Sydney in New South Wales hat zweifelsohne Einiges zu bieten. Es ist die älteste, größte und bekannteste Stadt Australiens mit zwei weltweit bekannten Fotoobjekten: das „Opera House“ und die Harbour Bridge. Ein deutscher Marineoffizier namens Captain Phillip, der mit dem Auftrag, eine Gefangenenkolonie zu bauen, nach Australien kam, sagte, Sydney Cove sei der „beste Hafen der Welt“. Das ausgezeichnete Weinanbaugebiet „Hunter Valley“ ist nur 150km entfernt und Sydney hat als erste Stadt in Australien den kostenlosen Touristenbus in der City eingeführt. Westlich von Sydney liegen die „Blue Mountains“ mit den „Three Sisters“. Den Namen erhielt das Gebirge, weil die Luft durch die ätherischen Öle der Eukalyptusbäume bläulich wirkt. Außerdem ist der „Royal National Park“ der zweit älteste Nationalpark der Welt. Zu guter Letzt aber: Sydney ist die „First City“ in Australien.
Aber wer will schon dahin, wo alle hingehen? Die Geheimtipps sind meistens besser als das Offensichtliche, sei es eine Bar oder ein bestimmter Ort. Ein Geheimtipp in Australien ist Melbourne, die Hauptstadt von Victoria.
Melbourne hat für ziemlich alles, für das Sydney bekannt ist, ein Gegenargument parat. Die alten Familien aus der Goldgräberzeit leben zum größten Teil immer noch in Melbourne. Die „Flinders Street Station“, „Princes Bridge“ und „Shrine of Remembrance“ sind ebenfalls gut geeignet als Hintergrundmotive und durch die schützende Port Philip Bay kann man die Strände im Osten von Melbourne (St Kilda, Elwood und Brighton Beach) viel entspannter genießen. Man wird selten von hohen Wellen davon abgehalten, sich im Wasser ein bisschen abzukühlen. Eines der bekannten Weinanbaugebiete in Victoria ist das „Yarra Valley“, welches hundertprozentig denselben Charme versprüht, wie das „Hunter Valley“ in New South Wales. Den kostenlosen Touristenbus hat Melbourne inzwischen auch eingeführt, jedoch bin ich der Meinung, dass Melbourne noch mehr auf die Touristen ausgelegt ist, insbesondere für Backpacker, weil es nicht so weitläufig ist. Etwas nordwestlich von Melbourne liegen die „Grampians“, ein Gebirge in Victoria, welches vielleicht keine blauen Berge zu bieten hat, dafür aber eine atemberaubende Aussicht von den „Balconies“ und viele Campingplätze auf denen man den „Bush“ richtig ausleben kann. Wenn man Glück hat, findet man einen Campingplatz mit fließend Wasser und Strom (viele Campingplätze sind übrigens kostenlos). Einen Ausflug in die „Grampians“ sollte man auf jeden Fall mit einer Tour entlang der „Great Ocean Road“ verbinden. Und von wegen „Royal National Park“… Wer will schon nur einen royalen Nationalpark genießen, wenn man in einem durch und durch royalen Bundesstaat ganz viele Parks genießen kann – der Bundesstaat Victoria spaltete sich 1851 von New South Wales ab und wurde nach Queen Victoria benannt. Durch die Goldfunde in Bendigo und Ballarat erlangte Victoria großen Reichtum und Melbourne war zu der Zeit sogar größer als Sydney, was den Sydneysidern natürlich nicht gefallen hat. Mit dem Verlust von Melbourne ist ihnen ein wichtiges wirtschaftliches Zentrum verloren gegangen. Durch die vielen Parks entstand der Spitzname „Garden City“. Und zu guter Letzt ist Melbourne sehr bekannt für seine Sportereignisse. Dem „Melbourne Cup“, das wichtigste Pferderennen des Landes, wurde sogar ein offizieller Feiertag gewidmet und ist wohl auch der einzige Feiertag zu Gunsten eines Sportereignisses.
Trotz der vielen schönen Dinge in Sydney, ist Melbourne aber trotzdem noch mein Favorit. Es ist nicht ganz so groß wie Sydney und mit den vielen weniger bekannten Sehenswürdigkeiten hat es einen ganz anderen Reiz als Sydney. Außerdem geben die Straßenkünstler und die viktorianischen Gebäude der wunderschönen Stadt Melbourne ein faszinierendes Ambiente.