Sydney - Verkehrsysstem
Sydney´s Verkehrssystem
Mit unseren Wochentickets sind wir unschlagbar mobil. Wir haben uns gleich am Flughafen ein Ticket – gültig für 7 Tage – für die Red Zone in Sydney gekauft. Diese Red Zone deckt das komplette Zentrale Gebiet von Sydney für den Bus- Zug und Fährenverkehr ab. Mit dabei North Sydney – natürlich Circular Quay, die Southern Suburbs mit Bondi und noch eine Menge drum herum die wir wohl nie ganz erkunden können! Das Ticket kostet – wie gesagt für eine Woche – 32 Dollar. Dies scheint auf den ersten Blick ganz schön happig zu sein, jedoch unterschätzt man wohl, dass hiermit wirklich alles was in dieser Zone sehr gut erreichbar ist. Der Hacken an der Red Zone ist, dass diese nicht bis zum berühmt berüchtigten Strand „Manly Beach“ geht. Nochmal 8 Dollar obendrauf und schon darf man mit der Red + Green Zone auch nach Manly!
Sydneys Zugsystem ist optimal. Die Züge verkehren praktisch im Minutentakt. An den Stations hängen große Monitore welche zu jeder Zuglinie die Haltestationen, die vergehende Zeit bis zu den nächsten 3 (!!) Bahnen ständig aktualisiert anzeigen. Zudem kommen über gutverständliche Lautsprecher Durchsagen über die ankommenden Bahnen. Im Zug selber sind oft digitale Displays welche die nächste Haltestelle angeben – ansonsten genügt ein Blick aus dem Fenster, die Stationen sind gut beschildert. Es gibt sehr viele Bahnmitarbeiter – Kontrolleure, Sicherheitsmänner und Ticketverkäufer. Man findet somit immer kompetente Ansprechpartner falls man z.B. gerne wissen möchte wie man von North Sydney nach Bondi Junction gelangen kann. Zudem gibt es an den Durchgangsautomaten in die man sein Ticket steckt um in die Bahn zu kommen viele – größtenteils freiwillige Helfer in gelben Jäckchen, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Natürlich ist wie in Sydney so üblich auch hier alles Kameraüberwacht und diese sind auch präventiv überall deutlich sichtbar. Sogar in den Zügen wird auf Aufklebern propagiert, dass dieser Zug evtl. Kameraüberwacht sei und einer der 600 Sicherheitskräfte schnellstmöglichst zur Stelle sei. Angst wie in anderen Großstädten braucht man also hier vor der U-Bahn keine zu haben! In der Lokalpresse ist das Zugsystem derzeit starker Kritik ausgesetzt. Viele Menschen die die Züge für den Weg zur Arbeit benutzen finden, dass die Züge überfüllt und oft außerplanmäßig fahren. Zudem beschweren sich einzelne Stadtteile, dass in diesem Bereich nur Züge ohne Klimaanlage fahren würden während in anderen Stadtteilen die Züge durchgehend klimatisiert sind. Bei 35°C macht es dann eben schon einen großen Unterschied ob man für eine Stunde im klimatisierten Zug fahren kann oder nicht. Ich musste diese Erfahrung zum Glück nicht machen. Ich bin sehr viel Zug gefahren und die Züge waren wirklich immer pünktlich, oft angenehm leer und meistens auch klimatisiert. Selbst in der Rushhour war es noch auszuhalten. Zugfahren in Sydney kann ich also nur empfehlen!
Ich muss sagen, dass ich Sydneys Züge vorallem vor den Busen bevorzuge. Die Züge erreichen schneller das gewünschte Ziel und sind mit deutlich weniger Stress verbunden. Zwar sieht man mit den Busen mehr von der Stadt jedoch bringen diese meiner Meinung nach auch einige Nachteile mit sich: Die Buse sind größtenteils ziemlich überfüllt. Des öftern hält der Bus gar nicht mehr an der Haltestelle weil er zu belegt ist aber kein Grund zur Sorge – die Buse verkehren ebenso wie die Züge im Minutentakt und bis spät in die Nacht.
Die Buse sind grundsätzlich sehr laut (Motorengeräusch, quietschende Bremsen), oft übermäßig klimatisiert (draußen zu warm – drinnen zu kalt) und das nervige ist – sie halten einfach an jeder Bushaltestelle. Es gibt kaum Expressbuse die zum gewünschten Ziel ohne Stop durchfahren. Daher braucht man von der Stadtmitte nach Bondi Beach schonmal im günstigsten Falle 45 Minuten. Die Fahrt ist zudem nicht sehr angenehm – entweder können die Busfahrer in Sydney nicht gut die Gänge schalten oder das Automatikgetriebe ist schlichtweg schlecht konzipiert. Jedenfalls wird man dauernd wenn der Gang gewechselt wird durchgeschüttelt – keine Zeit zum Entspannen. Zwar sind die meißten Busfahrer sehr nette Gesellen – trotzdem neigen viele auch zur Streitsucht. Wir mussten so einige Auseinandersetzungen zwischen Busfahrern und anderen Autofahrern oder Fahrtgästen erleben. Will man in einen an der Ampel stehenden oder gerade abgefahrenen Bus noch zusteigen so kriegt man nur eine strikte Ablehnung als Antwort. Vielleicht sind wir da noch an die etwas liebevolleren und unkomplizierteren Busfahrten in Bangkok gewöhnt – jedenfalls lautet das Fazit:
Busfahren in Sydney sollte auf jeden Fall mindestens ein Mal mitgemacht haben um möglichst viel von der Stadt zu sehen. Danach sollte man aber lieber auf die Züge wechseln – damit kommt man schneller an und kann sich vielleicht auch etwas Stress sparen!
Das wohl schönste Fortbewegungsmittel sind die Fähren Sydneys. Das Fährensystem Sydneys ist eines der Stadterlebnisse ein großer Touristenmagnet. Die Fähren werden aber auch sehr viel von den Einheimischen benutzt. Vom großen „Haupthafen“ am Circular Quay fahren die Fähren in verschiedenen Routen kleinere Anleger im Zentralgebiet von Sydney an. Die Fähren sind erstaunlich wendig und schnell. Besonders interessant ist es der Crew zuzuschauen wenn die Fähre einen Haltestop erreicht. Mit viel Handarbeit wird die Fähre erst manuell am Anleger mit armdicken Tau gesichert bis die Fahrgäste das Schiff verlassen können. Da es bei Kirribilli direkt einen Fährableger gibt haben wir diese Möglichkeit oft genutzt um von dort aus Circular Quay zu erreichen und von dort dann per Bus oder Zug weiterzufahren. Ein besonders schöner Nebeneffekt ist, dass man das tolle Wetter in Sydney genießen kann und man natürlich einen sehr schönen Blick auf die Wahrzeichen Sydneys sowie der Skyline hat.
Hat man also einmal das Wochenticket gekauft so genießt man eine sehr angenehme und vorallem einfache Mobilität in Sydney. Das Ticket gibt es an allen Haltestationen an den Schaltern zu kaufen. Wer genau weiß wie lange er bleibt kann natürlich auch in andere Ticketvarianten investieren und somit evtl. ein bischen Geld sparen. Auch wenn Sydney sonst teuer erscheint und man auch bei 32 Dollar pro Woche mal kurz schlucken muss: bereuen wird man es kaum dieses Ticket gekauft zu haben. Die Vorteile sprechen für sich.
Ein kleines Extra kommt nämlich gratis dazu:
MX – Sydneys kostenlose Zeitung
Ja die MX gibt’s täglich druckfrisch von vielen Helfern an nahezu jeder Bahnstation. Für uns ist das eine klasse Sache. Auf Weltreise verliert man schnell mal den Überblick über das aktuelle Politische Geschehen.
Doch nicht in Sydney: Da wir mindestens einmal am Tag den Zug benutzen kommen wir auch in den Genuß unserer täglichen, kostenlosen MX Ausgabe. MX ist eine Zeitung, die sich scheinbar nur durch Werbeeinahmen finanziert. Ansonsten bietet diese Zeitung zwar nicht den Umfang einer großen Tageszeitung aber man wird kurz und knapp informiert – wie man das haben möchte. Es gibt fast alles, was man auch auf Weltreise nicht missen möchte: Aktuelle Themen, die Wettervorhersage, internationales Geschehen, Klatsch, Musik und Computer und dazu noch tägliche Informationen über Konzerte und Ausstellungen in Sydney. Kompakter und billiger kann mans eigentlich gar nicht kriegen. Ein toller Anreiz die Bahn zu benutzen – auf dem Fahrtweg hat man somit gleich etwas sinnvolles zum Lesen.
Übrigends gibts in Sydney noch ein öffentliches Verkehrssystem, welches ich aber
leider nicht ausprobiert habe: Der Skytrain. Ein paar Meter über den Köpfen schlängelt sich diese Art Magnetschwebebahn von Darling Harbour aus ein paar Kilometer durch die Stadt. Vorbei am Victoria Building wird diese Bahn wohl vor allem von Touristen benutzt.
Marcel Münch 2006