7. Tag: 10. Sep. 2006 – Flug nach Broome
Um 6.00 Uhr war mein Abflug von Brisbane geplant. Das bedeutete für mich um halb vier Uhr aufstehen, einpacken, auschecken und auf ein Taxi warten. Ich hatte in der Nacht aus Angst zu verschlafen kaum ein Auge zugemacht. Als ich aus dem Fenster schaute war ich baff, dass um diese Uhrzeit in der Birdee-Bar von Bunk und in den angrenzenden Clubs das Leben noch in vollem Gange war. Ich war keineswegs allein unterwegs!
Beim Auschecken verblüffte mich die junge Angestellte mit ihrer Frage, ob ich meine Bettwäsche runtergebracht hätte. Selbstverständlich hatte ich das nicht getan! Also musste ich nochmal hoch in den fünften Stock und zog hektisch meine Kissen- und Bettbezüge ab. Da es mittlerweile schon nach 4 Uhr war, geriet ich allmählich in Stress. Mein Taxi war zwar schon bestellt worden, aber mir wurde gesagt, dass es etwas länger dauern könne.
Zu meinem Entsetzen stellte ich fest, dass noch ein Mädel vor mir wartete. Als sie ihr Taxi bestiegen hatte, gesellte sich plötzlich ein hühnenhafter Nachtschwärmer zu mir, der sich dafür interessierte, woher ich kam. Er versprach mir, ein Taxi zu besorgen und – es funktionierte. Netterweise verstaute er gleich noch meinen Rucksack im Kofferraum und ich merkte, dass männliche Hilfe ganz angenehm sein kann.
Die Fahrt zum Flughafen und das Check-In verliefen relaxt, die Flieger startete pünktlich und nach einem kurzen Aufenthalt in Melbourne ging’s weiter nach Broome. Die Qantas-Maschine war bis auf den letzten Platz voll und zu meiner Überraschung waren auch sehr viele Kinder dabei.
Während des Flugs konnte ich beobachten, wie sich die Landschaft immer mehr veränderte und wir schließlich fast drei Stunden lang über wüstes und menschenleeres Gebiet flogen. In Broome herrschten tropische 32 °C, genau das richtige Klima für mich!!!! Der Flughafen war putzig klein und so ging das Aussteigen und Gepäckeinsammeln schnell vonstatten. Leider dauerte es dafür am Taxi-Stand dafür fast ein halbe Stunde, bis ich eins bekam.
Ich hatte im Mercure Inn Continental ein Zimmer für die nächsten drei Nächte gebucht. Zwischen Brisbane und Broome liegen zwei Stunden Zeitunterschied, so dass es erst 12 Uhr mittags war, als ich ankam. Zum Glück war mein Zimmer trotzdem schon bezugsfertig. Eigentlich war ich nach der kurzen Nacht total platt, aber trotzdem trieb mich die Neugier hinaus. Ich wollte mir unbedingt Broome anschauen.
Mein erster Eindruck war: Broome ist ein Dorf! Ich hatte mir einen viel größeren Ort vorgestellt. Andererseits herrschte eine super entspannte Atmosphäre. Nur die Distanzen waren zu groß, um alles zu Fuß abzugehen. Vielleicht würde ich mir morgen ein Fahrrad mieten. Ich begegnete einigen betrunkenen Aborigines. Ein überaus trauriger Anblick.
Bei dem tropischen Klima übte die Terrasse von Matso’s Broome Brewery eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Ich genehmigte mir dort ein kühles Bier. Auf dem Rückweg war es bereits dunkel und jede Menge großer Flughunde unterwegs.