Am 02. April 2006 ging es endlich los.
Zusammen mit Christian, der sich auf meine Anzeige „ I am looking for a Lift“ gemeldet hatte, fuhren wir nach Darwin. Es war eine aufregende Fahrt. Gefahren sind wir über Kuranda und Mareeba.
Wir hatten es nicht besonders eilig trotzdem dachten wir uns die Abkürzung auf der Landkarte könnte uns nicht schaden. Das war ein Fehler, ich sag es euch, niemals einer Abkürzung auf einer Landkarte vertrauen, diese Straße war nicht betoniert und wir kamen nur mühsam vorwärts.
Ständig waren irgendwelche Kühe auf der Straße oder es überquerten Karnickel und Kängurus, die Hauptstraße. Die Abkürzung war nur 370 km lang aber ich glaube wir brauchten für diese Strecke ungefähr 5 Stunden. Irgendwann mitten in der Nacht kamen wir endlich auf dem Campingplatz an, wo uns die Besitzerin sagte: „Da habt ihr aber Glück, normalerweise öffne ich niemanden zu solcher Uhrzeit die Tür. Am nächsten Tag war der Highway viel besser bestückt als am Tag zuvor und wir konnten richtig Gas geben.
Na ja, vielleicht sollte man es aber auch nicht mit dem Gas geben auf dem Highway übertreiben, auch wenn kaum jemand auf der Straße ist, immer schön die Verkehrzeichen lesen. Warum???
Ich hätte es auch nicht gedacht, dass es die Polizei gewesen ist, die mir entgegen gekommen ist, als ich mit 121 km über den Highway sauste. Sofort musste ich anhalten, weißt du warum ich dich angehalten habe, fragte mich der Polizist.
Natürlich weiß ich warum, blöde Frage. Ich bekam einen Strafzettel über 250 Dollar für zu schnelles fahren auf dem Highway. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. In Deutschland würde ich vielleicht 25 Euro zahlen und hier, so ein Mist.
Aber der Polizist war sehr nett und gab mir den Tipp, nicht so schnell wieder nach Queensland zu kommen, denn dann würde ich keine Konsequenzen tragen, wenn ich den Strafzettel nicht bezahlen würde. Ich erzählte ihm, dass wir auf dem Weg nach Darwin sind und ich im Juni wieder nach Hause fahren würde. Ich glaube, ich habe noch mal richtig Glück gehabt, danke für den Tipp. Nach dem wir den Schock verarbeitet hatten, suchten wir uns einen Campingplatz zum Schlafen.
Ich fragte mich die ganze Zeit warum wir die einzigen Camper auf diesem Platz sind. Ok, es war eine Stadt im Nirgendwo, das erklärte alles aber als wir dann die Küche auf dem Campingplatz benutzten kam die Auflösung. So was habe ich noch nie erlebt es war eine Plage von Moskitos. Überall waren sie, innerhalb von kürzester Zeit hatte ich 20 Mückenstiche auf meinen Füssen. Es war grauenvoll, überall hat es gejuckt, gekratzt, so was habe ich noch nie erlebt diese Viecher waren überall. Wir packten sofort unsere Sachen und sind in ein Hotel umgestiegen, denn dort hätten wir die Nacht bestimmt nicht überlebt.
Am nächsten Tag ist uns auf dem Highway mitten im Outback, der Reifen geplatzt. Wie gut, dass wir einen Ersatzreifen im Kofferraum hatten, den wir schnell austauschen konnten. In diesem Moment fing es leider an zu regen, sodass all unsere Sachen nass geworden sind, dass war aber halb so wild. Wir entschlossen und die Nacht bis nach Darwin durchzufahren, da es nur noch etwa 500 Km waren. Dadurch, dass es allerdings die ganze Zeit geregnet hatte, war eine Brücke total überschwemmt und wir konnten nicht vorwärts. Nach etwa 2 Stunden hatten wir uns gesagt:“ Wir fahren jetzt da durch, ich konnte nicht mehr länger im Auto sitzen und das Wasser ist auch Gott sei Dank etwas gesunken.
Langsam und vorsichtig überquerten wir die Brücke und sind dann auch trocken am anderen Ende wieder raus gekommen. Etwa um 5 Uhr morgens kamen wir glücklich und gesund in Darwin an.
Oh man, dass war vielleicht ein Abenteuer.