Perth Fauna Flora
Pflanzen- und Tierwelt in Perth
Perth ist eine sehr weit ausgebreitete Stadt - so findet man die unterschiedlichsten Lebensräume: Von der Großstadt ist es nur ein kleines Stück bis zum Strand, und auch für eine Buschwanderung muss man nicht weit fahren.
Für Reisende, die ein Stück von Australiens Flora und Fauna erleben wollen, hat Perth also durchaus etwas zu bieten. Die schwarzen Schwäne sind Perths Markenzeichen und haben es sogar als Emblem in die Flagge West Australiens geschafft. Der Swan River, welcher Perth in eine nördliche und südliche Hälfte teilt, wurde von William de Vlamingh 1697 nach ebendiesen schwarzgefiederten Vögeln benannt. Neben dem Swan River sind die eleganten Tiere auch auf anderen Seen innerhalb von Perth zu finden, zum Beispiel Lake Monger, Herdsman Lake, Bibra Lake oder Shenton Park, um nur einige zu nennen.
Es gibt in West Australien Spezies, die nicht nur in keinem anderen Teil Australiens zu finden sind, sondern nirgendwo anders auf der Welt. Will man diese Einzigartigkeit in freier Natur entdecken, sollte man sich auf eine der zahlreichen Bushwalking-Routen begeben. Eine ganze Liste davon ist in einer Broschüre in der Touristeninformation (Wellington Street, CBD) erhältlich.
Einige der Wanderwege führen durch Nationalparks, die sich in der näheren Umgebung Perths befinden, wie etwa der Yanchep, Serpentine oder Helena Nationalpark. Aber auch die Inseln an Perths Küste eignen sich für Wanderungen und sind oft gute Tier- und Vogelbeobachtungsgebiete, da die Flora und Fauna durch die Isolation der Inseln besser vor der Urbanisierung sowie vor vielen eingeführten Tieren (Füchse, Kaninchen, Hauskatzen, etc.) geschützt ist als auf dem Festland. Bestes Beispiel hierfür ist das kleine Beuteltier Quokka, ähnlich einem Minikänguru, das einst Sümpfe besiedelte und jetzt, außer in Byford, auf dem Festland beinahe ausgestorben ist.
Auf Rottnest Island dagegen sind sie dagegen zu Tausenden vorzufinden. Auch die farbenfrohe Unterwasserwelt auf der Insel ist faszinierend - sie kann bei einem Schnorcheltrip beobachtet werden.
Wie Rottnest Island ist Penguin Island ein Vogelschutzgebiet und somit ein guter Platz, um einen Blick auf die ein oder andere Spezies zu werfen, die man sonst nicht zu Gesicht bekommen würde: Die Insel wird von einer stattlichen Kolonie kleiner Pinguine (auch "Fairy Penguins" genannt) bewohnt, die man in Australien wohl nicht erwarten würde.
Überhaupt gibt es in West Australien zahlreiche Vogelarten: 311 sind derzeit registriert, wovon 176 im Ballungsraum Perths antreffbar sind, besonders in den Stadtbezirken, die in den Hügeln des Darling Gebirges liegen, aber auch in Parks und in Gegenden etwas abseits vom großstädtischen Leben. Sehr weit muss man dafür nicht unbedingt gehen.
Der Kings Park, Perths mit 400 Hektar und rund 1900 Spezies größter Park, liegt nicht weit vom Stadtzentrum entfernt. Über zwei Drittel des Parks sind Buschland, das zu Wanderungen einlädt. 17 Hektar des Kings Park sind außerdem Botanischer Garten, wo auf verschiedenen Beeten die Pflanzenwelt verschiedener Regionen und Kontinente zusammengestellt wurde.
Die für West- und Südwestaustralien im Speziellen typische Vegetation kann dort bequem begutachtet werden. Man bekommt Gräser und Sträucher mit Namen wie Kangaroo Paw ("Kängurupfote") oder Cockie's Tongues ("Kakaduzungen") zu sehen, kann über eine Brücke aus Stahl und Glas in den Wipfeln der in der südwestaustralischen Region heimischen Marri- und Jarrah-Bäume spazieren, und vielleicht läuft einem auch ein Echidna über den Weg, ein igelartiges, eierlegendes Säugetier, das dem fünften Kontinent einzigartig ist. Jedes Jahr findet außerdem ein Wildblumen Festival im Kings Park statt.
Die Wildblumen sind ein Markenzeichen West Australiens. Sie blühen das ganze Jahr über, aber in ihrer vollen Pracht erlebt man sie im australischen Frühling (der dem europäischen Herbst entspricht). Besonders der Yanchep Nationalpark nördlich von Perth ist einen Besuch wert, wenn man sich für Wildblumen interessiert. Einer der verbreitetsten Vertreter ist die Banksia, die es in den verschiedensten Größen gibt. Die Blüte der Banksia, je nach Sorte an eine Flaschenbürste oder Lockenwickler erinnernd, ist äußerst charakteristisch und wächst in beinahe jedem Park und Vorgarten.
Wenn man einmal genug von Wanderungen durch Parks und Buschland hat oder es einfach zu heiß ist, man aber trotzdem etwas über die Tier- und Pflanzenwelt erfahren will, bietet das Museum of Western Australia eine gute Alternative. Ein Teil des Museums ist der Flora und Fauna Australiens gewidmet, die Ausstellung ist informativ und übersichtlich gegliedert. So kann man zum Beispiel farbenprächtige Schmetterlinge begutachten (einige der westaustralischen Vertreter kommen nur in Perth vor), Beuteltiere wie das winzige Honigopossum, das sich von Nektar ernährt und in Südwestaustralien heimisch ist, und sich auch über die Bedrohung der Natur informieren, ein wichtiger Aspekt, denn die einheimische Tier- und Pflanzenwelt ist äußerst sensibel. So hatten zum Beispiel zahlreiche eingeführte Spezies eine verheerende Wirkung auf australische Ökosysteme und haben viele Arten verdrängt.