Unterkunft in Sydney
Für einen längeren Aufenthalt in Sydney eignet sich am besten eine Privatunterkunft bei einer Gastfamilie. Wer in Sydney eine Sprachschule besucht, kann die Unterkunft gleich dazubuchen. Meistens handelt es sich dabei um Wohneinheiten auf dem Campus der Unis oder um Unterkünfte bei Privatpersonen.
Diese Form des Wohnens in einer Großstadt hat die meisten Vorteile. Als fremder Europäer findet man sofort Anschluss bei der Familie beziehungsweise bei deren Freunden und fühlt sich nicht verloren, sofern man alleine reist. Die Australier sind sehr freundliche und tolerante Menschen, die einen sofort als Mitglied in ihren Clan aufnehmen. Außerdem verfügen die Einheimischen meist über Insidertipps, die bei der Erkundung des Landes von Vorteil sein können. Um eine geeignete Familie zu finden, sollte bereits zuhause mit Networking begonnen werden. Tausende Europäer sind während der Kriegszeit in Europa nach Down Under ausgewandert, deshalb haben heute viele Menschen Verwandte oder zumindest Bekannte dort. Ein Aufenthalt bei Australiern, zu denen irgendeine Art von Beziehung besteht, sei es dieselbe Herkunft oder gemeinsame Freunde, ist meist angenehmer.
Wer über keine Beziehungen oder Kontakte nach Australien verfügt, sollte die Hilfe einer Agentur in Betracht ziehen oder eine Stelle als Au Pair suchen. Hotels, besonders in Sydney, eignen sich nur für Kurzaufenthalte, da die Zimmer sehr teuer sind und man als Reisender wenig von der australischen Lebensweise mitbekommt.
Meine Unterkunft befindet sich in Dee Why, einem Surburb von Sydney und ich lebe zusammen mit meinem Freund bei einer Gastfamilie. Der Vorort befindet sich zirka 30 Autominuten vom Zentrum entfernt und ist ein wahres Familienparadies. Überall begegnen uns junge Familien mit ihren Kindern und Hunden. Dee Why ist ein Teil der Gemeinde Warringah, in der insgesamt 139.000 Menschen leben. Diese befindet sich nördlich der Stadt Sydney und besteht aus 53 verschiedenen Stadtteilen. Neben der Mainstreet, in der viele kleine Shops und Restaurants beheimatet sind, gibt es in Dee Why noch eine flanierende Strandpromenade, eine riesige Shoppingmall und einen wunderschönen familienfreundlichen Strand mit Liegewiesen, Salzwasserswimmingpool und Rettungsschwimmern.
Der Vorort Dee Why verfügt über eine exzellente Anbindung an dem öffentlichen Verkehrsmittel. Um ins Zentrum von Sydney zu gelangen, kann entweder die Fähre von Manly aus, genutzt werden oder der lokale Bus, der zirka alle fünfzehn bis dreißig Minuten fährt.
Das Leben in der Familie ist sehr harmonisch. Wir verfügen über unseren eigenen abgetrennten Bereich, denn wir leben im Poolhaus, jedoch verbringen wir soviel Zeit wie möglich miteinander. Für unser Frühstück und Mittagsessen sorgen wir selbst, am Abend zelebrieren wir jedoch gemeinsam das Abendessen. Barbecue, viel Fleisch, Fish & Chips und Vegemite, ein Brotaufstrich, sind typisch für die australische Küche. An den Stränden befinden sich Grillplätze, so wird das Essen auch ab und zu nach draußen verlegt. Da wir schon öfters in Australien unterwegs waren, kenne ich auch viele Backpacker, die ohne eine solche idyllische Unterkunft auskommen mussten.
Viele Reisende mit Work and Travel Visum schlafen direkt in ihrer Arbeitsstätte oder dauerhaft im Auto, da Unterkünfte zuviel Budget in Anspruch nehmen. Einen günstigen Kombi gibt’s allerdings schon ab AUD $2.000. Ausgestattet mit Schlafsäcken und einer Kühlbox ist also auch möglich, mehrere Monate im Auto zu „wohnen“. Die Miete fällt weg und der Flexibilität sind keine Grenzen gesetzt.
In Sydney sind die Parkmöglichkeiten allerdings spärlich beziehungsweise zu teuer, deshalb eignet sich der Autowohnstil eher für kleinere Städte. Einige zumindest halbwegs bezahlbare Jugendhostels befinden sich in Kings Cross, dem Vergnügungsviertel von Sydney.