zum Herumreisen haben wie unmittelbar nach dem Studium.
Doch, soviel sei an dieser Stelle schon verraten, aller Anfang ist schwer. Und das mussten auch Simone und andere Backpacker mit vergelichbarer Ausbildung auf die harte Tour lernen. Egal ob Diplom-Ingenieur, Magister Artium oder andere akademischer Titel, sie alle verbinden anfangs dieselben Probleme.
Da sind an erster Stelle die allgemeinen Probleme, mit denen sich jeder Backpacker, gleichgueltig welchen Ausbildungsstand er besitzt, auseinanderzusetzen hat. In Australien angekommen muss man sich erstmal selbst organisieren. Man benoetigt eine feste australische Postanschrift, einen australischen Telefonanschluss (Mobile), ein eigenes Bankkonto und schliesslich eine australische Steuernummer (Tax File Number). Nachdem diese vier “essentials” abgehackt sind, muss jeder Backpacker individuell einige Fragen fuer sich klaeren, wie: Brauche ich ein eigenes Auto in Australien? Ist in Australien ein bestimmtes Zertifikat vorgeschrieben (RSA, RCG, etc.) fuer den Bereich, in dem ich arbeiten moechte? Benoetige ich besondere Arbeitskleidung? Und so weiter!
Sind all diese Fragen geklaert, beginnen die Probleme, einen Job zu finden. Denn anders als einfache Aushilfstaetigkeiten werden anspruchsvollere Jobs, die einen Hochschulabschluss voraussetzen, eben nicht im Schaufenster eines Geschaefts angeboten oder haengen am Schwarzen Brett einer Jugendherberge aus. Selbst das direkte Kontaktieren einer Firma muss nicht unbedingt zum Erfolg fuehren, da in Australien viele Unternehmen freie Stellen mithilfe von Arbeitsagenturen, so genannten “recruitment agencies”, besetzen lassen, von denen es mittlerweile eine schier unueberschaubare Vielfalt gibt.
Hat man dies Huerde dennoch ueberwunden und sich fuer einen speziellen Job entschieden, bleiben immernoch die Probleme, diesen Job auch tatsaechlich zu bekommen. Ein erstes, nur allzu offensichtliches Hindernis stellt dabei sicherlich die fremde Sprache dar. Bei allen anspruchsvollen Beschaeftigungen ist die Kommunikation am Arbeitsplatz von enormer Bedeutung. Wenn man nicht gerade fliessend Englisch spricht, wird man somit anfangs immer einen Nachteil gegenueber Muttersprachlern haben. Als ebenso nachteilig hat sich die begrenzte Arbeitserlaubnis eines Working Holiday Visums erwiesen. Da viele anspruchsvollere Jobs mit einer laengeren Einarbeitungszeit verbunden sind, sind drei Monate vielen Unternehmen schlichtweg zu kurz.
Soweit die Probleme! Doch wie heisst es so schoen: Probleme sind da, um geloest zu werden. Und tatsaechlich kann man einige der soeben erwaehnten Probleme zwar nicht vollends loesen, aber doch immerhin minimieren. Deshalb sind im Folgenden einige Tipps aufgefuehrt, die sich auf eigene Erfahrungen begruenden, auf Aussagen anderer Backpacker und schliesslich auf ein Gespraech mit Jim, dem Mitarbeiter einer Melbourner Arbeitsagentur, deren Namen er jedoch an dieser Stelle nicht preisgeben moechte.
Als erstes sollte man seine Ansprueche prinzipiell nach unten schrauben. Als Inhaber eines Working Holiday Visums kann man in Australien eigentlich nur auf ein Praktikum hoffen, dass im besten Fall noch geringfuegig bezahlt ist. Eine Alternative dazu bietet eine laengerfristige Arbeitserlaubnis in Australien, die jedoch von einer Firma gesponsort werden muss und dementsprechend wesentlich schwerer zu bekommen ist. Als gangbarer Mittelweg hat sich hierbei erwiesen, den australischen Firmen die dreimonatige Arbeitserlaubnis des Working Holiday Visums als Art Probezeit anzubieten. Sollten sie in dieser Zeit mit der geleisteten Arbeit zufrieden sein, so besteht immer noch die Moeglichkeit eines gesponsorten Visums. In jedem Fall sollte man dem potentiellen Arbeitgeber von Anfang an die Bereitschaft signalisieren, auch fuer laengerer Zeit verfuegbar zu sein.
Als zweites empfiehlt es sich, die Arbeitssuche bereits von Deutschland aus zu beginnen. Dadurch kann man sich viel Zeit, Geld und Frust in Australien sparen. Mithilfe des Internets kann man passende Firmen ausfindig machen. Websites wie www.mycareer.com.au oder www.acpeople.com.au bieten hierbei einen guten Einstieg in den Dschungel australischer recruitment agencies. Unter www.seek.com.au findet man eine gute Uebersicht ueber derzeit freie Stellen in Australien. Speziell fuer Praktika gibt es aber auch einige deutschsprachige Vermittlungsstellen wie zum Beispiel Go to Australia.
Hat man sich diesen ersten Ueberblick verschafft, geht es nun darum, den ersten Kontakt herzustellen. Am besten tut man dies telefonisch und am besten tut man dies direkt mit der entsprechenden Firma. Bei Arbeitsagenturen besteht naemlich oft das Problem, dass sie eigentlich gar keine Ahnung von der jeweils angebotenen freien Stelle haben. Sie legen nur eine Art Schablone an und vergleichen stichpunktartig das von dem Unternehmen angegebene Jobprofil mit dem Lebenslauf der einzelnen Kandidaten. Spricht man jedoch direkt mit dem Verantwortlichen einer Firma, gelingt es einem vielleicht, denjenigen trotz einiger Luecken im Lebenslauf von den eigenen Faehigkeiten zu ueberzeugen. Folglich sollte der erste Schritt bei der Jobsuche immer der direkte Anruf bei einem Unternehmen sein. Dort sollte man sich sogleich mit einem Angestellten der HR (Human Resources) Management verbinden lassen, bei uns auch als Personalstelle bekannt, und demjenigen das eigene Anliegen schildern. Fuehrt diese Art der Jobsuche nicht zum Erfolg, verbleiben immer noch die recruitment agencies, die man ebenfalls telefonisch kontaktieren sollte, bevor man ihnen den eigenen Lebenslauf zuschickt.
Anschliessend geht es ans Schreiben der eigenen Bewerbung (“covering letter”) und des Lebenslaufes (“resume” oder “curriculum vitae”). Hierbei sollte man beachten, dass sich beide Textformate im englischsprachigen Raum zum Teil stark von ihren Pendants in Deutschland unterscheiden. Hilfestellung leisten hier Buecher wie “Weltweit bewerben auf Englisch” oder die bereits oben erwaehnten websites www.mycareer.com.au oder www.acpeople.com.au. Auch das Uebersetzen von Praktikums- und Universitaetszeugnissen durch einen staatlichen Uebersetzer ins Englische ist eine Ueberlegung wert.
Zum Schluss gilt es noch das eigentliche Vorstellungsgespraech zu meistern. Aufgrund der grossen Entfernung findet dies im Regelfall am Telefon statt. Auch hier empfiehlt sich eine gruendliche Vorbereitung. Welche Fragen koennten gestellt werden? Was sind angemessene Antworten darauf? All dies sollte man sich im Vorfeld ueberlegen und eventuell einen moeglichen Gespraechsverlauf auf Englisch durchspielen.
Hat man den ersehnten Job schliesslich bekommen, sollte man damit beginnen sich einzurichten. Man kann sich bereits von Deutschland aus uebers Internet eine Wohnung bzw. ein Zimmer in der Naehe des zukuenftigen Arbeitsplatzes suchen, so dass man einen ersten Anlaufpunkt hat. Und man kann sich in einem Reisefuehrer oder einer anderen Informationsquelle ueber den zukuenftigen Wohnort und seine Charakteristika informieren.
Schliesslich bleibt nur noch zu hoffen, dass der Job auch wirklich das haelt, was man sich von ihm versprochen hat. Erleichtert kann man sich dann zuruecklehnen und guten Gewissens feststellen: Deutscher Backpacker mit Hochschulabschluss findet Arbeit in Australien!
Florian Kuhlmey
Das Leben als Backpacker!
Ich verbrachte von August 2003 bis Ende Juli 2004 ein Jahr im Land der Kängurus und im Anschluss 2 Wochen in Thailand. Das klingt am Anfang vielleicht viel, aber wenn du einmal dort bist, willst du nie wieder weg. Mir ist es zumindest so gegangen, aber vielen anderen sicherlich auch. Wenn ich jetzt im nachhinein über das Jahr nachdenke, komme ich immer wieder zu dem Entschluss, dass ein Jahr nicht ausreichend war. Denn Australien ist viel zu groß, um in 12 Monaten alle interessanten Dinge zu sehen oder zu erleben.
Das Leben als Backpacker ist einfacher als man es sich vorstellt. Du lebst zwar "nur" aus dem Rucksack, also ohne großen, überfüllten Kleiderschrank; weißt manchmal morgens noch nicht, wo du am nächsten Abend übernachtest; hast erst recht keine Ahnung wer mit in deinem Zimmer schläft bzw. wie du von A nach B kommst, aber das ist alles nicht so schwierig, wie es am Anfang klingt.
Tausende junge Leute machen es jedes Jahr. Seitdem es das Working Holiday Visa gibt, ist es auch kein Problem mehr, länger als 3 Monate in Australien bleiben zu dürfen und dort zu arbeiten. Deshalb muss man auch nicht mehr mit 'nem halben Vermögen losfliegen, damit man ohne größere Sorgen durch das Jahr kommt.
Ich wünsch Euch viel Spass beim lesen!
Backpacker Unterkunft Australien
Unser Zimmer teilen wir mit unseren Backpacks, die zum Glück nicht gefüttert werden müssen, da sie nur Platz fressen, aber ansonsten sehr pflegeleicht sind.
Ausserdem haben wir ein niedliches Zimmer mit Doppelbett und tierischen Nachbarn, in das wir uns immer zurückziehen können. Mit tierischen Nachbarn sind kunterbunte kleine Vögel gemeint, deren Voliere direkt an eines unserer Fenster grenzt.
Nichts für Leichtschläfer, aber alle anderen können das Aufwachen mit Vogelgezwitscher geniessen.
Backpacker in Australien: Macht mit bei der Umfrage unter Backpackern von Florian Kuhlmey!
Backpacker und Kulturliebhaber?
Zwei Gegensaetze ziehen sich an?
a) In wie weit interessieren sich deutsche Backpacker in Australien fuer Kultur? Oder sind sie lediglich wegen der andersartigen Natur des Landes hier?
b) Was fuer ein Kulturangebot hat Australien?
Halten die deutschen Backpacker es fuer angemessen?
c) Wieviel Geld und Zeit investieren deutsche Backpacker fuer den Besuch von Museen, Ausstellungen, Konzerten und anderen kulturellen Ereignissen?
Ist neben der stressigen Jobsuche ueberhaupt noch Geld und Zeit vorhanden?
Dipl. Ing. Backpacker ?
Nach dem Studienabschluss nach Australien?
Auch hier sind einige Fragen zu klaeren:
a) Was zieht einen deutschen Hochschulabsolventen nach Australien? Ist es die Aussicht auf ein letztes grosses Abenteuer, die schlechte Arbeitsmarktsituation in Deutschland oder beides?
b) Welche Jobmoeglichkeiten bieten sich einem Hochschulabsolventen in Australien? Nutzt der Hochschulabschluss in Verbindung mit einem WHM-Visum ueberhaupt etwas?
c) Welche Ansprechpartner hat man als Hochschulabsolvent in Australien? Oder ist man im Endeffekt doch nur auf sich allein gestellt?
Florian Kuhlmey