Der Mount Field National Park war unser Ziel fuer den Sonntag Vormittag. Zuerst wollten wir eigentlich nur die Russell Falls anschauen. Die waren die Hauptattraktion. Allerdings war das nur ein Spaziergang von 20 Minuten hin und zurueck. Deshalb entschieden wir bis zu den Lady Barron Falls zu laufen. Waren dann knappe 2 Stunden unterwegs.
Die Russell Falls waren echt schoen, aber dort waren auch sehr viele Touris. Auf dem weiteren Weg, traffen wir nimmer so viele Touristen und die Natur und der Weg wurden auch urspruenglicher. Die kleinen Nebenstrecken nahmen wir auch mit. Da waren zum Beispiel die kleinen Horseshoe Falls und der Tall Tree Walk. Echt Wahnsinn wie klein wir doch eigentlich sind. Dieser hoechste Baum Tasmaniens erstreckt sich ueber 79 Meter. Die Lady Barron Falls waren etwas hoeher als die Horseshoe Falls und auch sehr nett. Der Weg durch den Wald war fuer mich ja das erste Mal richtige tasmanische Natur. Die Baeume sind meistens mit Moos bedeckt. Es gibt auch sehr viele Baumfarne. Man kommt sich vor wie im Regenwald, wobei das – glaub ich zumindest – net wirklich einer ist. Wilde Tiere haben wir leider net zu Gesicht bekommen.
Nach der Wanderung machten wir dann erstmal auf einer Wiese beim Touristeninfozentrum unsere Mittagspause, bevor es weiter in den naechsten Nationalpark, dem Cradle Mountain – Lake St. Clair NP. Das Wetter war zwar schon etwas waermer, aber es war immer noch sehr regnerisch.
Am Lake St. Clair checkten wir im Touriinfozentrum erstmal eine Unterkunft ab. Wieder ein Bettenhaus auf einem Campingplatz. Da es aber nichts anderes gab, buchten wir etwas skeptisch wegen der Erfahrung in Port Arthur zwei Betten. Als wir am Campingplatz ankamen, inspizierten wir unser Zimmer. Zu unserer Ueberraschung war es echt total nett. Wir hatten sogar unser eigenes Zimmer mit normalen Betten, schoen klein und gemuetlich.
Der Campingplatz war direkt am Lake St. Clair gelegen, den wir dann erstmal erkundeten. Das Wasser war richtig klar und die Umgebung sehr idyllisch. Wir liefen ein wenig am steinigen Ufer entlang bis wir an einen kleinen Strandabschnitt kamen, wo wir ein bisschen verweilten.
Am naechsten Morgen entschieden wir uns, mal eine laengere Wanderung zu machen, deshalb nahmen wir uns den Shadow Lake Circuit vor. Zunaechst ging der Weg zum Mount Rufus. Er fuehrte meistens durch subalpinen Wald mit Schneeeukalyptusbaeumen und Buttongras. Ueberwiegend mussten wir aufwaerts laufen, was sollte man auch anderes erwarten, wenn man auf dem Weg zu einem Berg war . Der Track war reichte von Broadwalk (ne Art Bretterweg), ueber trocken, steinigen bis hin zu schlammig, feuchten Wegen. Einmal kam uns auch ein ziemlich viel Wasser auf dem Pfad entgegen und man konnte nicht drumrum laufen. Naja, ich hatte einen dezenten Fehltritt – dachte, dass der Untergrund fest ist. War er halt net. Versank mit der Ferse im Schlamm. Hatte leider dann etwas Wasser im Schuh, weil ich keine hohen Wanderschuhe hatte. War aber nichts Dramatisches. Eine Schlange bekamen wir auch vors Gesicht, allerdings verkroch sie sich gleich unter einen Stein, ueber den wir drueber mussten. Hab nur noch das Ende gesehen. Wie wir spaeter feststellten, war sie angeblich giftig. Aber is ja nichts passiert. Zwischendurch gab es Flaechen mit vielen abgestorbenen Baeumen. Vor einigen Jahren hatte sich dort ein Buschfeuer ausgetobt. Aber zwischen den toten Baeumen kommt schon wieder ganz viel Gruen durch.
Kurz vor der Abzweigung zum Shadow Lake Circuit standen wir mitten im Wald. Es war kaum mehr ein Weg zu erkennen und Hinweisschilder gab es auch fast keine mehr. Mussten dann auch einen Bach ueberqueren. Immerhin waren da viele Steine drin und man kam trockenen Fusses rueber. Endlich gelangten wir zur Abzweigung, von der man einen schoenen Blick auf den 1416 m hohen Mt. Rufus hatte. Ganz oben lag sogar noch Schnee. Dieser “Aufstieg” hatte sich jedenfalls gelohnt.
Der restliche Weg zum Shadow Lake und zurueck zum Ausgangspunkt fuehrte ueberwiegend bergab, hauptsaechlich durch Eukalyptustaeler, Grasebenen und kuehlgemaessigtem Regenwald. Nach vier statt fuenf Stunden waren wir wieder beim Touristeninfozentrum, wo wir uns erstmal eine Pause und was zu Essen genehmigten. Der Rundweg war insgesamt sehr schoen und auch von der Natur her sehr abwechslungsreich, aber irgendwie war ich auch froh als wir wieder zurueck waren.
Am spaeten Nachmittag machten wir uns Richtung Westkueste nach Strahan auf. In Queenstown legten wir einen kurzen Fotostop ein. Diese Stadt war in einem Tal gelegen und hatte noch ein wenig was von Wild West Stil. Die Umgebung um Queenstown ist allerdings immer noch vom Bergbau gezeichnet. In Strahan uebernachteten wir in einer Cosy Cabin, was so aehnlich wie auf dem Campingplatz war. Hatten wieder unser eigenes Zimmer, dieses Mal aber mit einem Stockbett, war auch sehr nett.