Am Donnerstag Abend hiess es “Leinen los!” am Station Pier in Port Melbourne. Die Faehre “Spirit of Tasmania”, die taeglich ueber den Bass Strait nach Tasmanien schippert, legte ab und ich war mit von der Partie. Die Ueberfahrt dauerte die ganze Nacht. Am naechsten Morgen kam ich um 7 Uhr in Devonport an. Seekrank wurde ich net, wie auch, die Wellen waren kaum spuerbar, weil die See sehr ruhig war – zum Glueck Smile. Schlafen konnte ich in einem Cruise Seat, die wie Flugzeugsitze sind.

 

Die Ankunft im Hafen war net so spektakulaer, weil noch der Nebel ueberm Festland hing und der Hafen eher industriell angehaucht ist. Nach einer kurzen Befragung im Info-Bereich, stellte ich fest, dass Devonport fuer mich nicht viel zu bieten hatte. Deshalb machte ich mich gleich mit einem Reisebus auf dem Weg nach Launceston.

 

Dort angekommen checkte ich erstmal in einem gemuetlichen Hostel ein und kuemmerte mich um was Essbares. Am Nachmittag erkundete ich ein wenig die City, die nicht gerade sehr gross ist. War alles in ein paar Stunden abgelaufen. Deshalb ging ich auch in den City Park, weil ich gelesen hatte, dass es dort Affen geben soll. Ich fand tatsaechlich ein Gehege mit japanischen Affen, mitten in der Stadt, wie in einem Zoo.

Neben dem City Park gab es ein Design Centre, in das ich zufaellig stolperte. Da war gerade eine Ausstellung von Design-Studenten. Waren ganz viele Sachen aus Holz. Nachdem ich mich mit dem Mann am Eingang etwas unterhalten hatte und ich ihm erzaehlte, dass ich Schreiner bin, liess er mich sogar kostenlos rein. Wie nett Laughing! Die Austellung war zwar klein, aber ganz interessant.

 

An dem Tag traf ich die zwei deutschen Maedels Julia und Lina. Hab mich  mit ihnen sehr nett unterhalten. Sie hatten den Overland Track gemacht und brachten mich richtig ins Schwaermen, diesen Track auch zu laufen. Leider fehlte mir dafuer die entsprechende Trekkingausruestung und mir alles nur wegen diesem Track zuzulegen, war auch uebertrieben. Ausserdem braucht es fuer diese etwa 69km-Wanderung eine bessere Vorbereitung, weil man mindestens 4 Tage, normalerweise 5 bis 7 Tage, im Nationalpark, abgeschieden von der Zivilisation, unterwegs ist. So blieb es beim Schwaermen und den interessanten Geschichten der Beiden.

Am Samstag ging ich dann mit Julia und Lina in die Cataract Gorge, eine kleine Schlucht nur wenige Minuten von der City entfernt. Dies ist eigentlich die einzigste Sehenswuerdigkeit in Launceston. Wir sind den Weg entlang zur Alexandra Suspension Bridge gegangen und hingen noch ein bisschen am nahegelegenen Pool rum. Echt Klasse! Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Freibad. Das Schwimmbecken ist vielleicht nicht das groesste, aber dafuer sehr schoen gelegen und kein Eintrittsgeld faellig.

 

Abends machten Lina und ich noch eine Tour, um kleine Pinguine zu sehen. Julia hatte diese putzigen Viecher schonmal gesehen, deshalb blieb sie im Hostel. Die Pinguine, die wenn ueberhaupt ganze 30 cm gross werden, sind nachtaktiv und gehen nur nachts an den Strand, besonders in der Brutsaison, die November bis Dezember ist. War echt suess wie diese kleinen Tierchen den Strand raufwatschelten, um in das nahe gelegene Dickicht, in dem ihre Nester sind, zu verschwinden. Mit den Fuehrern ging man ganz nah an die Pinguine ran und man durfte sogar Photos machen, was net ueberall erlaubt ist. 

Am Sonntag regnete es fast nur. Deshalb war ich eigentlich nur im Hostel und plante meine weitere Tour. Musste mich naemlich zwischen Mietauto und “Reiseunternehmen” entscheiden, um Tasmanien zu erkunden. Nach langem hin und her hatte ich mich schon fast fuer die Gruppenreise bereit erklaert. Aber zum Glueck traf ich abends Gemma, eine 25-jaehrige Englaenderin, und wir beschlossen uns ein Auto zu mieten. Sind am naechsten Morgen los, um uns einen fahrbaren Untersatz zu holen. Das Auto war zwar billig, allerdings auch ziemlich alt und net gerade mit viel Pferdestaerken versehen, aber es fuhr.

 

Zurueck im Hostel gabelten wir noch Michelle, ein 31-jaehriges Maedel aus Deutschland, auf. Sie hatte sich ganz spontan entschieden mit uns zu kommen. Gemma ging noch schnell in die Cataract Gorge, von wo aus wir sie abholten und ich bin gefahren, mein erstes Mal in meinem Leben im Linksverkehr, sehr komisches Gefuehl. Aber als Gemma wieder an Bord war, hatte ich ihr erstmal den Vortritt gelassen, hatte ja noch genug Zeit zu ueben.

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